Oskar-Kokoschka-Preisverleihung 2016
ANDREA
FRASER
Verleihung
1. März 2016, 16:00
AIL, Franz-Josefs-Kai 3, 1010
Wien
Begrüßung:
Gerald Bast, Rektor
Laudatio: Karola
Kraus, Generaldirektorin
MUMOK
Verleihung des Oskar-Kokoschka-Preises 2016:
Reinhold Mitterlehner,
Vizekanzler und Bundesminister
Die US-amerikanische Künstlerin
Andrea Fraser erhiellt den Oskar-Kokoschka-Preis 2016, erklärt der Vorsitzende der Oskar-Kokoschka-Preis-Jury und Rektor der
Universität für angewandte Kunst Wien, Gerald Bast. „Andrea Fraser ist eine Künstlerin von wegweisender Bedeutung, die ein beeindruckend konzises
Werk aufweist und dennoch völlig unberechenbar geblieben ist“, erläutert Bast die Begründung der
Jury.
Aufbauend auf der feministischen und institutionskritischen
Kunst der 1960er und 1970er Jahre habe sie beide Ansätze radikal aufeinander bezogen und eine
Position entwickelt, die ihre eigene
Situation als Künstlerin mit einbeziehe.
Frasers amüsanten wie auch erschütternden
Performances führten eine bis ins Existenzielle gehende Selbstkritik vor, die höchst reflektiert sei, dennoch auf Distanz verzichte und mit hohem körperlichen, intellektuellen und emotionalen Einsatz arbeite. „Zudem ehren wir auch eine forschende Künstlerin, die theoretisches und praktisches Arbeiten seit Jahrzehnten in einer
Weise verschränkt, die präzise die Grenzen der Kritik auskostet“, ergänzt der Jury-Vorsitzende.
Die
1965 in
Billings im US-Bundesstaat
Montana geborene und in
New York und
Los Angeles lebende Künstlerin wurde in den 1990er Jahren einem breiteren Publikum durch ihre "
Gallery Talk"-Performances bekannt, in denen sie die Verbindung von Kunst und
Kapital, Kunst und Kunstbetrieb offenlegte.
1993 vertrat sie
Österreich bei der Kunstbiennale in
Venedig gemeinsam mit Gerwald Rockenschaub und
Christian Philipp.
2003 stellte sie sich über Vermittlung ihrer Galerie einem Kunstsammler zum Geschlechtsverkehr zur Verfügung, Die daraus entstandene Videodokumentation "
Untitled" wurde und wird im Rahmen von Ausstellungen gezeigt und rief höchst polarisierende und kontroverse Reaktionen hervor. 2014 setze sich
Fraser in der auf Verhandlungsdokumenten der Stadtregierung New York basierenden
Performance "Not just a few of us" mit institutionellem Rassismus auseinander.
Der Oskar-Kokoschka-Preis ist einer der wichtigsten Preise für bildende Kunst in Österreich. Er wird alle zwei Jahre vergeben, ist mit
Euro 20.
000,- dotiert und wird seit
1980 vom (damals so genannten) Bundesministerium für Wissenschaft undForschung gestiftet. Dieser Preis ergeht für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Bildenden Kunst an nationale oder internationale KünstlerInnen und soll statutengemäß am Geburtstag seines Namensgebers
Oskar Kokoschka am 1. März verliehen werden. Demgemäß wird im Rahmen einer Veranstaltung an der Universität für angewandte Kunst Wien der Oskar-Kokoschka-Preis 2016 an seine Preisträgerin Andrea Fraser am 1. März 2016 überreicht werden.
Der erste Oskar-Kokoschka-Preis erging
1981 an
Hans Hartung. Seither wurden
Mario Merz,
Gerhard Richter,
Siegfried Anzinger, Künstler aus Gugging,
Agnes Martin,
Jannis Kounellis,
John Baldessari,
Maria Lassnig,
Valie Export,
Ilya Kabakov,
Günter Brus,
Martha Rosler,
William Kentridge,
Raymond Pettibon,
Yoko Ono und
Peter Weibel ausgezeichnet.
- published: 10 Mar 2016
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