Es fehlen noch einige Infos zu diesem Turnier, für die ich im Video einfach keine Kapazität hatte, daher hole ich das hier nach. Royal Lady L ist heute 16 Jahre alt. Ich habe sie vor über acht Jahren als relativ schwer reitbar (und Dressurpferd deklariert) übernommen. Ein wirklich tolles Dressurpferd ist sie auch heute noch nicht, obwohl sie unglaublich Spass macht. Wir haben uns irgendwie zusammengerauft und zwei tolle (lehrreiche) Saisons im Geländespringen absolviert. Das Highlight war das Bestehen der Springlizenz Ende 2017. Ab 2018 ging es dann aber rapide bergab. Ria ist kein Pferd, das Schmerzen anzeigt und so haben wir die aufkommenden Rückenschmerzen erst bemerkt, als es zu spät war. Den folgenden Sommer konnte ich sie gar nicht mehr reiten. Therapeuten und Tierärzte wussten auch nicht, was das Problem war. Im Herbst ging es langsam wieder hoch, wir haben die ersten Sprünge probiert. Am Anfang ging es, aber irgendwie war das Vertrauen und der Fluss weg. 2019 sind wir auf den neuen Hof gezogen, wo sie sich super wohl fühlte. Zuhause lief sie super, auswärts hatte sie Blei in den Beinen. Wir schafften keine Springprüfung mehr zuende. Dann gingen wir eine Weile nur Dressur, bis schliesslich einmal mehr das funktioniert. Die Turnierkarriere war damit für mich beendet. 2020 hatte ich eine tolle Dressurstute zum Training da und wie bei uns um die Ecke (zehn Reitminuten entfernt) eine Dressurprüfung stattfand, wollte ich Ria nochmals mitnehmen. Wir hatten in der Zwischenzeit einen neuen Trainer und sie hat extrem Fortschritte gemacht. Die Ernüchterung war gross. Die erste Prüfung fand hauptsächlich seitwärts und auf den Hinterbeinen statt. Das wars dann definitiv für uns. WARUM zur Hölle will ich es dann nochmals wissen? Nun... in der Zwischenzeit durften wir die unfassbare Bekanntschaft mit Christoph Ackermann (Egon von Neindorff) machen, der das Reiten für uns nochmals auf ein ganz neues Niveau gehoben hat. Zudem habe ich einen neuen Trainer für Geländespringen kennengelernt, der mit einem mir bis dato unbekannten Ansatz für Verweigerungen arbeitet. Ich war mit zwei anderen Pferden bei ihm und habe diese Korrekturweise auf Ria adaptiert. Sie hat super darauf angesprochen. Letztes Jahr sind wir zum Spass an der Freude auf fremde Plätze gefahren - OHNE TURNIERAMBITIONEN (die innere Stimme hat gesprochen) und ich habe einfach gemerkt wie sehr mir das Geländespringen fehlt. Ein paar Springprüfungen mit einem Kundenpferd waren dann alles, was ich am Ende gebraucht habe. Die erste Prüfung bin ich geritten, weil ich ohnehin auf diesem Turnier war. Ausser Konkurrenz, da ich auf dieser Stufen eigentlich gar nicht mehr reiten darf (Springlizenz). Der Ausschlaggeber, dass ich es weiter probieren wollte war, weil Ria auf dem Abreitplatz vor und nach der Prüfung sehr ruhig und zufrieden war. Etwas, was noch nicht einmal früher der Fall war. Strenges Dressurtraining nach Christophs Anweisung und zwei sehr aufschlossreiche Lektionen mit Stefan waren dann wirklich alles was notwendig war, mir den letzten Kick zu geben. Mein Ziel ist zurück auf die Geländestrecke und ich glaube Ria geht es genauso. Sie fühlt sich besser denn je und gehört mit ihren 16 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen. Die Prüfungen waren ZKV Green-Jump 80cm mit Idealzeit. Diese Prüfungen wurden ins Leben gerufen um interessierten Reitern den Weg in die Geländeprüfungen zu erleichtern. Die Wege sind weiter und länger als in einer gewöhnlichen Springprüfung und das Tempo höher. Zudem gibt es mehr Sprünge und Geländespringelemente (es können auch Wasser und Gräben vorkommen).

• published: 02 Aug 2022
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