Terrie Hessels & Peter Zegveld - Music Unlimited Wels, Austria, 2014-11-07 Terrie Hessels: E-­Gitarre Peter Zegveld: selbstgebaute Instrumente Terrie Hessels aka Terrie Ex, Mitbegründer von The Ex 1979 und einziges in der Band heute noch aktives Gründungsmitglied, muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. So hat er nicht nur eine fast unendliche Liste von Live­Auftritten mit The Ex hinter sich, sondern auch viele mu­sikalische Kollaborationen mit verschiedenen MusikerInnen und KünstlerInnen aufzuweisen, darunter Han Bennink, Paal Nilssen­Love, Rozemarie Heggen oder Xavier Charles. Seine Art Gitarre zu spielen hat lange schon die Grenzen von Punk und Rockmusik gesprengt, bereichert durch musikalische Begegnungen mit Jazz, improvisierter Musik, osteuropäischer, kongolesischer oder äthiopi­scher Musik. Sein Auftritt mit Peter Zegveld wird zweifelsohne dem Bruitismus seines großen Repertoires gerecht werden ­ der ganze Gitarrenkörper wird brummen, surren, sprechen und schreien. „Einer der schönsten Aspekte von improvisierter Musik ist die Möglichkeit, Fehler zu machen”, sagte Han Bennink einmal zu Peter Zegveld. Werden Fehler wiederholt, dann eröffnen sich neue Horizonte. Es ist erlaubt, dass etwas schiefgeht! Nachdem Zeg­veld erkannt hatte, dass der italienische Futurist Luigi Russolo sich dieser Idee bediente, stellte auch er sie in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Während seines Studiums an der Royal Academy of Art in Den Haag arbeitete er auch an den Hochöfen in Stahlwerken und merkte, dass ihm die Musik, die er bislang mochte, viel zu engstirnig war: Jazz­Rock, Free Jazz, Freie Improvisationen, Elektronische Musik – sie gingen ihm nicht weit genug, stellten ihn nicht zufrieden. „Sounds sichtbar machen”, das wollte er erreichen. Die Virtuosität des Jazz und die mangelnde Direktheit der Elektronischen Musik zeigten ihm allmählich, was er diesbezüglich zu tun hatte.„Ursprünglich war ich ein visueller Künstler, jetzt bin ich ein theatralisch visueller Künstler”, sagt der Niederländer über sich. Seine Kreationen sind ziemlich einzigartig: So erfindet Zegveld Sound­Maschinen aus Metall und ausrangiertem Material, die Skulpturen von Calder, Mechanismen von Tinguely, aber auch frühe Konstruktionen der Einstürzenden Neubauten aus recyceltem Ma­terial in Erinnerung rufen. Sie haben mit Zegvelds Werken gemein, dass sie Poesie und Ironie mit den einzigartigen Sounds, die sie produzieren, zusammenbringen. Daneben arbeitet Peter Zegveld auch an Theaterprojekten, tritt auf der Bühne auf und bringt gerne Noise in die Museen – dort ist es ihm nämlich viel zu still. Es kracht und dampft bei Zegveld daher nicht nur, seine Arbeiten sind auch ein Augenschmaus.

• published: 10 Nov 2014
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