DJ Hell

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• published: 13 Nov 2011
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(c) 2006 3sat Das Label International DJ Gigolos steht für weltweit erfolgreichen Techno. Sein Mastermind ist DJ Hell alias Helmut Geier. Den 80er Jahre-Retro-Trend, den "Electro-Clash"-Boom, hat das Münchner Label maßgeblich initiiert. Die internationale Welt des Glamour und der Fashion - und mittendrin ein blonder Bayer aus Traunstein: Helmut Geier alias DJ Hell reist um den Globus und legt in den angesagtesten Clubs seine Platten auf. Hell produziert für die ganz Großen - und für sich selbst. Er hat eine ungewöhnliche Karriere vom Punkrock-DJ aus der bayerischen Provinz zum internationalen Society-Liebling durchlaufen. "Wir haben auch mit Karl Lagerfeld gearbeitet", sagt DJ Hell. "Und es gab eine Fashion-Kooperation mit Donatella Versace." In der Musikszene würde er für derartige "plakative" Geschichten oft kritisiert. Verstehen könne er das allerdings nicht. Hell steht seit 25 Jahren weltweit, zwischen Tokio und Mexiko, am DJ-Pult. Einblicke in die wilde Welt des DJ-Gigolos gibt ein Film, der auf DVD erschienen ist: "Freak Show" zeigt das DJ-Leben zwischen Clubs, Hotels und Flughäfen. DJ Hell lebt für die elektronische Musik. Ihm hat der renommierte Filmregisseur Romuald Karmakar auf der Berlinale 2003 ein filmisches Denkmal gesetzt. Er zeigt DJ Hell in seinem Film "196 B(eats)P(er)M(inute)" eine Stunde lang bei der Arbeit. Eine Kamera-Perspektive, der Fokus allein auf den Mann an den Turntables. "Was ich sehr zu schätzen weiß, ist, dass Romuald Karmakar diese Intensität des DJ-Arbeitens so intensiv wie möglich festhält. Es ist ja nicht nur Platten spielen und feiern, sondern es ist richtige Arbeit. Da hab ich keine Sekunde Zeit, um zu kommunizieren. Und deshalb bin ich auch froh, dass da kein Schnitt war und keine Dramaturgie. Das ist einfach diese Stunde, die da passiert ist. Und zum Glück war diese Party ein besonderer Moment." Neben seinem Job als DJ betreibt Hell ein Plattenlabel. Auf Gigolo Records erscheinen junge Talente. Einige sind inzwischen Stars in der Elektro-Szene - wie etwa die New Yorker Band Fischerspooner. Ihre Live-Auftritte strotzen vor Energie. DJ Traxx, der Platten-Maniac aus Chicago, zelebriert die Kunst des Auflegens. Der Discjockey präsentiert sich als Zeremonienmeister, die Techno-Party als dionysischer Rausch: "Es gibt oft einen Punkt, ab dem alles möglich ist, wirklich alles, egal, was man spielt", so DJ Hell. "Das passiert natürlich nicht auf jeder Party. Aber es gibt Partys, da sind alle Schranken gefallen und ich kann spielen und tun und lassen, was ich will. Das alles ist möglich, auf das arbeitet man gerne hin." __________________________________ Kulturzeit: montags bis freitags, um 19.20 Uhr Kulturzeit ist dabei, wo Kultur entsteht, wo sie gezeigt und gelebt wird, wo man nachdenkt über ihre Ziele und streitet über ihre Bedingungen. Immer auf der Suche nach neuen, anderen Perspektiven im kulturellen Diskurs - Kulturzeit redet mit und mischt sich ein, bittet Experten zu Wort und schafft der Kultur ein einzigartiges Bildschirm-Forum. (Quelle: http://www.3sat.de)