3 - Protokoll einer Katastrophe - Das Inferno von Baikonur
"Das
Inferno von
Baikonur" beleuchtet ein Ereignis, das bislang kaum bekannt ist, aber laut ARD-Ankündigung als "größte
Katastrophe der Raumfahrt" gilt. Im Oktober
1960 starben beim missglückten
Start einer militärischen Rakete mehr als einhundert Menschen auf dem sowjetischen Weltraumbahnhof.
Der Film von
Martin Hübner rekonstruiert die Umstände des Unglücks, arbeitet aber auch die weltpolitische Bedeutung heraus. Denn Chruschtschow drängte energisch auf die Fertigstellung der Rakete, mit der er Atomwaffen bis nach
Amerika hätte schicken können. Zum Jahrestag der Oktoberrevolution sollte die
R-16 zum ersten Mal abheben, dabei war sie technisch noch nicht ausgereift. In den
Interviews mit den Überlebenden wird der
Druck deutlich, der auf die Techniker ausgeübt wurde. Der
Chef der Raketentruppen, Marschall
Nedelin, setzte sich auf einen Stuhl neben die Rakete, um die Arbeiter anzuspornen. Nacherlebbar gemacht wird die
Explosion durch Aufnahmen, mit denen eigentlich eine Ruhmestat der sowjetischen Raketentechnik dokumentiert werden sollte - und die nach dem Unglück im Panzerschrank verschwanden, um
Mitte der 90er-Jahre als Begleitmaterial des Untersuchungsberichtes wieder aufzutauchen.