International

Während die deutschen Behörden weiterhin in das »sichere Drittland« Serbien abschieben, sind die Lebensbedingungen der dort ansässigen Rom_nja nach wie vor alarmierend. Die Verwehrung von sozialen Leistungen sowie Zwangsräumungen ihrer Siedlungen stehen an der Tagesordnung. Mit der Einführung des »Weißen Schengens« wurden 2009 die Reisevorschriften für serbische Staatsbürger_innen gelockert. Seitdem steigt die Zahl der Asylanträge aus Serbien.
Doch in der EU sind die sogenannten »falschen Asylanten« unerwünscht. Um weiterhin die Reisefreiheit genießen zu dürfen, solle Serbien die Zahl der Asylbewerber_innen verringern. Diese Aufforderung mündet in einen Generalverdacht gegen Rom_nja. Mehr Infos auf: Solidarnost

Veranstaltungen mit Aktiven aus Belgrag zu Visapolitik, Abschiebungen und die Situation von Rom_nja in Serbien
Berlin: Do. 27.9. | 19 Uhr | Haus der Demokragie (Greifswalderstr. 4)
Bremen: Fr. 28.9. | 19 Uhr | Gemeindeszentrum Zion (Kornstr. 31)

Mit dem Zusammenbruch Jugoslawiens ist auch eine der besten europäischen Fußballligen auseinander gefallen und hat zahlreiche sportlich weitgehend unattraktive Ligen entstehen lassen. Hinsichtlich Fankultur und Politisierungsgrad zählt der Balkan jedoch nach wie vor zu einer der interessantesten Fußballregionen. Am Prozess der Nationenbildung und des grassierenden Nationalismus haben die Fanszenen seit jeher ihren Einfluss gehabt. Der Vortrag ist eine dokumentarische Reise durch die Fußballwelt Ex-Jugoslawiens und zeigt wie nah Politik, Fußball und Krieg sein können. Mehr Infos: hier

Am vergangenen Freitag verstarb der langjährige Politaktivist Moe Hierlmeier in Nürnberg. Moe war zuletzt aktiv im Nürnberger Sozialforum und bei der Interventionistischen Linken (IL). Bekannt wurde er durch seine Bücher Internationalismus und radikal global.
FreundInnen und GenossInnen von Moe haben einen Nachruf verfasst.

In dem Wochenendseminar „Internationalismus reloaded“ wollen die Veranstalter_innen einen Überblick bieten über die vergangenen Versuche, in Deutschland Strukturen linker internationaler Solidarität aufzubauen, ihre Konzepte und Praktiken, ihre Grenzen, Fallstricke und Erfolge. Das Seminar soll sich sowohl an Menschen richten, die gerade erst beginnen, Internationalismus als wichtiges Feld linker Politik zu entdecken, als auch an Aktive, die Interesse an anderen Erfahrungen und Kämpfen haben. Für die Teilnahme am Seminar sind also explizit keine Vorkenntnisse oder -wissen notwendig. Infos

Allende e.V. | Kottbusser Damm 25-26 | Programm [pdf]

Vom 11. bis 20. November 2010 findet zum dritten Mal das „Siempre Antifascista“ statt. Kern der antifaschistischen Aktionstage stellt die internationale Konferenz vom 12. – 14. November in Berlin dar. Die Konferenz mit antifaschistischen Gruppen und Referent_innen möchte anhand von Workshops aktuelle Probleme und Aktionsfelder einer globalen Antifa-Bewegung analysieren und eine Plattform für eine internationalen Vernetzung bieten. [Infos]

In diesem Jahr ist Argentinien Gastland auf der Buchmesse 2010 in Frankfurt. Daher findet in Berlin eine Veranstaltungsreihe zur argentinischen Militärdiktatur statt. Zwischen 1976-1983 starben dort rund 30.000 Menschen unter anderem in 340 geheimen Folterzentren, tausende gelten weiterhin als "Verschwunden". Die Militärjunta verfolte zwei Ziele: Die Vernichtung der linken Opposition und die Durchsetzung einer ultraliberalen Wirtschaftsordnung. Letzteres stieß auf Unterstützung deutscher und US-amerikanischer Konzerne [Hintergrund].

24.10.2010 | 15 Uhr | fsk-kino am Oranienplatz: Matinée & Film
Film: "Verschwörung des Schweigens" (BRD, 2003)

25.10.2010 | 19 Uhr | Festsaal Kreuzberg (Skalitzer Str. 130)
Veranstaltung: "Widerstand und Repression während der Diktatur" - Mit zwei Widerstandskämpferinnen und Zeitzeuginnen aus Argentinien

31.10.2010 | 15 Uhr | fsk-kino am Oranienplatz: Matinée & Film
Film: "Pantéon Militar" (BRD/Argentinien, 1991)

01.11.2010 | 19 Uhr | Festsaal Kreuzberg (Skalitzer Str. 130)
Veranstaltung: "Kampf gegen das Vergessen" - Zur Kooperation deutscher und us-amerikanischer Firmen mit der Militärdiktatur

Die Berliner Polizei hat am 6.10.2010 in Berlin erneut drei Wohnungen von KurdInnen durchsucht. Den Personen wird die Unterstützung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgeworfen. Bereits seit 17 Jahren besteht in Deutschland ein Betätigungsverbot für die PKK und wird u.a. in der EU als sog. "terroristische Vereinigung"  geführt. Die PKK strebt in Kurdistan einen "demokratischen Konföderalismus" nach dem libertären Sozialisten Murray Bookchin an. Kurdische Vereine und das Kurdistan Solidaritätskomitee rufen am Samstag zu einer Demonstration in Berlin auf.

DEMO | 9.10 | 14 Uhr | Alexanderplatz (Breite Str. / Ecke Rathausstr.)

Seit 1975 hält Marokko die ehemalige spanische Kolonie Westsahara besetzt und unterdrückt die einheimische Bevölkerung. Ein großer Teil der Sahrauis, ca. 165.000 Menschen, leben seit 35 Jahren in Flüchtlingslagern in der algerischen Sahara und warten auf eine friedliche Heimkehr. Bisher verhindern Marokko und seine westlichen Partner (vor allem Frankreich) die Durchführung eines von der UNO verlangten Referendums. Die Berliner Projektgruppe Westsahara ist ein Bündnis von jungen Leuten, die sich zum Ziel gesetzt haben, diesen ungelösten Konflikt in die Öffentlichkeit zu tragen. Teil des Projektes ist eine Jugendbegegnung mit sahrauischen, französischen und deutschen Jugendlichen, die im Mai in Berlin und Straßburg stattfand und im November in Ausserd weitergeführt werden soll; mittelfristig soll im Flüchtlingslager Ausserd ein Jugendzentrum entstehen. Infos

Soliparty: 09.07.2010 | 21 Uhr | K9 - Kinzigstr. 9 (U5 - Samariterstr.)

Kolumbien gilt als wichtigster Verbündeter der USA in Lateinamerika. Die Politik des Präsidenten Uribes gilt als Gegenmodell zu der linksgerichteten Regierungen in den Nachbarländern Venezuela und Bolivien. Tatsächlich ist es Uribe gelungen, die Guerilla FARC zu schwächen und die Sicherheitslage für die Mittel- und Oberschicht deutlich zu verbessern.

Auf der anderen Seite laufen gegen siebzig Abgeordnete der Regierungsparteien Verfahren wegen Verbindungen zu Todesschwadronen. Uribes Privatsekretär traf sich mit Drogenbossen, um belastendes Material gegen den Obersten Gerichtshof zu bekommen. Die Grenzen zwischen Staatsapparat, Sicherheitspolitik und Kriminalität sind fließend geworden.

Ein Radio-Fearure des linken Autors Raul Zelik informiert über die aktuelle Situation.