Zum Abschluss des vierten Spieltages verlor der
1. FC Union Berlin sein
Heimspiel gegen
Hertha BSC mit
1:2 (
0:1). Auf den Rückstand im ersten Abschnitt fand
Christopher Quiring nach dem Seitenwechsel mit dem Kopf die richtige Antwort. Das direkte Freistoßtor von
Ronny konnten die Spieler von
Uwe Neuhaus nicht mehr ausgleichen.
Vor 16.750 Zuschauern, im abermals restlos ausverkauften
Stadion An der Alten Försterei, tauschte Union-Trainer Uwe Neuhaus gegen Hertha BSC auf 3 Positionen das
Personal. Zur Startelf vom Sandhausen-Spiel stießen
Patrick Zoundi,
Fabian Schönheim und
Adam Nemec und erhielten für das Berlin-Derby damit den Vorzug vor Christopher Quiring,
Felipe Gallegos und
Christoph Menz:
Haas --
Pfertzel,
Stuff,
Schönheim, Kohlmann (78.
Gallegos) --
Karl -- Zoundi (53. Quiring), Parensen -- Mattuschka -- Terodde,
Nemec (84.
Silvio)
Schon weit vor dem Beginn des Spiels zuckte lebhafte Derby-Atmosphäre durch das Stadion An der Alten Försterei. Der Anpfiff von Schiedsrichter
Peter Gagelmann wäre um ein
Haar im Getöse des ausverkauften Fußballtempels untergegangen. Neun zweikampfbetonte Minuten mussten vergehen, bis
Union erstmals auf das Tor der Charlottenburger schoss. Der Freistoß von
Torsten Mattuschka führte von der Mauer abgefälscht zur ersten Ecke für die Hausherren. Ein Treffer entsprang dem nicht, doch war diese Aktion ein erster Fingerzeig. Den Stellenwert der Begegnung hatten die Spieler absolut verinnerlicht. Der Gastgeber fightete um jeden Zentimeter
Rasen. Hertha BSC klebte in der eigenen Hälfte fest und sah sich einer schwungvollen Anfangsoffensive ausgesetzt. Die Startphase gehörte Union. Dann tasteten sich auch die Charlottenburger nach vorn. Den ersten Torschuss für die Gäste feuerte
Marcel Ndjeng drei
Meter neben den Kasten von
Daniel Haas (17
.). Hertha versuchte nun vermehrt über Kombinationen den Weg zum Torabschluss zu finden. Union bewies dabei aber clevere Spielverderber-Qualitäten.
Marc Pfertzel machte bei seinem Ballverlust an
Änis Ben-Hatira dann aber keine gute Figur. Ben-Hatiras Hereingabe fand
Peer Kluge. Kluge bediente
Sandro Wagner, der daraufhin wenig Mühe hatte und das Leder über die
Linie schob (30.). Die Zweikämpfe verloren in der Folge an Brisanz. Union suchte nach dem eigenen Rhythmus und hatte Nachteile beim Ballbesitz. Lediglich mit langen und hohen Bällen versorgt, blieben
Simon Terodde und auch Adam Nemec bis zum pünktlichen Halbzeitpfiff ohne Torchancen.
Keine Veränderungen gab es auf Seiten der Gastgeber nach dem Kabinengang. Uwe Neuhaus vertraute seiner Startelf zunächst auch für den zweiten Durchgang. Dass der
Coach damit völlig richtig lag, bewiesen
Markus Karl und Adam Nemec kurz darauf. Mittelfeldakteur Karl sorgte in der
Rolle des Linksaußen für einen präzisen Flankenball, der den Slowaken im Zentrum fand. Der anschließende Kopfball segelte knapp am linken Pfosten vorbei,
Sascha Burchert hätte wohl keine
Chance gehabt (47.). Verhältnismäßig früh entschied sich Unions Chefcoach dann doch für einen Wechsel. Christopher Quiring kam nach 53 Minuten für Patrick Zoundi und beackerte die rechte Außenbahn. Nach gut einer Stunde kam Union immer besser in die Zweikämpfe und arbeitete hart am Gegner. Der
Druck auf die Hertha-Hintermannschaft stieg. Aus kürzester Entfernung fand Simon Terodde seinen
Meister in Sascha Burchert (64.). Die Eisernen setzten nach und kamen durch
Patrick Kohlmann erneut zum Abschluss. Doch auch dieses Mal war Sascha Burchert auf dem
Posten (66.). Keine Entlastung für die Gäste. Überfällig damit auch der Ausgleichstreffer nach knapp siebzig Minuten.
Michael Parensens Flanke rutschte
Roman Hubnik über den Scheitel und landete so beim am langen Pfosten lauernden Christopher Quiring. Mit dem Kopf arbeitete der 1,72 Meter große Flügelflitzer den
Ball in die
Maschen und ließ das Stadion An der Alten Försterei erbeben (69.). Die Freude währte leider nur kurz. Dem taktischen
Foul von Fabian Schönheim, folgte das undankbare Freistoßtor von Ronny. Der flattrige Direktversuch von der Strafraumgrenze geriet für Daniel Haas zur unlösbaren Aufgabe (73.). In den letzten Minuten rieben sich Unions
Mannen gegen den mit
Haken und Ösen spielenden Stadtrivalen auf.
Auch nach drei Minuten Nachspielzeit änderte sich am Ergebnis nichts mehr. Der 1. FC Union Berlin verliert damit ein Berlin-Derby, welches unter dem Strich keinen Verlierer verdient gehabt hätte.
- published: 07 Sep 2012
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