The development of closer relationships between geography and colonial issues became evident in the last two decades of the 19^th century in the establishment of colonial teaching, both in universities and elsewhere. Here we present two introductory lessons to colonial teaching courses, one by Marcel Dubois in the Sorbonne (1893) and that by Maurice Zimmermann in Lyon Chamber of Commerce (1899). These introductory lectures show how colonial geography found its place in the emerging paradigm of geography as a science. They evidence close links with the political and business spheres. Enthusiasts boasted the usefulness of colonial geography for colonial undertakings, on account of the precision of the information provided on the different spaces concerned. Thus colonial geography was apart from other academic fields of knowledge, although not in opposition. Quite the reverse: the approaches and programme proposals by Dubois and Zimmermann evidence the porousness and the circulation of ideas occurring at the time across different areas of geographical knowledge

In den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts verstärkten sich die Verbindungen zwischen Geographie und den kolonialen Fragen insbesondere durch die neuen universitären und außeruniversitären Studien- und Lehrprogramme. In diesem Aufsatz analysieren wir zwei Antrittsvorlesungen solcher Kolonialkurse : zum einen den Kurs, den Marcel Dubois an der Sorbonne gehalten hat (1893), zum anderen denjenigen von Maurice Zimmermann an der Chambre de Commerce von Lyon (1899). Diese Kurse erlauben es, den Ort der Kolonialgeographie im entstehenden Paradigma von der Geographie als Wissenschaft genauer zu bestimmen. Sie sind gekennzeichnet durch die starken Verbindungen zwischen den Sphären von Politik und Privatwirtschaft. Die Vertreter dieser Richtung versuchen die Nützlichkeit ihres Faches durch die Präzision von räumlichen Informationen zu belegen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Kolonialgeographie von eher akademischen Wissensbereichen, ohne dass sie in direktem Widerspruch zu diesen steht. Vielmehr sind die eingeschlagenen Wege und die programmatischen Vorschläge von Dubois und Zimmermann aufschlussreich für die Durchlässigkeiten und Zirkulationsprozesse, die im inneren der geografischen Wissensfelder existierten.