20 März

Drache frisst Sonne – Finsternis in Deutschland

von Robert ForstKategorie: Bewusst SchwarzDiskussion: 5 Kommentare
Totale Sonnenfinsternis

Sonnenkorona bei der totalen Finsternis am 11. August 1999
CC by-sa 3.0 Luc Viatour via Wikipedia

Heute wird Europa von einer partiellen Sonnenfinsternis heimgesucht. Eine totale Sonnenfinsternis wird es nur irgendwo im Norden geben, Enthusiasten reisten schon im Laufe der Woche nach Tórshavn auf die Färöer-Inseln. Die nächste totale Sonnenfinsternis gibt es Deutschland erst wieder 2081, das fällt vermutlich nicht mehr in meinen biologisch machbaren Zuständigkeitsbereich. Doch das beeindruckende Spektakel bleibt: Es wird zu einer Uhrzeit dunkel, an der es sonst nicht dunkel wird!
Die alten Chinesen sahen das ganze viel mythologischer, romantischer, schöner – denn damals glaubten sie, ein Himmelsdrache würde die Sonne fressen und versuchten ihn von seinem perfiden Plan durch Geschrei und Getöse abzubringen. Erfolgreich, denn nur kurze Zeit später spuckte der böse Drache die Sonne wieder aus. Thales von Milet, der eine 581 v. Chr. eine Sonnenfinsternis vorausgesagt haben soll, schlichtete damit einen Krieg zwischen den Medern und den Lydern, denn die Gegner erschraken während des Kampfes und schlossen Frieden. Christen können sich hingegen erleichtert zurücklehnen, denn die Sonnenfinsternis zur Kreuzigung Jesu Christi kann – da sind sich Forscher einig – keine natürliche Erscheinung gewesen sein und muss sich daher eine von Gott gewollte Verdunklung gehandelt haben. Den ganzen Artikel lesen… »


12 März

Underground Festival Guide 2015

von Fleder FlauschKategorie: VeranstaltungenDiskussion: 15 Kommentare

Festival Guide 2015Ich bin hocherfreut und glücklich, euch einen Artikel von “Flederflausch” präsentieren zu können, die sich angeboten hat die Festivals abseits des schwarzen Mainstreams zusammenzutragen, um den Lesern von Spontis ein paar interessante Alternative zu Mera Luna, Amphi oder Blackfield zu präsentieren. Ich finde es großartig, wenn Leser sich aktiv einbringen wollen und unterstütze jeden Neugierigen und Interessenten nach besten Kräften. Meldet euch!

Livemusikalisch unterlegtes Rumgruften in den ersten Kalendermonaten

Die Luft wird wärmer, es riecht nach Frühling und die ersten Sonnenstrahlen locken auch den schwärzesten Schwarzkittel aus seinen Mauern (wer das Gegenteil behauptet lügt!). Zeit also sich zu fragen, wie die erste Zeit des Jahres angemessen verbracht werden kann. Zumal schon seit vielen Jahren der Untergang des „wahren“ Gothentums beklagt wird, sich die großen Kassenschlager mit immer den gleichen Bands ins Zentrum der negativen Aufmerksamkeit rücken und das WGT den bitteren Beigeschmack einer glitzerbunten Modenschau und des oberflächlichen Konsums hat. Doch die Subkultur lebt und hat abseits der großen Festivals einiges zu bieten. Den ganzen Artikel lesen… »


11 März

Lene Lovich auf Tour durch Deutschland

von Robert ForstKategorie: Back to the RootsDiskussion: 6 Kommentare

Lene LovichDie bunteste aller schwarzen Seelen kommt nach Deutschland. Eine spannende Vorstellung, dass die Lichtgestalt meiner Jugend in Fleisch und Blut vor mir stehen könnte. Ein paar Jahre nach ihren großen Erfolgen in den späten 70ern hörte ich sie zum ersten mal 1988, als ihr “Bird Song” einige Gruftis aus unserem Jugendclub auf die Tanzfläche zog. Was für ein verrückter Song, der mit seit dem nicht mehr aus dem Kopf ging. 27 Jahre später sollte es soweit sein, Lene kommt am 7. April 2015 mit ihrer Band ins FZW nach Dortmund. Es dauerte Sekunden bis ich Karten für das Konzert bestellte. Ich und Lene Lovich im gleichen Raum!

Der Schnelldurchlauf: Mit 13 Jahren zog Lili-Marlene Premilovich von Detroit ins beschauliche Hull nach Großbritannien, bevor sie mit 19 Jahren in die britische Hauptstadt London ausbrach. Hier änderte sich alles. Um ihren Abschluss an der Kunsthochschule zu finanzieren, arbeitete sie als Straßenmusikerin, Gogo-Tänzerin und Schauspielerin – der Künstlername Lene Lovich wird wohl aus dieser Zeit stammen. Im November 1977 traf sie den BBC-DJ Charlie Gilett, der ihre erste Schallplattenaufnahmen zu “I think we’re alone now” sponserte und damit den Weg für ein sehr spannende Karriere legte. Den ganzen Artikel lesen… »


5 März

Spontis Wochenschau #01/2015

von Robert ForstKategorie: WochenschauDiskussion: 5 Kommentare

Spontis WochenschauDas Wave-Gotik-Treffen hat eine neue Internetseite! Gerade wollte ich mich darüber auslassen, dass es allerhöchste Zeit wurde und mehr als überfällig war die virtuelle Präsenz zu überholen. Da fiel mir ein, dass Spontis selbst ja seit 2008 mit dem selben Design langweilt, die HTML5 Wende gründlich verschlafen hat und immer noch so Pflegeleicht ist wie, stark haarende Langhaar-Katzen wenn sie rollig sind. Also lieber mal vor der eigenen Haustüre kehren, die Fusselrolle schwingen und endlich an einer neuen Präsenz feilen. Die häufigen Katzen-Metaphern bitte ich an dieser Stelle zu entschuldigen, liegt wohl daran, dass hier ständig Katzen Chaos anrichten um Aufmerksamkeit buhlen. Ich habe also ein neues Theme besorgt und damit begonnen, es komplett auseinanderzubauen um es in anderer Form wieder zusammensetzen. Frei nach dem Motto: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Stichwort WGT. Hatte ich schon erwähnt, dass auch dieses Jahr wieder ein Spontis-Treffen stattfinden wird? Alles wird gut, die Ankündigung kommt bald. Ich suche aber schon mal vorab jemanden, der Lust hätte ein Spontis-Button zu designen mit dem dann zum WGT einige Menschen ihr Äußeres schmücken können, um so ihre Zugehörigkeit zu demonstrieren. Kommt aber auch demnächst als Aufruf bei FB, ohne das soziale Netzwerk wird man ja heutzutage überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Aber das ist Thema für eine schauriges Tagebuch.

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27 Februar

Leonard Nimoy – Er lebte lang und in Frieden

von Robert ForstKategorie: SchattenseitenDiskussion: 4 Kommentare

Leonard NimoyEr war wohl die interessanteste Figur des gesamten Science-Fiction-Genre: Der Vulkanier Spock. Emotionslos betrachtete er menschliche Stärken und Schwächen auf seine ganz eigene Weise. Heute verstarb der wohl berühmteste aller Vulkanier, der Schauspieler Leonard Nimoy, im Alter von 83 Jahren. Für die meisten Menschen auf diesem Planeten ist Nimoy fest mit der Figur des Spock verbunden, 47 Jahre lang schlüpfte er immer wieder in die Rolle des “grünblütigen und spitzohrigen Hundesohns“, wie Pille sagen würde. Ich bin mir sicher, dass mehr Menschen vor den Bildschirmen und Leinwänden beeinflusste als sonst ein Charakter der Enterprise. Ich lernte Spock bei meiner Oma kennen, als Serienheld der ersten Enterprise-Reihe, der mir nach dem Kindergarten immer mit einem Dany+Sahne serviert wurde, während mein Opa auf seinem Sessel ein Nickerchen machte. Jetzt ist macht auch Leonard Nimoy ein Nickerchen. Für immer. Und selbst dem emotionslosesten Vulkanier dürfte dabei Trauer empfinden.

Redlich versuchte Nimoy in den 70ern sein Image ein wenig zu ändern, seine Autobiografie 1977 titelte er bezeichnenderweise und ein wenig selbstironisch “I Am Not Spock” denn längst hatte er sich mit seinem Schicksal abgefunden. Er schrieb: “In Spock, I finally found the best of both worlds: to be widely accepted in public approval and yet be able to continue to play the insulated alien through the Vulcan character.” 1995 gab er schließlich auf und veröffentlichte seine zweite Biografie: “I Am Spock.” Wie recht er hatte.

Zu seinem Markenzeichen, dem vulkanischen Gruß, kam er 1967 in der Folge “Weltraumfieber”. Er ist an den jüdischen Segen “Birkart Kohanim” angelehnt und symbolisiert im hebräischen den Buchstaben Shin, welcher der erste des Wortes Shaddai (allmächtig) ist. Die Übersetzung “Lebe lang und in Frieden” ist indes nicht ganz richtig, denn wörtlich heißt es: “Lebe lang und wachse” oder auch “Lebe lang und sei erfolgreich”. Er wurde seinem eigenen Wunsch gerecht. Nimoy blieb Spock, mauserte sich zum Regisseur und Produzenten und verkörperte so lange wie niemand sonst in der TV- und Filmgeschichte die gleiche Figur. Den ganzen Artikel lesen… »


25 Februar

Darf ich das hören? Musik im Kreuzfeuer der Ideologien

von Robert ForstKategorie: Szene im BlickDiskussion: 15 Kommentare
Sick Man

Funker Vogt: Sick Man – Das Label “Out of Line” hat die CD offenbar aus dem Programm genommen.

Ist es möglich, einen fragwürdigen ideologischen oder politischen Standpunkt eines Musikers zu ignorieren und die Lieder sorgenfrei zu genießen? Der jüngste Fall der Band Funker Vogt zeigt, wie schnell man als Band in einer Ecke landen kann, in die man eigentlich nicht wollte. Zu Recht?

Rein musikalisch habe ich der EBM-Formation “Funker Vogt” bisher nicht viel Gehör geschenkt, doch als im Dezember 2014 bekannt wurde, dass der umstrittene Sänger Sacha Korn der bis dahin geheim gehaltene Frontmann “Sick Man” der Band ist, drängte sich die Frage auf, ob dies eine rein musikalische Entscheidung gewesen ist.

In den Stunden nach Bekanntwerden der neuen Besetzung überschlugen sich die Statements und Kommentare in den sozialen Kanälen. Korn, der durch die Veröffentlichungen seiner Songs auf einer CD der NPD und das Covern der deutschen Nationalhyme mit allen Strophen in die Kritik geraten war, spaltete das Lager der Fans.  Auch das Label der Band “Out of Line” zeigte sich überrascht und macht unmissverständlich klar, dass sie an einer Zusammenarbeit mit Korn nicht interessiert seien. Unter dem Druck der Öffentlichkeit ruderte die Band kurz vor dem Jahreswechsel zurück und trennte sich wieder von Korn.

Dieser aktuelle Fall von Musik zwischen vermeintlichen Ideologien wirft für mich die Frage auf, inwiefern man sich als Hörer einer “umstrittenen” Band positionieren muss und ob es möglich ist, politischen und ideologischen Hintergründen von Musikern und Künstlern keine Bedeutung zuzumessen. Es geht nicht um die Frage, ob eine Band nun “links” oder “rechts” ist, sondern darum, ob man Musik und Band-Hintergrund trennen kann und darf. Muss man aufgrund seiner persönlichen politischen Überzeugung die Tanzfläche verlassen, wenn der DJ Musik von Death in June, Blutharsch oder Fire + Ice auflegt? Den ganzen Artikel lesen… »


20 Februar

Death is their Destiny – King’s Road von 1978 – 1981

von Robert ForstKategorie: Dunkle VergangenheitDiskussion: Keine Kommentare
Punks

London, 1979 – Punks prägen mittlerweile das Stadtbild.
Bild: John Blower @ Flickr cc by-nc-nd

Kings Road, Chelsea from 1978 to 1981 i was there nearly every Saturday to film the Punks and perhaps buy some clothes. I became know as “Captain Zip”, i was named that by Helen Berenger because my clothes wil becoming very “zippy” during that period.

In der Woche arbeitet Phil Munnoch als Texter für eine Werbeagentur im Zentrum Londons. Doch seine wahre Leidenschaft, die er vor seinen Arbeitskollegen verbirgt, gilt dem Punk, der die britische Hauptstadt etwa 1977 erreicht und ihn nachhaltig infiziert. Mit dem Ende jedes Arbeitstages wechselt Munnoch Anzug und Krawatte gegen Bondage-Hosen, Hundehalsband und seine mit Aufnähern und Buttons übersäte Jacke und verwandelt sich zu “Captain Zip”. Fast jeden Abend hängt er auf der King’s Road mit anderen Punks zusammen und genießt das Gefühl von Freiheit, Rebellion und den Geschmack des Abenteuers, während er sich von den Lautsprechern der zahlreichen Läden mit Punk-Musik beschallen lässt. Manning ist deutlich älter als die meisten Kids, die sich hier herumtreiben und er hat einen entscheidenden Vorteil: Er besitzt eine 8mm Film-Kamera und fühlt, dass er Teil von etwas ganz besonderem ist. So macht er sich der junge Filmemacher an einigen Samstagen zwischen 1978 und 1981 auf, Punks auf der King’s Road zu filmen. Den ganzen Artikel lesen… »


13 Februar

Ruhe in Glamour – Sänger Steve Strange gestorben

von Robert ForstKategorie: FundgrubeDiskussion: 6 Kommentare
David Bowie, selbst Stilikone von Steve Strange, holt ihn und die Blitzkids für sein Video zu "Ashes to Ashes" - Der Titel des Songs wurde nun Steves Schicksal

David Bowie, selbst Stilikone von Steve Strange, holt ihn und die Blitzkids für sein Video zu “Ashes to Ashes” – Der Titel des Songs wurde nun Steves Schicksal

Vor seinem Nachtclub, dem Blitz in Covent Garden, wedelte Gründer und Türsteher Steve Strange die Puderquaste in der Hand. Nur wer “weird an wonderful” genug war, erhielt Einlass. Ende der 70er Jahre gründet er zusammen mit seinem Mitbewohner Rusty Egan den legendären Club, der alsbald zum Schmelztiegel der auffälligsten aller Jugendkulturen wurde, den “New Romantics”. Aus dem Mut zur Hässlichkeit, den der Punk vorlebte, wurde die Liebe zur Selbstdarstellung. Boy George, der im Blitz an der Garderobe arbeitete, nahm die Mäntel derer entgegen, die später Musikgeschichte schrieben. Spandau Ballet, Ultravox, Sigue Sigue Sputnik, Dead or Alive, King und Hot Gossip – Gäste und “Blitz Kids” die den Stadtteil in London von 1979-1980 belagerten.

Strange gründete seine eigene Band “Visage” und landete 1981 mit “Fade to Grey” den größten Hit, der bis heute untrennbar mit dieser Zeit verbunden ist. Doch die Band der Extrovertierten löste sich auf, Midge Ure und Billy Currie gingen ihre eigenen Wege. Mitte der 80er, Visage hatte sich mittlerweile aufgelöst, macht Strange “seinen größten Fehler”, wie er später einmal sagte. Er nahm Heroin und wurde abhängig. Er erholte sich nie wieder. Nicht persönlich und auch nicht äußerlich. Ende der 90ern verhaftete man ihn wegen eines Ladendiebstahls, als er seinem Neffen eine Teletubby-Figur stehlen wollte. Den ganzen Artikel lesen… »


10 Februar

Ohne Worte: Ich-Schwach und Bindungsunfähig

von Robert ForstKategorie: FundgrubeDiskussion: Keine Kommentare

Spontis - Ein Textauszug

Der Psychologe Thomas Ziehe glaubt gerade im Sponti einen ‘neuen Sozialisations-Typus” ausmachen zu können, dessen Hauptcharakteristika Ich-Schwäche, Bindungsunfähigkeit und u.a. eine Abneigung gegenüber analytischem Denken seien.” (Danke @Sophia Intolerantia, Text aus: “Lass und mal ‘ne Schnecke angraben. Sprache und Sprüche der Jugendszene” von Claus Peter Müller-Thurau)


2 Februar

Dialekt entschlüsselt, Video gefunden: Goths in den 80ern Reloaded

von Robert ForstKategorie: Dunkle VergangenheitDiskussion: 1 Kommentar

The Height of Goth, 1984Im September letzten Jahres zog ich ein Video über englische junge Goths in den frühen 80ern durch den Kakao. Bitterböse schrieb ich: “Gibt es eine Szene mit äußerlich erkennbarer “Individualität”, gibt es auch Mitläufer. (Poser) Die haben mit der Musik nichts zu tun, sehen lediglich so aus als ob und fühlen sich zwischen den ganzen bösen “Goths” vielleicht ein bisschen besonders. Die meisten von ihnen verschwinden nach ein paar Jahren und wollen auch später tunlichst nicht mehr an ihre “Jugendsünden” erinnert werden. […] Wenn man so möchte, sind die ganzen “Karnevalisten”, “Schauläufer” und “Verkleideten” über die sich die Szene so manches mal ganz trefflich echauffiert, ein Teil der selben. Und das schon seit seiner Geburt.
Etwas vorschnell geschossen, denn gleich in den Kommentaren wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich wohl weniger verstanden hatte, als ich hoffte. Ein intensiver englischer Akzent aus der Gegend um Leeds machte meine Überzeugung, Englisch zu verstehen mit einem mal zunichte. Den ganzen Artikel lesen… »