Arthur Schnitzler-Traumnovelle Booktube
Heute möchte ich das
Buch Traumnovelle von
Arthur Schnitzler vorstellen.
Das Buch behandelt einige Fragen in Bezug auf die Ehe. Unter anderem werden die Sinnhaftigkeit und Gründe die zu einem Scheitern führen diskutiert. Im Großen und Ganzen steht aber immer die Frage im Raum ob eine Ehe rein zur Triebbefriedigung diene oder doch auf mehr basiert.
Die wichtigsten Personen dieses Werkes sind
Fridolin, ein Arzt, tätig in
Wien und dessen
Frau Albertine. Bei einem Gespräch kommen sie auf einen vergangenen Dänemarkurlaub zurück, wobei Albertine gesteht, sich fast einem jungen dänischen Offizier hingegeben zu haben. Daraufhin bemerkt Fridolin, dass auch er auf dieser Reise einem jungen
Mädchen am
Strand begegnet sei. Das Gespräch der Eheleute wird jedoch unterbrochen, da der Arzt zu einem Patienten gerufen wird. Dieser
Patient ist bei der Ankunft bereits tot. Die Tochter des Toten macht Fridolin ein Liebesgeständnis, welches dieser aber ablehnt. Nach Verlassen des Hauses folgt er einer jungen Prostituierten auf ihr Zimmer. Jedoch nimmt er auch ihr Liebesangebot nicht an, verspricht aber zurückzukommen. Nach diesen Ereignissen besucht er ein
Kaffeehaus, indem er einen ehemaligen Berufsgenossen, Nachtigall, trifft, der jetzt als Klavierspieler seinen Unterhalt verdient. Von diesem erfährt Friedolin von einer geheimen Gesellschaft, die nur mit einer Mönchskutte,
Maske und einem Losungswort betreten werden kann. Fridolin ist fasziniert vom Erzählten und will dieser Gesellschaft beiwohnen, deshalb macht er sich auf, um einen Maskenverleiher zu suchen. Trotz später Stunde kann er einen finden. In dessen Räumlichkeiten begegnet er einem Mädchen, das sich gerade mit zwei verkleideten jungen Männern vergnügt. Der
Vater beschimpft dieses Mädchen aufs Wildeste, worauf dieses sich in die schützenden Arme Fridolins flüchtet. Dieser ist zuerst geneigt ihr zu helfen, entscheidet dann aber doch, die von Nachtigall beschriebene Gesellschaft aufzusuchen. Mit dem Losungswort „
Dänemark“ betritt er ein Haus in der Vorstadt. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf….
Ich habe dieses Buch gewählt, da mich die Thematik faszinierte. Psychologie gehört seit Jahren zu meinen Leidenschaften und deshalb fand ich den Bezug des Buches auf
Sigmund Freuds Ideen sehr ansprechend. Außerdem war ich natürlich interessiert, wie weit ein
Mensch seinen Trieben wiedersetzen kann.
Ein anderer
Punkt der mein Interesse weckte war die Beziehung der zwei Hauptcharaktere Fridolin und Albertine zueinander. Beide haben mit unterdrückten erotischen Fantasien zu kämpfen. Im Laufe der
Zeit gelingt es ihnen dann jedoch diese der jeweilig anderen
Person mitzuteilen, was auf jeden
Fall eine befreiende Wirkung hat. Des Weiteren führt es bei beiden Partnern dazu, die Beziehung noch profunder und liebevoller zu gestallten.
Nun möchte ich noch einen Auszug aus dem Buch vorlesen. In diesem Auszug erzählt Albertine ihrem Gatten von einem
Traum den sie hatte.
Ihr Traum handelt im
Sinne davon wie Albertine ohne schlechten Gewissen Fridolin hintergeht. Der komplette Traum An sich ist sehr an Freuds Ideen über die Sexualtriebe der Menschen angelegt und ist gerade deswegen so interessant.
Einzuordnen ist dieses Stük schnitzlers der
Wiener Moderne.
Ein wichtiges
Element für den Aufbau des Stückes ist, dass die Anfangs- und Schlussszenen beinahe ident scheinen. Bei genauere Betrachtung unterscheiden sie sich jedoch enorm. Am Anfang ist alles harmonisch und oberflächlich, während am
Ende die Beziehung gestärkt und intensiv ist.
Eine tragende
Rolle in diesem Buch spielen auch die
Träume von Fridolin und seiner Frau. Diese sind meist sehr komplex und können auf verschiedenste Arten gedeutet werden. Einfach gesagt geht es ihn den Träumen aber immer um das Verlangen nach anderen Sexualpartnern und neuen Erfahrungen.
Charakteristisch für dieses
Werk ist auch der Wechsel zwischen monologischer und dialogischer Erzählweise, da sich nicht immer beide Eheleute in einem Raum befinden.
Die Rolle des Erzählers in diesem Buch ist zurückhaltend. Er überlässt den Personen den Ausdruck der Emotionen. Auffallend ist auch noch, dass Fridolin in weit mehr Kapiteln des Buches auftritt und deshalb klarerweise auch mehr zu Wort kommt. Wenn es was wiedergibt, macht er das stets in der 3.Person.
Dies führt meiner Meinung nach dazu eine gewisse Distanz zwischen Leser und Charakter zu wahren.
Ich persönlich würde dieses Buch nur an Personen die ein Interesse für Psychologie und das Denken und Handeln von Personen unter gewissen Umständen aufweisen, weiterempfehlen. Für mich war dieses Buch deshalb sehr lehrreich, auch wenn mir die Sprache, manche Ausdrücke und Wörter sind im heutigen Sprachgebrauch einfach nicht mehr üblich, an einigen Stellen zusetzte. Im Großen und Ganzen handelt es sich jedoch um ein sehr gelungenes Werk von Seiten Schnitzlers.