Vorführung des Schmiedehandwerks in der Col. Ulpia Traiana
- Duration: 2:05
- Updated: 20 Oct 2014
Das römische Schmiedehandwerk (ars ferraria)
Das Schmiedehandwerk ist die älteste Form der menschlichen Metallbearbeitung. Lange Zeit vor der ersten Verwendung des Eisens prägten sich bereits die verschiedenen Schmiedetechniken aus und haben sich im Prinzip bis heute nicht mehr verändert.
Schon Homer beschreibt in der Ilias den griechischen Gott Hephaistos als Schutzherrn der Schmiedekunst. In Athen wird er zum Gott aller Handwerker und gleichzeitig mit Athene verehrt. Dieser Kult beweist deutlich, daß auch viele andere Handwerkszweige den Ursprung ihrer Entwicklung im Schmiedehandwerk zu suchen haben. Die Stellung des Schmiede- und Handwerkergottes symbolisiert ferner die Bedeutung dieser Berufe in der antiken Wirtschaft.
In der römischen Religion übernimmt Vulcanus (Volcanus) die Funktion des Hephaistos. Er wird zum Feuer und Schmiedegott. In dieser Rolle stellen ihn die römischen Bildhauer häufig auf Altären oder in Kleinbronzen dar. Stets trägt er die charakteristischen Attribute — Hammer und Zange — seines Berufes.
Auf dem Viergötterstein der Jupitersäule von Hausen an der Zaber ist Vulcanus mit einer Exomis, dem typischen Gewand der Schmiede ( es läßt die rechte Schulter zum leichteren Bewegen des Armes frei) bekleidet. Den langgestielten Schmiedehammer legt er auf seinen rechten Unterarm und setzt die große Zange mit der anderen Hand auf einen rhombischen Amboß auf.
Die Reihe der antiken Schmiedepatrone endet mit direkter Tradition im germanischen Meisterschmied Wieland.
Das römische Schmiedehandwerk (ars ferraria) entwickelte sich zu großer Perfektion und ging bei vielen seiner Erzeugnisse zu einer serienmäßigen Herstellung über. Diese Produktionsweise entsprach dem Massenbedarf an Werkzeugen, wie er für das römische Heer und im zivilen Leben des Imperium Romanum bestand.
Wichtigster Werkzeug- und Waffenlieferant wurden die Schmiedewerkstätten (fabri officinae officinae ferraria) der römischen Großstädte. Aber auch in den einzelnen Militärlagern sind fabricae nachgewiesen. In der fabrica des Legionslagers lnchtuthil in Schottland wurde Eisen geschmiedet. Hier stand die Werkstatt unter der Leitung eines praefectus fabrum.
Ferner sind Werkstätten in Auxiliarvici und den Canabae legionis archäologisch und inschriftlich bezeugt. Angaben in den Werken des Vegetius und Paternus belegen zusätzlich spezielle römische Truppenhandwerker. Sie nennen militärische Baumeister (ad hibernorum aedificia fabricanda) und Stellmacher (carpentarius, carrarius). Weiterhin muß man mit einer großen Anzahl von Reparaturspezialisten im römischen Heer rechnen. Es werden truppeneigene Handwerker und zivile Meister, die in den Lagern arbeiteten, existiert haben.
Als die 20. Legion das Lager Inchtuthil räumte, versteckten die abziehenden Truppen in einem Depot fast 12 Tonnen ungebrauchter Eisennägel und andere Gerätschaften. So kann man sich vorstellen, welche gewaltige Schmiedearbeit allein zur Ausstattung des römischen Heeres notwendig wurde.
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Das römische Schmiedehandwerk (ars ferraria)
Das Schmiedehandwerk ist die älteste Form der menschlichen Metallbearbeitung. Lange Zeit vor der ersten Verwendung des Eisens prägten sich bereits die verschiedenen Schmiedetechniken aus und haben sich im Prinzip bis heute nicht mehr verändert.
Schon Homer beschreibt in der Ilias den griechischen Gott Hephaistos als Schutzherrn der Schmiedekunst. In Athen wird er zum Gott aller Handwerker und gleichzeitig mit Athene verehrt. Dieser Kult beweist deutlich, daß auch viele andere Handwerkszweige den Ursprung ihrer Entwicklung im Schmiedehandwerk zu suchen haben. Die Stellung des Schmiede- und Handwerkergottes symbolisiert ferner die Bedeutung dieser Berufe in der antiken Wirtschaft.
In der römischen Religion übernimmt Vulcanus (Volcanus) die Funktion des Hephaistos. Er wird zum Feuer und Schmiedegott. In dieser Rolle stellen ihn die römischen Bildhauer häufig auf Altären oder in Kleinbronzen dar. Stets trägt er die charakteristischen Attribute — Hammer und Zange — seines Berufes.
Auf dem Viergötterstein der Jupitersäule von Hausen an der Zaber ist Vulcanus mit einer Exomis, dem typischen Gewand der Schmiede ( es läßt die rechte Schulter zum leichteren Bewegen des Armes frei) bekleidet. Den langgestielten Schmiedehammer legt er auf seinen rechten Unterarm und setzt die große Zange mit der anderen Hand auf einen rhombischen Amboß auf.
Die Reihe der antiken Schmiedepatrone endet mit direkter Tradition im germanischen Meisterschmied Wieland.
Das römische Schmiedehandwerk (ars ferraria) entwickelte sich zu großer Perfektion und ging bei vielen seiner Erzeugnisse zu einer serienmäßigen Herstellung über. Diese Produktionsweise entsprach dem Massenbedarf an Werkzeugen, wie er für das römische Heer und im zivilen Leben des Imperium Romanum bestand.
Wichtigster Werkzeug- und Waffenlieferant wurden die Schmiedewerkstätten (fabri officinae officinae ferraria) der römischen Großstädte. Aber auch in den einzelnen Militärlagern sind fabricae nachgewiesen. In der fabrica des Legionslagers lnchtuthil in Schottland wurde Eisen geschmiedet. Hier stand die Werkstatt unter der Leitung eines praefectus fabrum.
Ferner sind Werkstätten in Auxiliarvici und den Canabae legionis archäologisch und inschriftlich bezeugt. Angaben in den Werken des Vegetius und Paternus belegen zusätzlich spezielle römische Truppenhandwerker. Sie nennen militärische Baumeister (ad hibernorum aedificia fabricanda) und Stellmacher (carpentarius, carrarius). Weiterhin muß man mit einer großen Anzahl von Reparaturspezialisten im römischen Heer rechnen. Es werden truppeneigene Handwerker und zivile Meister, die in den Lagern arbeiteten, existiert haben.
Als die 20. Legion das Lager Inchtuthil räumte, versteckten die abziehenden Truppen in einem Depot fast 12 Tonnen ungebrauchter Eisennägel und andere Gerätschaften. So kann man sich vorstellen, welche gewaltige Schmiedearbeit allein zur Ausstattung des römischen Heeres notwendig wurde.
- published: 20 Oct 2014
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