Posts by libertäre gruppe karlsruhe

26.03.2014 | Veranstaltung mit Hermann G. Abmayr: Die biologische Lösung – oder die deutsche Justiz und das Massaker von St. Anna

Im Sommer 1944 haben SS-Männer in dem italienischen Gebirgsdorf Sant’Anna di Stazzema mehrere hundert Frauen, Kinder und ältere Menschen ermordet. Bis heute stand keiner der mutmaßlichen Täter, von denen zwei aus dem Raum Karlsruhe stammen, vor einem Gericht. Zuletzt hat sich auch das Oberlandesgericht Karlsruhe mit einem Klageerzwingungsverfahren in der Sache Sant’Anna befasst.                                            

Der Stuttgarter Autor, Filmemacher und Journalist Hermann G. Abmayr hat mehrmals über den Fall berichtet und seine juristische Aufarbeitung vor wenigen Monaten in einem Buchkapitel nachgezeichnet. Er wird Auszüge aus dem Kapitel lesen. Vorab zeigt er ein kurzes Video, in dem Überlebende des Massakers zu Wort kommen.

Beginn: 19:30 Uhr | Jubez (kleiner Saal / Cafe) | Kronenstraße 1, 76133 Karlsruhe | Eintritt frei

Veranstalter: SJD – Die Falken, Rosa-Luxemburg-Club Karlsruhe, Libertäre Gruppe Karlsruhe, jubez Karlsruhe und die Fachstelle gegen rechts im StJA e.V., die AnStifter Stuttgart

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Karlsruher Wochen gegen Rassismus statt.

Naziaufmarsch in Karlsruhe 2013: Heilbronner Antifaschist verurteilt

Am 13.März 2014 wurde vor dem Karlsruher Amtsgericht ein Antifaschist aus Heilbronn zu einer Haftstrafe von 11 Monaten auf 3 Jahre Bewährung und 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.

Mehr als 2000 Menschen hatten sich am 25.Mai 2013 an Aktionen gegen einen bundesweit beworbenen Aufmarsch von Nazis beteiligt. Ungefähr 200 Faschisten wollten unter dem Motto „Freiheit für alle politischen Gefangenen! Lasst unsere Kameraden frei“ für die Freilassung mehrerer in Haft sitzender Nazis auf die Straße gehen. Bei den inhaftierten Nazis handelte es sich unter anderem um die Holocaustleugner und Antisemiten Gottfried Küssel und Horst Mahler, Aktivisten des mittlerweile verbotenen „Aktionsbüros Mittelrhein“ und den ehemaligen Betreiber der rechten Internet-Plattform „Altermedia“.

Die Faschisten mussten allerdings aufgrund der antifaschistischen Blockaden die Stadt wieder verlassen, ohne demonstrieren zu können.

Antifaschistische Aktivistinnen und Aktivisten wurden im Verlauf des Tages mehrfach von vermummten Polizeikräften mit Pfefferspray und Schlagstöcken angegriffen. Durch den brutalen Polizeieinsatz wurden mehrere Nazigegnerinnen und Nazigegner verletzt, unter anderem erlitt eine Person eine offene Fraktur.

Dem Heilbronner Antifaschisten wurde vorgeworfen, einen Beamten einer sogenannten „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit“ (BFE) durch einen Tritt in den Rücken verletzt und sich anschließend der Festnahme entzogen zu haben (Widerstand gegen mehrere Vollstreckungsbeamte).

Von dem Karlsruher Richter wurde er wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Widerstand in 3 tateinheitlichen Fällen verurteilt. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung gefordert und in ihrem Plädoyer die vermeintliche „Hinterlist“ des Angriffs hervorgehoben.

Mehrfach wurde im Prozess ein Video gezeigt, dass auf dem Internet-Portal „Youtube“ eingestellt und anhand dessen der Heilbronner Antifaschist später identifiziert worden war.

Es zeigt einen BFE- Trupp, der sich am 25.Mai 2013 durch Demonstrantinnen und Demonstranten in der Poststraße in Karlsruhe bewegt und versucht, mit einer Videokamera „Straftäter“ zu identifizieren und diese festzunehmen.

Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 43-jährigen Göppinger Polizisten, der als „Sicherungsmann“ einem filmenden BFEler folgt, und dem angeklagten Antifaschisten aus Heilbronn.

Der angegriffene Polizist gab im Prozess an, den Angeklagten zuvor mit einem Tritt und der Androhung „er fange gleich eine“ auf Distanz gebracht zu haben.

Nicht geklärt werden konnten im Verlauf des Prozesses die Schwere und die Entstehungsgeschichte der Verletzungen des Polizeibeamten, der am 25.Mai 2013 in einer mit Hartplastik und Metall verstärkten Schlag- und Stichschutzweste im Einsatz gewesen war.

Die verlesenen ärztlichen Befunde konnten die in der Anklageschrift vorgehaltenen schweren Verletzungen – darunter eine Nierenquetschung und einen Bandscheibenvorfall – nicht eindeutig belegen. Nach den Angaben des Göppinger BFE-Beamten war er aufgrund des Trittes in den Rücken 3 Monate dienstunfähig und leide bis heute unter den Folgen des Angriffes.

Ein weiterer im Prozess aussagender 26-jähriger Polizeibeamter aus Bruchsal berichtete nicht nur von der missglückten Festnahme des Heilbronner Antifaschisten. Er beschrieb außerdem die beim Einsatz getragene Vollschutzausrüstung. Schläge und Steinwürfe seien in der Schutzweste lediglich als „dumpfe Schläge“ wahrzunehmen, allerdings reiche die Weste nur bis zum Lendenwirbelsäulenbereich – genau bis zu der Stelle, an der der Tritt des Nazigegners seinen Kollegen getroffen habe.

Der Prozess verdeutlicht einmal mehr wie wichtig es ist, gewissenhaft mit Bild- und Videomaterial im Zusammenhang von Demonstrationen und anderen Aktionen umzugehen. Vermeintliche Videos von Polizeigewalt werden schnell gegen Betroffene verwendet und geben so der Polizei neben ihrer bereits umfassenden Überwachung noch mehr Repressionsmittel in die Hand.

Rote Hilfe Ortsgruppe Heilbronn, 18.03.2014

www.heilbronn.rote-hilfe.de

WDR “Hier und Heute”: Kalle will bleiben (Sendung…



WDR “Hier und Heute”: Kalle will bleiben (Sendung vom 21.02.2014)

Karl-Heinz Gerigk lebt seit 30 Jahren im Kölner Agnesviertel. Man nennt ihn hier “Kalle”. Jetzt soll er ausziehen. Sein neuer Vermieter hat auf Eigenbedarf geklagt und vor Gericht Recht bekommen.

Quelle: WDR Mediathek

Mehr Infos: zwangsraeumung-verhindern.de

19.3.2014 | Workshop und Veranstaltung mit Andrej Holm zu Gentrification

Gentrification, die Inwertsetzung bisher preiswerter Wohnviertel hat sich zu einem ständigen Begleiter städtischer Veränderungen entwickelt. Weltweit lösen die damit einhergehenden Verdrängungsprozesse Protestmobilisierungen aus, in denen es oft um mehr geht, als um das Recht auf eine Wohnung.

Im Vortrag werden aktuelle Tendenzen der Gentrification und die damit einhergehenden Konflikte in den Städten vorgestellt.

Auch Karlsruhe wandelt sich zunehmend, günstiger Wohnraum wird knapp, immer mehr öffentlicher Raum wird privatisiert, Menschen mit geringem Einkommen werden aus der Stadt gedrängt. Aus diesem Grund hat sich im letzten Jahr ein Recht-auf-Stadt Bündnis gegründet.

Recht-auf-Stadt-Bewegungen stehen für die Praxis der Aneignung und bieten eine Klammer zur Kooperation verschiedener stadtpolitischer Akteur*innen. Insbesondere in der Fähigkeit der neuen städtischen Bewegungen, aus den vielfältigen Fragmentierungen etwas Gemeinsames zu erschaffen, erlangen städtische Utopien und Perspektiven der Repolitisierung konkrete Gestalt. Die in den Protesten aufblitzenden Momente der Aneignung, der Selbstermächtigung und der Solidarität zeigen: Die Stadt von Morgen entsteht nicht auf Reißbrettern und in Lesesälen, sondern liegt auf der Straße.

Andrej Holm arbeitet als Stadtsoziologe an der Humboldt-Universität in Berlin und ist seit vielen Jahren in verschiedenen Stadtteil- und Mieterinitiativen aktiv. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wohnungspolitik, Gentrification und städtische soziale Bewegungen.

Regelmäßig informiert er auf seinem Gentrification Blog über die Folgen der Aufwertung und den damit einhergehenden Konflikten. Holm war in der Hausbesetzerbewegung, in autonomen Zusammenhängen und in verschiedenen Stadtteil- und Mieterinitiativen aktiv.

Er hat zuletzt die Bücher „Mietenwahnsinn - Warum Wohnen immer teurer wird und wer davon profitiert“ und „Reclaim Berlin - Soziale Kämpfe in der neoliberalen Stadt“ herausgegeben. Beide Bücher wird es auf der Veranstaltung geben.

Die Veranstaltung wird organisiert vom Recht auf Stadt Bündnis Karlsruhe in Kooperation mit der Libertären Gruppe Karlsruhe, alert|a Pforzheim, dem Anarchistischen Netzwerk Südwest* und dem Rosa-Luxemburg-Club Karlsruhe.

Bereits um 17 Uhr wird es einen Workshop mit Andrej Holm zu Recht-auf-Stadt Netzwerken geben, um 20 Uhr beginnt der Vortrag jeweils in der Planwirtschaft, Werderstr. 28 in der Karlsruher Südstadt am Werderplatz.

Weitere Veranstaltungen mit Andrej Holm finden an folgenden Terminen statt:

Samstag, 15.3. Punkrockbar in der Viki

Auch an diesem Samstag, 15. März laden wir ab 21 Uhr in die Viktoriastr. 12 (Hinterhaus) zur Punkrockbar. Wir bieten Bier, Cocktails und Snacks mit bestem Punkrock.

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Der Maidan und seine Widersprüche: Interview mit einem ukrainischen revolutionären Syndikalisten

Übersetzung aus dem Englischen von dieser Seite Seit Wochen schauen wir auf die ukrainischen Ereignisse und versuchen einzuordnen, was in Kiev und anderen Städten passiert. Wir haben Texte gelesen, Kommentare und Interviews und Diskussionen über den…

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[LANDAU] Kein Bock auf Gejammer! - Den Nazis die Tour vermasseln – Alle Jahre wieder?! Bereits…

[LANDAU] Kein Bock auf Gejammer! - Den Nazis die Tour vermasseln – Alle Jahre wieder?! Bereits zum 4ten mal in Folge marschierten Nazis, im vergangenen Jahr, aus dem Umfeld der süd- und vorderpfälzischen Neonaziszene in Landau auf, um dort eine …

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Niemand flieht ohne Grund ! Für ein humanitäres Bleiberecht: Stoppt die Abschiebung! Für etwa…

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Niemand flieht ohne Grund !

Für ein humanitäres Bleiberecht: Stoppt die Abschiebung!

Für etwa 500 Roma in Freiburg ist die „Abschiebung“ nur vorübergehend „ausgesetzt“. Von Mitte Dezember bis Ende Februar bestand zumindest ein sogenannter Winterabschiebestopp für die meisten Familien mit Kindern. Zurzeit verdichten sich jedoch die Hinweise, dass es ab März 2014 zu verstärkten Ausreiseaufforderungen und Abschiebungen kommen wird.

Wir wollen gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen Abschiebung setzen und fordern einen humaneren Umgang mit Flüchtlingen!

In vielen Balkanländern sind Roma die am stärksten diskriminierte Bevölkerungsgruppe. Sie sind in ihren sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebenschancen bedroht. Doch wenn sie auf Grund dieser sozialrechtlichen Diskriminierung nach Europa fliehen, finden sie auch hier kein Gehör.

Politischer Protest ist notwendig!

Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen in Baden-Württemberg 2011 war der Abschnitt zur Flüchtlingspolitik noch mit „Humanität hat Vorrang“ überschrieben. Die Realität sieht allerdings anders aus. Asylablehnungen werden wie am Fließband erteilt. So haben im Jahr 2013 2514 Roma aus dem Kosovo Asyl beantragt. Nur in 0,8 Prozent der Fälle wurde ein Abschiebungsverbot festgestellt. Sollten unter der neuen Bundesregierung nun einige Balkanstaaten als sichere Herkunftsländer definiert werden, ist ein Asylverfahren gar nicht mehr möglich.

Wir fordern ein humanitäres Bleiberecht konkret ein!

Niemand flieht ohne Grund!

Deshalb demonstrieren wir am 15. März gegen Abschiebung und für soziale und politische Rechte!

Start: 14 Uhr, Johanneskirche Freiburg

Voraussichtliche gemeinsame Anreise aus Karlsruhe:
5.3.2014, Karlsruhe HBF mit dem BW-Ticket.
Treffpunkt 10:50 Uhr, Karlsruhe HBF
Abfahrt:  11:09 Uhr, Gleis  7, IRE 4709 

Infos: www.aktionbleiberecht.de/freiburger-forum

März-Ausgabe der Gǎi Dào ist raus

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Das monatliche Online-Magazin Gǎi Dào der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen ist erschienen. Wie immer ist sie auch als Printausgabe im Infoladen Karlsruhe erhältlich. Hier geht’s zur aktuelle Ausgabe März 2014.

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Karlsruher Wochen gegen Rassismus beginnen am 15. März – zahlreiche Veranstaltungen bis zum 30.3.14

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Zum zweiten Mal beteiligt sich nun auch Karlsruhe mit einem umfang­rei­chen und bunten Programm mit den Karlsruher Wochen gegen Rassismus an den “Inter­na­tio­na­len Wochen gegen Rassismus”. Koordi­­niert durch das Kulturbüro des Kultu­ram­tes der Stadt Karlsruhe bieten vom 15. bis zum 30. März 2014 wieder zahlrei­che Insti­tu­tio­­nen und Organi­sa­tio­­nen der Zivil­­ge­­sell­­schaft, der Kultur und der Stadt rund 40 Veran­­stal­tun­­gen aller Formate. In Diskus­­sio­­nen und Vortrags­­ver­­an­­stal­tun­­gen werden der Rassismus in seiner Gesamtheit und in einzelnen Facetten beleuchtet, Vorurteile und Stereo­­ty­­­pen hinter­fragt und einzelne Akteure und Handlungs­­op­tio­­nen präsen­tiert. Dabei geht es auch, aber nicht nur um rechts­ex­tre­­mis­ti­­sche Denkweisen und Handlungen, sondern auch um den Alltags­ras­­sis­mus und das Denken in Stereo­­ty­­­pen, vor denen niemand gefeit ist. Behandelt wird das Thema aber auch mit den Mitteln des Films, der Musik, des Kabaretts und des Theaters und durch die Darstel­­lung der kultu­rel­len Vielfalt im Kultur­pro­­gramm. Außerdem werden Orte und Zeiträume der Begegnung und des Mitein­an­­ders angeboten. Und nicht zuletzt sollen von Diskri­­mi­­nie­rung betroffene Bevöl­ke­rungs­­­grup­­pen und Perso­­nen­­kreise dazu eingeladen werden, ihre Anliegen und ihre Erfah­run­­gen einer breiten Öffent­­lich­keit bekannt zu machen (Quelle).

Auch wir beteiligen uns als Libertäre Gruppe Karlsruhe an den Wochen gegen Rassismus mit folgenden Veranstaltungen:

20.03.2014 | Veranstaltung mit Christoph Ruf: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Fußball im Kinder- und Jugendtreff Südstadt

26.03.2014 | Veranstaltung mit Hermann G. Abmayr: Die biologische Lösung - oder die deutsche Justiz und das Massaker von St. Anna im Jubez-Cafe am Kronenplatz