Gegen die Repression von FORD-Arbeiter/innen!

Ein Jahr nachdem im Oktober 2012 die Schließung des Automobil-Werkes im belgischen Genk angekündigt wurde, sind nun Strafbefehle gegen 13 FORD-Arbeiter/innen beantragt worden.

Als im November letzten Jahres etwa 200 von der Schließung betroffene Belgier/innen zu den Verhandlungen des europäischen Gesamtbetriebsrates über den Sozialplan vor das Kölner Werksgelände gezogen waren, hatten einige brennende Autoreifen und eine kaputte Glasscheibe den größten Polizeieinsatz seit Jahren ausgelöst.

FORD Köln 07.11.2012 -- Foto: LabourNet
FORD Köln 07.11.2012
( Foto: LabourNet)


Die von der belgischen Streikkultur völlig überforderte deutsche Polizei, die mit Feuerwerk begrüßt wurde, hatte hunderte Arbeiter/innen stundenlang zur Personalienaufnahme eingekesselt und einige mit zum Polizeipräsidium nach Kalk abgeführt. Gegen 24 FORD-Arbeiter/innen waren Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, auf die sich nun die von der Kölner Staatsanwaltschaft beantragten Strafbefehle beziehen.

Sie müssen im Falle einer Verurteilung Geldstrafen in Höhe von 450 bis 1.800 Euro bezahlen. Einem Hauptverdächtigen drohen Pressemeldungen zufolge sogar 10 Monate Haft auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung, da er einen selbstgebastelten Silvesterböller gegen Polizist/innen geworfen haben soll, welche dadurch ein Knalltrauma erlitten hätten. Für die angeblich geworfenen Steine scheint es nun doch keine Beweise zu geben…

Als Allgemeines Syndikat Köln verurteilen wir diese staatliche Unterdrückung gegen kämpferische Arbeiter/innen, die sich für den Erhalt ihrer Lohnarbeit und Sozialversicherung einsetzen. Mit Erschrecken haben wir erfahren, dass die Ankündigung der Werksschließung etwa 40 Arbeiter/innen bei FORD Genk in den Selbstmord getrieben hat. Auch der Anstieg von Depressionserkrankungen im Werk ist mehr als bedenklich, weshalb sich der Konzern bereits genötigt sah, für die über 4.000 Gekündigten eine Betriebspsychologin einzustellen.

Wir solidarisieren uns mit den Opfern dieses kapitalistischen Terrors und der staatlichen Unterdrückung von betrieblichem Widerstand!

Für die Einstellung aller Gerichtsverfahren gegen die Kolleg/innen bei FORD! Schluss mit dem Stellenabbau auf Kosten der Arbeiter/innen!

Allgemeines Syndikat Köln (FAU-IAA)

siehe auch:

„Direkte Aktionen bei FORD-Zentrale in Köln“

„FAU-IAA bei FORD-Demo in Belgien“