2009 wurde die
Bundesrepublik Deutschland 60 Jahre alt. Aus diesem Anlass hat der
WDR eine zeitgeschichtliche Serie produziert, die in sechs Teilen die Geschichte der
Bonner Republik von 1949 bis
1998 dokumentiert. Die Ära
Adenauer steht für Westintegration, Wiederbewaffnung und NATO-Beitritt der Bundesrepublik.
Der
Name Adenauer ist auch eng verbunden mit sozialer Marktwirtschaft und der
Integration von acht Millionen Vertriebenen.
Seine politischen Gegner kritisieren, er sei gegenüber ehemaligen Nazis zu nachsichtig gewesen und habe Stalins Wiedervereinigungsangebot aus dem Jahre
1952 nicht "ausgelotet .
Der erste Bundeskanzler forciert von Anfang an die wirtschaftliche, politische und dann auch militärische Integration der Bundesrepublik in den
Westen. Das beginnt mit dem nach dem französischen Außenminister benannten Schuman-Plan, dem ersten entscheidenden Schritt auf dem Weg zur wirtschaftlichen Integration, und der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft. Die scheitert im
Sommer 1954 am
Veto Frankreichs. Relativ schnell wurde
Ersatz gefunden: Die Bundesrepublik wird Mitglied der
NATO. Die Einheit Deutschlands ist kein
Thema: Stalins Wiedervereinigungsangebot aus dem
Jahr 1952 wird nicht ausgelotet, das
Elend der DDR-Diktatur im Volksaufstand vom
17. Juni 1953 für alle erkennbar. Weitere Wegmarken der "Ära Adenauer :
Die Reise des Kanzlers nach
Moskau im
September 1955 und die Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen,
1957 die Rentenreform. Die Römischen Verträge führten zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.
Im Mittelpunkt der letzten Regierungsjahre Adenauers stehen der Mauerbau, die "Spiegel-Affäre und der deutsch-französische Vertrag von
1963. Wichtig auch das Verhältnis zu
Israel und die massiven Waffenlieferungen an das
Land.
Kritisch und neu beurteilt werden Mauerbau und die daraus resultierende Krise im deutsch-amerikanischen Verhältnis und die Hinwendung Adenauers zu de Gaulle.
Von den Zeitzeugen äußern sich der Adenauer-Experte Hans-Peter
Schwarz zu Adenauer generell, aber auch zu dessen Politik der Wiederbewaffnung und zur Stalin-Note;
Helmut Kohl,
Rainer Barzel und
Egon Bahr zur Kanzlerschaft Adenauers,
Ernst Benda und Egon Bahr zu Adenauer und dessen
Position unmittelbar nach dem Mauerbau;
Helmut Schmidt zum 17.
Juni und zur Rückkehr der Kriegsgefangenen
1955/56, sowie Egon Bahr und
Annemarie Renger, die langjährige Mitarbeiterin von
Kurt Schumacher, zum SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher. Es fehlt auch nicht das "Wunder von
Bern" 1954 und dessen politische Einordnung.
- published: 14 Jan 2014
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