Scribere proposui de contemptu mundano
ut degentes seculi non mulcentur in vano
iam est hora surgere
a sompno mortis pravo
a sompno mortis pravo
Vita brevis breviter in brevi finietur
mors venit velociter quae neminem veretur
omnia mors perimit
et nulli miseretur
et nulli miseretur.
Ad mortem festinamus
peccare desistamus
peccare desistamus.
Ni conversus fueris et sicut puer factus
et vitam mutaveris in meliores actus
intrare non poteris
regnum Dei beatus
regnum Dei beatus.
Tuba cum sonuerit dies crit extrema
et iudex advenerit vocabit sempiterna
electos in patria
prescitos ad inferna
prescitos ad inferna.
"Wer war jemals so verwirrt,
wer war je so zerrissen wie ich?
Ich stehe hier an Land, doch meine Gedanken
sind nur bei ihm, Tristan, dort auf dem Meer."
”w w,mn her Tristan,
nu clebet iu mn herze allez an,
nu ziehent iu mn ougen nch
und ist iu von mir harte gch.
wie ghet ir alsus von mir?
nu weiz ich doch vil wol, daz ir
von iuwerm lebene ziehet,
swenne ir Žsolde vliehet.
Wer wart ouch so verirret ie?
wer wart ie so zerteilet m?
ich sihe mich dort f jenem s
und bin hie an dem lande.
[Text: Gottfried von Strassburg]
Anc non lo vi e am lo fort,
anc no n'aic dreyt ni no'm fes tort;
quan non lo vey, be m'en deport,
no'm pretz un jau,
qu'ien sai gensor et bellazor,
e que mais vau.
,,lhr Wellen des Meers, seht ihr meinen Freund?
Ich vergieße viele Tränen um ihn."
Vedes, amigo, o que oj'oy
dizer de vós, assy Deus mi perdon,
que amades ja outra e mi non;
mays, s'é verdade, vingar m'ey assy:
Punharey ja de vus non querer ben,
e pesar-mh-á én mays que outra ren.
Oy dizer, por me fazer pesar
amades vós outra, meu traedor;
e, s'é verdade, par nostro Senhor,
direy-vus como me cuyd'a vingar:
Punharey ...
E se eu esto por verdade sey
que mi dizen, meu amigo, par Deus,
chorarey muyto d'estes olhos meus
e direy-vus como me vingarey:
Punharey ...
[Text: Cantiga d'amigo, Spanien]
Amara tanta tyri
pastos sycalos sycaliri
ellivoli scarras
polili posylique lyvarras.
Under der linden
an der heide,
dâ unser zweier bette was
dâ mugent ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras.
Vor dem walde in einem tal,
tandaradei,
schône sanc diu nahtegal.
Ich kam gegangen
zuo der ouwe:
Dô was mîn friedel komen ê.
dâ wart ich enpfangen,
here frowe,
daz ich bin saelic iemer mê.
Er kuste mich wol tûsentstunt,
tandaradai,
seht wie rôt mir ist der munt!
Dô het er gemachet
alsô rîche
von bloumen ein bettestat.
Des wirt noch gelachet
inneclîche,
umt iemen an daz selbe pfat.
Bî den rôsen er wol mac,
tandaradei,
merken wâ mirz houbet lac.
Daz er bî mir laege,
wessez iemen
nu enwellen got!, sô schamt ich mich.
Wes er mit mir pflaege,
niemer niemen
bevinde daz, wan er und ich,
und ein kleinez vogellîn:
tandaradei,
(Carmina Burana, 13. Jhdt.)
Omne genus demoniorum
Ihr Geister all, ihr blaß Gelichter,
cecorum,
ihr Schatten
claudorum,
wie Ratten,
attendite issum meorum,
ihr sollt auf die Befehle hören,
sive confusorum.
all ihr Bösewichte
Vos attestor
Euch ermahn ich
vos contestor
und euch bann ich
per timendum
bei dem Heulen,
per tremendum
bei dem Greulen
ne zeletis
wollet absehn,
quem soletis
wollet abstehn,
vos vexare, homini.
bleibet von den Menschen fern.
Per sigillum Salomonis
Bei dem Siegel Salomonis,
omnes vos coniuro
wollet all mich hören,
et per magos Pharaonis
bei den Weisen Pharaonis
omnes exorcizo.
euch will ich beschwören.
Vos attestor
Euch ermahn ich
vos contestor
und euch bann ich
per timendum
bei dem Heulen,
per tremendum
bei dem Greulen
ne zeletis
wollet absehn,
quem soletis
wollet abstehn,
vos vexare, homini.
Por mau tens ne por gelee
ne por froide matinee
ne por nule autre riens nee
ne partirai ma pensee,
d'amors que j'ai
que trop l'ai
amee de cue verai.
Quam felices fuerint qui cum Christo
regnabunt, facie ad faciem
sic eum spectabunt,
sanctus, sanctus dominus
Sabaoth conclamabunt
sanctus, sanctus dominus
Sabaoth conclamabunt.
Ad mortem festinamus,
peccare desistamus,
[Instrumental]
(Abaelard {1079-1142})
In ortum mundi sensibilis
Zum Aufgang der sinnlichen Welt
mundus intellegibilis
ist die geistige Welt
coelo simul
als Himel und Erde
et terra condito
zugleich geschaffen,
de divino
längst aus der göttlichen
iam prodit animo.
Seele hervorgegangen.
Tellus inanis, vacua
Die Erde barg sich,
latebat aquis obsita,
wüst und leer, von Wassern bedeckt,
ac facies
und das Angesicht
profundi gurgitis
des abgründigen Strudels
caligabat
verfinstere
obductis tenebris.
darübergebreitetes Dunkel.
Aquae fovens vivificus
Das Wasser bebrütend, beugte sich
iam incumbebat spiritus,
der Geist, der Lebensspender, hinab,
ut hinc aquae
daß von dort die Wasser
iam tunc conciperent,
schon damals
empfingen,
unde problem
woraus sie die heilige Brut
nunc sacram parerent.
jetzt gebären.
Mundi quoque primordia
Auch der Welt Uranfänge
lucis venustans gratia,
begeistert des Lichtes Liebreiz,
dixit Deus:
und Gott sprach:
»Sit lux«, et facta est,
»Es werde Licht!«, und es ward,
a tenebris
von der Finsternis
inde divisa est.
, Im Moor liegt eine Frau seit sieben Tagen,
Was war ihre Speise, was war ihr Getrnk?
Die Blumen, das Quellwasser
Wo war ihre Wohnung?
Bei den Lilien und den Rosen"
Maiden in the mor lay,
In the mor lay,
Sevenight fulle, sevenight fulle.
Maiden in the mor lay,
In the mor lay,
Sevenightes fulle and a day.
Welle was hire mete,
What was hire mete?
The primerole and the-
The primerole and the violet.
Welle was hire dring.
What was hire dring?
The chelde water of the-
The chelde water of the welle spring.
Welle was hire bour.
What was hire bour?
The red rose and the-
The red rose and the lilie flour.
, Ein Belt aus Kristall stand in der Liebesgrotte und
überall waren Texte über die Liebe eingraviert."
Ein bette in mitten inne was
gesniten schône und reine
ûz cristallînem steine
hôch unde wît, wol ûf erhaben, alumbe ergraben mit buochstaben,
und seiten ouch die maere,
daz ez bemeinet waere
der gottinne Minne.
Quibusdam quasi saltibus
Superni patris filius
Ad terrena
Venit e superis,
Spoliatis
Nunc redit tartaris.
Ascendentem ad aethera
Nubes excepit lucida,
Ferebatur
Erectis manibus
Benedicens
Suis astantibus.
Ascendentem cernentibus
Ac super hoc mirantibus
Astiterunt
In albis angeli,
Tam facie
Quam veste nitidi.
Ad terrena
Venit e superis,
Spoliatis
[Lyrics: Her Bernger von Horheim]
Mir ist alle zît als ich vliegende var,
ob al der werlte und diu min alliu si.
swar ich gedenke, vil wol sprung ich dar.
swie verre ez ist, wil ich, sost mirz nâhe bî.
Starc unde snel, beidiu rîche unde frî
ist mir der muot: dur daz loufe ich sô balde:
mirn mac entrinnen kein tier in dem walde -
daz ist gar gelogen: ich bin swaere als ein blî.
[Lyrics: Carmina Burana]
Bacchus sepe visitans mulierem genus
facit eas subditas tibi, o tu Venus.
Ecce deus opportunus,
nullo tempore ieiunus,
ante cibum matutinum
ebrius eructat vinum,
cuius mensa et cratera
sunt beatitudo vera.
Sic religionis cultus
in ventre movet tumultus,
rugit venter in agone,
vinum pugnat cum medone;
vita felix otiosa,
circa ventrem operosa.
Venter inquit: 'nichil curo
preter me, sic me procuro,
ut in pace in id ipsum
molliter gerens me ipsum
super potum, super escam
dormiam et requiescam.'
Quidam ludunt, quidam bibunt,
quidam indiscrete vivunt.
Bibit ista, bibit ille,
bibunt centum, bibunt mille.
[Lyrics: Carmina Burana]
Stetit puella rufa tunica;
si quis eam tetigit, tunica crepuit.
Stetit puella tamquam rosula:
facie splenduit et os eius floruit.
Flow, my tears, fall from your springs!
exiled for ever let me mourn;
where night's black bird her sad infamy sings,
there let me live forlorn.
Hark, you shadows that in darkness dwell,
learn to contemn light.
happy, happy they that in hell
feel not the world's despite.
Down, vain lights, shine you no more!
no nights are dark enough for those
that in despair their lost fortunes deplore;
[Lyrics: Carmina Burana]
Que te caret hoc tempore,
fit vilior. o dulcis Amor.
Ecce florescunt lilia,
et virginum dant agmina
summo deorum carmina.
dulcis Amor.
Veris dulcis in tempore
florenti stat sub arbore
luliana cum sorore
dulcis Amor.
Si tenerem, quam cupio,
in nemore sub folio,
oscularer cum gaudio.
dulcis Amor.
,,Ich Unglückliche, wie grausam ist mein Herz.
Warum verschmähte ich den,
der mich so zärtlich umwirbt?
Nicht bei Sinnen war ich, daß ich ihn abwiess."
Lasse, por quoi refusai celui qui tant m'a amee?
lonc tens a a moi musé et n'i a merci trouvee.
lasse, si très dur cuer ai! qu'en dirai
forsenee fui, plus que desvee quant le refusai
G'en ferai droit a son plesir
s'il m'en daigne oir.
Certes, bien me doi clamer et lasse et maleüree,
quant cil ou n'a point d'amer fors grant douçor et rosee
tant doucement me pria et n'i a
recouvree merci: forsenee fui quant ne I'amai
G'en ferai ...
Chançon, va sanz delaier a celui qui tant m'agree
por Deu li pri et requier vienge a moi sanz demoree
en sa merci me metrai, tost avrai
pès trovee se li agree, que trop mal trai
G'en ferai ...
[Text: Anonym, Frankreich]
,,Als Tristan and Isolde den Minnetrank getrunken,
vereinte die Macht der Liehe die beiden,
jeder wurde für den anderen so durchsichtig
wie Spiegelglas.
Des Nachts kam die Liebe als Ärztin
und führte den liebeskranken Tristan zu Isolde.
Da wurden sie füreinander zur Medizin.
Owe Tristan und Isolde, dieser Trank ist euer Tod."
Nu daz diu maget und der man,
Îsôt unde Tristan,
den tranc getrunken beide, sâ
was ouch der vverlde unmuoze dâ,
Minne, aller herzen lâgaerîn,
und sgleich z'ir beider herzen în.
e sî's ie wurden gevvar,
dô stiez s'ir sigevanen dar
und zôch si beide in ir gevvalt.
si wurden ein und einvalt,
daz ietweder dem andern was durchlÃ'ter alse ein spiegelglas.
Ouwê Tristan unde Îsôt,
diz tranc ist iuwer beider tôt!
Des nahtes, dô diu schoene lac,
ir triure unde ir trahte pflac
nâch ir trÃ'tamîse,
nu kam geslichen lîse
zuo der kemenâten în
ir amîs unde ir arzâtîn,
Tristan und diu Minne.
Minne diu arzâtinne
si vuorte ze handen
ir siechen Tristanden.
ouch vant s'Îsôte ir siechen dâ.
die siechen beide nam si sâ
und gab in ir, im sie
ein ander z'arzâtîe.
Ouwê Tristan unde Îsôt,
diz tranc ist iuwer beider tôt!
[Text : Gottfried von Strassburg]
[Lyrics: Dido's lament from 'Dido and Aeneas']
When I am laid in earth,
may my wrongs creat
no trouble in thy breast:
Remember me,
but ah! forget my fate.
[Lyrics: Percy Bysshe Shelley]
I met a traveller from an antique land, who said:
'two vast and trunkless legs of stone stand in the desert...
and on the pedestal these words appear:
'my name is Ozymandias, king of kings;
look on my works, ye Mighty, and despair!'
nothing beside remains.
the lone and level sands stretch far away.'
[Lyrics: Cantigas de Santa Maria]
Por que nos ajamos sempre, noit e dia,
dela remenbranca,
en Domas achamos que Santa Maria
fez gran demonstranca
En esta cidade, que vos ei ja dita,
ouv'y hua dona de mui santa vida,
mui fazedor d'algu'e de todo mal quita,
rica a mui nobre e de ben comprida.
mas, por que sabiamos como non queria
do mundo gabanca,
como fez digamos hun' albergaria,
u fillou moranca.
E ali morand'e muito ben fazendo
a toda-las gentes que per y passavan,
vo y un monge, segund'eu aprendo,
que pousou con ela, com outros pousavan.
diss'ela: 'oucamos u tedes via,
se ides a Franca.'
diss'el: 'mas cuidamos dereit'a Suria,
log'ir sen tardanza.'
Log' enton a dona, chorando dos ollos
muito lle rogava que per y tornasse,
des que el ouvesse fito-los gollos
ant'o San Sepulcro e en el beijasse.
'e mais vos rogamos que, sse vos prazia
ha semellanca
que dala vejamos da que sempre guia
os seus sen erranca.'
, lch erzhle euch von Wundern und ber das Staunen."
Maravillosos et piadosos et mui fremosos miragres faz
Santa Maria, a que nos guia
Ben noit' e dia et nos da paz.
E d'est' un miragre vos contar quero,
Que en Frandes aquesta Virgen fez,
Madre de Deus, maravillos'et fero, por hua dona que foi hua vez
A sa eigreja d'esta que seja
Por ns et vejamola sa faz
No parayso, u Deus dar quiso
Goyo et riso a quen lie praz.
Maravillosos ...
A questa dona leuou un menynno,
Seu fillo, sigo, que en offrecon
Deu aa Virgen, mui pequenynno,
Que de mal ll'o guardass'e d'oqueijon
Et lle fezesse per que disesse
Sempr'e soubesse den ben assaz,
Que, com'aprendo, seu pan comendo,
Foi mui correndo, parouss'en az.
Maravillosos ...
I must go walk the woods so wild,
and wander here and there
in dred and dedly fere,
for where I trusted, I am begild,
and all for one.
Thus am I banisshed from by blis
by craft and false pretens,
fautles without offens,
as of return no certen is,
and all for fere of one.
The ronning stremes shall be my drinke,
acorns schall be my fode,
nothing may do me good,
but when your bewty I do think,
[Lyrics: Anonymous]
Blac is the colour that is good,
so say I and many mo;
blac is my hat, blac is my hood
blac is all that longeth therto.
Summe men sayen that I am blac -
it is a colour for my prow;
ther I love, ther is no lac,
I may not be so white as thou.
blac wol do as good a nede
as the white at bord and bedde;
and therto also trew in dede,
and therto I ley my lif to wedde.
Wind and water may steyne the white,
iwis; the blac it may not so.
ther is the blac is all my delite;
I am iholde be skile therto.
pepper withoute it is well blac,
iwis; withinne it is not so.
lat go the colour an tak the smac,
this I sey by me and mo.
(Konrad v. Würzburg, 13. Jhdt.)
Jârlanc wil diu linde
Jetzt will sich die Linde
vom winde
vom Winde
sich velwen,
verfärben,
diu sich vor dem walde
um dort vor dem Walde
ze balde
gar balde
kan selwen.
zu sterben.
trûren ûf der heide
Trauern der Heide
mit leide
im Leide
man üebet:
sich übet,
sús hât mir diu minne
so hat mir die Minne
die sinne
die Sinne
betrüebet.
betrübet.
Mich hânt sende wunden
Mich haben Herzenswunden
gebunden
gebunden,
ze sorgen:
zu sorgen:
diu mouz ich von schulden
die muß ich mit Schulden
nu dulden
nun dulden
verborgen.
verborgen.
díu mit spilnden ougen
Ihr Blick, der mich sprühend
vil tougen
und glühend
mich sêret,
versehret,
díu hât mîn leit niuwe
hat Leid mir aufs neue
mit riuwe
mit Reue
gemêret.
gemehret.
Gnâde, frouwe, reine!
In Gnaden, du Reine
du meine
erscheine
mich armen!
mir Armen!
lâ dich mînen smerzen
Laß dich meiner Schmerzen
von herzen
von Herzen
erbarmen!
erbarmen!
mîn gemüete enbinde
en Geist mir entbinde
geswinde
geschwinde
von leide!
vom Leide!
ûz der minne fiure
Vom Feuer der Minne
dîn stiure
die Sinne
mich scheide!
mir scheide!
Jârlanc wil diu linde ...
(Carmina Burana, 13. Jhdt.)
Florent omnes arbores,
Weit und breit die Bäume blühn,
dulce canunt volucres;
süß die Vöglein sich bemühn;
revirescunt frutices,
alle Sträucher werden grün,
congaudete, iuvenes!
auf, ihr Burschen, froh und kühn!
Meror abit squalidus,
Schon enteilt, was kummerbleich,
Amor adit calidus!
Amor naht sich warm und weich!
superat velocius,
Rasch besiegt ist allzugleich,
qui non amat ocius.
wer noch nicht an Liebe reich.
Virgo tu pulcherrima,
Allerschönstes Mägdelei
cum non sis acerrima,
bist doch böse nur zum Schein,
verba das asperrima,
sagst zu mir ganz kratzig "Nein!",
sicut sis deterrima.
wirst schon nicht so garstig sein!
"Quid tu captas, iuvenis?
"Was begehrst du, junger Mann?
queris, que non invenis."
Willst, was es nicht geben kann."
Sed Amor durus est,
Doch Amors ganze Art
ferus est,
ist nicht zart,
fortis est.
sondern hart;
qui nos vincit iuvenes,
wie er alle Burschen narrt,
vincat et iuvenculas
zähme er die Mägdele
ultra modum rigidas!
die da wollen störrisch sein.
"Video dictis his,
"Ich weiß schon, was das heißt,
quid tu vis,
was dich beißt,
quid tu sis,
was dich reißt,
quod amare bene scis;
daß du viel Liebe weißt;
et amari valeo,
bin zur Liebe schon bekehrt,
et iam intus ardeo."
innerlich von Glut verzehrt."
Viribus infirmior
Weil ich schwächer sicherlich,
ab Amore ferior,
überwindet Amor mich,
vulnera experior;
schon fühl ich der Pfeile Stich;
si non sanas, morior.
heile mich, sonst sterbe ich!
"Mecum queris ludere -
"Mit mir scherzen willst du? Nein,
nulli me coniungere,
laß auf keinen Mann mich ein!
cum Phenice complice
Wie der Phoenix ganz allein
vitam volo ducere."
Amor volat undique;
captus est libidine.
iuvenes iuvencule
que secuntur merito,
si que sine socio.
Amor tenet omnia,
mutat cordis intima,
querit Amor devia.
Amor melle dulcior,
felle fit amarior
Amor simplex, callidus;
rufus Amor, pallidus;
truculens in omnibus,
Amor est placabilis,
constans et instabilis,
Amor regit iuvenes,
Amor capit virgines.
Frigidus et calidus
numquam tibi socius!
dormit dolens sepius
in natura frigidus;
"Der Mai ist mit allen Krften gekommen,
Die Blumen spriessen, die Vgel singen.
Es ist wie im Himmelreich.
Was ist da schner als eine liebliche Frau?"
So die bluomen z dem grase dringent,
Same si lachen gegen der spilden sunnen,
In einem meien an dem morgen fruo,
Und diu kleinen vogelln wol singent
In ir besten wse, die si kunnen,
Waz wnne mac sich d gelchen zuo?
Es ist wol halb ein himelrche.
Suln wir sprechen, waz sich deme gelche,
So sage ich, waz mir dicke baz
In mnen ougen ht getn,
Und taete ouch noch, gesaehe ich daz.
Sw ein edeliu schoene frowe reine,
Wol gekleidet unde wol gebunden,
Dur kurzewle zuo vil linten gt,
Hovelchen hohgemuot, niht eine,
Umbe sehende ein wenig under stunden,
Alsam den sunne gegen der sterne stt,
Der meie bringe uns al sn wunder,
Waz ist d so wnneclches under,
Als ir vil minneclcher lip?
Wir lzen allen bluomen stn,
Und kapfen an daz werde wp.
N wol dan, welt ir die wrheit schouwen!
Gen wir zuo des meien hohgezite!
Der ist mit aller sner krefte komen.
Seht an in und seht an schoene frouwen,
Wederz ir daz ander berstrte;
Daz bezzer spil, ob ich daz hn genomen.
Owe der mich d wellen hieze,
Deich daz eine dur daz ander lieze,
Wie rehte schiere ich dannne kr!
Her meie, ir meset merze sn,
E ich min frowen d verlr.
Weep you no more, sad fountains:
what need you flow so fast?
look how the snowy mountains
heaven's sun doth gently waste.
but my sun's heavenly eyes
view not your weeping.
that now lies sleeping
softly, now softly lies sleeping.
Sleep is a reconciling,
a rest that peace begets.
doth not the sun rise smiling
when fair at even he sets?
rest you then, rest, sad eyes,
melt not in weeping,
while she lies sleeping
"Wir gingen in einen Wald um uns zu vergnügen,
mein Liebster und ich,
die ganze Nacht, im Mondenschein.
Da hätten wir gewünscht, daß diese Nacht
hundertfach währte."
Entre moi et mon amin,
en un boix k'est le Betune,
alainmes juwant mairdi
toute lai nuit a la lune,
tant k'il ajornait
et ke I'alowe chantait
ke dit:, amins, alons an",
et il respont doucement:
"si m'ait amors,
I'alowette nos mant."
ll n'est mie jours,
saverouze au cors gent,
si m'ait amors,
I'alowette nos mant.
ll n'est mie jours,
saverouze au cors gent,"
Adont ce trait pres de mi,
et je fu pas anfruine;
bien trois fois me baixait il,
ainsi fix je lui plus d'une,
k'ainz ne m'anoiait.
adonc vocexiens nous lai
ke celle nuit durest sant,
mais ke plus n'alest dixant:
"si m'ait amors,
I'alowette nos mant."
ll n'est mie jours,
saverouze au cors gent,
si m'ait amors,
I'alowette nos mant.
ll n'est mie jours,
"Jedes Geschöpf auf Erden
ist so, wie ein Buch und ein Bild,
für uns ein Spiegel,"
Omnis mundi creatura
quasi liber et pictura
nobis est in speculum;
nostrae vitae, nostrae mortis,
nostri status, nostrae sortis
fidele signaculum.
Nostrum statum pingit rosa,
nostri status decens glosa,
nostrae vitae lectio;
Quae dum primo mane floret,
defloratus flos effloret
vespertino senio.
Farai un vers de dreyt nien:
Non er de mi ni d'autra gen,
non er d'amore ni de joven,
ni de ren au,
qu'enans fo trobatz en durmen
sobre chevau.
No sai en qual hora'm fuy natz:
No suy alegres ni iratz,
no suy estrayns ni sui privatz,
ni no'n puesc au,
qu'enaissi fuy de nueitz fadatz,
sobr'un pueg au.
Malautz suy e tremi murir,
e ren no'n sai mas quan n'aug dir;
metge querai al mieu albir,
e no sai cau;
bos metges er si'm pot guerir,
(Carmina Burana, 13. Jhdt.)
Florent omnes arbores,
Weit und breit die Bume blhn,
dulce canunt volucres;
s die Vglein sich bemhn;
revirescunt frutices,
alle Strucher werden grn,
congaudete, iuvenes!
auf, ihr Burschen, froh und khn!
Meror abit squalidus,
Schon enteilt, was kummerbleich,
Amor adit calidus!
Amor naht sich warm und weich!
superat velocius,
Rasch besiegt ist allzugleich,
qui non amat ocius.
wer noch nicht an Liebe reich.
Virgo tu pulcherrima,
Allerschnstes Mgdelei
cum non sis acerrima,
bist doch bse nur zum Schein,
verba das asperrima,
sagst zu mir ganz kratzig "Nein!",
sicut sis deterrima.
wirst schon nicht so garstig sein!
"Quid tu captas, iuvenis?
"Was begehrst du, junger Mann?
queris, que non invenis."
Willst, was es nicht geben kann."
Sed Amor durus est,
Doch Amors ganze Art
ferus est,
ist nicht zart,
fortis est.
sondern hart;
qui nos vincit iuvenes,
wie er alle Burschen narrt,
vincat et iuvenculas
zhme er die Mgdele
ultra modum rigidas!
die da wollen strrisch sein.
"Video dictis his,
"Ich wei schon, was das heit,
quid tu vis,
was dich beit,
quid tu sis,
was dich reit,
quod amare bene scis;
da du viel Liebe weit;
et amari valeo,
bin zur Liebe schon bekehrt,
et iam intus ardeo."
innerlich von Glut verzehrt."
Viribus infirmior
Weil ich schwcher sicherlich,
ab Amore ferior,
berwindet Amor mich,
vulnera experior;
schon fhl ich der Pfeile Stich;
si non sanas, morior.
heile mich, sonst sterbe ich!
"Mecum queris ludere -
"Mit mir scherzen willst du? Nein,
nulli me coniungere,
la auf keinen Mann mich ein!
cum Phenice complice
Wie der Phoenix ganz allein
vitam volo ducere."
("Alle springen und singen
in Cupidos Zauberreich.")
Ecce gratum et optatum
ver reducit gaudia:
purpuratum floret pratum,
sol serenat omnia.
iam iam cedant tristia!
iam iam cedant tristia!
estas redit nunc recedit,
hiemis sevitia.
Ecce gratum et optatum
ver reducit gaudia:
purpuratum floret pratum,
sol serenat omnia.
iam iam cedant tristia!
iam iam cedant tristia!
estas redit nunc recedit,
hiemis sevitia.
Lam liquescit et descrescit
grando, nix et cetera;
bruma fugit, et iam sugit
veris tellus ubera.
illi mens est misera,
illi mens est misera,
qui nec vivit nec lascivit
sub estatis dextera!
Lam liquescit et descrescit
grando, nix et cetera;
bruma fugit, et iam sugit
veris tellus ubera.
illi mens est misera,
illi mens est misera,
qui nec vivit nec lascivit
sub estatis dextera!
Gloriantur et letantur
in melle dulcedinis,
qui conantur, ut utantur
premio Cupidinis.
Simus iussu Cypridis
simus iussu Cypridis
gloriantes et letantes
pares esse Paridis!
Gloriantur et letantur
in melle dulcedinis,
qui conantur, ut utantur
premio Cupidinis.
Simus iussu Cypridis
simus iussu Cypridis
gloriantes et letantes
pares esse Paridis!
Ecce gratum et optatum
ver reducit gaudia:
purpuratum floret pratum,
sol serenat omnia.
Iam iam cedant tristia!
iam iam cedant tristia!
estas redit nunc recedit,
hiemis sevitia.
Ecce gratum et optatum
ver reducit gaudia:
purpuratum floret pratum,
sol serenat omnia.
Iam iam cedant tristia!
iam iam cedant tristia!
estas redit nunc recedit,
hiemis sevitia.
Ecce gratum et optatum
ver reducit gaudia:
purpuratum floret pratum,
sol serenat omnia.
Iam iam cedant tristia!
iam iam cedant tristia!
estas redit nunc recedit,
hiemis sevitia.
Ecce gratum et optatum
ver reducit gaudia:
purpuratum floret pratum,
sol serenat omnia.
Iam iam cedant tristia!
iam iam cedant tristia!
estas redit nunc recedit,
hiemis sevitia.
Ecce gratum et optatum
ver reducit gaudia:
purpuratum floret pratum,
sol serenat omnia.
Iam iam cedant tristia!
iam iam cedant tristia!
estas redit nunc recedit,
Go, and catch a falling star,
Get with child a mandrake root,
Tell me, where all past years are,
Or who cleft the Devil's foot.
Falling star, shine with the pale moonlight
Elfin come, elfin fairy dance by night.
Go, and catch a falling star,
Get with child a mandrake root,
Tell me, where all past years are,
Or who cleft the Devil's foot.
Falling star, shine with the pale moonlight
Elfin come, elfin fairy dance by night.
If thou be'est born to strange sights,
Things invisible to see,
Ride ten thousand days and nights,
Till age snow white hairs on thee.
Falling star, shine with the pale moonlight
Sweet day, so cool, so calm, so bright!
The bridal of the earth and sky:
The dew shall weep thy fall tonight;
For thou must die.
Sweet rose, whose hue angry and brave
Bids the rash gazer wipe his eye,
Thy root is ever in its grave,
And thou must die.
Sweet spring, full of sweet days and roses,
A box where sweets compacted lie,
My music shows ye have your closes,
And all must die.
Sweet rose, whose hue angry and brave
Bids the rash gazer wipe his eye,
Thy root is ever in its grave,
No sai quora'm suy endurmitz
ni quora'm velh,
s'om no m'o ditz.
Per pauc no m'es lo cor partiz
d'un dol corau;
e no m'o pretz una sauritz,
per Sanh Marsau!
Fag ai lo vers, no say de cuy;
e trametrai lo a selhuy
que lo'm trametra per autruy
lay vers Anjau,
que'm tramezes del sieu estuy
Jherusalem, grant damage me fais,
Qui m'as tolu ce que je plus amoie;
Sachiez de voir ne vos amerai mais,
Quar c'est la rienz dont j'ai plus male joie,
Et bien souvent en sospir et pantais,
Si qu'a bien pou que vers Deu ne m'irais
Qui m'a oste de grant joi e ou j'estoie.
Biaus dous amis, cum porrois endurer
la grant painne por moi en mer salee,
quant rienz qui soit ne porroit deviser
la grant dolor qui m'est el cuer entree?
Quant me remembre del douz viaire cler
que je soloie baiser et acoler,
grant merveille cst
I'm happiest when most away
I can bear soul from its home of clay
On a windy night when the moon is bright
And the eye can wander through worlds of light.
The world was made of nothing then
This made by nothing now again
Mighty nothing unto thee,
Nothing we owe all things that be.
When I am not and none beside -
Nor earth nor sea nor cloudless sky
But only spirit wandering wide
Through infinite immensity.
The world was made of nothing then
This made by nothing now again
Mighty nothing unto thee,
Alas, alas, the while
Thout I on no gile,
So have I good chaunce.
Alas, alas, the while
That ever I coude daunce.
Lad I the daunce a missomer day,
I made smale trippes, soth fore to say.
Jak, oure haly water clerk, com be the way,
And he lokede me upon; he thout I was gay-
Thout I on no gile.
Alas, alas, the while
Thout I on no gile,
So have I good chaunce.
Alas, alas, the while
That ever I coude daunce.
Jak, ic wot priyede in my faire face;
He thout me full worly, so have I good grace.
As we turnden oure daunce in a narrowe place,
Jak bed me the mouth, a kussinge ther was-
Thout I on no gile.
Alas, alas, the while
Thout I on no gile,
So have I good chaunce.
Alas, alas, the while
The silver swan, who living had no note,
When death approached
Unlocked her silent throat;
Leaning her breast
Against the ready shore,
Thus sung her first an last,
And sung no more:
Farewell, all joys;
O death, come close mine eyes;
More geese than swan now live,
Tempus est iocundum, o virgines!
Modo congaudete, vos iuvenes!
Flos est puellarum, quam diligo,
Et rosa rosarum, qua caleo.
Tua me confortat promissio,
Tua me deportat negatio.
O, totus floreo!
O, totus floreo!
Iam amore virginali totus ardeo;
Iam amore virginali totus ardeo;
Novus, novus amor est, quo pereo!
Novus, novus amor est, quo pereo!
Tua mecum ludit, virginitas,
Tua me detrudit simplicitas.
Veni, domicella, cum gaudio!
Veni, veni, bella! iam pereo!
O, totus floreo!
O, totus floreo!
Iam amore virginali totus ardeo;
Iam amore virginali totus ardeo;
Novus, novus amor est, quo pereo!
Chansson do'ill mot son plan e prim
farai puois que botono'ill vim
e l'aussor cim
son de color
de mainta flor
e verdeia la fuoilla,
e'il chan e'il braill
son a l'ombraill
dels auzels per la brouilla.
Per bruoill aug lo chan e'l refrim
e per q'om no men fassa crim
obre e lim
motz de valor
ab art d'Amor
don non ai cor qu'm tuoilla;
ans si be'm faill
la sec a traill
on plus vas mi s'orguoilla.
Us cavaliers si iazia
ab la re que plus volia;
soven baizan li dizia:
Doussa res, ieu que farai?
Que'l iorns ve e la nueytz vai.
Qu'ieu aug que li gaita cria:
Via!
Sus! Qu'ieu vey lo iorn venir aprez l'alba.
Doussa res, s'esser podia
que ia mais alba ni dia
no fos, grans merces seria,
al mayns al luec on estai
fis amicx ab so que'l plai.
Qu'ieu aug que li gaita cria:
Via!
Sus! Qu'ieu vey lo iorn venir aprez l'alba.
Doussa res, s'ieu no'us vezia,
breumens crezatz que morria,
que'l grans dezirs m'auciria;
per qu'ieu tost retornarai,
que ses vos vida non ai.
Qu'ieu aug que li gaita cria:
Via!
Non sofre Santa Maria
de seeren perdidosos
os que as sas romarias
son de fazer desojosos.
E d'est' oyd' un miragre
de que vos quero falar,
que mostrou Santa Maria,
per com' eu oy contar,
a uuns romens que foron
a Romacador orar
como muy boos crischaos
Por que nos ajamos sempre, noit e dia,
dela remenbranca,
en Domas achamos que Santa Maria
fez gran demonstranca
En esta cidade, que vos ei ja dita,
ouv'y hua dona de mui santa vida,
mui fazedor d'algu'e de todo mal quita,
rica a mui nobre e de ben comprida.
mas, por que sabiamos como non queria
do mundo gabanca,
como fez digamos hun' albergaria,
u fillou moranca.
E ali morand'e muito ben fazendo
a toda-las gentes que per y passavan,
vo y un monge, segund'eu aprendo,
que pousou con ela, com outros pousavan.
diss'ela: "oucamos u tedes via,
se ides a Franca."
diss'el: "mas cuidamos dereit'a Suria,
log'ir sen tardanza."
Log' enton a dona, chorando dos ollos
muito lle rogava que per y tornasse,
des que el ouvesse fito-los gollos
ant'o San Sepulcro e en el beijasse.
"e mais vos rogamos que, sse vos prazia
ha semellanca
que dala vejamos da que sempre guia
Ab votz d'angel,
lengu'espena, non bleza,
ab motz sotils,
plans plus c'obra d'engles,
ben assetatz,
ben ditz e sens repreza
miels escoutatz,
ses tossir, que apres,
ab plans, sanglotz,
mostran la via
de Jhesu-Crist,
que quex deuria
tener, com el per
nos la volc tener.
van prezican com
ouescam Dieu vezer ...
Religios
fon li premieir'enpreza
per gent que treu
ni bruida non volgues,
mas jacopin
apres manjar n'an queza,
ans desputan
del vin cals mieillers es,
et an de plaitz
cort establia
et es vaudes
qui'ls ne desvia:
et los secretz d'ome
volon saber
per tal que
miels si puescan far temer.
Esperitals
non es la lur paubreza:
gardan lo lor
prenon so que mieus es.
per mols gonels,
tescutz de lan'engleza,
laisson selis,
car trop aspre lur es.
ni parton ges
lur draparia
aissi com Sains
Martins fazia:
mas almornas, de c'om
sol sostener
la paura gent,
volon totas aver.
S'ieu fos maritz,
mot agra gran fereza
c'om desbraiatz
lonc ma moiller segues,
qu'ellas e il
an faudas d'un 'ampleza
e fuoc ab grais