Am Samstag, den 26.03.2011, demonstrierten in Mannheim rund 300 Menschen für die soziale Revolution und ein selbstbestimmtes Leben.
Aufgerufen hatte der AK Antifa Mannheim unter dem Motto „Enough is enough! Für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Ausbeutung und Unterdrückung!“. Nach einer Auftaktkundgebung am Paradeplatz startete die laute Demonstration mit wenig Polizeibegleitung über die Planken in Richtung der „Ausländerbehörde“ am Luisenring.
Auf Höhe des Rathauses tauchten etwa 12 „Suff-Nazis“ auf, welche die Demonstration mit Pöbeleien und durch das Zeigen des Hitlergrußes zu provozieren versuchten. Der Beweissicherungspolizist verschlief diesen Zwischenfall und tauchte erst auf, als die Nazis sich wieder beruhigt hatten. Der polizeiliche Staatsschutz nahm zwischenzeitlich die Personalien einiger „Nazis“ auf.
Vor der „Ausländerbehörde“ wurde eine Zwischenkundgebung abgehalten, in welcher Mannheim als Standort des einzigen Abschiebeknastes in Baden-Württemberg thematisiert und kritisiert wurde. Des Weiteren wurde auf die rassistische Außenpolitik der EU aufmerksam gemacht.
Die Demonstration zog weiter über den Ring und die Kurpflalzstraße zum Quadrat S4, dem Wohnsitz des NPD-Funktionärs Christian Hehl. In einer weiteren Zwischenkundgebung wurde Hehls Stellung innerhalb der regionalen Nazisszene erläutert und das aggressive Auftreten der Karlsruher Einsatzhundertschaft Turmberg 32 am 14. August 2010 kritisiert. Damals (1 | 2) wollten etwa 50 Antifaschist_innen spontan eine Kundgebung vor Hehls Haus abhalten, was von etwa 8 Polizist_innen verhindert wurde. Besonders stach damals der Bulle Jürgen Zimmer heraus, der mit Pfefferspray und Schlagstock auch gegen Fotojournalist_innen vorging.
Weiter zog die Demonstration wieder auf den Friedrichsring und über den Wasserturm in die Einkaufsmeile in der Heidelbergerstraße.
Die Demonstration endete ohne weitere Zwischenfälle mit einer Abschlusskundgebung am Paradeplatz.
Noch während der letzte Redebeitrag lief, tauchten am Rande zwei Neonazis auf. Diese wurden enttarnt und konsequent angegangen. Mit gezogenem Teleskop-Schlagstock und Pfefferspray stürmten die Polizist_innen der EHU Turmberg dazwischen und verhinderten so schwere Verletzungen auf Seiten der Nazis. Dabei soll ein Beamter auch mit Pfefferspray in Berührung gekommen sein.
Die Nazis bekamen – nachdem ihre Personalien aufgenommen wurden – ein kostenloses Taxi in Form einer Polizeiwanne gestellt.
Fotos der Demonstration gibt es hier.
(Quelle: ag-Freiburg)