Fünf tote Polizisten +++ Ein Schütze verschanzte sich in Parkhaus, erschoss sich später +++
Drei Festnahmen +++ Weitere Beamte verletzt +++ Teil der
Innenstadt abgeriegelt.
Dallas – Neuer Gewaltausbruch in den
USA: Bei Protesten gegen Rassismus haben Heckenschützen in Dallas fünf Polizisten erschossen! Sechs weitere Polizisten und ein Zivilist wurden verletzt. Die „
New York Post“ schreibt bereits von einem Bürgerkrieg! Ermittler gehen von zwei Schützen in erhöhter
Position aus. Ein Zeuge will gesehen haben: „Die Schüsse kamen vom Dach“, wie er dem
Sender KTVT sagte.
• Allerdings wurde auch ein Verdächtiger mit einer Waffe in der
Stadt gesehen. Die
Polizei rief die Demonstranten auf, das Gebiet zu verlassen. Die Luftfahrtbehörde
FAA richtete über der Innenstadt von Dallas eine Flugverbotszone ein.
• Die Täter haben offenbar mit Scharfschützengewehren geschossen, sagte Polizeichef
David Brown.
Bisher wurden drei Personen festgenommen.Kurz nach der Veröffentlichung eines Fahndungsfotos gab die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter die Festnahme von zwei Verdächtigen bekannt.
Ein
Mann stellte sich selbst. Er ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Der andere wurde nach einer Schießerei mit Spezialkräften der Polizei gestellt. Zudem wurde eine
Frau festgenommen.Angeblich Bomben in der Stadt versteckt
Ein weiterer Verdächtiger verschanzte sich in einem Parkhaus.
Dort lieferte er sich einen Schusswechsel mit der Polizei, wie Polizeichef
Brown sagte. Der Verdächtige habe zudem behauptet, dass in der Stadt Bomben versteckt seien. Nach Medienberichten hat der Mann mittlerweile Selbstmord begangen. Die Polizei sucht nach mehreren Sprengsätzen. Ein verdächtiges Paket wurde bereits gefunden. Sprengstoffspezialisten sind im Einsatz.
Zuvor hatte Polizeichef Brown gesagt: „Der Verdächtige, mit dem wir verhandeln und der sich in den vergangenen 45 Minuten einen Schusswechsel mit uns geliefert hat, hat unseren Vermittlern gesagt, dass das
Ende kommt und dass er mehr von uns verletzten und töten wird, also Polizeibeamte.“
Angaben zu mögliche Motiven für den Angriff auf die Polizei machte Brown nicht. „Um 20:58 sind unsere schlimmsten Albträume wahr geworden“, sagte Dallas' Bürgermeister
Mike Rawlings.
Zwei tote Afroamerikaner in weniger als 48 Stunden
Auslöser der Proteste in Dallas und anderen US-Städten war der Tod von zwei Afroamerikanern durch Polizeischüsse in weniger als 48 Stunden. Beide Vorfälle wurden als Videos im
Internet verbreitet.
► Im Bundesstaat
Louisiana wurde am Dienstag der CD-Verkäufer
Alton Sterling (37) von der Polizei durch Schüsse aus nächster Nähe getötet.
► Am Mittwoch schoss ein Polizist im Bundesstaat
Minnesota bei einer Verkehrskontrolle viermal auf Philando
Castile (32) – der Mann saß noch auf dem Fahrersitz. Er starb im
Krankenhaus.
Das
Video von Castile wurde bereits mehrere Millionen Mal aufgerufen. „Oh mein Gott, bitte sagt nicht, dass er tot ist, bitte sagt nicht, dass mein Freund gerade einfach so gegangen ist (
...) Sie haben gerade vier Kugeln auf ihn abgefeuert, Sir“, ruft Castiles Freundin
Diamond Reynolds dem Polizisten am Fenster zu. Ihre Tochter (4) saß während des Vorfalls auf dem Rücksitz.
Laut Reynolds hatte ihr Freund dem Polizisten gesagt, dass er legal eine Waffe dabei habe. Castile habe seinen Waffenschein und die Fahrzeugpapiere herausholen wollen, als der Polizist auf ihn geschossen habe.
Reynolds selbst kam nach dem Vorfall über Nacht in Polizeigewahrsam. Nach ihrer Freilassung richtete sie vor der Residenz des Gouverneurs heftige Vorwürfe an die Polizei. „Sie sind dazu da, um uns zu ermorden, sie sind da, um uns zu töten, weil wir schwarz sind“, sagte sie.
Der Gouverneur von Minnesota,
Mark Dayton, sagte, das gewaltsame Vorgehen der Polizisten gegen Castile sei „bei weitem übertrieben“ gewesen. „Ich kann nicht sagen, wie schockiert ich bin und wie zutiefst, zutiefst verletzt, dass so etwas in Minnesota jemandem passiert, der wegen eines nicht funktionierenden Rücklichts angehalten wurde.“
Zugleich legte der Gouverneur nahe, dass das Vorgehen der Beamten rassistisch motiviert war. „Wäre das passiert, wenn diese Insassen, der Fahrer und die Passagiere, weiß gewesen wären?“, fragte der Demokrat. „Ich glaube nicht, dass es passiert wäre.“
Obama verlangt Polizei-Reform
Auch Präsident
Barack Obama erklärte, die Vorfälle in Louisiana und Minnesota seien „symptomatisch für die größeren Herausforderungen in unserem Justizsystem, die Rassenungleichheiten“. Zugleich sprach er der Mehrheit der US-Polizisten aber „Respekt“ und „Anerkennung“ aus. Später sagte Obama in
Warschau, nun müssten endlich landesweit die Empfehlungen des Weißen Hauses für eine Reformierung der Polizei umgesetzt werden.
Außer in Dallas demonstrierten auch in
Los Angeles,
Chicago,
Washington, New York und
Atlanta Tausende Menschen gegen Rassismus.
http://www.bild.de/news/ausland/polizeigewalt/dallas-polizisten-angeschossen-46702276.bild
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- published: 08 Jul 2016
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