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Über uns

Wir gründeten die Libertäre Gruppe Karlsruhe mit dem Ziel, anarchistisch denkende Menschen zu vernetzen. Das Potential an libertär gesinnten Menschen in Karlsruhe und Umgebung ist nicht zu verachten, nur an organisierten Strukturen mangelte es seit längerem. Dieses Potential zu nutzen, sich zu organisieren und den Anarchismus als wichtigen politischen Bestandteil in die Öffentlichkeit zu tragen haben wir uns zur Aufgabe gemacht. [mehr]

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6 December 2013

Neues im Dezember: Termine, Libertärer Podcast und Gaidao

Unsere Veranstaltungen im Dezember:

-am Sonntag, 8.12. ab 18:00 Uhr gibt es eine neue Folge Radio-Ⓐ von uns. Wie immer auf Querfunk - Freies Radio Karlsruhe 104,8 MHz. Hört rein!

-dienstags, den 10.12. findet unser offenes Treffen statt. Diesmal mit dem Thema: “Karlsruhe wird anders - Mietenwahnsinn, Verdrängung, Aufwertung”. 4 Zimmer für 600 000€. Verdrängung, Privatisierung, Gentrification. Dem Kapital in den Rücken fallen! Widerstand organisieren! Wir zeigen den Film “Empire St. Pauli” und wollen anschließend mit euch überlegen, wie wir der Umstrukturierung und Aufwertung Karlsruhes entgegentreten können. Reclaim the city! 19.30 Viktoriastraße 12 (Hinterhaus). Es wird wieder eine vegane Spagetti-VolXküche geben

-am Donnerstag, 19.12. kochen wir wieder vegane VolXküche in der Viki. Ab 17 Uhr freuen wir uns über helfende Menschen

Außerdem wollen wir euch noch folgende Termine und Veröffentlichungen ans Herz legen:

-Donnerstag, 12.12. findet das Voküplenum in der Viki statt. ab ca. 19.30 in großer Runde kann alles angesprochen werden, was in Bezug auf die Vokü diskutiert werden soll

-am selben Tag um 19.30 Uhr findet im Gasthaus Sternen / Bühl ein Treffen gegen das Nazizentrum Rössle (Rheinmünster-Söllingen) statt

-Eine neue Folge des libertären Podcasts des Anarchistischen Radios Berlin ist erschienen. Ein erns­ter und sa­ti­ri­scher Blick auf Er­eig­nis­se des letz­ten Mo­nats aus li­ber­tä­rer Per­spek­ti­ve. U.A. mit folgenden Themen: Phil­ip­pi­nen: Mo­bi­le an­ar­chis­ti­sche Schu­le braucht Un­ter­stüt­zung, Gaza: Frau­en­grup­pen, Ar­gen­ti­ni­en: Li­be­ral-​li­ber­tae­re Par­tei zu Wah­len an­ge­tre­ten, Be­we­gen­de Ge­schich­te: No­vem­ber­re­vo­lu­ti­on 1918

-Ebenfalls neu im Dezember: Die neue Gaidao, die Monatszeitschrift der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen.

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2 December 2013

Am 14.12. auf die Straße gegen Repression, Rassismus und rechte Gewalt

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Wir wollen euch auf 2 Demos am 14.12. aufmerksam machen:

Unter dem Motto: “Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Polizeiliche Unterdrückung und rassistische Ausgrenzung bekämpfen!” findet in Mannheim eine Anti-Repressionsdemo statt. Ein libertärer Block wird von der Anarchistischen Gruppe Mannheim und der FAU Mannheim organisiert. Mehr Infos unter: http://solikreis-mannheim.de/

In Freiburg findet am gleichen Tag eine überregionale Demonstration gegen die Festung Europa, rechte Gewalt und Überwachung unter dem Motto „Freiheit stirbt mit Sicherheit” statt. Den Aufruf findet ihr hier: https://linksunten.indymedia.org/de/node/98937

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25 November 2013

Internationale Konferenz zum 200. Geburtstag Michail Bakunins

Prjamuchino (Region Tver’), Russland
12.-13. Juli 2014

Am 30. Mai 2014 jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag von Michail Bakunin (1814-1876), einem der bekanntesten Protagonisten der russischen und internationalen revolutionären Bewegung, der zugleich als Sozialphilosoph und Mitbegründer der internationalen anarchistischen Bewegung in die Geschichte eingegangen ist.

In Russland waren Bakunins Name und seine Ideen der Zensur und Diffamierung ausgesetzt, zuerst während des Zarismus, dann unter »kommunistischer« Herrschaft. Seine Schriften waren fast vollständig verboten und konnten ein halbes Jahrhundert lang nicht veröffentlicht werden. Sein Leben und Werk wurden entweder totgeschwiegen oder in verzerrter Form dargestellt. Bis in unsere Zeit hinein wird diese Tradition fortgesetzt. Die Zahl der unvoreingenommenen Untersuchungen zu Bakunins Leben und Werk ist in Russland weiterhin überschaubar, während im Ausland erschienene Studien russischen Forschern weiterhin nur zum Teil zugänglich sind. (Umgekehrt werden Untersuchungen in russischer Sprache gelegentlich von Forschern im Ausland nicht wahrgenommen, aus sprachlichen Gründen oder aufgrund von Informationsbarrieren.)


Es ist kein Zufall, dass Michail Bakunin als kontroverse Figur häufig unbegründeten und einseitigen Kritiken ausgesetzt war, ferner werden bis heute Falschinformationen und ideologische Fehlinterpretationen vorgebracht, die sich aus den vorherrschenden liberalen, konservativen oder marxistischen Denktraditionen speisen.

Bakunin-Konferenz in Prjamuchino im Sommer 2006In Bakunins Geburtsort, dem Dorf Prjamuchino, findet seit mehr als zehn Jahren (seit 2001) jeden Sommer eine Konferenz unter dem Titel ›Prjamuchino Lesungen‹ [Prjamuchinskie čtenija] statt. Hierbei handelt es sich um ein freies Diskussionsforum, in dem es um die Philosophie des Anarchismus, seine Theorie und Praxis in der Gegenwart, die Geschichte der anarchistischen und emanzipatorischen Bewegungen in Russland und international, um die Geschichte der Bakunin-Familie sowie um Leben und Werk ihres bekanntesten Mitglieds Michail geht. (Die Vorträge dieser jährlichen Konferenzen in russischer Sprache können unter http://bakunin-fund.hut2.ru heruntergeladen werden und sind auch in Buchform veröffentlicht).

Zum 200. Geburtstag Michail Bakunins lädt das Organisationskomitee der ›Prjamuchino Lesungen‹ zu einer internationalen Konferenz mit Beiträgen und Diskussionen über sein Leben und Werk ein. Die Konferenz richtet sich sowohl an Bakuninforscher als auch an all jene, die von seinen Ideen inspiriert sind. Wir hoffen, dass diese Konferenz in Russland nur eine von vielen Veranstaltungen zu Bakunins 200. Geburtstag sein wird. Wir laden alle Historiker, Sozialwissenschaftler und andere Forscher, Bakunin-Enthusiasten sowie Interessierte an Bakunin oder am Anarchismus in Vergangenheit und Gegenwart ein, an der Konferenz teilzunehmen. Wir hoffen mit der Konferenz in Prjamuchino zu einem fruchtbaren gegenseitigen Austausch von Meinungen und Informationen zwischen Forschern und Anarchisten aus Russland und international beitragen zu können und sie besser miteinander zu vernetzen. Wir freuen uns auf lebhafte Diskussionen über den Stellenwert von Ideen und Tätigkeit dieses bedeutenden Rebellen der Moderne.

Unsere Konferenz wird vom 12. bis 13. Juli 2014 abgehalten werden (das exakte Datum kann sich noch ändern – wir planen jedoch die Konferenz auf jeden Fall Mitte Juli abzuhalten). Den Organisatoren anderer Veranstaltungen zu Bakunins 200. Geburtstag schlagen wir vor, ihre Termine mit unserer Konferenz zu koordinieren, damit Interessierte ggf. an allen Veranstaltungen teilnehmen können.

Die Arbeitssprache der Konferenz in Prjamuchino ist englisch und russisch. Die Organisatoren sind erreichbar per E-Mail: bakunin.conference.2014@gmail.com. Wir bitten um Vorschläge für Themen und Beiträge (Abstracts) bis zum 1. Dezember 2013. Der vollständige Text von Beiträgen sollte bis zum 31. Januar 2014 vorliegen, damit wir genug Zeit zur Übersetzung ins Russische haben.

Alle an einer Teilnahme Interessierten bitten wir um ihre Mitteilung, um sie auf dem Laufenden zu halten und Details oder eventuelle Änderungen am Zeitplan mitzuteilen. Ferner bitten wir um Informationen über andere Veranstaltungen zu Bakunins 200. Geburtstag und würden uns freuen, Informationen mit deren Organisatoren auszutauschen. Wir wären darüber hinaus dankbar für jede Verbreitung, Veröffentlichung und Übersetzung dieses Aufrufs in andere Sprachen, damit die Ankündigung der Konferenz möglichst viele Leute erreicht. Bakunin-Spezialisten und -Forscher bieten wir ferner die Teilnahme an der neuen Mailing-Liste ›Bakunin Studies‹ in englischer Sprache an, die zum Informationsaustausch über die Bakuninforschung dienen soll. Die Aufnahme in die Liste kann über bakunin.conference.2014@gmail.com veranlasst werden.

Organisationskomitee der Prjamuchino Lesungen 2014
Internationale Konferenz zum 200. Geburtstag Michail Bakunins

Quelle: http://bakunin2014.wordpress.com

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20 November 2013

Wir müssen reden…

Kommenden Donnerstag (21.11.13) findet unsere monatliche VolXküche unter anderen Rahmenbedingungen statt: Aufgrund von immer wieder auftretenden negativen Zwischenfällen wird es deshalb um 19 Uhr Raum geben für einen offenen Austausch, Diskussion und Reflexion rund um das Thema “Wie kann die Vokü / Viki funktionieren, damit sich alle wohlfühlen können”. Das Essen soll an diesem Abend nicht im Vordergrund stehen. Kommt zahlreich und beteiligt euch!

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7 November 2013

Offenes Treffen im November

Wir schauen gemeinsam den Film:
»Die Räterepublik 1918/1919«

»Als 1918 in Berlin die Republik ausgerufen wurde, war die Linke tief zerstritten darüber, wie mit dem politischen Erbe der Kaiserzeit und den Herrschaftsverhältnissen in Deutschland umzugehen sei. Die einen blickten bewundernd auf die revolutionären Vorgänge in Russland, die anderen distanzierten sich energisch davon. Henning Burk zeichnet die Vorgänge dieses revolutionären Winters nach.«

Dazu gibt es wie immer Spaghetti-VolXküche.

19.30 Uhr in der Viktoriastraße 12 (Hinterhaus)

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5 November 2013

Verhindert die geplante Abschiebung von Menschen aus der Gruppe von 72 afghanischen Flüchtlingen aus Ungarn

72 afghanische Flüchtlinge haben sich im Sommer diesen Jahres entschieden, aufgrund der unzumutbaren Umsände aus Ungarn nach Karlsruhe zu kommen und hier als gemeinsam organsierte Gruppe Asylanträge zu stellen.
Einer der beiden Haupt-Aktivisten der Gruppe soll noch diese Woche am Donnerstag zusammen mit seiner Familie abgeschoben werden - noch während ein Eilantrag gegen die Abschiebung läuft und ohne (offizielle) Ankündigung.

Inzwischen haben wir zumindest von einer weiteren geplanten Abschiebung für diesen Tag erfahren, wobei es sich um eine alleinstehende Frau mit ihren drei Kindern handelt. Noch weitere Abschiebungen aus der Gruppe sind an diesem Tag möglich.

So kurzfristig gibt es keine Möglichkeit die Abschiebung auf juristischem Weg zu verhindern. Stattdessen können wir versuchen, öffentlichen Druck auf die zuständige Stelle im Regierungspräsidium Karlsruhe aufzubauen.

Bitte helft mit!

Ruft den Leiter der zuständigen Abteilung im Regierungspräsidium Karlsruhe und seine Stellvertreterin an, sendet Faxe und protestiert somit gegen die geplante Abschiebung der Familie Roein Mousavi!

Alle Infos, Kontaktdaten sowie Vorlagen für das Protest-Fax findet ihr bei indymedia linksunten.

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3 November 2013

Übersichtskarte der Brandanschläge und Demonstrationen gegen Geflüchtetenunterkünfte in den letzten Monaten

"Die Karte versucht die fremdenfeindlichen Aktionen und rechtsmotivierten Übergriffe der letzten Monate gegenüber Geflüchteten zu visualisieren. Sie soll das vermehrte Auftreten dieser Ereignisse dokumentieren und verdeutlichen.” -Dokumentationsarchiv Monitoring Agitation Against Refugees in Germany-

Und hier geht es zur Chronik der letzten Wochen.

Das Projekt freut sich über Mithilfe

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28 October 2013

Irie Révoltés haben in diesem Jahr ihr neues Album ALLEZ rausgebracht.  EinsPlus begleitete die Band im Rahmen ihrer Tour und gewährt in ihrer Reportage Einblicke in das Leben und Wirken der Band.

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21 October 2013

Entgegnung II - Welternährungstag

Seit 34 Jahren findet jährlich am 16. Oktober der Welternährungs- oder auch Welthungertag statt. Jedes Jahr entblöden sich Presse und Wohltäter nicht, ihre Empörung über mangelnde Gerechtigkeit zur Schau zu tragen.
Die EU fühlte sich sogar dazu berufen, ein »Europäisches Jahr gegen Lebensmittelverschwendung« für 2014 anzukündigen. Dafür sieht das EU Parlament unter anderem vor, durch bessere Ernährungserziehung die Verschwendung von Lebensmitteln, EU-weit immerhin 89 Millionen Tonnen pro Jahr, zu reduzieren. Des weiteren wird vorgeschlagen, die »Effizienz der Lebensmittel-Logistikkette vom Produzenten bis zum Endverbraucher zu erhöhen«, um ein weiteres Ansteigen der Lebensmittelverschwendung abzuwenden. (1) In gewohnt kritischer Manier steigen die verschiedenen Medienformate darauf ein und geben, nach tüchtiger Recherche, Tipps, wie jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann.
Die Palette an Möglichkeiten, deren Umsetzung dem mündigen Konsumenten nahe gelegt wird - immerhin spart man ja bares Geld - , reichen von einer besseren Planung der Einkäufe, über Vorschläge zur richtigen Einlagerung von Lebensmitteln bis hin zum mahnenden Aufruf von Brot für die Welt »Wenn wir weniger Fleisch essen würden, hätten Hungernde mehr zu essen.« (2) (3)

Was all diesen Ratschlägen gemein ist, ist dass sie den Konsumenten an der Moral packen und sein Gewissen aktivieren: »Auch du trägst deinen Teil dazu bei, dass Menschen Hunger leiden/ das Klima vor die Hunde geht/ die Umwelt zerstört wird / etc. pp.« Die Frage nach dem Klima, der Umwelt und der Ernährung der Menschheit ist ab jetzt also eine Frage moralischer Integrität westlicher Bürger. »So viel Ehre für die trostlose Figur des Konsumenten! Nur weil er essen muss, sich dafür sein Einkommen einteilen und – je geringer dieses ausfällt, desto mehr – bei den Sonderangeboten der Supermärkte zugreifen muss und dafür nicht zu knapp Pestizide und Antibiotika einkauft, wird er, ganz so, als hätte er sich genau das alles selber ausgesucht, vom Schwanz der kapitalistischen Geschäftsbewegung, vom Anhängsel und Objekt kapitalistischer Vermarktungsstrategien zum sittlich fragwürdigen Subjekt befördert, das mit seiner verschwenderischen „Mentalität“ den Planeten in die Scheiße reitet.« (4)

An der Aussage, dass der Konsum eingeschränkt und kritisch-moralisch geprüft gehöre, wie auch an ihrer Umkehrung er müsse angekurbelt werden, um das Wachstum zu fördern, zeigt sich bereits dass der Konsum oder mit anderen Worten, die Versorgung der Menschen gar nicht Zweck, sondern Mittel dieser Wirtschaftsweise ist. Die Frage, wieso rund eine Milliarde Menschen an Hunger leiden, ist also leicht zu beantworten: Mit ihnen ist schlicht kein Geschäft zu machen.
Wer das durch die Marktwirtschaft zugerichtete Individuum oder besser gesagt, dessen Konsum in den Fokus seiner Kritik rückt, stellt die Welt also auf den Kopf! Sätze wie »Ein wichtiger Beitrag gegen den Welthunger könnte auch sein, weniger wegzuwerfen.« (2) erscheinen also mehr als zynisch, schließlich landet weder das Essen, das wir wegschmeißen, konsumieren oder gar nicht erst einkaufen bei hungerleidenden Menschen.
Im Gegenteil, es wird mit einem Zuviel an Lebensmitteln kalkuliert. Ein nicht geringer Teil an Nahrungsmitteln wird gezielt vernichtet oder zumindest deren Verderb beim Überseetransport in Kauf genommen.

Natürlich hätte man diese Lebensmittel für die hungerleidenden Menschen, die längst nicht mehr nur in der sogenannten »Dritten Welt« beheimatet sind, nutzen können. Nach neusten Erhebungen einer IFRC-Studie können sich 43 Millionen Menschen in Europa nicht genug zu Essen leisten, 120 Millionen sind von Armut bedroht. (5) Ein Bedürfnis nach Nahrung ist also im Überfluss vorhanden, allerdings ist die Produktion gar nicht dafür gedacht, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Vielmehr richtet sich diese Wirtschaftsweise nach dem Profit, der mit dem Verkauf der Waren zu erreichen ist. Es zählen also nur die Bedürfnisse, hinter denen eine Kaufkraft steht.

Folglich wird nicht aus Gedankenlosigkeit, Nachlässigkeit oder gar wegen dem bösem Willen einzelner, besonders gieriger Produzenten weggeworfen. In einer kapitalistischen Gesellschaft ist dieser Wahnsinn Normalität, ganz einfach deshalb, weil er sich lohnt.

(1) http://www.europarl.europa.eu/
news/de/news-room/content/20120118IPR35648/html/Parlament-will-Lebensmittelverschwendung-in-der-EU-stoppen
(2) http://www.hr-online.de/
website/radio/hr4/index.jsp?rubrik=6656&key=standard_document_49864669
(3) http://www.wiesentbote.de/2013/10/15/zum-welternaehrungstag-am-16-oktober-2013-fuenf-tipps-gegen-lebensmittelverschwendung/
(4) http://www.gegenstandpunkt.com/gs/12/1/gs20121c03h1.html
(5) http://www.rp-online.de/panorama/ausland/43-millionen-europaeer-koennen-sich-nicht-genug-zu-essen-leisten-1.3738752

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12 October 2013

Entgegnung I – Lampedusa

Als am Donnerstag vergangener Woche wieder hunderte Menschen im Mittelmeer ertranken, ging eine hysterische Welle durch die Medienlandschaft. Alle Welt ist schockiert über die rund 300 Toten und beratschlagt betroffen, was zu tun ist. Ein höchst zweifelhaftes Vorhaben angesichts der Tatsache, dass »die EU (Deutschland vorneweg) mit ihren global überlegenen Unternehmen und subventionierten Waren die afrikanischen und arabischen Ökonomien erfolgreich kaputt konkurriert und den betroffenen Menschen damit ihre Lebensgrundlage nimmt« (1).

Dennoch lässt es sich niemand in Amt und Würden nehmen, seine aufrichtige Betroffenheit kundzutun. »Zuflucht Suchende sind Menschen – und die gestrige Tragödie zeigt das – besonders verletzliche Menschen. Sie bedürfen des Schutzes. Wegzuschauen und sie hineinsegeln zu lassen in einen vorhersehbaren Tod, missachtet unsere europäischen Werte«, so Joachim Gauck am Freitag. (2) Natürlich zeigt sich auch Papst Franziskus schwer empört und sprach von einer »Schande« und einem »Tag der Tränen«. (2) Als ganz besonders moralisch integer präsentierte sich der Ministerpräsident Italiens, Enrico Letta, der in seiner grenzenlosen Güte den Ertrunkenen posthum die italienische Staatsbürgerschaft verlieh. (3) Ein geschickter Schachzug, denn ein toter Flüchtling macht bestimmt keinen Gebrauch seiner neu erworbenen staatsbürgerlichen Rechte. Besonders aufschlussreich, wie kalkulierend mit den Geflüchteten umgegangen wird, ist das Schicksal der Flüchtlinge, die ihre Fahrt über das Mittelmeer überlebt haben. Diese sehen sich nun mit der italienischen Staatsanwaltschaft konfrontiert, die noch bevor die letzten Leichen geborgen waren, bereits Ermittlungen gegen die Überlebenden eingeleitet hat. Der Vorwurf: Illegale Einwanderung, die Konsequenz: bis zu 5000 Euro Strafe. (1)(3)
Es soll schließlich nicht riskiert werden, dass hier ein falsches Signal an die Leidensgenossen der Geflüchteten auf der anderen Seite des Meeres geschickt wird. Die Nachricht ist klar: »In Europa sind Flüchtlinge nicht erwünscht, probiert es gar nicht erst!«. So »ist [es] auch konsequent, daß Fischer nicht helfen und vorbeifahrende Container- und Kreuzfahrtschiffe die Ertrinkenden nicht retten, ihre Hilferufe nicht erhören, da möglichen Rettern harte Strafe droht.« (1)

Die öffentlichen Diskussionen verpassen also eine Einsicht: Die Toten von Lampedusa sind nicht Ausdruck des Scheiterns europäischer Asylpolitik oder eine Frage der Verteilung der Flüchtlinge, wie das Christian Jakob in seinem Artikel »Flüchtlinge fairer verteilen« in der TAZ formuliert (4), sondern die stummen Zeugen erfolgreicher Flüchtlingsabwehr.

Eine Änderung der Asylpolitik ist nicht in Sicht. Wieso auch? Sie funktioniert genau so, wie sie es soll. Die Mehrzahl der Flüchtenden landet, wie es Dublin II vorsieht, in den südeuropäischen Ländern. Die Flüchtlinge, die lebenden wie die toten, sind notwendiges Opfer einer Wirtschaftsweise, die auf Eigentum und Konkurrenz basiert. Die schrecklichen Bedingungen vermitteln genau das abschreckende Bild, das sie sollen.

»Auch wenn es niemand so sagen will: Die nun öffentlich zur Schau getragene Betroffenheit dient nicht den toten Flüchtlingen – wie sollte sie auch. Scham und Trauer gelten dem Ansehen des europäischen Staatenbündnisses, seiner Machthaber und seiner Werte. Angesichts von überdurchschnittlich vielen Grenztoten geht es Presse und Politik um die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit jener Werte, in deren Namen von Afghanistan bis Mali Krieg geführt wird.« (1)

1. www.jungewelt.de/2013/10-08/044.php
2. www.n-tv.de/politik/Papst-prangert-Gleichgueltigkeit-an-article11485786.html
3. www.spiegel.de/politik/ausland/asylpolitik-in-der-eu-wie-europa-sich-abschirmt-a-926573.html
4. taz.de/Ideen-fuer-eine-bessere-Fluechtlingspolitik-3/!125128/

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9 October 2013

Radio Ⓐ am Sonntag im Querfunk

Diesen Sonntag, 13. Oktober, gibt es wieder was auf die Ohren!
In einer neuen Sendung “Radio Ⓐ” versorgen wir Euch mit aktuellen Informationen zu den Refugee-Kämpfen in Karlsruhe, einer Zusammenfassung der Proteste gegen die Einheitsfeierlichkeiten in Stuttgart und vielem mehr. Keine Frage, dass hier auch die musikalische Untermalung hitverdächtig sein wird…

Also hört rein am Sonntag, um 18 Uhr auf Querfunk - Freies Radio Karlsruhe 104,8 MHz !

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6 October 2013

Refugee struggle | Veranstaltung zur Selbstorganisation der Flüchtlinge in Karlsruhe

Am kommenden Dienstag (8.10.13) im Rahmen unseres offenen Treffens soll es thematisch um die lokalen Proteste und Formen der Selbstorganisation der Flüchtlinge in Karlsruhe gehen. Seit dem 23.09.13 protestieren mehrere nigerianische Flüchtlinge aus einem Lager in Schwäbisch Gmünd vor der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Karlsruhe. Außerdem haben sich seit mehreren Wochen Flüchtlinge aus Ungarn in Karlsruhe organisiert (Video).

Beginn ist um 19.30 Uhr in der Viktoriastraße 12 (Hinterhaus). Diesmal wieder mit kleiner Vokü. Wir freuen uns auf euch!

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30 September 2013

Vom 2. bis 5. Oktober - auf nach Stuttgart! Antinationale Demo und Konferenz

Anlässlich der Proteste gegen die Einheitsfeierlichkeiten in Stuttgart bieten wir zwei Zugtreffpunkte von Karlsruhe an:

* am 2.10. um 17:05 bei Gleis 10 (Abfahrt 17:19): Vorabendplenum, letzte Infos und Schlafplatzbörse

* am 3.10. um 11:55 bei Gleis 9 (Abfahrt 12:05): zur antinationalen Demo

Vom 4. und 5. Oktober findet ergänzend eine Konferenz gegen Staat, Nation & Kapital unter dem Motto "…aber hier leben? nein danke" statt.

Die Konferenz wird organisiert von alert|a Pforzheim, GEGEN_KULTUR, Anarchistische Gruppe Freiburg, Gegenstandpunkt und SJD - Die Falken Stuttgart.

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Posted: 12:56 PM

Unser Redebeitrag auf der Demo am 28.9.13

Wenn wir uns anschauen wie viele tausend Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken, wenn wir uns anschauen in welchen armseligen Verhältnissen Flüchtlinge eingesperrt werden, wie mit ihnen von staatlicher Seite aus umgegangen wird, wie sie die Zuspitzung dessen in Form von völkischen Mobs erleben müssen, nachdem sie in Europa angekommen sind, nur um dann in den meisten aller Fälle wieder abgeschoben zu werden. Ein „Recht auf Asyl“ im Grundgesetz kann da nur als absoluter Zynismus erscheinen.

Zynisch aus folgendem Grund: Stellen wir uns einmal die Frage, woher denn das Leid kommt, vor dem die Menschen fliehen, um abermals ihr Leben aufs Spiel zu setzen? Die Antwort ist auf einen mittlerweile international durchgesetzten Kapitalismus zurückzuführen, in dem natürlich auch Staaten untereinander in Konkurrenz stehen. Dabei ist es dann nur ein Folgefehler sich positiv auf ein „Menschen-“ oder „Völkerrecht“ zu beziehen, das die nationalen Interessen, die international durchgesetzt werden sollen, ins Recht setzt. Ein Recht, das sich der Staatenbund „UN“ selbst auferlegt. Nicht um die Gewalt zu begrenzen, sondern als Sortierungsintrument zwischen „legitimer“ und „illegitimer“ Gewalt dient.

„Auch wenn diese Unterscheidung – im allgemeinen wie in jedem besonderen Fall – keine andere Grundlage hat, als die souveräne Entscheidung der Betroffenen Gewalthaber selbst, sie zu treffen und gelten zu lassen, so heißt das eben doch auch andersherum, daß die Staaten sich selbst und einander die Rolle des regelkundigen Aufpassers zuerkennen. Mag eine übergeordnete Auslegungs- und Exekutivgewalt auch fehlen: Die vereinbarte Satzung macht die Politik der Staaten zum Gegenstand einer fortwährenden, rechtsförmigen Beurteilung. Und zwar durch alle, die – aus welchem nationalen Eigeninteresse auch immer – mit der Satzung hantieren, sie also anerkennen.

Das Völkerrecht ist der einvernehmlich akzeptierte Leitfaden für Außenpolitiker*innen, sich untereinander – unbeschadet ihrer wirklichen, oft genug unvereinbaren Interessen – über die formelle Billigung ihrer jeweiligen Aktionen, wie auch über eine eventuelle Verurteilung der Machenschaften anderer Staaten, einig zu werden. In den Mächten, die sich an dieser perversen Art kollektiver Urteilsbildung über ihren wechselseitigen Gewaltgebrauch beteiligen – und das sind mittlerweile alle –, hat das Völkerrecht daher zwar immer noch keinen gewaltmonopolistischen Exekutor, aber durchaus einen gewichtigen Hüter: Seine Geltung ist verankert im kollektiven Urteil und den kollektiven Entscheidungen der Staaten, die sich ihm unterstellen, um es als Instrument gemeinschaftlicher Ermächtigung – da denkt jeder an sich selbst – und Beschränkung – von Konkurrenten und Feinden – wirksam werden zu lassen.“ (nach GS-1-99)

Mit dem Asylparagraphen des Grundgesetzes verhält es sich ähnlich: Während dort im ersten Absatz steht „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“, sieht es in der Realität ganz anders aus. Wenn tausende von Menschen auf der Flucht sterben oder in Lagern zusammengepfercht werden, dann liegt das nicht an der mangelnden Umsetzung dieses Paragraphen oder einem schlechten Finanzhaushalt. Der Grund ist ein ganz anderer: Es dient nicht den Interessen des Landes. Dass das nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt ganz deutlich der Fall von Nina Schmitz, die bis vor kurzem noch ein Asylheim leitete aber entlassen wurde aufgrund ihrer offenen Kritik gegenüber Abschiebungen von Bewohner*innen des Hauses. Damit habe sie schließlich „gegen die Interessen des Landkreises gehandelt“, so das offizielle Begründungsschreiben.

So wie die vielen anderen Gesetze in Deutschland eben auch nur der Bewältigung der Konkurrenz, die der Staat einrichtet und aufrecht erhält, dienen, dienen solche „internationalen“ Gesetze und Rechte eben der internationalen Konkurrenz zwischen den Staaten. Wenn ein Staat sein Interesse außenpolitisch durchringt, dann steht auch dahinter seine militärische Stärke, seine Macht und das Ansehen, dass er sich von den anderen Staaten erworben hat. Das erklärt auch wieso es Menschen die aus der ehemaligen UDSSR oder der ehemaligen DDR in den Westen flohen, mit offenen Armen begrüßt wurden, während andere jahrelang auf ein Asylverfahren warten mussten, während sie in der Zwischenzeit gerade so am Leben gehalten wurden. Sie kamen schlicht aus dem falschen Land.

„Tatsächlich braucht es das Asylrecht als weltöffentlichen Beweis dafür, dass man nunmehr als Staat endgültig auf der besseren Seite, dem moralisch maßgeblichen Lager des freiheitlichen Imperialismus angekommen ist; auch als offizielle Mahnung gegen überzogenen, weil manchmal unpassenden Rassismus der eigenen Untergebenen. Dafür braucht es aber keinen einzigen Asylbewerber, sondern nur den Beschluss des Parlamentarischen Rats. Für die Praktizierung des Asylrechts als gewöhnlicher Unterabteilung zwischenstaatlicher Beziehungen bei denen (auch) mit seiner Hilfe die außenpolitische Zuständigkeit zur Beobachtung und Sortierung fremder Staaten wahrgenommen wird, wären allenfalls einige wenige Asylbewerber*Innen pro Jahr aus den richtigen Staaten vonnöten: als Repräsentanten der unerträglichen Unterdrückung in ihren Staaten, politische Demonstrationsobjekte deutscher Güte und Ansprüche.

Das Pech für die Flüchtlinge, die durch die globalen Erfolge des Imperialismus (alternativ: Kapitalismus) mit Geschäft und Gewalt weltweit zur Flucht gezwungen werden, ist es, dass sie in der Menge für diesen politischen Dienst an der Außenpolitik der Nationen zu viele sind. Außerdem ist dieser Dienst auch schon erledigt, wenn sie im Asylland eingetroffen und dem dortigen Asylrecht unterworfen sind. Ab diesem Zeitpunkt sind sie für den Staat nichts anderes mehr als lästiger Schrott; und so werden sie auch behandelt.“ (nach MSZ 9-85)

Aus diesem Grund erklären wir uns solidarisch mit den Kämpfen der Refugees und werden sie nach Kräften unterstützen, um gemeinsam Druck auf die Verantwortlichen aufzubauen!

… deshalb weg mit den Grenzen, weg mit dem Kapitalismus, weg mit Deutschland!

Kommt am 03. Oktober nach Stuttgart, wenn es heißt „Gegen Staat, Nation und Kapital“ und am 04. und 05. zur Konferenz „aber hier leben? nein danke!“ bei der über Staat, Nationalismus und Kapitalismus diskutiert und gestritten wird.

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26 September 2013

[KA] Kundgebung und Demonstration zur Unterstützung des Flüchtlingscamps

Flyer_englisch

Seit dem 23.09. protestieren mehrere nigerianische Flüchtlinge aus einem Lager in Schwäbisch Gmünd vor der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Karlsruhe. Die Geflüchteten leben bereits seit mehreren Jahren in Deutschland, ohne das über ihre Asylanträge entschieden wurde. Sie wollen nun vor dem Karlsruher Büro des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge in einem Protestcamp ausharren, bis sie endlich eine Entscheidung über ihre Asylanträge bekommen. Zudem wollen sie auf die unmenschlichen Lebensbedingungen in deutschen Flüchtlingslagern und die rassistische deutsche und europäische Flüchtlingspolitik aufmerksam machen.

Zur Unterstützung des Camps und der Forderungen der Flüchtlinge wird am Freitag, den 27.09.2013, um 16 Uhr eine Kundgebung vor dem Karlsruher Büro des BAMF und der LEA in der Durlacher Allee 100 stattfinden. Um die Öffentlichkeit zu informieren wird zudem am Samstag, den 28.09.2013, eine Demonstration in der Karlsruher Innenstadt stattfinden. Die Demonstration startet um 14 Uhr auf dem Kronenplatz.

Unterstütz die Flüchtlinge! Kommt zur Kundgebung, beteiligt euch an der Demonstration!

27.09.2013 | Kundgebung zu Unterstützung des Protest-Camps| 16 Uhr | Durlacher Allee 11

28.09.2013 | Demonstration gegen die rassistische Flüchtlingspolitik | 14 Uhr | Kronenplatz

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Themed by Hunson. Originally by Josh