Vor mehr als drei Jahren haben wir diesen Blog begonnen. Der Protest gegen den Gipfel der G8 in Heiligendamm war nur wenige Monate alt. Die Repression gegen emanzipatorische und antimilitaristische Strukturen wurde durch den Staat mit erfundenen Anschuldigungen eskaliert. Der allererste Beitrag beschäftigte sich deshalb nicht umsonst mit den Festnahmen rund um die sogenannte Militante Gruppe am 31. Juli 2007. Nach drei Jahren zwingt uns die zunehmende Überwachung und Kontrolle sowie die umfaßende Repression, die insbesondere emanzipatorische und kritische Gruppen und Einzelpersonen betrifft, dazu in ein sichereres Netzwerk umzuziehen. Wir haben uns deshalb entschieden trotz der Unterstützung der Betreiber_innen von Blogsport zu Noblogs zu wechseln. (mehr…)
Ich mag die Toten Hosen ja nicht besonders. Die Ärtzte finde ich musikalisch interessanter. Sie sind wenigstens selbstironisch. Die Hosen und insbesondere der grottenschlechte Schauspieler Campino nehmen sich einfach viel zu wichtig. Aber gut. Sie haben als eine der wenigen nicht-israelischen Bands in Tel Aviv vor einem euphorischen Publikum gespielt. Dann will ich mal nicht so sein . . .
Das Gespenst des Terrorismus ist wieder in den Innenstädten angekommen. Pünktlich zur Innenministerkonferenz in Hamburg hat gestern der Sicherheits- und Überwachungsguru de Maizière so unkonkret, wie es nur geht, von konkreten Anschlagsplänen von Islamist_innen innerhalb Deutschlands geunkt. Schon seit dem Morgen waren auf den zentralen Bähnhofen und auf Flughäfen Bundespolizist_innen an gut sichtbaren Orten abgestellt worden. Die durchgehend mit schweren Waffen ausgestatteten Beamt_innen sorgten so mächtig für Verunsicherung und Angst. Sehr viel erschreckender sind aber die vom Innenminister angekündigte Vielzahl von Maßnahmen, die Sie nicht sehen können. (mehr…)
Vor ein paar Tagen lief bei arte die ganz besonders interessante Doku Für eine andere Welt über die Jugendunruhen und -aufstände, die insbesondere die europäischen Großstädte betraf. In einzelnen Interviews mit beteiligten Aktivist_innen und (marxistischen) Theoretiker_innen wurde immer wieder auf das Versagen der parlamentarischen Demokratie im Allgemeinen und den Politik-Bürokrat_innen im Besonderen verwiesen. Die Veranstaltungsreihe Risikozone Jugend – Neue Lust am Strafen setzt sich mit einem ähnlichen Thema auseinander. (mehr…)
In Berlin wurden in den letzten Monaten immer wieder emanzipatorische Info- und Buchläden durch die Sicherheitsbehörden durchsucht. Zumeist ging es dabei um irgendeine Ausgabe der Interim oder anderer freier Veröffentlichungen. Betroffen sind regelmäßig der Infoladen M99, die beiden Buchläden Schwarze Risse in Kreuzberg und Berlins schickem Prenzlauer Berg, der OH21 in der Oranienstraße und der Antifa Infoladen Red Stuff. Wir hatten selbst mehrfach über die absurden Vorwürfe und die Kriminalisierung aktiver, emanzipatorischer Strukturen berichtet. (mehr…)
Ich mag Jerusalem. Ich liebe die Stadt. Auch wenn es mit der Altstadt einen Ort gibt, der, wie bei Menschen, Esel und Kamele zu lesen ist, besser als überdachte Fundamentalist_innen-Anstalt umgebaut werden sollte. Die Beschreibung zur Situation in den kleinen Gässchen ist auch nicht schlecht. (mehr…)
Da frag ich mich allerdings, warum er sie bespitzeln, verfolgen, foltern und umbringen ließ. Kann natürlich sein, daß Mielke eine andere Vorstellung von Menschsein hat. Nur mit Emphatie hatte die äußerst wenig zu tun!
Auf der letzten Seite des Dschungels in der Jungle World, wo sonst die Comic Strips zu finden sind, ist jedesmal ein kryptischer Satz geschrieben, den kein Mensch so richtig kapiert. Selbst die Zeichner_innen waren lange ahnungslos, wie der Bigbeatland Comicautor und Parteigründer Andreas Michalke in einem Kommentar auf diesem Blog vor einiger Zeit bewies. Dieses Dilemma hat sich nun aufgelöst. Und nach der Eröffnung der Ausstellung Junk Word in der Galerie Knuth & Krüger der drei Zeichner_innen des Dschungels und der aktuellen Homestory sollten es dem ein oder anderem nun auch klar sein. Dieser zuweilen äußerst dialektische, beinah schon metarealististische, in jedem Fall ominöse Satz, der den Comicstrips ein Motto zu geben vorgibt, haben die Jungle World Leser_innen den Lektor_innen zu verdanken. (mehr…)
Deutschland feiert heute den Tag der Maueröffnung. Erinnerung an den Antisemitismus mitten in den Städten wird es nur marginal geben. Die Pogrome sind längst vergessen. Der nationale (Einheits-) Taumel duldet Deutsche nicht als Täter_innen. Der 9. November verknüpft aber sowohl die deutsche Vernichtungspolitik als auch die imaginierte nationale Passion. Es ist Zeit, daß Deutschland nix mehr zu feiern hat!