Geheimplan der Reederei | Superschiff soll Costa Concordia tragen

"Costa Concordia" - Traumschiff kentert vor Italien
Foto: Getty Images
  • Von ANDREAS ENGLISCH

Rom/Giglio – Die Reederei Costa bereitet einen Geheimplan vor, um das am 13. Januar 2012 havarierte Kreuzfahrtschiff Costa Concordia vor der Insel Giglio abholen zu lassen – mit dem größten Transportschiff der Welt, wie die römische Tageszeitung „La Repubblica“ berichtet.

Nach dem Aufrichten des Kreuzfahrtriesen wurden enorme Schäden sichtbar. Die Bordwand, die monatelang unter Wasser auf einem Felsen lag, ist weitgehend zerstört. Daher glaubt die Reederei Costa offenbar nicht mehr daran, dass es möglich sein könnte, die Coast Concordia wieder schwimmfähig zu bekommen.

Nach dem bisherigen Plan sollte sie in die Häfen Piombino oder Civitavecchia geschleppt werden, das Wrack müsste also 60 bis 100 Kilometer auf See überstehen. Unklar, ob das die Abdichtungen der Lecks schaffen.

► Helfen könnte der Einsatz des erst im vergangenen Jahr fertiggestellten Riesenschiffes Vanguard, das in Südkorea für die holländische Reederei Dockwise gebaut wurde.

Das 117 000 Tonnen schwere Schiff, das 265 Meter lang und 70 Meter breit ist, kann bis zu 120 000 Tonnen schwere Schiffe oder Plattformen transportieren.

Das Wrack der Costa Concordia, das 114 000 Tonnen schwer ist, wenn das Wasser und der Schlamm herausgepumpt werden, könnte gerade eben auf das gigantische Schiff passen.

Vergrößern Geheimplan Costa – Superschiff Vanguard
Die Costa Concordia ist aufgerichtet: Die zerstörte Seite lag monatelang unter Wasser
Foto: AP/dpa

Die Vanguard ist zurzeit unterwegs mit der „Jack St. Malo“-Ölplattform von Korea in den Golf von Mexiko, stünde aber ab Sommer 2013 zur Verfügung.

Das 260 Millionen Dollar teure Schiff kann sein Deck so absenken, dass die Fracht an Bord schwimmen kann, dann wird das Deck wieder angehoben.

Der Plan: Die Costa Concordia könnte mit Tanks und durch Abdichtung der größten Lecks für kurze Zeit schwimmfähig gemacht werden, um sie auf das Deck der Vanguard zu ziehen.

► Vorteil für die Reederei Costa: Das Wrack der Concordia könnte in jeden geeigneten Hafen der Welt transportiert werden, um sie dort zu verschrotten. Die Kosten für das Abwracken eines Schiffes von der Größe der Costa Concordia in Bangladesch liegen nach Schätzungen bis zu 50 Millionen Euro unter den Preisen einer europäischen Werft.

Mehr als 21 Monate nach dem Schiffsunglück vor Giglio (Italien) ist das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia endlich aufgerichtet.

Bergung der Costa Concordia Die Aufrichtung im Zeitraffer

Foto: Bild.tv/AP

Der gekenterte Luxusliner „Costa Concordia“

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