Quito
Die überstandene Angst vor dem Horror-Flughafen
Mit seiner kurzen Landebahn und den Vulkanen in der Umgebung gehörte der Flughafen in Quito zu den gefährlichsten der Welt. Nun können die Anwohner aufatmen, denn es geht ein neuer Airport in Betrieb. Von Gonzalo Solano
Wer bislang mit dem Flugzeug in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito landete, brauchte starke Nerven. Denn der Flughafen Mariscal Sucre mit seiner sehr kurzen Landebahn liegt mitten in der Stadt. Immer wieder gab es Pannen und Unfälle. Am 9. November 2007 kam eine Maschine von Iberia ...
… wegen eines geplatzten Reifens von der Landebahn ab. Das war noch ein vergleichsweise harmloser Unfall. So ereigneten sich auf dem Flughafen des südamerikanischen Landes insgesamt zehn schwere Unglücke.
Auch am 22. September 2008 kam eine mit mehr als 60 Personen besetzte Maschine von der Landebahn ab, durchbrach eine Mauer und kam direkt an einer belebten Straße zum Stehen.
Einen Nachteil gibt es aber: Während der alte Airport Mariscal Sucre von der Innenstadt in etwa 20 Minuten erreichbar war, müssen Passagiere für den Weg zum neuen Flughafen mindestens eine Stunde einplanen. Und eine direkte Zugverbindung ist bislang nicht vorgesehen.
Eine Landung auf dem Flughafen der ecuadorianischen Hauptstadt Quito kann höchst nervenaufreibend sein. Mit seiner kurzen Landebahn und den mächtigen Vulkanen in direkter Umgebung stellt der in rund 2850 Meter Höhe gelegene Flughafen von Quito eine große Herausforderung für Piloten dar.
Und der stetige Lärm der Maschinen plagt die Anwohner gewaltig. Das wird sich ab dem 19. Februar ändern: Dann soll der neue von Ackerflächen umgebene Flughafen 20 Kilometer nordöstlich der Stadt in Betrieb gehen.
Auch der bisherige Flughafen Mariscal Sucre lag bei seiner Eröffnung 1960 inmitten von Maisfeldern. Damals lebten 350.000 Menschen in der Hauptstadt. Doch im Lauf der Jahre dehnte sich Quito immer weiter aus, die Einwohnerzahl stieg auf rund 2,2 Millionen. Und inzwischen ist die Umgebung des Flughafens dicht bebaut.
Startende und landende Flugzeuge donnern zwischen 5.45 Uhr morgens und 2 Uhr in der Nacht über die Dächer hinweg. "Der Lärm hat uns manchmal im Morgengrauen geweckt", sagt Maria Davila.
Die 40-Jährige wohnt seit ihrer Kindheit zwei Straßenzüge von der Piste entfernt. "Die Fenster des Hauses klirrten, und es schien, als würden sie bersten. Ich habe oft gedacht, dass ein Flugzeug auf mein Haus stürzt und meine gesamte Familie tötet", fügt Davila hinzu. "Der Flughafen war ein schlechter Nachbar, ein sehr gefährlicher Nachbar."
Hohe Berge und eine kurze Landebahn
Zehn schwere Unglücke ereigneten sich auf dem Flughafen des südamerikanischen Landes. 1984 stürzte eine DC-8 der ecuadorianischen Gesellschaft Aeca kurz nach dem Start auf Wohnhäuser in der Umgebung, 49 Menschen kamen ums Leben. 1998 raste eine Tupolew 154 der Gesellschaft Cubana de Aviación bei einem missglückten Startversuch in eine Flughafenmauer, 76 Menschen verloren ihr Leben. In anderen Fällen kamen Maschinen von der kurzen Start-und-Lande-Bahn ab.
Neben den beengten Verhältnissen auf dem Boden erschweren die hohen Berge in der Umgebung Landungen, denn sie machen einen Anflug im steilen Winkel erforderlich. Und auch die dünne Luft in fast 3000 Meter Höhe erschwert Starts und Landungen. Selbst erfahrene Flugreisende, die die häufigen Turbulenzen in der Luft über den Anden gewohnt sind, werden beim Anflug auf Quito hin und wieder nervös.
220 Starts und Landungen werden auf Mariscal Sucre täglich abgewickelt, 451.000 Passagiere nutzen den Flughafen pro Jahr. Sein Nachfolger ist für 290 Flüge täglich ausgelegt und trägt ebenfalls den Namen des 1830 verstorbenen Unabhängigkeitsführers Antonio José de Sucre.
Die neue Landebahn ist mit 4100 Metern fast einen Kilometer länger als die des alten Flughafens. Das gesamte Gelände ist umgeben von Feldern und umfasst 15,5 Quadratkilometer, zwölf Mal so viel wie das des Vorgängers.
Der alte Flughafen wird zum Park
Das Areal des bisherigen Flughafens soll in einen öffentlichen Park umgewandelt werden. Und für die Umgebung wird ein Bauboom erwartet. Gebäude dürfen dort künftig 40 Stockwerke haben statt bisher nur vier. "Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie es ohne den ganzen Krach und die Angst sein wird", sagt Francisco Cahuines, dessen Firma für Bauzubehör direkt an den Flughafen grenzt.
Einen Nachteil gibt es aber doch: Während der alte Mariscal Sucre von der Innenstadt in etwa 20 Minuten erreichbar war, müssen Passagiere für den Weg zum neuen Flughafen mindestens eine Stunde einplanen. Und eine direkte Zugverbindung ist bislang nicht vorgesehen.
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