Very british underwear

Ein Bild aus der Winterkampagne 2013 von Sunspel

Ein Bild aus der Winterkampagne 2013 von Sunspel

Ein schlichtes weißes T-Shirt? Eine bequeme, aber erwachsene Boxershorts? Das perfekte Polo-Hemd? Alles gar nicht so einfach zu finden, wenn man als Mann Wert auf gute Qualität sowie Logo- und Comicprint-freies Design legt. Seit 2005 haben es Männer ein bisschen leichter, schöne Basics zu kaufen. Vor acht Jahren nämlich wurde die britische Traditionsmarke für Unterwäsche Sunspel wiederbelebt.1860 von dem Briten Thomas Hill gegründet, machte sich das Unternehmen einen Namen mit leichter, haltbarer Baumwoll-Unterwäsche für Männer, Frauen und Kinder, und zählte bald zu den angesehensten Textilunternehmen Großbritanniens.

Im 21. Jahrhundert setzen die neuen Besitzer Nicholas Brooke und Dominic Hazlehurst wieder auf Unterhemden und Boxershorts, sowie klassische Männermode, wie hellblaue Hemden und beige Regenmäntel. Sunspel möchte lieber mit Verarbeitung und Material (meist ägyptische Baumwolle) glänzen, beim Design hält man sich vornehm britisch zurück: Die Farbe Rosa oder ein Paisley-Muster gehören schon zu den “ausgeflippten” Ideen bei den Boxershorts. Frauen finden bei Sunspel seeeeehr madamige Faltenröcke und klassische Strickjacken, quasi das ideale Outfit für die Teestunde auf einem englischen Landsitz. Etwas spannender klingen da die Pläne für den Sommer 2014: Londons zurzeit interessantester Newcomer J.W. Anderson soll sich dann bei der Damenkollektion kreativ austoben.

Dieser charmante Film gibt einen Einblick in die Ateliers und Produktionsstätten in Long Eaton, Nottingham, in denen noch immer ein großer Teil des Sortiments hergestellt wird.

Filmed, Directed and Edited by Danny Cooke
Timelapse Photography by Alex Thornton
Production: Laura Holmes Production
www.sunspel.de

Das Ding: Schicke Schuhe, Rollerboy

Rollschuhe von Saint Laurent

Rollschuhe von Saint Laurent

Hedi Slimane, inzwischen seit drei Saisons Chefdesigner für das Label Saint Laurent, hat es nun wirklich nicht leicht. Was auch immer er sich ausdenkt, irgendjemand meckert garantiert. Schluppenblusen aus Seide und Leder-Safari-Jacken: sieht viel zu klassisch nach Yves Saint Laurent aus. Babydoll-Kleidchen zu zerfetzten Strumpfhosen und Biker-Stiefeln: Was hat das jetzt bitte mit Yves Saint Laurent zu tun?

Vielleicht sollte man einfach mal still sein und genießen, wie Hedi Slimane mit der anarchischen Unbekümmertheit eines Graffiti-Sprayers dem ehrwürdigen Modehaus einen kräftigen Schubs in die Gegenwart gibt. Dann weiß man eine geniale Idee, wie die Männer-Rollschuhe von Saint Laurent, auch zu würdigen. Man kann sich gut vorstellen, wie schlaksige Indie-Band-Mitglieder auf den rollenden Ledersneakers durch London skaten. Der Preis von 895 Euro und das goldene Saint-Laurent-Logo auf der Zunge erinnern daran, dass wir uns hier immer noch in der ersten Liga des französischen Luxus bewegen. Die Sneakers gibt es übrigens auch ohne Rollen. Falls wieder jemand meckert.

Entwürfe werden wahr

Heißt man Beyoncé, dann bekommt man die Kleider eben auf den Leib geschneidert – der sieht in der Realität zwar nicht ganz exakt so aus, wie auf der Skizze, mit der das Kleid geplant wurde – ist aber deshalb noch lange nicht weniger sexy.

Das Label Gucci stattet Sängerin Beyoncé für ihre “Mrs. Carter Welttournee” aus, Creative Director Frida Giannini hat für die 31-Jährige zahlreiche glamouröse Outfits entworfen – die ersten durften die Zuschauer vor wenigen Tagen bei Beyoncés drei Konzerten im New Yorker Barclays Center bewundern.

Die Sängern in sexy Federn-Minikleid (alle Bilder: Courtesy of Gucci/Getty)

Die Sängern in sexy Federn-Minikleid (alle Bilder: Courtesy of Gucci/Getty)

Und so sah das auf dem Papier aus.

Und so sah das zuvor auf dem Papier aus

 

Frida Gianninis Vision von Beyoncé in Seidenstrech-Hosen

Frida Gianninis Vision von Beyoncé in Seidenstrech-Hosen

Und mit viel Leben und Beyoncé gefüllt auf der Bühne

Und mit viel Leben und Beyoncé gefüllt auf der Bühne

“Beyoncés Liveshows sind atemberaubend”, sagt Frida Giannini, “Mein Ziel war es, dass die Outfits ihre kraftvolle Weiblichkeit während der Performances zum Leben erwecken.”

Ab dem 8. September gibt es neue Gucci-Outfits an Beyoncé: Dann reist die Sängerin im Rahmen ihrer Tour nach Südamerika.

 

Ein Prosit auf die Kunst

Eine Flasche Warsteiner, entworfen vom Künstler Nychos

Eine Flasche Warsteiner, entworfen vom Künstler Nychos

Flaschen sind ziemlich langweilige Gegenstände. Da ist man schon positiv überrascht, wenn sich ein Getränkehersteller mal ein besonderes Etikett oder eine ungewöhnliche Form ausdenkt. Doch manche Marken nehmen das mit der Optik ganz besonders ernst. Coca Cola Light hat zum Beispiel schon mehrere Designerkooperationen gestartet, unter anderem mit dem Modemacher Jean Paul Gaultier oder Anfang dieses Jahres mit Marc Jacobs. Die quietschig-bunten Flaschen, die dabei heraus kommen, sprechen natürlich vor allem Frauen an (logisch, hier geht es ja um Coca Cola Light).

Ob die Marke Warsteiner also mit Ihrer neuen Kunst-Aktion mehr Frauen zum Bier trinken animieren will? Wir wissen es nicht. Die sechs von Street-Art-Künstlern gestalteten Warsteiner-Aluminium-Flaschen, die ab September einzelnen Bierkästen der Sorte Premium Verum beiliegen sollen, werden aber wohl eher der Freundin des Biertrinkers, als dem Biertrinker selbst gefallen. Die Künstler Stefan Strumbel, 123Klan, INSA, Aaron De La Cruz, Nychos und Brooke Reidt, alles junge Talente, deren Stil sich zwischen Graffitti und Grafik-Design bewegt, haben den Flaschen ihren poppigen Stempel aufgedrückt. Einige ihrer Werke sind vom 25. bis zum 27. August gemeinsam mit den Flaschen in Berlin in einem “Warsteiner Art Collection Showroom” im ehemaligen Kaufhaus Jandorf ausgestellt. Da können Frauen ihre gelangweilten Freunde hin mitnehmen. Später geht man dann einfach ein Bier trinken.

 

Das Ding: Ein Bart wie ein Babypopo

"Beard Tonic" von Dr K Soap Company, über etsy.com

“Beard Tonic” von Dr K Soap Company, über etsy.com

 

Früher verband man mit Vollbärten alternde Professoren oder alternde Hippies. Heute sind Männer, die Bart tragen, meist umweltbewusste Großstädter mit tätowierten Armen, die in schicken Delis Filterkaffee aus dem Siphon und Carrot Cake verkaufen. Ein Klischee? Schon möglich, aber eines, das zelebriert wird. In der US-Stadt Portland, die zu den Hipster-Zentren Amerikas zählt, wird sogar regelmäßig der längste Bart der Stadt gekürt.

Aber selbst die wildeste Haarpracht will gehegt werden. Die Marke Dr K Soap Company aus dem irischen Cork hat sich auf Männerkosmetik aus natürlichen Inhaltsstoffen spezialisiert. Schönheitsbewusste Bartträger dürfte vor allem das „Beard Tonic“ interessieren. Aprikosenkernöl, Jojobaöl, Vitamin E und Rosmarin-, Lavendel- und Pfefferminzöle sollen Bart und Haut pflegen und weich und wohlriechend hinterlassen. Man kann das Öl allein oder im Set mit einem „Moustache“-Bartkamm für circa 14 Euro über drksoapcompany.etsy.com kaufen. Logisch: Der geschwungene Schnurrbart ist gerade das Hipster-Symbol schlechthin. Es lebe das Klischee!

Das Ding: Wimmelbild am Mann

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Finde den pinken Schirm! Badehose von Orlebar Brown

Vor Kurzem haben wir an dieser Stelle ein brasilianisches Sonnenspray vorgestellt, heute treibt es uns schon wieder an die Copacabana. Diesmal in Form eines fotografisch-textilen Wimmelbildes. Gemeinhin sind unter dem Begriff „Wimmelbild“ die Zeichnungen für Kinder von Ali Migutsch oder Rotraut Berner bekannt, doch unser Wimmelfoto hat das britische Label Orlebar Brown auf Badeshorts gedruckt.

Modell Rio ist Teil einer dreiteiligen Badehosenserie mit Beach-Luftfotografien des amerikanischen Fotografen Gray Malin, dessen bevorzugtes Motiv das Strandleben rund um den Globus aus der Vogelperspektive ist. Sie können sich also entscheiden, ob Sie lieber Rio, Kauai (ziemlich grün) oder die Karibik (sieht fast so aus wie ein überfüllter Pool in China) am Leib tragen.

Die Shorts sind deutlich teurer als ein Migutsch-Buch (unerreicht sind immer noch „Rundherum in meiner Stadt“ und „Auf dem Lande“), aber für 285 Euro bekommt man nicht nur perfekt sitzende, aus 23 Teilen gefertigte Shorts, sondern eine ganze Menge Unterhaltung. So sollte sich der Fotobadehosenträger nicht wundern, wenn ihm seine Mitbader sehr nahe kommen. Schließlich gilt es, die Beachkultur im fernen Brasilien zu studieren.

So lässt sich bei genauem Betrachten der Badehose feststellen, dass rund 90 Prozent der Badegäste einen Sonnenschirm nutzen und dass der in wiederum 80 Prozent der Fälle rot ist. Auch als Anbahnungsinstrument können die Shorts genutzt werden. Bei Aufgaben wie „Finde den pinkfarbenen Sonnenschirm!“ oder „Welcher Mensch ist doppelt vorhanden?“ kommt man sich schnell näher.

So sieht Genuss zum Wohnen aus

BOLD_MummsFinest_InteriorEin leer stehender Fischladen war es, der Richard Lotzmann dazu inspirierte, endlich das zu tun, was schon seit seiner Jugend seine Leidenschaft war: Sich mit Möbeln umgeben, eigene Stücke designen, seinen Stil weitergeben. So eröffnete der gelernte Fotograf, der lange Zeit als Stylist für Zeitschriften wie “Schöner Wohnen” Möbelstücke in Szene setzte oder Filmsets austattete, 2009 sein eigenes Möbelgeschäft in Hamburg.

“Ein leerer Raum ist wie eine Leinwand für mich”, sagt Richard Lotzmann – und bekam nun die Gelegenheit, sich in einem ganz besonderen, leeren Raum auszutoben:

Die Sektmarke “Mumm” möchte nämlich noch eher unbekannten Talenten aus verschiedenen kreativen Bereichen die Möglichkeit geben, zu zeigen, was sie machen – man versteht sich bei Mumm als “Förderer” – und bat unter anderem Richard Lotzmann darum, das Wort “Genuss” zu interpretieren (irgendwie muss man ja trotz aller Förderabsichten auch die Kurve zum Sekt kriegen. Und den genießt man eben). Ein Einrichtungs-Experte kriegt dann eine leere Gründerzeitvilla, und darf diese nach dem Motto “Genuss” einrichten.

Heraus kam ein recht gemütlichr Stilmix mit, so fällt auf, ziemlich vielen Sitzgelegenheiten. Vielleicht findet Richard Lotzmann ja, dass man nur im Sitzen richtig genießen kann.

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Das Ding: Ballonbrüste für edlen Vintage

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Modelabels kooperieren gern mit Künstlern, Champagnerhäuser mit Designern. Dom Pérignon hat im vergangenen Jahr einen echten Künstler-Coup gelandet und mit Jeff Koons zusammengearbeitet. Ab 15. August kann jetzt das Ergebnis vorbestellt werden: die geschrumpfte Version der „Balloon Venus“ genannten Skulptur des Amerikaners, eine farblich abgestimmte Flasche Dom Pérignon Rosé Vintage 2003 inklusive. 15.000 Euro kostet die bisher teuerste Champagner Limited Edition.

Das 2,60 Meter hohe Original der üppigen Dame stammt aus Koons Antiquity-Serie und war vergangenes Jahr im Frankfurter Liebighaus ausgestellt. Deren Urmutter wiederum ist die „Venus von Willendorf“, eine kleine frühsteinzeitliche Steinskulptur, die in Österreich gefunden wurde und deren Alter auf 27.000 Jahre geschätzt wird. Auch irgendwie Vintage.

Weltweit ist die Champagner-Venus auf 650 Exemplare limitiert, die nur auf Bestellung gefertigt werden. Nicht nur in der Größe unterscheiden sich die beiden Venus-Varianten: Die große Schwester wird aus Edelstahl hergestellt, die kleine Venus, in deren Schoß die Flasche liegt, aus Polyurethanharz. Jeff Koons’ „Balloon Venus“ geht mit Champagner schwanger.

Psst!

Ob sie schon von der geheimen Kopfhörer-Party gehört hat?

Ob sie schon von der geheimen Kopfhörer-Party gehört hat?

Am coolsten sind ja immer die Clubs, deren Eingänge irgendwie versteckt sind, die, von denen keiner so genau weiß, wo sie eigentlich sind oder die Partys, von denen man nur über den Freund von einem Freund erfährt und auf denen man dann ganz aufgeregt die anderen Gäste begutachtet: Die müssen ja cool sein, wenn die über solch gute Connections verfügen. Am Ende sind es dann zwar doch Clubs und Partys wie viele andere – aber irgendwie fühlte man sich ein bisschen elitär, wenigstens für einen Abend.

Nur auf den ersten Blick paradox ist es daher, dass Philips am Samstag (3. August) in Berlin eine Party feiert, um Werbung für neue Kopfhörer zu machen – und nicht verrät, wo diese Party stattfindet. Erst kurz vorher soll die Location auf Facebook bekannt gegeben werden – und genau deshalb werden wahrscheinlich mehr Leute gespannt auf eben diese Bekanntgabe warten, als hätte man den Ort (irgendwo in Neukölln übrigens. So viel wissen wir schon!!!) ganz einfach schnöde auf einem Flyer verraten.

Daher heißt das Ganze “geheimer Gig”, auf dem übrigens der Rapper McFitti auftreten wird. Die ersten, die den Weg zur Geheim-Party finden, erhalten außerdem ein Geschenkpaket. Danach bleibt die Location aber noch eine ganze Woche offen, Philips will schließlich die neuen Lautsprecher und Speaker auch denen präsentieren, zu denen sich die Adresse erst noch herumsprechen muss.

Das Ding: Coolness zum Aufsprühen

Sol de Janeiro Protection Spray

Sol de Janeiro Protection Spray

„Brasilien verhält sich zu cool wie China zu Handel“, schrieb die „New York Times“ kürzlich über das Land, in dem gerade noch Zehntausende gegen Misswirtschaft und Korruption protestierten. In dem aber auch, so sagen es die Brasilianer, an 365 Tagen im Jahr irgendwo ganz sicher die Sonne scheint. Und in dem ein bisschen Brasilien, also cool sein, das heißt: Havaianas statt Badelatschen, Waxing statt Nassrasur. Und nun: „Sol de Janeiro“ statt Piz Buin.

Die „Sonnencreme von der Copa Cabana“ (das Protection Spray SPF 30 kostet 25,90 Euro) soll die „Seele Brasiliens“ gleich mitliefern und beinhaltet daher Stoffe aus der südamerikanischen Natur: Algen, Sternfrucht, Açaí und grünen Kaffee.

Aber Vorsicht: Nicht alles, was bei der Brasilianerin funktioniert, ist auch für die durchschnittliche Europäerin geeignet. Das gilt für das ebenfalls von „Sol de Janeiro“ angebotene Tanning-Spray mit dem mageren Sonnenschutzfaktor 6 ebenso wie für den allzu knappen Bikini, der im Urlaub in Rio doch noch so passend schien.