Die Mehrheit der Deutschen will ihre Parlamente online wählen. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Softwarekonzerns Microsoft hervor. Sie wurde Donnerstag (17.01.2013) veröffentlicht. Danach würden 51 Prozent der Deutschen ihre Stimme über das Internet abgeben, wenn es die Möglichkeit dazu gäbe. Unter den sogenannten Digital Natives, also in der Altersklasse der 18- bis 29-Jährigen, sprechen sich sogar 65 Prozent für Online-Wahlen aus.
Ferner gaben 70 Prozent der 1000 Befragten an, dass sie sich im Internet über politische Themen informieren. 60 Prozent beteiligen sich an Diskussionen im Web – in sozialen Netzwerken oder den Kommentarspalten von Nachrichtenportalen und Blogs.
IT kein Mittel gegen Vertrauenskrise
Microsoft sieht in dieser Situation die Chance, Menschen mittels Informationstechnologien von der Politikverdrossenheit abzubringen. Jeder dritte Befragte stimmt dieser These zu. Allerdings glauben nur 17 Prozent der Befragten, dass direkte Kontakte von Politikern und Bürgern im Internet vertrauensbildend wirken. IT sei folglich nicht die Lösung für die Vertrauenskrise der Politik.
Ein Beispiel für die Beteiligung der Bürger an politischen Entscheidungsprozessen im Vorfeld von Online-Wahlen nennt Microsoft die Plattform Parteezy. Hier können sich Gemeinden und Bürger vernetzen. Wie das in der Realität aussehen könnte, zeigt das Beispiel von “Neustadt“, einem virtuellen Ort, den sogar Kanzlerin Angela Merkel auf der Computermesse Cebit 2012 schon “besucht” hat.
Henrik Tesch, der Leiter Politik und Gesellschaftliches Engagement bei Microsoft Deutschland appelliert an Politiker und Parteien: “Sie müssen sich bei ihren Aktivitäten im Internet und in sozialen Netzwerken künftig besonders um Glaubwürdigkeit und Transparenz bemühen, um ihre Chancen in der Generation der Digital Natives nicht zu verspielen.“