Schinken zu Tofuwurst!
7. August 2013
Eines der ganz großen Rätsel ist, warum die Grünen sich für cool halten. Was ist das für eine Definition von cool, die da genutzt wird? Grundsätzlich gilt nämlich, dass Bevormundung und Umerziehung nicht die beiden coolsten Tugenden sind. Hinter der Fassade des lockeren und entspannten Verbündeten von Mutter Natur in Deutschlands Parlamenten ist es doch eine recht autoritäre Truppe. Selbstredend will sie darum ihre wichtigsten Überzeugungen nicht in einer gesellschaftlichen Debatte geprüft sehen, sondern von oben den Leuten aufdrücken. Zu deren Besten, versteht sich.
Aktuell beweisen die coolen Grünen wieder, aus welchem Holz des gefällten Freundes Baum sie geschnitzt sind. Essen ist viel zu wichtig, als dass man es den Menschen überlassen kann. Darum soll es Vegetarier-Tage in der Mensa geben. Alle sollen an diesen Tagen nur fleischlos satt werden dürfen. Renate Künast, der das Versprechen zur freiwilligen Spaßentsagung ins Gesicht gemeißelt ist, macht sich dafür stark. Von Wahlfreiheit hält man eben nichts, wenn es um höhere Ziele geht und so sollen erwachsene Menschen gefälligst dazu erzogen werden, weniger Schnitzel und mehr Salat zu essen.
Dieses Verständnis von Politik als Möglichkeit, Menschen ein Leben lang zu erziehen, ist wirklich nicht cool. So ein Gesellschaftsbild hat man jedenfalls nicht, wenn man Individualität und Selbstbestimmung schätzt.
Und während die Grünen sich im Wahlkampf als Alternative zu Merkel positionieren, sind sie doch die viel konsequentere „Alternativlos“-Partei. Egal ob es um Ernährung, Energieerzeugung oder die Frauenquote geht, nirgendwo zeigt sich bei den Grünen ein Interesse daran, eine Debatte über diese Themen zu führen. Sie sollen einfach vorgeschrieben werden, weil sie alternativlos richtig sind. Punkt. Dabei wäre ja zumindest die Frage berechtigt, warum es eigentlich neben der Frauenquote nicht auch eine für das dritte Geschlecht geben soll, schließlich sind die Grünen besonders gender-sensibel und treiben damit die Quasimodosierung der Sprache unbekümmert und mit gutem Gewissen voran (Holocaustleuger_innen).
Dass sie so bleiben, wie sie sind, ist auch garantiert. Schließlich hat der Grünen-Nachwuchs schon gefordert, dass die 1. Klasse im Zug abgeschafft gehört. Das würde nicht mehr in unsere Zeit passen. Das stimmt! Was auch nicht mehr passt, sind Loge oder Parkett im Kino, Tageskarte oder Zeitkarte im Schwimmbad und Prepaid oder Vertrag beim Smartphone. Aber über die Einzelheiten kann man sich ja in aller Ruhe am zwangsvegetarischen Tag in der Mensa austauschen. Coole Partei.
Gideon Böss twittert unter https://twitter.com/GideonBoess