Rudnevs und Zoua das neue Traumpaar?
6. August 2013
Alle „Matz-abber“ haben an diesem Dienstag Geburtstag. Herzliche Glückwünsche von mir, denn heute feiert „Matz ab“ sein vierjähriges Bestehen. Vier Jahre – es kommt mir schon wie mindestens 20 vor, Tatsache. Wo ist die Zeit geblieben? Vier Jahre jeden Tag „Matz ab“, was für eine Geschichte! Was vor allem für eine lehrreiche Zeit für mich?! Es gab Höhen und Tiefen, aber es gab vor allen Dingen mehr, viel mehr Erfreuliches als Unerfreuliches. Bruno Taut und der Frauenarzt aus der Ostalb wurden – wenn auch unter Schmerzen – „verarbeitet“, aber das sind im Grunde genommen Randstorys. Dass ich viele tolle, nette, hilfsbereite, charakterlich einwandfreie Menschen, die auch tatsächlich Menschen geblieben sind, kennenlernen durfte, war eine unglaublich tolle Geschichte, dafür bin ich dem Verlag auch dakbar. Demnächst werde ich bei „Matz ab“ ausscheiden, weil ich das Alter dazu erreicht habe, der Tag ist nicht mehr fern, aber ich werde ganz sicher mit vielen, vielen „Matz-abbern, nicht nur aus Hamburg und Umgebung, in Kontakt und damit verbunden bleiben.
Ihr seid einfach klasse, Weltklasse sogar, ich weiß seit spätestens vier Jahren „Matz ab“, dass der HSV viele, viele Super-Fans hat, die ihren Verein lieben, die alles für die drei großen Hamburger Buchstaben geben würden, die immer da sind, wenn sie gebraucht werden – dickes Kompliment! Und vielen Dank für die Glückwünsche, die mich heute erreicht haben – es waren, das sei erwähnt, weniger als in den Vorjahren, aber das ist auch ein gute Zeichen (denke ich), denn „Matz ab“ gehört zum Alltag einfach dazu – Geburtstag nun hin, Geburtstag her. Alles Gute für Euch. Ich will hie keinen „Matz-abber“ besonders herausstellen, nur einen möchte ich an dieser Stelle (es sei mir gestattet) kurz erwähnen – den „el presidente“. Benno Hafas ist zurzeit „auf Kur, ihm wünsche ich beste Erholung und natürlich beste Gesundheit, damit er seinen geliebten HSV stets und ständig ertragen kann – in guten wie in schlechten Zeiten.
Das heutige „Geburtstags“-Training im Volkspark war hart und knackig, es ging in einem Kraftzirkel zur Sache. Thorsten Fink hatte seine „Assis“ machen lassen – und die machten. Obwohl nicht alle mitmachten. Paul Scharner lief am Rande, und Slobodan Rajkovic verließ den Parcours frühzeitig, weil er unter Migräne litt. Zudem fehlte Michael Mancienne, der sich am Freitag, als er umknickte, einen Kapselanriss (oder nur eine Dehnung?) zugezogen hat und eine Woche pausieren wird. Zhi Gin Lam hat auch heute noch nicht mit der Mannschaft trainiert, dazu sagte Thorsten Fink: „Reha-Trainer Markus Günther hat gemeint, dass ihm noch etwas an Muskulatur fehlt, daran wird in dieser Woche gearbeitet – und dann soll er eine Woche drauf wieder bei uns einsteigen.” Der an den Adduktoren operierte Johan Djourou hat die OP gut überstanden, leider aber verheilt die Wunde nicht so, wie erhofft, sodass der Abwehrmann weiter auf sein Comeback warten muss.
Paul Scharner soll übrigens der „Nachfolger“ von Marcus Berg werden, denn der Österreicher soll von der kommenden Woche an bei der U 23 (von Rodolfo Cardoso) trainieren und spielen. Mit anderen Worten, der ehemalige Nationalspieler wird auch, wie zuvor Berg und Gojko Kacar, aussortiert.
Dazu sagte er heute: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten für mich. Ich kann wechseln, bei der U 23 spielen, meine Karriere beenden oder auch Krieg führen.“ Mit oder gegen den HSV. Klingt nicht unbedingt nach Harmonie. Auf die Frage, ob auch Mancienne und Rajkovic zur U 23 müssen (dürfen oder sollen), antwortete Trainer Torsten Fink: „Das ist nicht meine Sache, da müsste Oliver Kreuzer gefragt werden – ich bereite die Mannschaft jetzt auf das Schalke-Spiel vor.“ Fink wollte sich zur Scharner-Geschichte nicht groß äußern, sagte nur: „Fest steht, dass er nicht unter den ersten vier Innenverteidigern ist, alles andere ist jetzt die Sache von Oliver Kreuzer.“ Scharner selbst sagte nach seinem Spezial-Training und beim Verlassen des Platzes vielsagend: „Vielleicht hat der Trainer ja Angst vor mir . . ?“
Im Hinblick auf Schalke hat Thorsten Fink heute rückblickend (auf das Jena-Spiel) gesagt: „Ich denke, dass wir noch viel zulegen müssen für das Spiel am Wochenende, das ist ganz klar.“ Über die vermeintliche Aufstellung einer Mannschaft, die in Gelsenkirchen den ersten Auswärtssieg der Saison holen soll, verriet der Coach diesmal noch nichts: „ Die Jungs sollen Gas geben, sich anbieten, es soll sich keiner zu sicher fühlen.“ Angeblich soll und kann sich noch jeder in das „Schalke“-Team hineinspielen: „Es war ja nicht so, dass wir am Wochenende eine solche Leistung abgeliefert haben, dass jeder auch gegen Schalke spielen muss.“ Fink zur Problematik, wer denn in der Spitze auflaufen wird: „Ich lasse mir in dieser Frage Zeit, ob nun Artjoms Rudnevs oder Jacques Zoua. Vielleicht spielen auch beide, der eine spielt außen, der eine als Spitze – das überlege ich mir noch.“ Als Spitze dürfte aber wohl „Rudi“ Rudnevs leicht die Nase vorn haben.
Nun also wird es ernst. Nicht nur für den HSV, sondern für alle –aber eben auch für den HSV. Der hat die letzten Spiele, 0:4 in Dresden und 4:0 in Jena, nicht sonderlich berauschend gespielt, aber Thorsten Fink sagt auch: „Gegen Inter haben wir gut gespielt, gegen Dresden haben wir ganz schlecht gespielt, gegen Jena haben wir unsere Aufgabe erfüllt. Entscheidend aber ist immer der erste Spieltag. Man sollte der ganzen Vorbereitungszeit nicht zu viel beimessen, wer wie gut gespielt oder wie gut trainiert hat, wie die Ergebnisse waren. Für uns ist wichtig, dass wir die erste Pokalrunde überstanden haben, das gibt sicherlich ein positives Vertrauen – ich freue mich auf den ersten Spieltag. Schalke ist sicher eine starke Mannschaft, aber gerade zu Begin einer Saison, wo keiner genau weiß wo er steht, hat man immer seine Chancen.“
Und, das sei einmal eingefügt, Schalke hat beim 2:0-Erfolg im Pokal gegen Nöttingen ja nicht unbedingt überzeugend gespielt. Im Gegenteil, die Amateure hatten einige Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. 04-Trainer Keller befand danach: „Einige von uns haben sehr arrogant gespielt . . .“ Das dürften sie ja auch gegen den HSV – sehr gerne –wiederholen.
Und dann könnte es ja auch durchaus mit einem Sieg, vielleicht auch „nur“ mit einem Punktgewinn, über den ich schon glücklich wäre, auf Schalke klappen. Zumal Thorsten Fink von seiner Mannschaft überzeugt ist: „Ich finde unseren Kader nun ausgeglichener als zuletzt, wir haben im Sturm einen anderen Spielertypen hinzubekommen, der den Ball halten kann, der auf den Außenbahnen spielen kann, der ein anderer Spielertyp ist, als den, den wir hatten. In der vergangenen Saison hatten Heung Min Son und Artjoms Rudnevs fast nur alleine spielen können, wir haben mit Maxi Beister jemanden, von dem ich erwarte, dass er in Sons Fußstapfen tritt. Das soll nicht heißen, dass er zwölf Tore schießt, aber acht sollten es schon werden. Und dass er das schafft, davon bin ich fest überzeugt.“ Der Trainer weiter über seinen (neuen) Kader: „Wir haben zwei Abwehrspieler mehr, was ganz wichtig ist, denn die Abwehr muss stehen, dass wir häufiger zu null spielen, dass wir mehr Kopfball-Präsenz haben –mit Johan Djourou und Lasse Sobiech. Und wir haben junge Spieler gekauft, haben wir Rafael van der Vaart mit Hakan Calhanoglu jemanden, der dann einspringen kann, wenn Raffa mal verletzt sein sollte und ausfallen sollte. Und wir haben mit Kerem Demirbay einen hoffnungsvollen jungen und hungrigen Mann bekommen, der von seinen Leistungen hoffen lässt, dass er uns auch verstärkt.“
Speziell zu den Talenten im Kader befand Fink: „Ich glaube, dass sie schnell lernen werden, und sie haben keine Angst. Dass sind alles Spieler, die spielen wollen, und das ist das, was wir brauchen – dieses Sieger-Gen der jungen Leute. Sie bringen das mit.“ Und zu Lasse Sobiech sagte der Coach: „Er ist jemand, der stolz ist, hier zu sein. Genau solche Spieler brauchen wir, die stolz sind, beim HSV zu kommen, die stolz sind, beim HSV zu spielen, die sich freuen, bei diesem großen Club zu spielen. Das alles ist sehr positiv.“
Dass Jacques Zoua das 1:0 in Jena von außen vorbereitet hat, das hat den Kameruner wieder ein wenig näher an die Stamm-Formation gebracht, denn Fink hat festgestellt: „Es ist eine Option für mich, Zoua auf der Außenbahn zu bringen. Das hat er früher bei mir in Basel auch schon gespielt. Und in Jena hat er gleich gezeigt, dass er es kann. Er weiß, wohin er laufen muss. Er legt ein Tor auf, dann schießt er eins – vielleicht wird aus Zoua und Rudnevs ja das neue Traumpaar?“ Thorsten Fink weiter über den neuen Stürmer: „Er hatte das erste Trainingslager verpasst, in den letzten Spielen hat er ein wenig müde gewirkt, da fehlte ein bisschen, aber in Jena wirkte er schon frischer, da konnte er 90 Minuten gehen. Aber ich erwarte von ihm noch mehr, weil er das Potenzial hat, das weiß ich. Er wird besser spielen, als das was er bisher gemacht hat, aber die letzte halbe Stunde in Jena hat mich zuversichtlich gestimmt.“ Fink noch einmal zu Zoua: „Der Junge hat keine zehn Millionen gekostet, wie andere. Er war sehr günstig, es war für uns und meiner Meinung nach ein Schnapper, da hat Oliver Kreuzer sehr gut und schnell gearbeitet. Ich bin der Meinung, dass wir uns mit Zoua verstärkt haben. Auch bei Standardsituationen, denn wir haben einen Spieler mehr, der groß ist und mit seinem Kopfball Spiele entscheiden kann.“
Vielleicht ja schon auf Schalke.
Etwas Neues hat der HSV, und darüber hat er heute berichtet:
Mit Beginn der neuen Saison wird der Hamburger Sport-Verein noch familienfreundlicher und öffnet den
XXL-Familienblock mit besonders kostengünstigen Tickets. Zum ersten Mal wird der reguläre Familienblock 8 in der Imtech Arena beim ersten Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am 17. August 2013 ausgeweitet. Der ermäßigte Kinderpreis (bis 14 Jahre) beträgt acht Euro inklusive kostenlosem HVV-Ticket und vielen Aktionen wie Kinderschminken.„Fußball ist ein emotionales Erlebnis, das man gerne mit anderen teilen möchte. Deswegen freue ich mich, dass wir in der Zukunft noch mehr Familien einen schönen gemeinsamen Tag in der Imtech Arena ermöglichen können”, so Joachim Hilke, Vorstand Marketing/Kommunikation.
Aufgrund der hohen Ticketnachfrage für den Langnese-Familienblock, wird der XXL-Familienblock neben dem ersten Heimspiel auch bei den Hinrunden-Begegnungen mit dem FC Augsburg und dem FSV Mainz auf der gesamten Südtribüne (Blöcke 9-13 A, B, C) zu finden sein.
Tickets für die Partie gegen die TSG Hoffenheim sind in allen VVK-Stellen, den Fanshops, sowie unter www.hsv.de/tickets erhältlich.
Heute gibt es am Abend (Anstoß 19 Uhr) noch ein Testspiel, und zwar beim TSV Etelsen (wird hier an dieser Stelle nach Spielschluss ergänzend eingefügt!). Dort wir Rene Adler zwischen den Pfosten stehen, und wenn alles gut geht, dann wird das auch auf Schalke am Sonntag (Anstoß 17.30 Uhr) sein. Heute sind auch etliche Talente aus der „Zweiten“ dabei, so auch Dennis Bergmann. Der 20-jährige Abwehrspieler könnte künftig durchaus eine Rolle bei den Profis spielen, denn Fink sagt lobend: „Er war schon mal mit im Trainingslager und soll i Zukunft mal häufiger bei uns trainieren, er hat die Grundschnelligkeit, die man in der Bundesliga braucht. Aber er ist ja auch noch jung und sollte sich erst einmal in der Zweiten durchsetzen und gute Leistungen bringen, bevor ich sage, dass ich ihn nach oben holen werde.“
PS: Training am Mittwoch um 10 und 16 Uhr im Volkspark.
PSPS: Das Spiel gegen den “Welt-Verein” TSV Etelsen (sorry, nichts gegen den TSV Etelsen!) endete mit einem grandiosen 2:0-Erfolg für den HSV. Vor 4000 Zuschauern trafen gegen den Verein aus der sechsten Liga (!) Rudnevs (26.) und dennis Aogo (80.). Aus der Profi-Abteilung waren dabei Rene Adler, Jonathan Tah, Aogo, Calhanoglu, Demirbay, Per Ciljan Skjelbred und Tomas Rincon. Der HSV bot eine erschütternde Vorstellung, sodass dieser kurze Beitrag voll und ganz genügt. Adler sagte nach dem Spiel: “Es war gut, dass ich dabei war, so bekomme ich ein Gefühl für den Raum und für lange Pässe. Wenn nichts mehr passiert, werde ich Sonntag gegen Schalke spielen.”
18.36 Uhr