Den entscheidenden Elfmeter verschoss Branimir Hrgota, als er den Ball lässig in die Mitte schlenzen wollte, aber nur die Unterkante der Latte traf. Damit schied Mönchengladbach in Darmstadt aus.
Den entscheidenden Elfmeter verschoss Branimir Hrgota, als er den Ball lässig in die Mitte schlenzen wollte, aber nur die Unterkante der Latte traf. Damit schied Mönchengladbach in Darmstadt aus.
Foto: Bongarts/Getty ImagesWährend die Darmstädter feiern, verlässt ein enttäuschter Gladbacher Torhüter ter Stegen den Platz Bild teilen
Lucien Favre saß nach den bitteren Momenten im Glutofen Darmstadt wie ein begossener Pudel in der Pressekonferenz. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach machte nach der Erstrunden-Pleite im DFB-Pokal beim Drittligisten SV Darmstadt 98 (4:5 i.E.) keinen Hehl aus seiner Enttäuschung und den Befürchtungen vor dem anstehenden Bundesliga-Auftakt am Freitag beim Triple-Sieger Bayern München.
"Es wird sehr, sehr schwer, die Mannschaft wieder aufzurichten. Dieses Spiel kommt schnell", sagte Favre und nahm sein Team nach dem ersten Erstrunden-K.o. seit neun Jahren in die Pflicht: "Es liegt an der Mannschaft, das jetzt zu verdauen."
Direkte Vorwürfe an den Pechvogel Branimir Hrgota, der den letzten Elfmeter an die Unterkante der Latte gelupft hatte, gab es von Seiten des Borussia-Coaches nicht. "Er hat natürlich mit sehr viel Risiko geschossen. Da liegt es oft nur an Millimetern", sagte Favre.
Torlos nach 120 Minuten
Vor 16.500 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor war zuvor auch Luuk de Jong im Elfmeterschießen an Darmstadts Torhüter Jan Zimmermann gescheitert. Gladbachs Nationalkeeper Marc-André ter Stegen hatte nur gegen Dominik Stroh-Engel pariert.
Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden, nachdem der Bundesligist über die gesamte Spielzeit kein Mittel gegen die aggressive Deckung der "Lilien" gefunden hatten. "Unser Hauptproblem ist, dass wir uns zu wenig Chancen erspielen. Da ist zu wenig Bewegung drin. Jetzt müssen wir trainieren, trainieren, trainieren", sagte Gladbachs Abwehrchef Martin Stranzl.
Nur mit Glück war die Borussia mit einem torlose Unentschieden in die Halbzeit gegangen. Keeper ter Stegen hatte nach einer knappen halben Stunde in höchster Not einen von Darmstadts Kapitän Aytac Sulu abgefälschten Ball an die Latte gelenkt (28.).
Duell auf Augenhöhe
In das erste Duell der beiden Klubs seit 31 Jahren waren die Gastgeber mutig gegangen. Doch nach einigen Anlaufschwierigkeiten kamen dann die Gladbacher besser ins Spiel. Nicht zuletzt, weil Neuzugang Max Kruse über links immer wieder für Gefahr sorgte.
Der für 2,5 Millionen Euro vom SC Freiburg zur Borussia gekommene Kruse stand wie die anderen beiden Neuzugänge Raffael und Christoph Kramer in der Startformation der Gäste. Das Trio gehörte auch zu den Aktivposten in einer enttäuschenden Fohlen-Mannschaft, in der Juan Arango (Oberschenkelzerrung) und Amin Younes (Innenbanddehnung im Knie) fehlten.
Der Neu-Gladbacher Raffael war es auch, der die erste Chance vergab (10.), als er einen Schuss um einige Meter verzog. Nur drei Minuten später verpasste Lukas Rupp eine Hereingabe von Kruse knapp. Danach entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe – mit leichten Vorteilen für den keineswegs überzeugenden Bundesligisten, der noch viel Luft nach oben hat. Vor allen Dingen im Mittelfeld leistete sich die Favre-Elf viele Fehlpässe.
Gladbach fand keine Mittel
Nach dem Wechsel fand der Bundesligist zunächst erneut kein Mittel gegen die vielbeinige Abwehr der Hessen, die 1987 schon einmal im Pokal-Viertelfinale gestanden hatten.
Gladbach agierte umständlich und hatte nur wenige kreative Momente. Bezeichnend, dass Kruse ebenso fahrlässig wie freistehend an Lilien-Keeper Zimmermann (57.) scheiterte.
Auch in der Verlängerung fanden die Gladbach kein Mittel. Darmstadt verteidigte weiter geschickt und stand in der Defensive sicher. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.
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