Archiv für arbeitslosigkeit

Transfergesellschaften: Ärztlicher Dienst am Krankenbett…

…des nationalen Kapitals. Unter tatkräftiger Mithilfe von DGB-Gewerkschaften

Sie werden mitunter auch von der kritischen Öffentlichkeit lauthals gefordert, zuletzt bei der Schlecker-Pleite: Die so genannten “Tranfergesellschaften”. Was hat es damit wirklich auf sich? Ein Blick auf ein Geschäft mit Milliardenumsatz, an dem DGB-Gewerkschaften und ihr Personal an vorderster Front verdienen. Der Nutzen für die Unternehmer: Geräuschlose Abwicklung, weniger Abfindung, keine kollektiven Proteste. Und für die Arbeiter_innen: Ein Jahr länger kein Hartz IV. Die Transfergesellschaften sind ein weiterer Baustein bei der Beantwortung der Frage: Warum ist es so still in diesem Land?

Die kapitalistischen Produktionsverhältnisse und die aus der Konkurrenz resultierende Notwendigkeit die Produktionsanlagen ständig zu modernisieren (Rationalisierung), unprofitable Betriebsteile abzustoßen und oder zu schließen, sowie bei regelmäßig wiederkehrenden Krisen Teile von Belegschaften auszusortieren, führen laufend zur Vernichtung von Produktionsanlagen und damit auch zur Streichung der damit verbundenen Arbeitsplätze. Weiterlesen

Erneute Hetze gegen Arbeitslose

Schmarotzer-Rhetorik und Sklavenmarkt. Widerliche BILD-Propaganda trifft auf hessische Realitäten

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Springers Bild Lügenblatt, modifizierter Kasten gesehen am 9. April 2012 in Köln

Das Forum gegen-harz.de berichtet am 12. April 2012 von erneuter Hetze der BILD-Zeitung gegen Arbeitslose. Es geht um eine angebliche Rekordzahl an Sperren, die sich bei näherer Betrachtung in Luft auflöst.

Zeitgleich bereiten sich hessische Arbeitsämter anscheinend auf eine neue Stufe der systematischen Demütigung von Erwerbslosen vor.

Laut Recherchen der Tageszeitung Junge Welt planen die Behörden für den 26. April 2012 einen „Aktionstag 50plus“, bei dem sich über 50jährige Hartz-IV-Bezieher z.B. in der Stadthalle in Bad Schwalbach regionalen Zeitarbeitsfirmen wie auf dem Sklavenmarkt präsentieren sollen.

Dagegen bezieht Rainer W. Monzheimer von der Wiesbadener Intiaitve für soziale Gerechtigkeit Stellung: Weiterlesen

Wilder Streik im Mansfelder Land erfolgreich

Belegschaft der Fahrradfabrik Mifa erkämpft 150,- EUR mehr pro Monat

Wie die Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Online-Ausgabe vom 4. April 2012 vermeldet, hat die Belegschaft der börsennotierten Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (MIFA) in Sangerhausen Mitte März 2012 in einer spontanen Streikaktion höhere Löhne durchgesetzt.

Zuletzt machte der “größte deutsche Fahrrad Produzent” durch eine hohe Kapital-Beteiligung des Carsten Maschmeyer von sich reden, sowie durch einen unrühmlichen Beitrag zum legendären “Strike Bike” von 2008 in Nordhausen.

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Spanien: Generalstreik und Kampf auf der Straße

Massive Proteste und Aktionen gegen weitere Kürzungen und “Liberalisierung” für 29. März 2012 zu erwarten

Wir dokumentieren einen Artikel der IWW Rostock:

[Hinweis: Die enthaltenen Meinungen, Einschätzungen etc. müssen nicht von der gesamten IWW geteilt werden.]

Am 29. März 2012 rufen in Spanien verschiedenste linksradikale Gruppen und Gewerkschaften anlässlich der neuen Arbeitsmarkt- und Sozialreform und fortwährenden Angriffen auf die lohnabhängige Klasse zum Generalstreik und zum “Kale Borroka” (baskisch für Straßenkampf) auf. Nachdem in Griechenland, von der EU diktiert, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf die dort lebenden Lohnabhängigen und GenossInnen abgewälzt werden soll, zeichnet sich für die Menschen in Spanien ein ähnliches Schicksal ab. So wird von der EU und dem IWF Druck auf die konservative Regierung ausgeübt. Das Haushaltsdefizit soll auf Kosten der Mehrheit der spanischen Bürger gesenkt werden. “Gefordert, getan”, schon leitete die technokratisch agierende Regierung eine umfassende Arbeitsmarktreform ein, die am 30. März per Gesetz verabschiedet werden soll. Vergleichbar ist die Reform mit der “Agenda 2010″. Weiterlesen

Leiharbeit / Zeitarbeit: KeineR will – viele sollen.

Rechte kennen und durchsetzen ! Kurzinformationen für Arbeiter_innnen, die von Leiharbeit betroffen sind oder Arbeitslose, denen von Amts wegen Leiharbeit droht

Zusammengestellt von der IWW Bremen. Der Text datiert auf März 2012 und ist auch als Faltblatt per pdf abrufbar.

Im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde die Leibeigenschaft bereits 1433 offiziell aufgehoben; im Königreich Hannover erst 1833. Über die exakte Abgrenzung zwischen Leibeigenschaft und Sklaverei streiten sich seither die Gelehrten. Die sog- "Leiharbeit" beginnt in Deutschland ab 1967, einen Boom erlebt sie durch die Hartz-Gesetze ab 2003.

Hinlänglich bekannt sind viele Fakten über die Leiharbeit: Es gibt wenig Lohn, meistens dauert das Arbeitsverhältnis nur wenige Wochen, wird mensch in der Probezeit krank ist die Entlassung sicher. Aber dennoch, die Presse jubelt Zeitarbeit als “Jobmotor” hoch und die meisten von der Arbeitsagentur und den Jobcentern zugewiesenen Stellen sind Jobs in der Leiharbeit.

Fast eine Million Menschen jobben als LeiharbeiterIn. Inklusive der enormen Wechsel, dürften 2 Millionen Menschen diese Ausbeutungsmühle jedes Jahr durchlaufen. Die meisten nicht freiwillig, denn die Zuweisung auf einen Job bei einer Verleihfirma durch das Jobcenter ist damit verbunden, dass eine Sanktion bei unbegründeter Ablehnung fällig wird.

Seit 2012 gibt es in der Leiharbeit einen Mindestlohn. Dieser wird angepriesen als angebliche Verhinderung der Ausbeutung. Dies ist aber eindeutig falsch, für 98 Prozent der LeiharbeiterInnen ändert sich gegenüber den bisher abgeschlossenen Tarifen nichts. Ausserdem hat es zum 1.12.2011 einige Änderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes gegeben.

Daher diese Kurzinformationen, die einen Anhalt für Rechtsansprüche für mehr Geld oder für die Vermeidung von Sanktionen geben können. Weiterlesen

Lernmesse – lokales M31-Bündnis protestiert in Bremen

Am 1. März 2012 störten ca. 50 Aktivist*innen den Betrieb einer Werbeverantstaltung der Arbeitslosen-Bearbeitungs-Industrie in Bremen. Darunter auch Bremer Wobblies.

„Die Ansage der Lernmesse ist eindeutig: Für alle die, die es bisher nicht geschafft haben einen Job zu finden oder sich in miesen, schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen befinden, gibt es endlich eine Lösung: Weiterbildung!“ so Monica Bauer vom Bremer „M31“-Bündnis in ihrer Rede auf der Lernmesse.

„Die soziale Wirklichkeit wird so auf den Kopf gestellt. Zum x-ten Mal wird das alte Märchen erzählt, dass wer sich nur wirklich anstrenge – oder weiterbilde – auch wirklich alles erreichen könne. Tatsächlich bedeutet dies für die meisten aber nur das Abrackern in noch niedriger bezahlten Jobs oder den schikanösen Bezug von ALG.“

Mehr Infos auf der Website der IWW Bremen.