Sprache, Zerstörung und Konstruktionen

Sprache ist ein Konstrukt. Z.B. die deutsche Sprache wurde nicht zuletzt erst von Schriftstellern wie Goethe und Schiller konstruiert. Man hat z.B. aus “Diarium” “Tagebuch” gemacht. Inzwischen gibt es sogar sowas wie einen Verein Deutsche Sprache (VDS). Die machen sich zum Ziel die deutsche Sprache zu bewahren. Der Witz dabei ist also, dass es keine natürliche Sprache gibt – man hat Deutsch konstruiert. Man hat damit auch Sprachkultur zerstört. Man sagt alles Schöpferische ist immer auch zerstörerisch. Und alles was eine Konstruktion des Menschen ist – also auch Sprache oder Orgamisationen – ist Ausdruck von Herrschaftsverhältnissen. D.h. es kann keine Konstruktion geben, die jenseits der Kritik stehen kann. Sprache ist nicht neutral. Daher ist es auch nicht so wie der o.g. Sprachverein gerne darstellt, dass Beeinflussung von aussen durch Englisch etc. verwerflich wären.

Gleiches gilt für Bemühungen von Feministinnen z.B. die Sprache ihre Maskulinität zu entziehen. Viele Menschen verstehen das nicht und begreifen es als Angriff auf die “natürliche Deutsche Spache”. Zu sagen “Managerinnen” und “Politikerinnen” wird als Verhunzung angesehen. Ich will hierbei nicht so sehr auf die Argumente einzugehen, sondern lediglich bewusst machen, das es eben diese natürliche Sprache nicht gibt, sondern dass wir diese miteinander vereinbaren – und wo wir auch aufeinander zugehen können. Sowie dass Sprache immer auch zerstörerisch war. Der Duden z.B. hat erst eine Standardisierung eingeführt und damit die Vielfalt reduziert. Sprache ist Werkzeug und gleichzeitig Opfer von gesellschaftlichen Prozessen. Mehr wollte ich nicht gesagt haben.

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