Anarchosyndikalistische Föderation in Österreich gegründet! « Anarchosyndikalismus (in Österreich)
Ich kann diesen Satz nicht mehr hören… Er erinnert mich zu sehr an “Arbeit macht frei” – eine Ideologie, die Arbeit als zentralen Identifikationspunkt im Leben sieht. Arbeitsideologie. Zudem ist es oft nicht mehr als eine hohle Frage. Mit dem Satz kann man jede noch so unsinnige Maßnahme rechtfertigen. Der Satz impliziert auch, das nichts was keine Arbeit schafft “sozial” ist. Davon abgesehen das “sozial” ein schwammiger Begriff ist, so schliesst dieser Satz doch 99% des gesellschaftlichen Lebens aus. Eigentlich ist es doch so das vieles “sozial” ist – aber nicht die Arbeitswelt. Der Satz möchte natürlich auch sagen, das diejenigen, die Arbeit haben für sich selber sorgen können. Gut – wir wollen auch autonome Wesen. Dieser Satz versucht aber auch ein gesellschaftliches Phänomen der Arbeitslosigkeit darauf zu reduzieren, das es um individuelle Arbeitsplätze ginge. In einer Wirtschaft, bei der aber eine Unternehmung bei wirtschaftlichem Erfolg gerne Arbeitsplätze abbaut, gibt es keine Politik, die Arbeitsplätze schaffen kann, es sei denn es wären Arbeitsplätze von Staates Gnaden. Die Funktion des Satzes scheint mir in erster Linie zu sein zu kommunizieren, das nur Arbeit allein selig machend ist, es versucht auch zu untermauern, das Politik wirklich Arbeit schaffen könne (und somit die Politik als unverzichtbar darstellt) und das jede Politik mit einem anderen Schwerpunkt abzuwerten ist. Dieser Satz ist von zentraler Bedeutung für die Ideologisierung der deutschen Bevölkerung. Und er lenkt wirkungsvoll davon ab, das eine andere Politik denkbar und machbar wäre.
Siehe dazu auch Slogan aus der Nazizeit (taz). Der Spruch stammt ursprünglich von Alfred Hugenberg.
Leider kein Happy End: Besetzung beendet. Betrieb vom Insolvenzverwalter »ausgeschlachtet« und nach Ungarn verkauft!
Ermutigend fand ich das der Versuch unternommen wurde. Schöner wäre es natürlich gewesen, die Arbeiterinnen hätten die Fabrik übernehmen können. Aber hier sieht man mal wieder: Sind die Eigentumsverhältrnisse so wie sie waren, ziehen die Arbeiter immer den kürzeren. Wie wäre es mit ner neuen Fabrik mit Freien Arbeitsplätzen, die die Arbeiterinnen selber organisieren?