Kurt Böhme "Die Beichte" von Suppé

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• published: 13 Sep 2012
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Kurt Böhme sings "Die Beichte" by Franz von Suppé Bavarian Radio Orchestra Siegfried Köhler, conductor München, 13. II. 1966 STIMME (mit Würde) Tritt näher, tritt näher! (salbungsvoll) Der Herr vergibt dem reu'gen Kinde, das fromm um Gnade fleht! (ängstlich) Gar zitternd wankt ein Mädchen zum Pfarrer aus dem Städtchen, und sprach: Schwer ist die Sünde, die mir zu Herzen geht! Nun denn, du Kleine, komm heran! Drauf ging die Beichte an: (ruhig erzählend) Als ich noch in den Kinderjahren so einfach, schlicht und unerfahren, war mir am liebsten als Gespiele der Michel, unser Nachbars Sohn! Wir tändelten mit tausend Dingen, bald Pfänderspiel, bald Klettern, Ringen: so ging es, bis der Abend stille, und so begann der Morgen schon! (wehmütig) Sah ich nicht den Genossen, senkt' ich die Äuglein matte, gar viele Tränen flossen und alle Lust entfloh! Ja! (freudiger) Doch als er wieder nahte, da ward mein Herz so froh! Ach, wie war so schön die Zeit, so süss, so traut, so voller Seligkeit (sehr ruhig) Sonst nichts? Sonst nichts? Ist das die ganze Sünde? Ja, da wär' die Buss' gelinde! Doch sprich fort, verhehle nichts! (mit bewegter Empfindung) Bald drauf, als die Jahre der Kindheit dahin, da schlich sich ein sonderbar Gefühl in den Sinn; (etwas stärker) wenn wir so voll Sehnsucht Aug' in Auge uns geblickt, (sehr feurig) da wallte heiss das Blut in Wonneträumen verzückt; (immer drängender) wir drückten die Hände uns ans Herz liebevoll, (mit Steigerung) ja, da war mir gar so wohl! (mit grosser Begeisterung) Ach, wie war so schön die Zeit, so süss, so traut, so voller Seligkeit! (ruhig) Sonst nichts? Sonst nichts? Auch das ist keine Sünde: da bleibt wohl die Buss' gelinde, doch sprich fort, verhehle nichts! (sehr ängstlich und verschämt) Ach gar etwas ist noch geschehen, o hört mein Flehen, lasst nicht verdammt mich sein! Als wir beim Mondenscheine einst wandelten alleine, und in des Waldes Mitte so lenkten unsre Schritte, da zog er mich mit männlich starker Hand an seine Brust, von heisser Lieb' entbrannt, umfasste mich! (sehr hastig) Was tat er noch? Sprich weiter, sprich! Ach, das war die schönste Zeit, der erste Kuss so voller Seligkeit! (ruhig, doch misstrauisch) Sonst nichts? Sonst nichts? (mit Weihe) Ein Himmelreich liegt in dem Kusse, d'rum küsse fort zur Busse!