- published: 15 Aug 2011
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Georg Heym „Der Krieg"
Rezitation: Samuel Weiss
Text:
Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgesta...
published: 15 Aug 2011
Georg Heym „Der Krieg"
Rezitation: Samuel Weiss
Text:
Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.
In den Abendlärm der Städte fällt es weit,
Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit.
Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.
Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.
In den Gassen faßt es ihre Schulter leicht.
Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.
In der Ferne zittert ein Geläute dünn,
Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.
Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an,
Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an!
Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt,
Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.
Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut,
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.
Über runder Mauern blauem Flammenschwall
Steht er, über schwarzer Gassen Waffenschall.
Über Toren, wo die Wächter liegen quer,
Über Brücken, die von Bergen Toter schwer.
In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein,
Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.
Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit
Sind die finstren Ebnen flackend überstreut,
Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht,
Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.
Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald,
Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt,
Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht
In die Bäume, dass das Feuer brause recht.
Eine große Stadt versank in gelbem Rauch,
Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch.
Aber riesig über glühnden Trümmern steht,
Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht
Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein,
In des toten Dunkels kalten Wüstenein,
Dass er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,
Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.
Bilder: Arnold Böcklin
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- published: 15 Aug 2011
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Georg Heym „Der Gott der Stadt"
Rezitation: Samuel Weiss
Text:
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.
Die Winde lagern s...
published: 30 May 2011
Georg Heym „Der Gott der Stadt"
Rezitation: Samuel Weiss
Text:
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.
Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.
Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit
Die letzten Häuser in das Land verirrn.
Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal,
Die großen Städte knieen um ihn her.
Der Kirchenglocken ungeheure Zahl
Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.
Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik
Der Millionen durch die Straßen laut.
Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik
Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
Das Wetter schwält in seinen Augenbrauen.
Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt.
Die Stürme flattern, die wie Geier schauen
Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.
Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt
Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust
Und frisst sie auf, bis spät der Morgen tagt.
Bilder (in der Reihenfolge ihres Erscheinens):
Salvador Dali
Alejandro Xul Solar
Raymond Daussy
Remedios Varo
- published: 30 May 2011
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1:29
Georg Heym „Abends"
Rezitation: Gerd Wameling
Text:
Es ist ganz dunkel. Und die Küsse fallen
Wie heißer...
published: 06 Sep 2011
Georg Heym „Abends"
Rezitation: Gerd Wameling
Text:
Es ist ganz dunkel. Und die Küsse fallen
Wie heißer Tau im dämmernden Gemach.
Der Wollust Fackeln brennen auf und wallen
Mit roter Glut dem dunklen Abend nach.
Das Fieber jagt ihr Blut mit weißem Brand,
Dass sie sich halb schon seinem Durst gewährt.
Sie bebt auf seinem Schoß, da seine Hand
In ihrem Hemd nach ihren Brüsten fährt.
Hinten, im Vorhang, in der Dunkelheit
Steht auf das Bett, der Hafen ihrer Gier.
Wie Wolken auf dem Meere lagert breit
Darauf der Dunst von schwarzem Elixier.
Wie wird es sein? Sie friert in seinem Arm,
Der ihren nackten Leib hinüberträgt.
Es zittert auf in ihrem Schoße warm,
Um den er wild die beiden Arme schlägt.
Ihr blondes Haar brennt durch die Nacht, darein
Die tiefe Hand des feuchten Dunkels wühlt.
Der Sturm der Wollust lässt sie leise schrein,
Da seinen Biss sie in den Brüsten fühlt.
Bilder: Lovis Corinth und Bildvorlagen aus dem Netz (bearbeitet)
- published: 06 Sep 2011
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5:46
Die Stadt - Georg Heym
Das Gedicht "Die Stadt" von Georg Heym. Verfilmt als Schulprojekt im Deutschunterricht der...
published: 25 May 2012
Die Stadt - Georg Heym
Das Gedicht "Die Stadt" von Georg Heym. Verfilmt als Schulprojekt im Deutschunterricht der Berufsmaturitätsschule an der gewerblich industriellen Berufsschule Bern 2012.
Gedicht:
1. Sehr weit ist diese Nacht. Und Wolkenschein
2. Zerreißet vor des Mondes Untergang.
3. Und tausend Fenster stehn die Nacht entlang
4. Und blinzeln mit den Lidern, rot und klein.
5. Wie Aderwerk gehn Straßen durch die Stadt,
6. Unzählig Menschen schwemmen aus und ein.
7. Und ewig stumpfer Ton von stumpfem Sein
8. Eintönig kommt heraus in Stille matt.
9. Gebären, Tod, gewirktes Einerlei,
10. Lallen der Wehen, langer Sterbeschrei,
11. Im blinden Wechsel geht es dumpf vorbei.
12. Und Schein und Feuer, Fackeln rot und Brand,
13. Die drohn im Weiten mit gezückter Hand
14. Und scheinen hoch von dunkler Wolkenwand.
- published: 25 May 2012
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3:22
Georg Heym „Ophelia"
Rezitation: Corinna Kirchhoff
1.
Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten,
Und die b...
published: 31 May 2011
Georg Heym „Ophelia"
Rezitation: Corinna Kirchhoff
1.
Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten,
Und die beringten Hände auf der Flut
Wie Flossen, also treibt sie durch den Schatten
Des großen Urwalds, der im Wasser ruht.
Die letzte Sonne, die im Dunkel irrt,
Versenkt sich tief in ihres Hirnes Schrein.
Warum sie starb? Warum sie so allein
Im Wasser treibt, das Farn und Kraut verwirrt?
Im dichten Röhricht steht der Wind. Er scheucht
Wie eine Hand die Fledermäuse auf.
Mit dunklem Fittich, von dem Wasser feucht
Stehn sie wie Rauch im dunklen Wasserlauf,
Wie Nachtgewölk. Ein langer, weißer Aal
Schlüpft über ihre Brust. Ein Glühwurm scheint
Auf ihrer Stirn. Und eine Weide weint
Das Laub auf sie und ihre stumme Qual.
2.
Korn. Saaten. Und des Mittags roter Schweiß.
Der Felder gelbe Winde schlafen still.
Sie kommt, ein Vogel, der entschlafen will.
Der Schwäne Fittich überdacht sie weiß.
Die blauen Lider schatten sanft herab.
Und bei der Sensen blanken Melodien
Träumt sie von eines Kusses Karmoisin
Den ewigen Traum in ihrem ewigen Grab.
Vorbei, vorbei. Wo an das Ufer dröhnt
Der Schall der Städte. Wo durch Dämme zwingt
Der weiße Strom. Der Widerhall erklingt
Mit weitem Echo. Wo herunter tönt
Hall voller Straßen. Glocken und Geläut.
Maschinenkreischen. Kampf. Wo westlich droht
In blinde Scheiben dumpfes Abendrot,
In dem ein Kran mit Riesenarmen dräut,
Mit schwarzer Stirn, ein mächtiger Tyrann,
Ein Moloch, drum die schwarzen Knechte knien.
Last schwerer Brücken, die darüber ziehn
Wie Ketten auf dem Strom, und harter Bann.
Unsichtbar schwimmt sie in der Flut Geleit.
Doch wo sie treibt, jagt weit den Menschenschwarm
Mit großem Fittich auf ein dunkler Harm,
Der schattet über beide Ufer breit.
Vorbei, vorbei. Da sich dem Dunkel weiht
Der westlich hohe Tag des Sommers spät,
Wo in dem Dunkelgrün der Wiesen steht
Des fernen Abends zarte Müdigkeit.
Der Strom trägt weit sie fort, die untertaucht,
Durch manchen Winters trauervollen Port.
Die Zeit hinab. Durch Ewigkeiten fort,
Davon der Horizont wie Feuer raucht.
Bilder: (in der Reihenfolge ihres Erscheinens im Video)
Dante Gabriel Rossetti
John William Waterhouse
John Everett Millais
Eugene Delacroix
George Frederick Watts
Alexandre Cabanel
Carlos Ewerbeck
John William Waterhouse
- published: 31 May 2011
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3:34
Der Krieg - Georg Heym musikalische Vertonung
Unser Deutschprojekt,
eine musikalische Vertonung des Gedichtes "Der Krieg" von Georg He...
published: 20 May 2011
Der Krieg - Georg Heym musikalische Vertonung
Unser Deutschprojekt,
eine musikalische Vertonung des Gedichtes "Der Krieg" von Georg Heym
Der Krieg
Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.
In den Abendlärm der Städte fällt es weit,
Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit.
Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.
Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.
In den Gassen faßt es ihre Schulter leicht.
Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.
In der Ferne zittert ein Geläute dünn,
Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.
Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an,
Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an!
Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt,
Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.
Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut,
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.
In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein,
Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.
Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit
Sind die finstren Ebnen flackend überstreut,
Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht,
Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.
Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald,
Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt,
Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht
In die Bäume, daß das Feuer brause recht.
Eine große Stadt versank in gelbem Rauch,
Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch.
Aber riesig über glühnden Trümmern steht,
Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht
Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein,
In des toten Dunkels kalten Wüstenein,
Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,
Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.
Georg Heym (1911)
- published: 20 May 2011
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Georg Heym - Der Gott der Stadt
Multimediaprojekt im Rahmen eines Seminars an der PH Ludwigsburg. Georg Heym "Der Gott der...
published: 28 Jul 2010
Georg Heym - Der Gott der Stadt
Multimediaprojekt im Rahmen eines Seminars an der PH Ludwigsburg. Georg Heym "Der Gott der Stadt" mit Bildern von Berlin und Musik von Henry Cowell.
- published: 28 Jul 2010
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Georg Heym „Der Gott der Stadt"
Rezitation: Fritz Stavenhagen
mehr deutsche Lyrik zum hören: http://www.deutschelyrik.de/
...
published: 21 Jun 2012
Georg Heym „Der Gott der Stadt"
Rezitation: Fritz Stavenhagen
mehr deutsche Lyrik zum hören: http://www.deutschelyrik.de/
oder bei Facebook:
http://www.facebook.com/DeutscheLyrik
Vergleichsrezitation: Samuel Weiss
Link: http://www.youtube.com/watch?v=_cWTYk-4cfw
Text:
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.
Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.
Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit
Die letzten Häuser in das Land verirrn.
Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal,
Die großen Städte knieen um ihn her.
Der Kirchenglocken ungeheure Zahl
Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.
Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik
Der Millionen durch die Straßen laut.
Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik
Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
Das Wetter schwält in seinen Augenbrauen.
Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt.
Die Stürme flattern, die wie Geier schauen
Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.
Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt
Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust
Und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.
Bilder (in der Reihenfolge ihres Erscheinens):
Salvador Dali
Alejandro Xul Solar
Raymond Daussy
Remedios Varo
- published: 21 Jun 2012
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der krieg (georg heym) - christoph holzhöfer
Der Krieg
Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben ...
published: 20 Aug 2011
der krieg (georg heym) - christoph holzhöfer
Der Krieg
Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
In der Dämmrung steht er, groß und unbekannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.
In den Abendlärm der Städte fällt es weit,
Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit.
Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.
Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.
In den Gassen faßt es ihre Schulter leicht.
Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.
In der Ferne zittert ein Geläute dünn,
Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.
Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an,
Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an!
Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt,
Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.
Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut,
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.
In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein,
Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.
Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit
Sind die finstren Ebnen flackend überstreut,
Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht,
Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht.
Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald,
Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt,
Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht
In die Bäume, daß das Feuer brause recht.
Eine große Stadt versank in gelbem Rauch,
Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch.
Aber riesig über glühnden Trümmern steht,
Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht
Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein,
In des toten Dunkels kalten Wüstenein,
Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,
Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.
Georg Heym (1911)
- published: 20 Aug 2011
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Georg Heym - Der Krieg
Georg Theodor Franz Artur Heym (* 30. Oktober 1887 in Hirschberg, Schlesien; † 16. Januar ...
published: 04 Oct 2009
Georg Heym - Der Krieg
Georg Theodor Franz Artur Heym (* 30. Oktober 1887 in Hirschberg, Schlesien; † 16. Januar 1912 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und einer der wichtigsten Lyriker des frühen literarischen Expressionismus. Entscheidend für die Entwicklung des Lyrikers Heym wird der Winter 1909/1910, in den die Gründung des Neuen Clubs durch Kurt Hiller und Jakob van Hoddis fällt, einer Vereinigung von Studenten und jungen Künstlern, die sich geschworen haben, den Blasphemien dieser Zeit nicht länger untätig zuzusehen und ihren Ekel vor allem Commishaften im Kunst- und Wissenschaftsbetrieb und ihre Bewunderung der Einzelgeister öffentlich kundzutun,[8] wie das Neue-Club-Mitglied Erwin Loewenson in einem Brief an Frank Wedekind am 22. April 1910 festhält. Neben Heym, Loewenson Hiller und van Hoddis gehören auch Ernst Blass, David Baumgardt, Robert Jentzsch, Friedrich Koffka, Friedrich Schulze-Maizier, Erich Unger und John Wolfsohn zum engeren Kreis des Clubs. Nun entstehen die bildgewaltigen lyrischen Kunstwerke, die Georg Heym posthum unsterblich machen, so die metapherngeladene Versapokalypse „Der Krieg (Fassung I: September 1911), die vor dem Hintergrund der Zweiten Marokko-Krise letzte Gestalt findet, sowie die Beschwörung des metropolen Dämons „Der Gott der Stadt (Dezember 1910).
- published: 04 Oct 2009
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1:03
Georg Heym „Letzte Wache" II
Rezitation: Fritz Stavenhagen
mehr deutsche Lyrik zum hören: http://www.deutschelyrik.de/
...
published: 04 Jul 2012
Georg Heym „Letzte Wache" II
Rezitation: Fritz Stavenhagen
mehr deutsche Lyrik zum hören: http://www.deutschelyrik.de/
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Vergleichsrezitation: Katharina Thalbach
Link: http://www.youtube.com/watch?v=tDOcBWBspP8
Text:
Wie dunkel sind deine Schläfen.
Und deine Hände so schwer.
Bist du schon weit von dannen,
Und hörst mich nicht mehr.
Unter dem flackenden Lichte
Bist du so traurig und alt,
Und deine Lippen sind grausam
In ewiger Starre gekrallt.
Morgen schon ist hier das Schweigen
Und vielleicht in der Luft
Noch das Rascheln von Kränzen
Und ein verwesender Duft.
Aber die Nächte werden
Leerer nun, Jahr um Jahr.
Hier wo dein Haupt lag, und leise
Immer dein Atem war.
Bilder: Egon Schiele
- published: 04 Jul 2012
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Youtube results:
0:50
Georg Heym „Eifersucht"
Rezitation: Katharina Thalbach
Text:
Die Straße wird zu einem breiten Strich.
Die H...
published: 06 Sep 2011
Georg Heym „Eifersucht"
Rezitation: Katharina Thalbach
Text:
Die Straße wird zu einem breiten Strich.
Die Häuser werden weiß wie eine Wand.
Die Sonne wird ein Mond. Und unbekannt,
Gleichgültig, fremd, ein jedes Angesicht.
Sie sehen aus wie Blätter von Papier,
Weiß, unbeschrieben. Aber hinten winkt
Ein schlankes blaues Kleid, das fern versinkt
Und wieder auftaucht, und sich fern verliert.
Auf seinem Nacken sitzt die Eifersucht.
Ein altes Weib, gestiefelt. Einen Dorn
Bohrt in das Hirn sie ihm, und haut den Sporn
In ihres Reittiers weicher Flanken Bucht.
Bilder: Edvard Munch
- published: 06 Sep 2011
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