Antifa Herzogtum Lauenburg [AHL]

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Pressemitteilung zur Gedenktafel in der Ratzeburger Straße und zur "Umbenennung" der Mühlenstraße

Foto der Gedenktafel in der Ratzeburger Straße. Am Donnerstag, den 22.11.2012, errichteten Antifaschist_innen der Antifa Herzogtum Lauenburg [AHL] in der Ratzeburger Straße in Mölln ein Gedenkschild, um an die Opfer des rassistischen Brandanschlages von 1992 zu erinnern. Der Pressesprecher der AHL, Jörg Meier, sagte dazu: „In der öffentlichen Wahrnehmung rückte der rassistische Brandanschlag in der Mühlenstraße in den Vordergrund, wobei oft der vorherige Anschlag auf ein Wohnhaus in der Ratzeburger Straße selten bedacht wird. Durch die Anbringung des symbolischen Gedenkschildes wollen wir auf diesen Brandanschlag hinweisen und den Opfern gedenken.“


In der Nacht zum 23.11.1992 verübten zwei Neonazis zwei Brandanschläge in Mölln. Lediglich am Haus in der Mühlenstraße, in welchem drei Menschen starben, erinnert daran eine Gedenktafel. In der Ratzeburger Straße wurden neun Bewohner_innen des Hauses zum Teil schwer verletzt. „Auch 20 Jahre nach den Geschehnissen halten wir es für wichtig, an die Opfer zu gedenken und auch die rassistische Stimmung damals sowie heute anzuprangern“, so Jörg Meier weiter.Bild der Umbennenung der Mühlen Straße.


Die Antifa Herzogtum Lauenburg fordert daher ein Mahnmal für die von neonazistischer und rassistischer Gewalt in Mölln betroffenen Menschen. Jörg Meier äußerte sich dazu wie folgt: „Nach den Brandanschlägen gab es weitere rassistische Übergriffe in Mölln und Umgebung. Auch in den vergangenen Jahren wurden Menschen Opfer von rassistischen Pöbeleien und neonazistischer Gewalt.“ Häufig kam es auch in den letzten Jahren während des jährlich stattfindenden Herbstmarktes zu Auseinandersetzung mit Neonazis. „Ähnlich wie Anfang der Neunziger Jahre tummeln sich auch heute vermehrt rechte Jugendliche und ältere Neonazis offen auf den verschiedenen Jahrmärkten der Umgebung. Nicht selten kommt es dabei zu Anfeindungen und teilweise auch zu körperlicher Gewalt gegen Migrant_innen und antifaschistische Jugendliche.“, kommentierte der Pressesprecher die aktuelle Situation.

Darüber hinaus fordern sie ebenfalls in Gedenken an die beim Brandanschlag in der Mühlenstraße verstorbene Bahide Arslan die Umbenennung des „Lohgerbergang“ in den „Bahide-Arslan-Gang“. „Deswegen“, so Jörg Meier, „überklebten wir symbolisch das Straßenschild des Lohbergergang mit einem Aufkleber des geforderten Bahide-Arslan-Gang.“

 

Mölln '92: Vorläufige Nachbereitung: Die ersten Sätze zur Demonstration

Die Gedenkdemonstration anlässlich des 20. Jahrestages der rassistischen Brandanschläge von 1992 in Mölln am 17.11.2012 liegt hinter uns. Wir freuen uns, dass bis zu 800 Menschen den Weg in die Kleinstadt Mölln gefunden haben, um gemeinsam mit den veranstaltenden Gruppen und der Familie Arslan den Opfern der Brandanschläge zu gedenken. Enttäuschend für uns war die schlechte Beteiligung von Bürger_innen aus Mölln an der Demonstration. Hieran war sicherlich auch die Polizei sowie städtische Vertreter_innen schuld, welche im Vorfeld der Demonstration ein Bedrohungsszenario heraufbeschworen hatten. So riet etwa die Polizei den Anwohner_innen die Fenster während der Demonstration geschlossen zu halten. In den lokalen Medien war die Diskussion über den friedlichen Ablauf des Tages allgegenwärtig, sodass bei vielen Jugendlichen und älteren Menschen Möllns die Sorge über „auswärtige Chaoten“, welche die Stadt Mölln verwüsten, groß war. Im Kooperationsgespräch mit der Polizei wurde allerdings von beiden Seiten der friedliche Ablauf betont. Dass die Polizei mit ihrem Aufgebot an Kräften im Falle von Ausschreitungen gar nicht in der Lage gewesen wäre, diese beizulegen, ist ein weiteres Indiz dafür, dass solche Spekulationen über den friedlichen Ablauf der Gedenkdemonstration lediglich dazu dienten, unsere Arbeit zu diskreditieren.

Schade war aus unserer Sicht ebenfalls, dass die Pressevertreter_innen, über deren zahlreiches Erscheinen und die gute Kooperation wir uns sehr freuten, die Demonstration nicht vollständig verfolgten. Die teilweise widersprüchlichen und geringen Teilnehmer_innenzahlen lassen sich dadurch vermutlich erklären.

Das Konzert im Anschluss der Demonstration verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und war für die Kleinstadt Mölln relativ gut besucht, auch wenn viele Besucher_innen der Demonstration dem Konzert fernblieben.

Alles in allem sind wir mit der Gedenkdemonstration, die auch der Freundeskreis und die Familie in ersten, kurzen Gesprächen positiv bewerteten, zufrieden und blicken nun auf die Aktionswoche und den offiziellen Gedenktag am Freitag.

Wir bedanken uns bei allen Gruppen, Verbänden und Einzelpersonen, die uns im Vorfeld und während der Demonstration unterstützt haben.

 

Mölln '92: Veranstaltung heute Abend

Wie uns eben mitgeteilt wurde, fällt die zweite Veranstaltung des "Initiativkreis für ein würdiges Gedenken", die heute Abend im Möllner Juz "Takt-Los!" stattfinden sollte, auf Grund von Krankheit eines Referenten aus. Ob die Veranstaltung zum Thema "Rassismus heute" nachgeholt wird, werden wir auf der Website kommunizieren, so bald uns dies mitgeteilt wird.

Vielen Dank noch mal an alle, die auf der Demonstration und dem Konzert waren!

 

Mölln '92: Anreise, Medien und Route

Morgen findet die Demonstration "Mölln '92 - Gedenken und Anklagen!" statt. Wer noch nicht weiß, wie die Anreise gestaltet werden soll, findet nun bei uns einige Informationen zu Treffpunkten für eine gemeinsame Anreise aus diversen Städten. Die Demoroute könnt ihr euch bei Google-Maps anschauen und bei Interesse ausdrucken.

Falls es auf der Demonstration zu Problemen kommt, meldet euch bei unserer EA-Nummer. Der Ermittlungsausschuss Hamburg ist unter der vielleicht bekannten Nummer für euch erreichbar: 040 432 78 778

Da in den Medien derzeit viel zu den rassistischen Brandanschlägen geschrieben wird, hat auch die Medienberichte-Seite ein großes Update bekommen. Dort finden sich u.a. ein ausführlicher Artikel, der in den aktuellen Ausgaben der ak - analyse & kritik und des Neuen Deutschland erschienen ist bzw. wird. Auch finden sich dort ein Interview des Leipziger Radio Corax mit uns und diverse Berichte der Lübecker Nachrichten. Darunter u.a. ein Interview mit dem Möllner Bürgermeisters Wiegels, das einige unsägliche Aussagen enthält...

Während für die Demonstration die letzten Vorbereitungen getätigt werden, findet heute Abend im Möllner Altenstift Augustinum die Vorstellung der Dokumentation "Nach dem Brand" statt. Los gehen tut das Ganze um 18 Uhr. Anschauen lohnt sich!

 

Wir sehen uns morgen in Mölln auf der Straße!
Auf der Demonstration wird es noch Tickets für das Konzert des Freundeskreises geben!


Gedenken & Anklagen!
Für ein würdiges Gedenken & gegen jeden Rassismus!

 


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