Das hat mit FOOSBALL nix zu tun! (2)

Nach der Yuppie-Variante vom guten alten Kickertisch, an dem man aber wenigstens noch real herumstehen, lässig sein Champagnergläschen schwenken und debil in die Paparazzikameras grinsen kann, gibt’s jetzt die Version für die Generation Digital, die, dank prekärer Lebensumstände sich nicht mal mehr den Platz für einen »analogen« Kicker leisten kann – »Foosball for iPad«:

Foosball-Dockingstation fürn iPad im gravis-Glaskasten

Nicht nur ist der Platz für bis zu vier Spieler derart knapp bemessen, dass man sich vorkommt wie in ‘ner japanischen U-Bahn, auch dürfte die Handhabung der »Spieler« eher an eine gepimpte Version von Pong erinnern, denn an ein gepflegtes Kneipenmatch mit lecker Getränke und so Krams.
Und: für die knapp 100 Schleifen kann man in manchen Kickerpinten bis zu 100 ›reale‹ Matches à 11 Bälle ausspielen.

Und auch ohne die zusätzliche Hardware macht sich ›Kickern‹ auf ‘nem mobilen Endgerät nicht besser: das Foosball-Game erinnert eher an frühkindliches Windmühlenkickern. Gruselig.

Review: Übersteiger #110

Ganz kurz, da ich über keinen fb-Zugang verfüge, und somit der schreib doch mal ‘n (Online)-Leserbrief-Aufforderung dort nicht nachkommen kann, dafür aber hier.

Ein Cover, welches die friedfertige Fußballfans in mögliche Aufruhr versetzen könnte, der Hinweis in frodo’s Tagebuch, dass der ÜS dank Weltnetz und Blog und überhaupt nur noch 4x im Jahr erscheint und man sich darum auf gute alte Fanzine-Traditionen (Tagebuch, beim erwin ›abgeschaut‹) besinnt (ebenso: der Verweis darauf, dass in den Vor-Internet-Zeitaltern die Zine-, Buch- und Plattenkritiken ein wesentlicher Teil der Informationskultur eines Fanzinekäufers war und somit weiterhin ins Heft gehören, Basta!), ein Nachruf auf Herbert Müller (Alter Stamm), ‘ne Nachbetrachtung des dfl-›Sicherheits‹papiers, der offene Brief der Teilzeitmitarbeiter des FanShops an Upsolut, die Vorstellung des Fanclubs Yorkshire St. Pauli, ein Aufruf zur Trikot- und sonstige Fußballmaterialspende(n) für Kap Verdische Fußballspielende und sonstiges (2. Handballdamen, Fanräume, 27. Januar-Gedenken) machen flugs 40 Seiten bedrucktes Papier aus.
Allerdings werden die Bilder ob der Vorwegnahme von Berichtenswertem im Weltnetz wohl größer, was man vllt. noch verschmerzen kann, die mittlere Doppelseite mit Vorstellung des Gegners, Spielvorbericht im Mittelteil und Neues von den Alten bedarf allerdings flugs einer layouttechnischen Überarbeitung – denn bei dem mageren Kontrast von Schrift zu halbtransparentem Hintergrundbild kann man teilweise nur noch raten, was denn da stehen könnte.
Und im Gegensatz zum Bildschirm kann man gedrucktes nicht einfach mit strg + A markieren und in augenfreundlichere Gefilde umkopieren, Herr Layouter.

Aber sonst: Pflichtlektüre für alle ohne Internetanschluß und sonstige Fußballromantiker.

Frühstück mitte Ruhrbarone

Ja, ne, das ist sicherlich keine schlechte Einrichtung, dass sich die Ruhrbarone um die zeitungsmäßig enorm verwaiste Kleinstadt Dortmund kümmern und ihr seit dem 01. Februar sogar ‘ne eigene Rubrik spendierten (wie man weiß is Dortmund knapp an Geldmitteln).

Dass allerdings beinahe täglich in den Frühstücks-Links der schwattgelbe Verein als unbedingt nachrichtenwerter Klick da auftauchen muß, will mir partout nicht einleuchten, gibt’s zum einen garantiert genug Medien, die sich mit diesem Thema herumschlagen (müssen), zum andern haben’s die Barone am 11. Februar dann doch eindeutig übertrieben, indem sie schlicht und ergreifend nur Links zu den Signal-Iduna-Park-Kickern zusammenklaubten:

Screenshot ruhrbarone.de vom 11.02.2013

Sicher ham sich die Barone da was vorgenommen, täglich aus Dortmund berichten zu wollen, aber man kanns sportlinktechnisch auch übertreiben. Falls wirklich gar nix verlinkenswertes bis früh morgens passiert ist – einfach mal das ›Frühstück‹ ausfallen lassen …

Mehr Glitzer!

»Wenn's Scheiße aussieht, einfach ein bißchen Glitzer draufklatschen.«

The Nordstadt

Sticker: The Nordstadt

»Dem Spießer sein Alptraum«.
Größer bei flickr.