»Wir glauben der Politik gar nichts mehr!«

erschienen in der Tageszeitung jungeWelt (www.jungewelt.de) am 25. Oktober 2012

- Immer mehr radioaktive Abfälle: Das Atomzwischenlager in Ahaus droht, zum Endlager zu werden. Gespräch mit Falko Tetzlaff -

Falko Tetzlaff ist im »Ak­tionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen« aktiv

Zur Zeit wird per Lastwagen schwach- und mittelradioaktiver Atommüll aus der ganzen Republik in das atom…

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Politische Pixel

erschienen in der Tageszeitung jungeWelt (www.jungewelt.de) am 24. Oktober 2012

- Im neuen Blockbuster »Medal of Honor Warfighter« kann sich der Spieler in den virtuellen »Krieg gegen den Terror« stürzen – dabei wird westliche Militärpolitik legitimiert -

In Medal of Honor Warfighter schlüpfen Spieler in die Kampfstiefel der am besten ausgebildeten und fähigsten Soldaten, die es heute gibt, und erleben Missionen, die einen direkten Bezug zu Terrorakten in der realen Welt haben«, heißt es auf der Website des am 25. Oktober erscheinenden neuesten Teils der »Medal of Honor«-Videospielreihe. Die Geschichte des Spiels vom US-Publisher »Electronic Arts« (EA) wurde von US-Elitesoldaten geschrieben und soll sich an realen Einsätzen im Rahmen des vom ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush ausgerufenen »Kriegs gegen den Terror« orientieren. Über die in »Medal of Honor Warfighter« erzählte Geschichte sind noch keine Details bekannt. Nur so viel: Der Spieler wird für Militärmissionen unter anderem nach Bosnien, Pakistan, Somalia, dem Jemen und auf die Philippinen geschickt, um die Interessen des Westens mit Waffengewalt zu verteidigen. Der »Krieg gegen den Terror« als faszinierendes Videospiel.

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Nur schöne Bundeswehr-Bilder

erschienen in der Tageszeitung jungeWelt (www.jungewelt.de) am 24. Oktober 2012

- Filme, in denen die Armee positiv dargestellt wird, werden gefördert. Gegen Unterhaltungsmedien, in denen deutsche Soldaten negativ dargestellt werden, wird protestiert -

Die Einsätze der Bundeswehr sind nicht bloß umstritten, die Mehrheit der Bevölkerung steht ihnen weiterhin ablehnend gegenüber. Das wollen Armee und Regierung langfristig ändern…

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Hintergrund: Iranische Videospiele

erschienen in der Tageszeitung jungeWelt (www.jungewelt.de) am 24. Oktober 2012

Der Iran hat als Reaktion auf westliche Videospiele mittlerweile eigene First-Person-Shooter entwickelt, um seinerseits Feindbilder zu etablieren.
Im Juli 2007 erschien »Special Operation 85: Hostage Rescue«. Darin muß der Spieler zu Zeiten des Libanon-Kriegs 1982 zwei iranische Atomwissenschaflter aus israelischer Gefangenschaft befreien sowie einen Agenten finden, der iranische Geheimnisse an die Israelis verraten hat. Das Spiel ist eine Reaktion auf das 2005 erschienene US-Spiel »Kuma War«, in dem ein westlicher Präventivschlag gegen den Iran gespielt werden kann.
Als Reaktion auf »Battlefield 3«, in dem der Spieler den Iran ebenfalls in der Rolle eines US-Soldaten erobern muß, kündigten iranische Programmierer das Spiel »Attack on Tel Aviv« an. Der Auftrag dafür soll vom religiösen Führer Ali Khamenei persönlich gekommen sein. Bis auf den brisanten Titel ist noch nichts über das Spiel bekannt.

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Sauberer Pixel-Krieg

erschienen in der taz (www.taz.de) am 16. Oktober 2012

- Neues Spiel „Medal of Honor Warfighter“ -

Beim neuen Spiel „Medal of Honor“ arbeiten die Entwickler eng mit dem Militär zusammen. Sie verharmlosen damit den Krieg.

„In Medal of Honor Warfighter schlüpfen Spieler in die Kampfstiefel der am besten ausgebildeten und fähigsten Soldaten, die es heute gibt, und erleben Missionen, die einen direkten Bezug zu Terrorakten in der realen Welt haben“, heißt es begeisternd auf der Website des am 25. Oktober erscheinenden neuesten Teils der „Medal of Honor“-Videospiel-Reihe.

Die Geschichte des Spiels vom US-Publisher „Electronic Arts“ (EA) wurde von US-Elitesoldaten geschrieben. Matt Bissonnett, ein ehemaliger US-Navy Seal der auch beim Militäreinsatz gegen Osama bin Laden dabei gewesen sein soll, hat sogar bei der Spiel-Entwicklung mitgeholfen. Passend dazu soll in dem Spiel auch die Jagd auf Al-Kaida-Führer bin Laden nachgespielt werden können. „Darüber hinaus waren über 20 Mitglieder von 12 verschiedenen sogenannten Tier 1 Einheiten aus 10 Ländern beratend tätig“, erklärt Martin Lorber, PR-Director von EA-Deutschland auf Anfrage.
Als „Tier 1 Einheiten“ werden die meist militärischen Spezialeinheiten verschiedener Nationen bezeichnet – die Besten der Besten. Unter anderem sollen Soldaten von der kanadischen Spezialeinheit „Joint Task Force 2“, dem polnischen „GROM“ und dem australischen „Special Air Service Regiment“ bei der Entwicklung von „Medal of Honor Warfighter“ mitgeholfen haben – deutsche Soldaten waren entgegen früherer Aussagen der Spielentwickler nicht beteiligt.
Und warum der enge Kontakt mit echten Soldaten? „Die Beratung soll sicherstellen, dass die Geschichte des Spiels, aber auch die dargestellten militärischen Taktiken möglichst authentisch sind“, so Martin Lorber. Die Zusammenarbeit mit den Soldaten ist nicht alles.

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Hinweis: Radiobeitrag „Heimatfront“

Im Rahmen der Geschichte um die Kooperation zwischen dem Jugendmagazin BRAVO und der Bundeswehr wurde ich kürzlich vom Online-Radio des Bayerischen Rundfunks interviewt – höre hier. Bald erscheint nun auch ein längeres Feature zur Nachwuchswerbung und Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr beim WDR-Rundfunk. Dafür wurde ich ebenfalls ans Mikro gebeten. Das Feature „Heimatfront“ läuft am 8. Oktober auf WDR3 und am 9. Oktober auf EinsLive jeweils ab 23Uhr. Weitere Informationen und eine Hörprobe gibt es hier. Viel Spaß!

Westbevern Kalender 2013

Wer mich kennt weiß: ich bin immer mit der Kamera unterwegs. Im laufe der Jahre sind bei Spaziergängen rund um mein Heimatdorf so tausende Fotos entstanden. Aus einigen habe ich nun für das kommende Jahr einen Kalender gemacht – den „Westbevern Kalender 2013“ mit Fotos, die ich rund um die Orte Westbevern und Vadrup aufgenommen habe.

Den Kalender gibt es in Westbevern-Vadrup bei der Bäckerei Freitag und Getränke König und in Westbevern-Dorf bei der Bäckerei Ackermann für 10 Euro zu kaufen.
Außerdem verschicke ich die Kalender auch. Dazu einfach eine Mail mit gewünschter Anzahl an Kalendern sowie der Liefer- und Rechnungsadresse an mich senden – ich melde mich dann. Zu den 10 Euro pro Kalender kommen noch Portokosten von leider mindestens 4,40 Euro, da der Kalender etwas größer als DIN A3 (um genau zu sein: 42 × 29,7cm + Spiralbindung mit Aufhänger) ist.
Das Titelblatt, auf dem alle Fotos der einzelnen Monate verkleinert abgebildet sind, sowie die Monate April und November 2013 gibt es hier als Beispiele zu sehen:

Westbevern Kalender 2013 – Deckblatt (JPG, 11,8MB)

Westbevern Kalender 2013 – April (JPG, 5,4MB)

Westbevern Kalender 2013 – November (JPG, 9,8MB)

Strandspiele bei der Luftwaffe

erschienen in der Tageszeitung Neues Deutschland (www.neues-deutschland.de) am 24. September 2012

- Werbeaktion der Bundeswehr verstößt laut »terre des hommes« gegen die UN-Kinderrechtskonvention -

Die Bundeswehr wirbt auf den Internet-Seiten des Jugendmagazins BRAVO für zwei »Adventure Camps«. Über die harte Einsatzrealität wird kein Wort verloren.

»Liebst Du das Abenteuer? Suchst Du die Herausforderung? Bist Du top fit?« Diese Fragen werden den jungen Lesern der BRAVO auf der Website des Jugendmagazins gestellt. Es ist eine Werbung für die »Bundeswehr Adventure Camps 2012«. »Action, Adrenalin, Abenteuer! Die Herausforderung deines Lebens wartet auf dich«, heißt es in einem Bundeswehr-Werbefilm auf dem YouTube-Kanal der BRAVO. Die Armee verspricht bei den zwei Camps bei der Luftwaffe auf Sardinien und den Gebirgsjägern in den Berchtesgadener Alpen »krasse Wasserwettkämpfe«, »crazy Strandspiele«, »coole Beachpartys« und »Lagerfeuer-Partys« an einer »coolen Bundeswehrhütte« – für die 60 Teilnehmer komplett gratis. Von der harten Einsatzrealität ist bei der Werbung für die im Oktober stattfindenden Ferienlager keine Spur. Deshalb organisiert sich zunehmend Widerstand gegen die Kooperation von Bundeswehr und BRAVO.
Angefangen hat es mit einer Online-Petition des Kinderhilfswerks »terre des hommes«. In der – noch laufenden – Petition kann man Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und Alexander Gernandt von der »Bauer Media Group«, bei der die BRAVO erscheint, auffordern, die Werbung zu unterlassen. Laut dem Kinderhilfswerk verstößt die »irreführende Reklame« gegen die UN-Kinderrechtskonvention, die den Schutz von Kindern an oberste Stelle setzt. Mittlerweile haben mehrere tausend Menschen die Petition unterzeichnet. Mehr als 1300 Leute unterstützen eine Protest-Gruppe im sozialen Netzwerk Facebook gegen die Bundeswehr-BRAVO-Kooperation. Die Gruppe bietet Vorlagen für Protest-E-Mails an den Verteidigungsminister und dient als Diskussionsplattform.

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»Bundeswehr wird ein hippes und cooles Image verpaßt«

erschienen in der Tageszeitung jungeWelt (www.jungewelt.de) am 21. September 2012

- Rekrutenwerbung in Bravo: »krasse Wasserwettkämpfe« und »crazy Strandspiele«. Ein Gespräch mit Robert Fietzke -

Robert Fietzke ist Landesjugendkoordinator der Linkspartei in Sachsen-Anhalt und hat eine Protestgruppe gegen die Bundeswehr-Werbung im Jugendmagazin Bravo auf Facebook mitinitiiert

Die Bundeswehr wirbt zur Zeit auf den Internetseiten des Jugendmagazins Bravo für zwei Ferienlager. Sie verspricht »Action, Adrenalin, Abenteuer«, »krasse Wasserwettkämpfe«, »crazy Strandspiele« und »Lagerfeuer-Partys« an einer »coolen Bundeswehrhütte«. Sie organisieren zur Zeit eine Kampagne gegen diese Werbung – mit welcher Begründung?

Seit Aussetzung der Wehrpflicht muß die Bundeswehr neue Rekruten finden, deswegen wirbt sie in Schulen, bei Sportfesten, auf Ausbildungsmessen und jetzt auch im Teeniemagazin Bravo um Nachwuchs. Die UN-Kinderrechtskonvention jedoch verlangt eindeutig eine Erziehung »im Geiste des Friedens« – dieser völkerrechtliche Vertrag wurde auch von Deutschland ratifiziert. Wir lehnen daher sämtliche Werbe-Methoden ab, die dagegen verstoßen.
Zielgruppe der Bravo sind nach deren eigenen Angaben die 10- bis 19jährigen. Die Teilnehmer der »Bundeswehr Adventure Camps«, die im Oktober stattfinden sollen, müssen zwar mindestens 16 Jahre alt sein – die schönfärberische und einseitige Werbung bekommen aber alle jüngeren Leser auch mit. So wird versucht, der Bundeswehr ein hippes, cooles und actionreiches Image zu verpassen, um den Soldatenberuf attraktiver zu machen. Junge und sehr junge Menschen werden hier in einem nicht vertretbarem Maße vom Militär beeinflußt.

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Buchkapitel über „Bundeswehr Adventure Games“

Da frage ich für meinen – leider recht spät – in der taz erschienenen Artikel über Werbung der Bundeswehr auf den Websites des Jugendmagazins BRAVO bei der Kinderrechtsorganisation „terre des hommes“ um ein Statement und schon initiieren sie eine Online-Protest-Aktion, die aktuell zu einem riesen Medienrummel führt – wahnsinn! Dabei besteht die Kooperation zwischen Bundeswehr und BRAVO bereits seit 2005 – so umfangreich wie in diesem Jahr war sie bisher aber noch nie. In meinem 2010 erschienenen Buch „An der Heimatfront – Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung der Bundeswehr“ habe ich mich bereits intensiv mit den Armee-Ferienlagern, die damals noch „Bundeswehr Adventure Games“ und nicht „Adventure Camps“ hießen, auseinandergesetzt. Das entsprechende Kapitel stelle ich aus aktuellem Anlass hier kostenlos zur Verfügung:

Schulze von Glaßer, Michael: An der Heimatfront – Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung der Bundeswehr, Köln 2010, Seite 64 – 68.



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