Bischof Mixa reicht Rücktrittsgesuch beim Papst ein
ZDF Morgenmagazin, 22. April 2010 Moderation: Anja Heyde Kommentar: Michaela Pilters, Redaktion Kirche und Leben Weitere Informationen: Die Bischofskonferenz hatte dem Augsburger Bischof Walter Mixa zur Amtspause geraten - nun reicht er den Rücktritt ein. Jetzt ist Benedikt XVI. am Zug: Des Amtes entheben oder einen Amtsverzicht annehmen kann allein der Papst. Fast überall ist er bei der Auswahl der Bischöfe völlig frei. Nur in Deutschland und wenigen anderen Regionen haben die Ortskirchen aufgrund staatskirchenrechtlicher Vereinbarungen in Konkordaten ein Mitspracherecht. Dagegen hat die Bischofskonferenz keine Kompetenz. Der Papst kann tätig werden, wenn er die Glaubens- oder Sittenlehre gefährdet sieht oder einen gravierenden Schaden für die Kirche ausmacht. Eine Sanktionsmöglichkeit besteht in der Entsendung eines "Apostolischen Visitators", der Unregelmäßigkeiten prüft. Mit der Ernennung eines "Koadjutors" (Helfers) kann der Papst die Amtsgewalt eines Bischofs einschränken. Der Koadjutor hat automatisch das Recht der Nachfolge. Das Verfahren ist in Deutschland mehrfach angewandt worden, bisweilen mit (stillschweigender) Zustimmung des Amtsinhabers, weil so das Wahlrecht der Domkapitel ausgehebelt wird. Ein erzwungener Amtsverzicht wäre in der jüngeren Kirchengeschichte ein Präzedenzfall. Der Bischof von St. Pölten in Österreich, Kurt Krenn, war aus dem Amt gedrängt worden, nachdem Orgien im Priesterseminar der Diözese bekanntgeworden waren, die Krenn als Lappalien <b>...</b>
