Schade, dass dein Blog nicht brennt

Why Capitalists Want To Sell You Deodorant…

> http://deoxy.org/dodorant.htm

„zitty“, der Quell der Langeweile.

Ach zitty, man findet immer, wenn man dich aufschlägt und aufmerksam liest, Gründe dich zu kritisieren. Das allerdings hast du mit anderen Drucksachen aller Art gemeinsam. Aber die Piefigkeit, mit der du dich in deinem „Intro“ über die kreative Zerstörung von Wahlplakaten empörst, kommt an das Gebahren von Kaninchenzüchtern, ehrenamtlichen Graffiti-Entfernern und Kleingartenvereinspräsidenten heran. Dabei hat die Redaktion eines ebenso kreuzdemokratischen und ebenso schlechten Berliner Stadtmagazins doch viel sympathischere Worte dazu finden können:

Das Zerstören von Wahlplakaten ist ein begrüßenswerter Ausdruck von politischem Bewusstsein und hat in Berlin eine lange Tradition. (Oliver Gehrs in tip)

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„Free Tibet!“ auf Persisch – ein ganzes Land als Projektionsfläche. Zur Begeisterung einiger Linker über die oppositionellen Ausschreitungen im Iran.

Wie in anderen Staaten wird im Iran das Führungspersonal des Staates durch die Bevölkerung gewählt. Das iranische politische Establishment, welches seit der (islamischen) Revolution1 gegen den damaligen Herrscher des Irans, den Schah, aus fundamentalistischen, schiitischen Muslimen besteht, wendet hierbei allerdings einen Trick an, der auch in anderen Staaten unter anderen Vorzeichen zur Anwendung kommt, im Iran jedoch sehr viel rigoroser ausgelegt zu werden scheint: Gewählt werden darf nur, wer mit der Verfassung übereinstimmt, also die Prinzipien der „islamischen Revolution“ und die rigide Koranauslegung der mächtigen religiösen Kaste achtet.
In der „Jungle World“ schreibt dazu Wahied Wahdathagh:

Auch der Präsident wird alle vier Jahre direkt von der Bevölkerung gewählt, die aber nur zwischen Kandidaten wählen darf, die der Wächterrat schon vorher gewählt hat.
2 Kandidieren dürfen „nur loyale Islamisten“. Damit sollte eigentlich schon alles zu Mir-Hossein Mousavi gesagt sein, der sich selbst als „radikaler Reformer“ darzustellen versucht und dessen Wahlkampf-Phrasen von westlichen Staatschefs und deutsch-linken Bloggern (schildkroete, don‘t panic!, „im*moment*vorbei“) auch geglaubt werden. Ist dem aufmerksamen Wächterrat hier ein linker Hoffnungsträger durch die Lappen gegangen, der jetzt die Polit-Szene des Irans aufmischt? Selbstverständlich nicht, doch dazu später.
Vorher sei noch in aller Kürze gesagt, dass es den größtenteils „antideutschen“ Personen aus der Linken, die sich unkritisch-solidarisch mit der oppositionellen Protestbewegung zeigen, garnicht darum geht, eine linke oder gar revolutionäre Bewegung als Objekt ihrer Solidarität zu haben. Den Demokratieidealisten, die ubik, Ali Schirasi, schildkröte, don‘t panic! und „im*moment*vorbei“ heißen, geht es darum, den zweitschlimmsten aller politischen Sonderfälle nach dem Faschismus bekämpft zu sehen: Den Islamismus. Beziehungsweise: Ihre Vorstellung vom im Islam(ismus) aktualisierten Faschismus, „Islamfaschismus“ genannt. Die Feindschaft zum Islam(ismus), dem angeblich antimodernen, antizivilisatorischen Projekt ist so groß, dass es „erstmal“ als große Erleichterung erscheint, wenn die Leute im Iran anstatt unter einem islamischen Regime bald unter einem säkulär-demokratischen Regime zu leiden hätten. Die (Antifa-)Moral vom „kleineren Übel“ setzt sich fort und als Kritiker muss man sich Zynismus oder unsolidarisches Gebahren vorwerfen lassen3. Die Wahl zwischen zwei Sorten Scheiße ist meine nicht. (mehr…)

Gegen den widerlichen Moralismus der Antideutschen.

Die Blogosphere ist gerade voll mit weinerlichen bis empörten Beiträgen darüber, dass es doch tatsächlich eine gewisse Gefahr darstellt, in der Nähe von Anti-Kriegs- bzw. Anti-Israel-Demonstrationen mit mehrheitlich palästinensischer Teilnehmerschaft die israelische Fahne zu schwenken.
Allein von der Fahne Israel lässt sich dieser Mob schon provozieren!“, „Das reicht schon um die Antisemiten zum Toben zu bringen!“.
Erstens Mal ist der Zweck solcher Aktionen die Provokation und dann ist es verwunderlich, dass sich bei Eintreten des gewünschten Effekts – die Demo wird in ihrem Ablauf gestört, man produziert Bilder vom tobenden Mob –, darüber echauffiert wird, dass er eingetreten ist.
Zweitens Mal führt Israel einen Krieg gegen die Hamas, der die Zivilbevölkerung in Gaza nicht schont, sondern „Kollateralschäden“ äußerst großzügig als in Kauf zu nehmende Variable mit einplant. Da gehen dann Leute, die etwas gegen diesen Krieg und oftmals als palästinensisch-nationalistische negative Abziehbilder der fahnenschwenkenden, linksdeutschen Kids auch gegen den Staat Israel haben, auf die Straße um ihren Unmut auszudrücken und gehen dann doch tatsächlich gegen Leute vor, die sich mit dem Schwenken der Fahne bewusst positiv zum Krieg und zu allen anderen Aktivitäten Israels stellen. Es ist Krieg, ihr seid Nationalisten, jetzt macht doch bitte nicht schon nach ein paar Schellen auf ernüchterte Soldaten im Schützengraben: Wer in allen Zeiten zu seinem (Wahl-)Volk steht, der muss vielleicht noch ganz andere Härten in Kauf nehmen. Es erzeugt Fremdscham, wenn kriegsgeile Nationalisten, die sich positiv zu Bombardierungen von Wohnvierteln und UN-Besitz, der Abriegelung eines ganzen Landstriches von Medikamenten, Nahrungsmitteln und Strom, Phosphorgranaten, Panzer und tote Palästinensern stellen, den Ausbruch der „verabscheuungswürdigen“ Gewalt erst dann bemerken wollen, wenn ihnen Empörung von der anderen Seite der Barrikade und vielleicht auch die ein oder andere Faust entgegenschlägt.

Da ich nicht tekknoatze bin und daher auch in der Lage bin, mich von Textpassagen zu distanzieren, sofern sie dumm sind1, die ich nicht mittrage, verbreite ich hier nur den Teil von brodagandas Artikel, den ich auch mittragen kann. Das „Solidarität mit Kuba, Liechtenstein, Taka-Tuka-Land oder gerade eben auch Israel ist politisch eine feine Sache“ ist, bestreite ich mit so ziemlich jedem Beitrag, den ich hier schreibe.

Zuvor nur noch eine Empfehlung: Haut euch, haut euch, haut euch auf die Schnauze! – aber heult dann nicht rum, wenn es weh tut, meine lieben Kindersoldaten.

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Ich lebe noch.

Wenn ich hier ab und an mal draufschaue, dann freue ich mich immer, dass sich pro Tag immer noch knapp hundert Leute auf diesen Blog verirren, obwohl seit längerer Zeit nichts mehr hier passiert ist. Das wird sich aber, wenn auch nicht sofort, wieder ändern. Keine Sorge! Zur Zeit habe ich jedoch zu wenig Zeit und Möglichkeiten, um regelmäßig etwas zu bloggen.

Meine Alma Mater1 stiehlt meine Zeit, doch nach langer Zeit des Nichtstuns, war es doch bitter nötig, dass ich meinem Leben wieder eine Perspektive, eine Richtung gebe. Dementsprechend glücklich war ich, als der Brief mit der vorläufigen Immatrikulation an der weltweit bekannten Akademie in meinem Briefkasten landete.

Wenn ich sehe, was für „Skandale“ ich verpasst habe, überkommt mich fast ein wenig Wehmut

„studiVz“: Ehemalige Klassenkameraden (der, der in der Stunde mal einpinkelt hat, weil er sich nicht getraut hat, zu fragen, ob er auf Toilette darf und der, der immer die Mädchen verhauen hat, bis ihm irgendwer mal aufs Maul gehauen hat) posieren stolz in der Bundeswehruniform und im Mario-Barth-T-Shirt. Deutsche Ottos sind eben so. Opfer!

Immerhin: Ich bin cool geblieben. :D Obwohl… *grusel*

Diaspora. Schulkamerad_innen, die nicht ganz so scheiße oder sogar überhaupt nicht scheiße waren, ziehen weg und die Streber_innen bleiben hier oder kommen von woanders her, um – immerhin – ein Studium an gerade einmal mittelmäßigen Berliner Unis abzureißen. Dafür Berlin. Die alten Freund_innen studieren und werden ausgebildet in urbanen Perlen wie Halle, Cottbus, Eisenhüttenstadt und Hamburg.

Zum Abschluss noch ein interessanter Text der Situationistischen Internationalen
[über] das Elend im Studentenmilieu“. Durch den Text bin ich noch lange nicht durch, aber er beschreibt die Eigenheiten des studentischen Status´ doch sehr treffend und mit einer angenehmen Distanz, die anderen oft fehlt. So kommt zum Beispiel der überhaupt nicht hochzuhaltende Schwebezustand der auszubildenden Studenten zwischem Stammklasse und Proletariat zur Sprache und wird analysiert, genauso wie das seltsame Selbstbild der Student_innen, das mensch so sogar schon an anderen (oder an sich selbst, nicht in meinem Fall) an sich festgestellt hat. Wenn ich mit dem Text durch bin, werde ich mal meine Lieblingsstelle(n) vorzeigen. Viele gute Punchlines sind ja durchaus enthalten.

In diesem Sinne: Erst-Semester, schreibts euch hinter die Ohren!

P.S.: Bald werde ich in diesen Beitrag das wahrscheinlich prolligste Lied der Welt editieren. Be aware!

Update: Endlich: Die Lokalmatadore – Gefangene der Straße (Ich hoffe, es funktioniert, der File-Upload ging verdächtig schnell…)

  1. welch´ Ironie: „Alma Mater“ und mancademy! [zurück]

Antifa-Deppen.

Leider hat „riotpropaganda“ meinen Kommentar zensiert, daher muss ich ihn leider hier bloßstellen. Unter einen bekloptten Beitrag von ihm, schrieb´ ich einen Kommentar, der kritisch hinterfragte, was denn an der Bestrebung einer Herrschaftselite, ihr Staats-/Herrschaftsgebiet um das Staatsgebiet einer feindlichen Macht zu erweitern, „wahnhaft“ sei bzw. „typisch deutsch“. Darauf fällt dem, den Entwicklungen der antideutschen Strömung auf peinliche Art hinterherhängenden, Antifa-Spacken „riotpropaganda“, der sich schonmal über Militanzgehabe aufregt (was sich leider nicht im Blog-Header widerspiegelt) anscheinend keine Antwort ein.
Schade, eigentlich wollte ich die Diss-Schiene nicht mehr so fahren.
Also, diese Bestrebung seinen eigenen Imperialismus besser zu stellen, – und in der Frage BRD vs. DDR ist das ja auch die ideologisch, wie geopolitisch enorm wichtige Entscheidung gewesen, in wessen Richtung der Kampf der System nun ausfällt – ist alles andere als wahnhaft, sie ist einfach nur logisch. Da kann nun natürlich trotzdem einiges dran kritisiert werden. Zum Beispiel, das kein Menschenleben der imperialistischen Staatenkonkurrenz geopfert werden sollte. Oder die Triebkräfte, die da überhaupt hinterstehen, also die kapitalistische Marktwirtschaft.
Nun, wie der Verweis auf die Menschenleben schon aufgezeigt hat: Die Menschen, die in der BRD lebten, mussten sich nun auch noch für dieses Ziel hergeben. In diesem Sinne ist es doch auch alles andere als wahnhaft, wenn die Herrschaftselite versucht, die Bevölkerung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Das geht über viele Kanäle; massenmedial, durch die Schule und naja, warum denn nicht, wenn es seinen Zweck erfüllt, über Denkmäler und Steinplatten, die vermitteln, welch historisches Unrecht die Teilung der deutschen Nation doch wäre. Natürlich wird dann auch kein Zweifel daran gelassen, dass es um „Freiheit“ und „Selbstbestimmung“ geht, Werte die der DDR also abgingen, nicht das noch eine_r auf die Idee kommt, die BRD sollte vielleicht angeschlossen werden.
Wo bleibt denn nun der „deutsche Wahn“? Keine Ahnung, vielleicht weiß der deutsche Antifa, riotpropaganda da mehr. Naja, ich möchte da auch nicht affirmativ werden und ihn selbst als „wahnhaft“ bezeichnen. Der ist einfach nur dumm, dass reicht doch.

By the way: Wer noch nicht genug hat, kann sehen, wie sich hier strangeboy blamiert.

Nicht weinen, ihr beiden, niemals vergessen: Es sind doch nur Worte.

Dear Devohrah…

…du hast dich hart blamiert. Du bist auf den gerade aktuellen Pseudo-Hype-Zug aufgesprungen, um dann festzustellen, dass der noch garnicht richtig losgefahren ist und du außerdem auf dem falschen Gleis eingestiegen bist.
Und dann wirst du auch noch dafür kritisiert! Schluss! Lasst mich in Ruhe! Wachen! Wacheeen! Ne, so hast du das natürlich nicht gesagt, du hast in einem wunderbar geradebrechten Englisch und trotzdem total arrogant geschrieben, dass sich jemand wie ich, der ja so böse Antisemit_innen-Gruppen, wie die ARAB und die ALB in der Linkliste hat, garnicht zur Party K9-Crisis äußern darf. Damit war die Sache für dich erledigt. Doch für andere anscheinend nicht.
Die Kavallerie kam, in Gestalt von tenpounds, einem, leider (gerade?) inaktiven Blogger, den ich sehr schätze und der ganz offensichtlich auch um einiges besser Englisch spricht als du. Leider hast du seinen Kommentar gelöscht, egal, ich mache ihn hier nochmal der Allgemeinheit zugänglich, weil er einfach zu geil war!

dear devorah,

we, your humble english-speaking readers, deeply appreciate your attempt to write in a language that is not condemned eternally due to the crimes of those german-speaking NAZIS back there in the thirties and forties. BUT, as the sensitive person you are, you’ll have to admit: your english is shite. but well, what can we expect from a person who (who! not “how”!) claims for itself to be a “grown-up”, “antideutsch”-liberal, ergo: a right-wing idiot who hates children? nothing, i suppose. so i advise you to FUCK OFF AND DIE ’cause, ya know: wendy is much stronger than you. nothing more to say.

greetz,

tenpints of really good plain.

p.s.: “to be”. “being”. “maybe”. NOT “maybee” – a bee is a bee! summmmmmmmm, you know?

Nothing more to say.

P.S.: Interessantes bei waiting.

Auf nach Großisrael

Als ich heute auf dem Planeten surfte, musste ich zu meiner Zerknirschung sehen, dass „lipstick.israel“ wieder schreibt. Da mensch sich vor ein paar Monaten ganz vorzüglich im Holocaust-Museum amüsierte und sich allerlei reaktionäres Gefasel von rechtsnationalistischen Jungmännern reinzog (das hätten die beiden übrigens auch in ihrer Heimatstadt Frankfurt (Oder) haben können), soll es wieder hingehen und zwar nach „Erez Israel“. Auffallend schonmal, dass das Wort falsch geschrieben ist.

In ein paar Tagen geht es übrigens wieder nach Erez Israel, leider ohne matthieu. Dann wird es wieder ein wenig mehr zu berichten geben.

„Eretz Israel“, das bedeutet „Groß-Israel“ und ist nach Wikipedia „eine politische Forderung der ultranationalen Bewegung in Israel“. Glücklicherweise wurde diese noch nicht umgesetzt und auch lipstick wird es wohl kaum in wenigen Wochen schaffen „ein Territorium von der Größe des heutigen Israel plus Südlibanon, Syrien bis kurz vor Damaskus und den westlichen Teil Jordaniens“ einzunehmen und zu besetzen.
Vielleicht können jedoch hinweg über alle tradierten ideologischen Gegensätze Kontakte geknüpft werden, zwischen israelischen Rechtsextremisten, gesinnungsdeutschen Antifas und – wenn sie endlich mal aus der Schmollecke herauskommen – den jeweiligen querfrontinteressierten Neonazis in FFO.