Archiv der Kategorie 'des Staats'

Veranstaltung zur Nationalismus-Kritik, 2. Dezember, Berlin.

[…] Es fragt sich schon, wie es erwachsene Menschen schaffen, sich die Sache der Nation so zu eigen zu machen. Zu den regierenden Berufspolitikern, deren Amt und Auskommen es ist, sich an allen Fronten für deutsche Siege einzusetzen, gehören sie mehrheitlich ja nicht. Im Gegenteil: Sie sind die Regierten, auf deren Kosten diese Erfolge erzielt werden. Der Nationalismus von unten gibt also schon erhebliche Rätsel auf. Es ist nämlich weder praktisch noch theoretisch für irgendetwas gut, wenn ganz normale Landesbewohner parteilich für nationale Interessen eintreten, denen ihre Belange ohnehin subsumiert sind. Warum tun sie es dann? Und warum bildet diese Parteilichkeit so einen festgefügten Bestandteil ihrer Einstellung zu allen Lebensumständen hierzulande?

Das ist das Thema. Nationalismus – Was ist er, wie geht er, woher kommt er, was leistet er und wie bekämpft man ihn?

Zeit: Freitag, 02.12.2011, 19:30 Uhr
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin (Tramlinie M4 sowie Buslinien 142 und 200. Haltestelle ist jeweils “Am Friedrichshain”)
Veranstalter: GegenStandpunkt Verlag

»Der Papst in Berlin – Über den Glauben und sein inniges Verhältnis zur Macht«

* Das moderne bürgerliche Bedürfnis nach Moral und Sinn.
* Der christliche Glaube: Warum ein 2000 Jahre altes Sinnangebot heute verfängt.
* Die Institution Kirche: „dogmatisch“, „hierarchisch“, „machtbewusst“ – nicht besser als der Glaube, dem sie dient.
* Staat & Kirche: ein historischer Kompromiss zu beiderseitigem Nutzen.
* „Not welcome“: Der Papst – auch nicht schlimmer als die Verhältnisse, die er segnet.

Am 23.09, um 18:30 im BAIZ in Prenzlauer Berg.

> kk-gruppe.net

„Widerspruchslösung“: Wenn der Staat dir an die Innereien will.

Die Verfügungsgewalt über den eigenen Körper, die einem angeblich auch niemand streitig machen darf, ist im Zweifelsfall eine Sache, an der ein Staat vorzüglich herumdefinieren kann. Und wie bei Knast, Todesstrafe, Wehrdienst, Zwangsarbeit und Hungerrationen sind die Folgen dieser Zurichtung des Volkes auf die staatliche Zwecksetzung der erfolgreichen Reichtumsproduktion noch nicht einmal dazu geeignet, Nationalisten ein Licht über ihr Verhältnis zum Souverän aufgehen zu lassen. Menschen, die am lohnarbeitsbedingten Körperverschleiß bei sich und anderen als natürliche Folge eines arbeitsamen Lebens nicht schlimmes erkennen können, können es wiederum nicht gutheißen, wenn „bis zu 12.000 Menschen jährlich“ in Deutschland sterben, weil sie auf eine Organspende angewiesen sind. Da sind sie ganz mit dem Staat – der weiß ja auch, dass die drei Viertel seines Volkes, die keinen Organspendeausweis haben, genügend nützliches aus ihrem Körper abzugeben hätten – zumal sie es ja nach so oft sowieso nicht mehr brauchen.
Verfügung über den Körper könnte also bald „Wenn du es versäumt hast, Formular B auszufüllen, schlachten wir dich aus“ heißen. Das ist vereinbar mit dem Quatsch-Konstrukt „Würde des Menschen“. Weil es vereinbar mit dem Recht der BRD ist. (mehr…)

Antiberliner – I don‘t get the point.

Kürzlich habe ich den aktuellen Antiberliner gelesen. Thema ist der europaweite Rückbau sozialstaatlicher Maßnahmen und der Widerstand dagegen. Worauf die Antifa-Schreiber dabei hinauswollen, ist schwer nachvollziehbar. Eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Sozialstaat findet nicht statt. Stattdessen wird direkt dazu übergeleitet, reformistische Bewegungen, die hauptsächlich mehr statt weniger in der staatlichen Herstellung einer im Wahnsinn des kapitalistischen Systems überlebensfähigen Arbeiterklasse zum Ziel haben, abzufeiern. So soll es nach Ansicht der AB-Redaktion offensichtlich auch in Deutschland laufen. Arsch hochkriegen, Widerstand leisten, mit Bengalos auf Demos und so. Hauptsache militant und – vorgeblich – irgendwie antistaatlich, antikapitalistisch. Mit irgendwie revolutionären Bestrebungen haben diese Bewegungen tatsächlich nichts zu tun, geht es ihnen doch darum, sich auf einer wirklich beschissenen Grundlage im System einzurichten. (mehr…)

»Brüche« (Marcus Hammerschmitt).

Hepburn?

Da die Staatsgewalt ausnahmsweise einmal nicht Autonome, Kurden, Fußballfans oder sonstige Außerirdische in die Mangel genommen hat, ist das Entsetzen groß. Der Mittelstand, der sich von diesen Außerirdischen immer weit genug entfernt wusste, aber an Stuttgart 21 so wenig Gefallen findet, dass seine Empörung in Protest umschlägt, sieht sich auf untunliche Weise mit dem „Gesocks“ in eine Ecke gestellt: „Das könnt ihr doch mit uns nicht machen!“ (mehr…)

Dreist kommt weit.

Linksparteiler auf Anti-Sparpaket-Demo
Unter dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise“ hatte ein Bündnis aus mehr als 30 linken Organisationen und Parteien sowie Gewerkschaften zu einer Demonstration vor dem Roten Rathaus aufgerufen. Das Bündnis wendet sich gegen die geplanten Sparpakete in Deutschland und Europa.

…und da beteiligt sich dann ausgerechnet die Linkspartei, die der Berliner Bevölkerung im Namen des Staates alle möglichen Sozialleistungen gekürzt hat und sich regional für die Drangsale der staatlichen Elendsverwaltung verantwortlich zeichnet, sowieso nichts gegen die produktive Be- und Vernutzung der Menschen hat, mit einem eigenen Block. Aber ganz heuchlerisch ist es wohl auch garnicht: Die Linksparteiler meinen wahrscheinlich wirklich, dass soviel staatliche Gängelung und so wenig soziale Absicherung nicht sein müssten. (mehr…)

Fragment zur sogenannten Klassenjustiz.

Auch eine gewisse Einseitigkeit ist nur allzu konsequent: Noch jede bürgerliche Staatsgewalt weiß zu unterscheiden zwischen Feinden von links, die die staatliche Autorität überhaupt in Frage stellen, weil und soweit sie den Respekt vor ihr von der Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit abhängig machen, und von rechten Gegnern, die von der Staatsgewalt vor allem anderen verlangen, dass sie sich von keinem Linken in Frage stellen lässt, und mit ihren Gewaltaktionen Maßstäbe dafür setzen wollen, wie hart und gegen wen die Regierenden eigentlich vorzugehen hätten.

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  1. Das Proletariat. Die große Karriere der lohnarbeitenden Klasse kommt an ihr gerechtes Ende[zurück]