Junge Generäle.

Bei „Junge Linke“ werden neue Seminare angekündigt. Zumindest thematisch scheint es auch interessante Verantaltungen zu geben. Zum Beispiel zu „Staatsverschuldung“ oder „Sozialstaat“. Da gibt es aber leider noch keinen Ankündigungstext.

Zu „Zionismus gleich Rassimus“ – Antizionismus ist also gleich Antirassismus?“ gibt es einen Teaser und der wird leider dem Selbstanspruch einer antinationalen Kritik überhaupt nicht gerecht. Das Verständnis für die israelische Staatsgewalt geht so weit, sich eines Urteils über die Brutalität einer Kriegsmacht zu ermächtigen:

Gegen Juden richte sich ihre Kritik an Israel nicht, betonen Antizionisten. Es sei einfach ein Staat, der militant und mächtig gegen seine Gegner vorgehe, rassistisch mit allen nicht-Juden verfahre und obendrein noch beste Beziehungen zum Imperialisten USA unterhalte. […]

Mit dieser Ansicht fühlen sich Antizionisten ganz schön im Recht. Diese Kritiken an Israel offenbaren eine beachtliche Ignoranz gegenüber den Fakten: Israel kommt in der Tat nicht ohne Rassismus aus, aber das unterscheidet diesen Staat nicht von seinen westlichen Partnern. Die Kriege, die es führt, waren auch nur „durchschnittlich martialisch“ […]

Welchen Maßstab haben die Militärexperten gegen Kapital und Nation denn da wohl zugrunde gelegt?!

Interessant auch: Die Antizionisten werden Israel Rassismus gg. Nichtjuden vor – das ignoriert nach Junge Linke jedoch die Fakten. Was sind die Fakten? „Israel kommt in der Tat nicht ohne Rassismus aus“

So ein Käse kommt heraus, wenn man mangelhafter Kritik an Israel lediglich eine Ehrenrettung dieser Nation entgegensetzt. Voll antinational!


58 Antworten auf “Junge Generäle.”


  1. 1 saltzundessick 08. März 2010 um 0:31 Uhr



    Junge Linke Niedersachsen arbeitet derzeit vor allem mit folgenden Gruppen zusammen

    Gruppe „Kritik im Handgemenge“ Bremen

  2. 2 Wendy 08. März 2010 um 2:56 Uhr

    Uuuuund?

  3. 3 Ludwig 08. März 2010 um 10:14 Uhr

    Vielleicht spielt starblog auf diesen Text zum Libanonkrieg 2006 an? Der könnte ja auch gut von einer Antifagruppe geschrieben sein, die ein bisschen vom GSP und von der Bahamas abgeschrieben hat.

  4. 4 nigel 08. März 2010 um 13:41 Uhr

    ach wendy,
    so schwer ist das doch nicht zu verstehen:
    einerseits ist der maßstab der hier kritisiert wird, der maßstab, der von friedensaktivistInnen, antiimperialistInnen und sonstigen angelegt wird.
    außerdem ist der rassismus-fakt, dass israel um als staat der juden/jüdinnen eine hegemonie eben dieser braucht. das macht den rassismus nicht besser oder nicht kritikwürdiger, zeigt aber in einer scheiß welt die scheiß notwendigkeit.
    so long…

  5. 5 Wendy 08. März 2010 um 16:23 Uhr

    „nigel“, um zu verstehen, dass der Text auf die Kritik von „friedensaktivistInnen, antiimperialistInnen und sonstigen“ brauche ich keine Durchblicker wie dich, das ist auch so angekommen… Das hält mich aber nicht davon ab, den Teaser zu kritisieren, wenn er an dem Vorhaben einer antinationalen und kommunistischen Kritik dieser Leute scheitert.

    Und nur weil du anscheinend einen ausgewachsenen Juden-Knacks hast, musst du den Diskutierenden hier nicht dein Vorhaben des Juden-Schutzes als nicht weiter kritisierbare „Notwendigkeit“ in der Welt unterjubeln. Nur weil die verfolgt wurden und verfolgt werden (so wie hunderte andere Gruppen auch, denen kein Antideutscher die Stange hält), sehe ich nicht davon ab, genau die Ideologien zu kritisieren, die die Grundlage für heutige reaktionäre Feindschaften bilden und die Basis, auf der diese wirkungsmächtig werden können.

    Wenn sich zum Beispiel Juden das Ziel setzen (und es umsetzen), sich einen rassisch einheitlichen Staat zu bauen, um dort auf bürgerlich-kapitalistischer Grundlage ihr Glück zu machen, dann ist das strunzdämlich. Die Argumente dazu habe ich in verschiedensten Beiträgen hier im Blog ein paar zusammengetragen.

  6. 6 carlos 08. März 2010 um 18:04 Uhr

    der erste eintrag wurde nicht richtig übertragen denke ich..

    „Nur weil die verfolgt wurden und verfolgt werden so wie hunderte andere Gruppen auch“

    was du mit „so wie“ meinst, würde mich jedenfalls schon interessieren.

  7. 7 carlos 08. März 2010 um 18:13 Uhr

    „sich einen rassisch einheitlichen Staat“

    hast du ein rad ab?

  8. 8 Wendy 08. März 2010 um 20:05 Uhr

    carlos: Die Liste ist riesig lang. Ich nehme mal an, du willst darauf hinaus, dass die anderen Gruppen keinen Holocaust hatten und man das daher nicht vergleichen könne?

    carlos: „Judenstaat“, nä? „Rassisch“ ist vielleicht übertrieben, weil es auf ’nen biologistischen Rassismus abstellt, während der zionistische Rassismus, aus bestimmten Gründen unbedingt einen jüdischen Staat haben zu wollen, Juden aller Nationalitäten nimmt.

  9. 9 rhizom 09. März 2010 um 13:04 Uhr

    LOL, es ist echt unglaublich, wie sehr man die Fakten verdrehen kann, nur um Israel als das unschuldige Opfer derer darzustellen, die es mit äußerster Gewalt kolonialisiert. Sogar an den Massakern, mit denen sie überzogen werden, sollen die Palästinenser selber schuld sein. Landdiebstahl, Apartheid, Aushungerung – alles nur Selbstverteidigung gegen den krassierenden Antisemitismus!

    Eigentlich wollte ich der Gruppe „Kritik im Handgemenge“ gerade noch empfehlen, mal ein Buch über das Thema zu lesen – oder wenigstens bei Wikipedia vorbeizuschauen, wenn es um solche banalen Dinge wie Ursache und Verlauf des letzten Libanonkriegs geht („Anfang März 2007 äußerte Ehud Olmert vor einem israelischen Untersuchungsausschuss zum Libanonkrieg, dass der Krieg auf einen Monate zuvor ausgearbeiteten Plan zurückgeht. Ähnlich äußerte sich Israels stellvertretender Botschafter in Deutschland Ilan Mor schon während des Krieges. Er zeigte sich überzeugt, dass Israel den Krieg auch ohne die Entführung der beiden Soldaten begonnen hätte.“)

    Aber wenn ich mir’s recht besehe, hege ich doch große Zweifel, dass die Verdrehung von Opfer und Täter nur etwas mit mangelnden (und durch die mediale Kriegspropaganda verzerrten) Informationen zu tun hat. Vielmehr scheint’s, als sei bei dieser Gruppe der Wille zur Rechtfertigung kolonialer Surplus-Gewalt jedem ihrer Gedanken über Palästina schon immer vorausgesetzt. Und wenn’s so ist, hilft vermutlich auch die Aufklärung über Fakten nicht mehr weiter. Da müsste man schon mit einer ordentlichen Portion Ideologiekritik ran, nur dass sich für so eine Popelgruppe wahrscheinlich niemand ernsthaft diese Mühe macht.

  10. 10 Wendy 09. März 2010 um 14:34 Uhr

    Genauso verkehrt, wie mit „durchschnittlich martialisch“ nationalistisches Gemetzel kleinzureden und vor Kritik zu feien, ist es mit „überdurchschnittlich grausam“ nationalistisches Gemetzel zu skandalisieren, so als wäre ein „normaler“ Krieg nach allen Regeln des Völkerrechts nicht kritikabel und schrecklich genug.

  11. 11 Wendy 09. März 2010 um 17:31 Uhr

    Ein Offener Brief an die Gruppe junge linke anlässlich dieser Seminarankündigung, der sehr viel inhaltsreicher und korrekter als ich es tat auf den Teaser eingeht.

  12. 12 rhizom 09. März 2010 um 18:27 Uhr

    Klar, für Leute wie dich sind in der tiefen Nacht der GSP-Methodik mal wieder alle Katzen grau: Warum soll man die fabrikmäßige Ermordung von Millionen Menschen in Deutschland noch thematisieren, sind doch Fabriken an sich schlimm genug?!

  13. 13 Wendy 10. März 2010 um 0:25 Uhr

    Wer hat denn das gesagt? Typisch, wie du von einer Nahost-Diskussion directamente wieder zum Holocaust kommst.

    Ich wollte lediglich der (linken) Masche vorbeugen, die Israel für besonders kritikwürdig hält, weil die Kriege dort (angeblich?) besonders grausam seien. Kriege sind nicht erst ab einer Mindestopferzahl abzulehnen, sondern schon deshalb, weil ihr nationaler Zweck immer schon die kleinen Leute fürs große Ganze der Nation draufgehen lässt. Vielleicht kommt jetzt hier wieder jemand an und fragt, was an der Nation eigentlich so schlimm ist, dass man nicht für sie sterben will, aber ich hoffe erstmal, dass das ausbleibt…

  14. 14 rhizom 10. März 2010 um 1:22 Uhr

    Ui, Alter, so viele Staaten gibt es nicht, die Angriffskriege vom Zaun brechen und dabei jede Menge Kriegsverbrechen begehen, indem sie gezielt auf Zivilisten schießen.

    Und meines Wissens gibt es auch nicht mehr besonders viele Staaten, die noch einen Siedlerkolonialismus gegen eine indigene Bevölkerung ins Werk setzen, ähnlich wie das Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts mit den Polen, Nama und Herero probierte.

    Und nichts, aber auch wirklich nichts an diesen Praktiken ist notwendiger Ausdruck des bürgerlichen Nationalstaats. Oder hätten sich die Staatenwelt sonst darauf geeinigt, diese Praktiken nach ’45 durch das Völkerrecht zu illegalisieren?

    Es ist also lupenreine Surplus-Gewalt, ein ideologischer „Luxus“, den sich Staaten leisten (denn Kolonialismus war nur selten profitabel). Und natürlich kann man sagen, ich interessiere mich nicht für diese Surplus-Gewalt, sondern für die normale Gewalt des bürgerlichen Nationalstaats. Aber um die geht es hier nicht.

    Dass es aber darum ginge, das ist die Lüge dieses Papiers und die Lüge, die du und eine deine Genossen reproduzieren. Wenn Leute die israelische Besatzung kritisieren, dann sondern sie Israel nicht für eine Kritik aus, die sie genauso gut an anderen (und zuvorderst ihrem eigenen) Staat durchziehen könnten, sondern sie kritisieren tatsächlich etwas, das es so auf der Welt kein zweites Mal mehr gibt.

    Nun kann man gerne sagen: bah, warum überlasst man diese Kritik nicht irgendwelchen Menschenrechtsgruppen, deren selbstgewählte Aufgabe es ist, sich um die Einhaltung der Geschäftsgrundlage der bürgerlichen Staatenwelt nach ’45 zu sorgen. OK, kein Problem damit. Aber komm bitte nicht an und sag, dass jemand einen „Fehler“ begehen würde, wenn er die Politik Israels für „überdurchschnittlich grausam“ erklärt, wenn es sich tatsächlich um eine Form der Mehr-Unterdrückung handelt, die keinerlei bürgerlicher Nezessität mehr folgt.

  15. 15 Wendy 10. März 2010 um 1:33 Uhr

    Den Fehler habe ich nicht darin gesehen, die (vermeintliche) „unnormale“ oder „übertriebene“ Grausamkeit des israelischen Staates in seinen Kriegen zu konstatieren (wobei ich immer noch nicht sehe, welcher Maßstab da angelegt wird, nach dem (die meisten?) sonstige Kriege viel weniger brutal und mörderisch wären), sondern das zur Basis seiner Israelkritik zu machen. Denn damit macht man sich angreifbar, würde ständig mit irgendwelchen Zynikern und Möchtegern-Generälen um den „normalen/guten Krieg“ streiten und hätte gegen Imperialismus an sich überhaupt nichts mehr einzuwenden. Das habe ich nicht in Reinform bei dir gesehen, aber es ging in die Richtung bzw. hat mich daran erinnert, deswegen wollte ich die andere Seite auch noch kritisieren.

  16. 16 rhizom 10. März 2010 um 21:32 Uhr

    Ich glaube, diese Art von Israelkritik, die du meinst, die vertret ich gar nicht. Mir geht’s nicht um die Formierung dieses Volks als Staat (da sollte man berechtigterweise einwenden, dass man hier genauso gut bei jedem anderen „Volk“ und jedem anderen Staat ansetzen könnte), sondern um die kolonialen Praktiken der Okkupation, die so etwas wie ein Herrschaftsverhältnis in sich darstellt und auf nichts anderes hinausläuft als ein Remake des südafrikanischen Apartheids-Regimes.

    Ja, schlimm, jetzt hab ich dieses Wort gebraucht. Nur ist das gar nicht mehr umstritten, nachdem selbst Ehud Barak – Israels Verteidigungsminister – es verwendete, um klar zu machen, was aus Israel wird, wenn es so weiter läuft wie bisher: entweder ein neues Südafrika oder ein – das fürchtet er am meisten – binationaler Staat, in dem die Palästinenser neben den Juden gleichberechtigte Staatsbürger wären (tatsächlich würden sie wohl eher die neue ethnische Unterschicht stellen, da sich die Besitzverhältnisse in einem solchen Vereinigungsprozess wohl kaum mit ändern würden).

    Das Problem an Barak ist nur leider, dass er, während er das sagt, gleichzeitig Hunderte neuer Siedlungen genehmigt und sich damit selbst als Architekt der Apartheid betätigt, die er angeblich gar nicht haben will. (Und tatsächlich stimmt das: er will ja lediglich das Land, aber nicht die Palästinenser, die drauf leben. Nur wird man da noch einiges an Gewalt investieren müssen, um sie dort restlos wegzubekommen.)

  17. 17 rhizom 10. März 2010 um 22:45 Uhr

    Den Fehler habe ich nicht darin gesehen, die (vermeintliche) „unnormale“ oder „übertriebene“ Grausamkeit des israelischen Staates in seinen Kriegen zu konstatieren (wobei ich immer noch nicht sehe, welcher Maßstab da angelegt wird

    Du willst wissen, welcher Maßstab da angelegt wird? Das ist doch ganz einfach: bei einem Krieg geht es darum, eine feindliche Armee niederzukämpfen; bei einem Massaker darum, möglichst viele Zivilisten (oder Kriegsgefangene) unter die Erde zu bringen. Der Zweck ist ein ganz anderer. Nun verschwimmen allerdings diese Grenzen seit dem 20. Jahrhundert derart, dass man die Kategorie des Kriegsverbrechens eingeführt. Ein Kriegsverbrechen ist ein Massaker, das zur Erreichung eines Kriegsziels verübt wird – etwa wenn die Deutschen nach einem Partisanenüberfall für jeden gefallenen Soldaten 400 Zivilisten erschießen lassen.

    Die Frage ist nun allerdings, ob der Gaza-Krieg überhaupt ein Krieg war, da es in ihm gar nicht darum ging, eine feindliche Armee niederzukämpfen (die es objektiv ja auch gar nicht gab), sondern einfach nur darum, möglichst viele Menschen unter die Erde zu bringen. Warum? Weil man den arabischen Nachbarstaaten, allen voran der Hisbollah im Libanon, durch das Abreagieren an einem wehrlosen Ersatzobjekt, Angst und Schrecken beibringen wollte.

    Nun fragst du: warum unterscheidet man zwischen Krieg und Massaker, Krieg und Kriegsverbrechen. Ja warum unterscheidet man überhaupt irgendetwas? Man könnte ja auch alle Dinge gleich nennen, z.B. „Ding“. (Und darauf scheint mir ein Großteil der GSP-Analysen auch hinauszulaufen.) Jedenfalls aber ist die Unterstellung, solche Differenzen würden nur deshalb aufgemacht, um die Regeln für die Führung eines guten Kriegs zu definieren, einigermaßen albern, zumal das Völkerrecht es erlaubt, Leute nicht nur für Kriegsverbrechen, sondern auch schon für das Anzetteln eines Kriegs zu hängen.

  18. 18 Wendy 10. März 2010 um 23:48 Uhr

    Das Benennen der Fakten habe ich, siehe oben, nicht kritisiert. Es tut meiner Meinung nach aber auch wirklich grundsätzlich nichts oder kaum etwas zu einer kommunistischen Kritik dazu.

  19. 19 saltzundessick 10. März 2010 um 23:49 Uhr

    und wendy, laeuft der aal bei dir?

  20. 20 Wendy 10. März 2010 um 23:54 Uhr

    Google sagt, dass das was mit Angeln zu tun hat.

  21. 21 Wendy 11. März 2010 um 1:03 Uhr

    Abgesehen davon, dass mir deine Rechnung immer noch hochgradig zynisch vorkommt, ist mir grad dieser Passus bei dir aufgefallen:

    Und nichts, aber auch wirklich nichts an diesen Praktiken ist notwendiger Ausdruck des bürgerlichen Nationalstaats. Oder hätten sich die Staatenwelt sonst darauf geeinigt, diese Praktiken nach ’45 durch das Völkerrecht zu illegalisieren?

    Wieviel du vom Staat zu halten scheinst! Einerseits benennst du Überlegungen, die sich die israelische Regierung macht – gegnerische Staaten einschüchtern, Palästinenser vom Land, auf welches man es abgesehen hat, zu vertreiben bzw. eine ziemlich harte Besatzungsherrschaft über dieses ungeliebte Völkchen auszuüben – und andererseits behauptest du, das habe mit der Gewalt, die sich bürgerliche Nationalstaaten so leisten, überhaupt nichts zu tun. Auch du stehst auf dem Feldherrenhügel und konstatierst: „Na soviel Gewalt wäre garnicht nötig gewesen“. Wofür eigentlich? Für die Durchsetzung der Ziele bürgerlicher Nationalstaaten. Die wollte ich kritisiert haben und an denen meldest du überhaupt keine Kritik an, wenn du nur bemängelst, dass da zuviel gemetzelt wurde.

    Und zum zweiten sitzt du dann noch einem Idealismus des internationalen Rechts auf. Als wäre das Völkerrecht nicht schon immer ein ziemlich beliebiger moralischer Berufungstitel imperialistischer Staaten gewesen und als hätte es jemals von einer sich einigen globalen Staatengemeinschaft das Vorhaben gegeben, es international durchzusetzen. Es ist doch kein Wunder, sondern normale Praxis, wenn sich ein Staat auf das Völkerrecht beruft um seinen schnöden Imperialismus aufzuwerten und dann ans Werk schreitet und ein paar (hundert)tausend Leute, auch Zivilisten, über die Klinge springen lässt.

    Und zum letzten: Auch wenn ich mit den Yankee-Soldaten die gerade zu tausenden im Irak fallen in dem Punkt kein besonders großes Mitleid habe, ich könnte mir schon was schöneres für diese, zumeist proletarischen, Frauen und Männer vorstellen, als ideologisch verhetzt oder aus ökonomischen Gründen für die us-amerikanische Nation irgendwo am Arsch der Welt ihr Leben zu lassen. Der Tod von Soldaten ist nicht unbedingt besser als der von Zivilisten. Schon garnicht, weil sich die Staaten darauf geeinigt haben, nur bestimmte, extra dafür ausgebildete, Teile ihres Staatsvolks zu verheizen!

  22. 22 Haddock 11. März 2010 um 2:07 Uhr

    „Man könnte ja auch alle Dinge gleich nennen, z.B. „Ding“. (Und darauf scheint mir ein Großteil der GSP-Analysen auch hinauszulaufen.)“

    Diese Behauptung lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Es handelt sich hier entweder um einen Fall von vollständiger Unkenntnis oder um ein rekordverdächtiges Maß an interessiertem Denken. Bei jemandem, der gern auch mal was von „notorisch rassistischer Sekte“ schwadroniert allerdings nicht wirklich überraschend …

    Diejenigen, die sich angesichts dieser steilen These verwundert die Augen gerieben haben, können ja bei Bedarf selbst überprüfen, was davon zu halten ist: Israels Antwort auf die Gefahr einer Zweistaatenlösung (GS 1-09) bzw. Israels Krieg (Januar 2009).

  23. 23 rhizom 11. März 2010 um 2:47 Uhr

    Ich teile nicht deinen Zweck, nun unbedingt eine kommunistische Kritik zu formulieren; ich teile den Zweck, Leiden abzuschaffen, und der Kommunismus ist für mich dabei höchstens ein Mittel zum Zweck.

    Ehrlich gesagt kommst du mir ein bisschen vor, wie diese Linken, die deine Genossen im KF immer kritisiert haben, weil sie sich die Frage stellten, was „heute noch links“ sei, während es doch eigentlich darum gehe, was eine richtige Kritik der Verhältnisse sei.

    Dass man sein Verhalten an einem ausgedachten Ideal misst und sich ständig frägt, ob es diesem Ideal auch noch wirklich gerecht wird – „das ist jetzt aber nicht mehr links!“ (respektive kommunistisch) –, ist ja eine völlige Verdrehung von Instrument und Ziel: es geht nicht mehr um ein besseres Leben, sondern um den schlüssigsten identitätspolitischen Style.

    Was mich daran stört, ist, welche Fragen du alles aussortierst, nur weil sie deinen Zweck – eine kommunistische Kritik zu formulieren (was ja eigentlich ein Medium und kein Zweck ist!) – nicht wirklich voranbringen, sei es den Feminismus oder, um ein Beispiel aus der Vergangenheit zu nehmen, an dem wir schon mal aneinander geraten sind: die Verhältnisse im Iran.

    Diese Fragen sind jedoch Teil der Realität, und sie abzuschneiden, indem man alle möglichen Unterscheidungen kassiert, bis man nur noch ein ausgedachtes Durchschnittsideal bürgerlicher Herrschaft vor sich hat, aber nicht mehr die wirkliche Welt, bringt dich vielleicht in deiner imaginären Parteikarriere voran. Der Zweck, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, verlassenes etc.pp. Wesen“ ist, gerät dir so aber aus den Augen.

    Nein, keiner erwartet von dir, dass du dich für die israelische Besatzung interessieren sollst, für Apartheid oder irgendein anderes atypisches Unrecht in der Welt. Aber hör doch auf, Leuten, die das tun, einen formalen Fehler anzudichten, während du eigentlich nur sagen willst, dass das nicht zu deinem Style passt.

  24. 24 Wendy 11. März 2010 um 3:11 Uhr

    Ich teile nicht deinen Zweck, nun unbedingt eine kommunistische Kritik zu formulieren; ich teile den Zweck, Leiden abzuschaffen, und der Kommunismus ist für mich dabei höchstens ein Mittel zum Zweck.

    welches Leiden schaffst du denn ab, wenn du Krieg an sich beführwortest und Ideologien wie dem Völkerrecht aufsitzt?

    Und ich sortiere nichts aus, weil ich von vornherein sage „Das ist nicht kommunistisch“, sondern weil ich meine, dass in diesen Verhältnissen eine grundlegende Verbesserung der Leben der Menschen zum Guten nicht möglich ist; weder durch Frauen in Chef-Ebenen oder durchreflektierte Geschlechterverhältnisse, noch durch bürgerlich-demokratische Verhältnisse im Iran.

    Diese Fragen sind jedoch Teil der Realität, und sie abzuschneiden, indem man alle möglichen Unterscheidungen kassiert, bis man nur noch ein ausgedachtes Durchschnittsideal bürgerlicher Herrschaft vor sich hat, aber nicht mehr die wirkliche Welt, bringt dich vielleicht in deiner imaginären Parteikarriere voran. Der Zweck, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, verlassenes etc.pp. Wesen“ ist, gerät dir so aber aus den Augen.

    das ist jetzt eine dumme – und böswillige? – Unterstellung, ich habe dir in zwei Kommentaren gesagt, dass es mir nicht um die Benennung von Unterschieden in der Kriegsführung geht, sondern um die Ideologien, die damit meistens bedient werden und in denen du dich auch „verheddert“ hast. Falls du dich weiter weigerst, das zur Kenntnis zu nehmen, wars das halt.

    Nein, keiner erwartet von dir, dass du dich für die israelische Besatzung interessieren sollst, für Apartheid oder irgendein anderes atypisches Unrecht in der Welt.

    ach das mache ich nicht?! Ich weiß von dir, dass du diesen Blog oft gelesen hast und es anscheinend immer noch tust. Jetzt zu behaupten, mich würde das Leiden von Leuten überhaupt nicht interessieren, einfach nur weil ich in der Sache nicht deiner Meinung bin (und wie sich da die Meinungen unterscheiden, da musstest du mir sogar noch was unterschieben), ist dummdreist.

    Du hast jetzt einen Kommentar abgeliefert, der so ziemlich in Gänze von der bisherigen Diskussion absieht und mit haltlosen Unterstellungen arbeitet. Sollte das so weitergehen, lassen wir es mit der Diskussion und deine Kommentare passieren ebenso wenig wie die von „bigmouth“ die Kommentarsschleife.

  25. 25 rhizom 11. März 2010 um 4:12 Uhr

    und andererseits behauptest du, das habe mit der Gewalt, die sich bürgerliche Nationalstaaten so leisten, überhaupt nichts zu tun.

    Das behaupte ich an keiner Stelle! Lernen Du musst noch viel, junger Padawan. Wenn ich sage, es sei kein notwendiger Ausdruck des bürgerlichen Nationalstaats, Kolonialismus zu betreiben, heißt das nicht, dass es nicht ein möglicher wäre.

    Schon Hannah Arendt hat gezeigt, wieviel der europäische Kolonialismus mit der Konstitution moderner Staaten als Nationalstaaten zu tun hatte. Denn der moderne Staat ist wesentlich ein Bruch mit den multinationalen Reichen der Vergangenheit, denen die Ethnizität der ihnen Unterworfenen völlig am Arsch vorbeiging und die sie deshalb alle gleich behandelt, alle gleich in ihre Herrschaft integriert haben. „Volk“ war ein Standes-, nicht ein ethnischer Begriff: die Summe aller Untertanen im Gegensatz zum adeligen Herrschaftspersonal, das als solches gerade nicht zu diesem Volksgesindel gehörte und sich selbst über alle Landesgrenzen hinweg paarte.

    Der moderne Kolonialismus ist, im relativen Kontrast dazu, der Versuch, Reiche auf der Basis von Nationalstaaten zu gründen: die unterworfenen Ethnien bleiben dabei von der Staatsbürgerschaft kategorisch ausgeschlossen. Sie sind Menschen zweiter Klasse, die in die Herrschaft einbezogen, aber komplett entrechtet sind – wie jetzt auch das Schicksal der unter israelischer Okkupation lebenden Palästinenser zeigt.

    Wenn ich sage, dieser Zustand sei nicht notwendiger Ausdruck des bürgerlichen Nationalstaats, heißt das nicht, dass dieser Zustand mit dem Nationalstaat nichts zu tun hätte, sondern dass ein Nationalstaat nicht notwendig auf solche Praktiken zurückgreifen muss. Und die meisten lassen es ja auch längst, weil die militärischen Begleitkosten für die Aufrechterhaltung eines kolonialen Unterdrückungsverhältnisses immens hoch und in keiner Weise produktiv sind. Auch Israel kann sich das nur leisten, weil es als Subimperialist für diesen Zweck Jahr für Jahr Milliarden von Dollar aus den USA zugesteckt bekommt. Ohne diese Hilfe wäre die Okkupation gar nicht aufrecht zu erhalten.

    Auch du stehst auf dem Feldherrenhügel und konstatierst: „Na soviel Gewalt wäre garnicht nötig gewesen“.

    Jetzt machst du aus „notwendiger Ausdruck von etwas“ eine moralische Kategorie, so als hätte ich den bürgerlichen Nationalstaat damit zu einer historischen Notwendigkeit erklärt. Ich rede aber lediglich davon, was notwendig ist, um in einer nationalstaatlich verfassten Welt einen Nationalstaat zu betreiben. Und dazu gehört Kolonialismus nunmal gerade nicht. Im Gegenteil: die Staaten, die im 20. Jahrhundert das Rennen gemacht haben, sind alles Staaten gewesen, die – wie die USA – keine relevanten Kolonien am Bein hatten. Denn Kolonialismus ist ein „Luxus“ (Bismarck), aber keine immanente Notwendigkeit des nationalstaatlichen Geschäfts, weshalb die sog. Völkergemeinschaft nach ’45 keine Probleme damit hatte, diese von ihr selbst vormals massenhaft unterhaltene Praktik mit einem Schlag zu illegalisieren.

  26. 26 Bernd das Brot 11. März 2010 um 9:47 Uhr

    Rhizom, weise doch erst mal nach, dass da bei Israel eine „sur plus Gewalt“ vorliegt. Allein der Verweis auf das Völkerrecht taugt da gar nichts, weil das doch gar kein objektiver Maßstab für Gewalt ist. Vielmehr haben da die Staaten – erst mal die westlichen, die waren ja Subjekte der Weltordnung – doch erst mal SICH das exklusive Recht, Krieg zu führen zusortiert. Das Völkerrecht war also nie die Abschaffung von Krieg, sondern nur Regeln von dessen Verlauf.

    Was den Umkehrer gleich miteinschließt: Wenn den Subjekten der Weltordnung das Völkerrecht entgegensteht, wird es ignoriert. siehe USA vs. Irak.

    Nichts anderes bei Israel: Zu dem Zweck ISraels, unangefochtene Regionalmacht zu sein, passt dessen Gewalt nur zu gut. sur plus ist das nur für denjenigen, der den Verlauf der Gewalt in Gestalt des Völkerrechts längst verhimmelt hat!

    Insofern: Wer wirklich Leid abschaffen will, der hält weder was von Völkerrecht, noch von sur plus gewalt; der schaut sich die Zwecke der Gewaltapparate an, kritisiert sie und erzählt allen davon, damit das mal ein Ende hat.

  27. 27 Bernd das Brot 11. März 2010 um 9:52 Uhr

    atypisches Unrecht in der Welt

    Wendy hat recht: So einen Staatsidealisten hat der Welt gerade noch gefehlt. ansonsten nix atypisch oder Unrecht – s. o.

  28. 28 saltzundessick 11. März 2010 um 10:09 Uhr

    legt doch schon mal die lineale bereit.

  29. 29 Wendy 11. März 2010 um 14:19 Uhr

    Wenn ich sage, dieser Zustand sei nicht notwendiger Ausdruck des bürgerlichen Nationalstaats, heißt das nicht, dass dieser Zustand mit dem Nationalstaat nichts zu tun hätte, sondern dass ein Nationalstaat nicht notwendig auf solche Praktiken zurückgreifen muss.

    Dann geh‘ doch mal zu den relevanten Stellen der israelischen Regierung und erkläre denen das. Die scheinen das total anders als du zu sehen, aber vielleicht lassen sie sich ja deine nationalistischen Tipps einleuchten und erlauben statt dieses „überflüssigen“ Kolonialismus einen palästinensischen failed state.

    Dass es mit dem Völkerrecht und der Illegalisierung der beschriebenen staatlichen Praktiken nicht weit her sein kann, belegst du doch irgendwie selbst, wenn du die ganze Zeit ausführst, dass das Vorgehen des israelischen Staates denen vormaliger Kolonialmächte ziemlich ähnelt. Wir wissen ja alle, dass „die Völkergemeinschaft“ da bisher nicht eingeschritten ist…

    Ich frag‘ mich grad nur: Was hat das alles mit der Abschaffung von Leid zu tun? Das scheint bei dir erst anzufangen, wenn einem die Kugeln um die Ohren fliegen oder einem Zionisten auf die Pelle rücken. Dass das, was die Leute in der kapitalistischen Konkurrenz erleben, die in Israel als Staatsvolk herhalten müssen, nicht das Gegenteil von „Leid“ ist, scheint da irgendwie unter den Tisch gefallen zu sein.

  30. 30 name 11. März 2010 um 16:47 Uhr

    „Dass das, was die Leute in der kapitalistischen Konkurrenz erleben, die in Israel als Staatsvolk herhalten müssen, nicht das Gegenteil von „Leid“ ist, scheint da irgendwie unter den Tisch gefallen zu sein. “

    „nicht das gegenteil“ ist jawohl zu offensichtlich geschummelt. hatte rhizom doch oben schon, dass du viel zu viel gleichmachst. leid ist eben nicht immer gleich leid. es gibt da durchaus enorme unterschiede. diese zu ignorieren muss man schon ganz schön realitätsblind sein.

    aber wenn es der „kommunistischen kritik“ hilft, toll.

  31. 31 Wendy 11. März 2010 um 18:01 Uhr

    So, lysis, das war’s. Da du zwischen Erklärung und Rechtfertigung nicht unterscheiden kannst und Kritik am „ganz normalen Nationalstaat“ für überflüssig hältst, halte ich ganz einfach die Diskussion mit dir überflüssig. Dein wirrer Kommentar wurde folgerichtig gelöscht.

  32. 32 Bernd das Brot 11. März 2010 um 19:45 Uhr

    leid ist eben nicht immer gleich leid. es gibt da durchaus enorme unterschiede.

    Als wenn hier irgendwer mal die Unterschiede von Leiden geleugnet hat…Wer aber antritt, Leid als solches abschaffen zu wollen, der hat mit dem Völkerrecht ein ganz schlechtes Mittel ausgewählt.

  33. 33 saltzundessick 12. März 2010 um 9:35 Uhr

    ach wendy, jetzt hast du dich mal schoen als demokratieknispel geoutet. in der von dir angestrebten diktatur des proletariats mit ordnungsgemaess durchgesetztem prinzip der kritik und selbstkritik kaemst du fuer den spass, deinen bloghoster oder parteikommandeur von der diskussion auszuperren, einfach ins gulag oder in die dunkelzelle nach hohenschoenhausen.

  34. 34 Bernd das Brot 12. März 2010 um 13:10 Uhr

    Kann mal jemand diese intellektuellen Tieffliegerkommentare von diesem Hilfsschulantifa Salzilein löschen?

  35. 35 Wendy 12. März 2010 um 13:11 Uhr

    Wirre Scheiße in acht Zeilen. Erste dämliche Unterstellung: „Demokratieknispel“ (was soll das überhaupt heißen) und das weil ich von lysis‘ freier Meinungsäußerung nicht viel halte und sie unterbunden habe als nur noch Gülle kam!
    Zweite dummdreiste Unterstellung: „Wendy = Stalinist“ (obwohl ich Lenin, Stalin, Trotzki und ihre Anhänger hier schon wenigstens einmal mit Kritik bedacht habe) und danach spulst du dein hysterisch-demokratisches Programm von der achso-bösen zweiten deutschen Diktatur mit ihren Lagern und Marterknästen ein – ganz so als wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, in bzw. durch demokratischen Staaten in ein Lager gesperrt und gefoltert zu werden!
    Du bist echt der nächste demokratie-idealistische Vollhonk, der dieser Diskussion noch gefehlt hat.

  36. 36 Hosenstrump 14. März 2010 um 15:23 Uhr

    Mal abgesehen von dem inhaltlichen Fehler, dass jl Antizionisten nur Antisemitismus unterstellen können, anstatt mal deren falsches Staatsverständnis anzuprangern, finde ich es zudem ziemlich fragwürdig genau zu einer Zeit eine solche Kampagne (muss man ja schon sagen, wenn alleine jl zwei Seminare zum Thema gibt) loszutreten, wo in der ganzen Welt der Islam am Pranger steht, Krieg gegen den Terrorsimus ansteht, nachdem Gaza platt gemacht wurde, Israel den nächsten Krieg gegen den Iran, den Libanon oder ein weniteres Massaker in Gaza plant, wo Ostjerusalem „ausgebaut“ wird und der „Friedensprozess“ mal wieder durch Israels Initiative sabotiert wird, wo ein Finkelstein/Pappe in Deutschland nicht sprechen darf und die ganze Linke etwas vom „Neuen Antisemitismus“ schwafelt, sich Berliner „Antisemitismus-Veranstaltungen“ rappelvoll geben und Leute dort jedem Juden, ders Maul aufmacht, Antisemitsimus unterstellen, wo die deutsche Staatsräson ganz klipp und klar sagt: Zwischen uns und Israel passt kein Blatt: genau jetzt fällt den Bekloppten von jl nichts besseres ein als Seminare zum Antisemitismus und zum Antizionismus zu geben. Was für ein verrotteter Apologetenhaufen.

  37. 37 Wendy 14. März 2010 um 21:57 Uhr

    Wenn es wenigstens inhaltlich richtig wäre, hätte ich dagegen nichts einzuwenden, zumal sich bei einer Veranstaltung zu falscher Israel-Schelte auch eine Erklärung richtiger Imperialismus-/Nationalismuskritik anschließen würde. Aber sowas haben die wohl leider nicht im Sinn.

  38. 38 mix\'d 15. März 2010 um 12:05 Uhr

    Was für ein verrotteter Apologetenhaufen.

    Dass die die schädlichen Verhältnisse affirmieren, musst Du denen aber schon an den vorgetragenen Inhalten, statt nur an ihrer Themenwahl nachweisen. Sonst machst Du genau den gleichen Fehler wie die bei der Seminarankündigung, nämlich Dir aus der Themenwahl einen eigentlichen bösen Willen zu erdichten.

  39. 39 Wendy 15. März 2010 um 14:39 Uhr

    Exakt. Das ist genau die Masche, mit der sie Leuten Antisemitismus vorwerfen, weil man sich Israel zur Kritik ausgesucht hat. Deren Behauptung geht ja dann so weiter, dass die Linken, die Israel kritisieren oft keinerlei Kritik an irgendwelchen anderen Staaten üben, aber das ist wirklich empirisch unhaltbarer Humbug.

  40. 40 Wendy 15. März 2010 um 17:22 Uhr

    Da würde mir jetzt auf Anhieb die ein oder andere naheliegendere Erklärung als solcherart Verschwörungstheorie einfallen.

  41. 41 Hosenstrumpf 15. März 2010 um 22:13 Uhr

    Wie Wendy würde ich ja sagen: wenn deren Inhalt richtig wäre, dann gäbe es kaum was zu diskutieren. --> Aber wenn sie Antizionismus richtig kritisieren könnten, dann würde ja ihr Skandal „Hey, das sind doch Antisemiten!“ völlig verpuffen. Weil man dann einfach festhalten würde: Ja, da sind Fanatiker des guten demokratischen/sozialistischen Staats am Werke, die Abweichen von ihrem Ideal bei Israel feststellen. Aber genau das wollen die JLer ja nicht. Sie wollen zeigen: was den ehrbaren Antizionisten (und übrigens hier auch den bösen jüdischen Selbsthasser) eigentlich treibt (dabei schauen sie ihm gaaaanz tief in die Seele und finden bestimmt Ansatzstücke des furchtbaren autoritären Charakters – Lars Rensmann und dessen ganzen Fans lassen grüßen): unbändiger, ja ungezügelter, fanatischer Judenhass, den er jetzt endlich endlich auf Israel projezieren kann.

    Im Zusammenhang mit der Küchenpsychologie der jl kann man dann doch schon mal festhalten, dass es da einige zu treiben scheint, den Staat Israel gegen den in aller Welt so unbändigen Judenhass in Schutz zu nehmen. Die Formel hören wir ja überall: Neue Antisemitismus. Und dann greift wieder mein obiges Post: Alle Welt mordet Muslime, veranstaltet Massaker nach Massaker, hetzt gegen die Wilden aus dem Südosten usw. usf. Aber das ist ja sicher laaaaaangweilig. Darüber will man ja nicht sprechen.

  42. 42 pro_kommunismus 20. März 2010 um 16:33 Uhr
  43. 43 Wendy 20. März 2010 um 16:49 Uhr

    Danke.

  44. 44 Hank 24. März 2010 um 0:47 Uhr

    Empfehlenswert ist auch dieser von rhizom noch einmal online gestellte Ausschnitt einer Diskussion Peter Deckers mit zwei Nürnberger Antideutschen aus dem Jahr 2006.

  45. 45 Panda, dein Freund 02. April 2010 um 1:37 Uhr

    jemand sollte den Genossen in Nürnberg endlich mal ordentliche aufnahmetechnik besorgen!

  46. 46 Wendy 02. April 2010 um 12:25 Uhr

    Man versteht doch alles. Ich fand die Diskussion allerdings nicht so gelungen.

  47. 47 bla 02. April 2010 um 13:06 Uhr

    Panda, die Genossen nehmen eine Spende dieses Geräts sicher gerne an.

  48. 48 Haddock 06. April 2010 um 22:28 Uhr

    Anlässlich der laufenden Vorbereitungen zum 1. Mai ein Veranstaltungstipp: Wer am 27. April in Hamburg ist, sollte sich diesen Vortrag nicht entgehen lassen: Wer sind die Kapitalisten? Über die Eigentümer des Kapitals und die Charaktermasken der Klassengesellschaft

    Angesichts der Ankündigung wäre es wünschenswert, wenn sich auch in anderen Städten Veranstalter fänden, die so einen Termin organisieren würden …

  49. 49 Haddock 12. April 2010 um 11:51 Uhr

    Zwei Veranstaltungen mit Theo Wentzke in Karlsruhe: „Lohnarbeit heute“ (20. April) und „Gewerkschaft heute“ (4. Mai).

    „Dieses Jahr z. B. stehen die Kundgebungen unter dem Titel:
    „Wir gehen vor! – Gute Arbeit, Gerechte Löhne, Starker Sozialstaat“
    Es ist wohl immer noch so, dass sich von Arbeit nicht gut leben lässt. Und es ist wohl auch immer noch so, dass die Massen, die den Reichtum produzieren, um die Anerkennung ihrer Interessen kämpfen müssen. Von einem Klassengegensatz wollen sie dabei nichts wissen, deshalb führen sie auch keinen Klassenkampf, sondern stellen „berechtigte Forderungen“.

    120 Jahre nach dem ersten 1. Mai-Kampftag hat sich an der Notwendigkeit des Kampfes offensichtlich nichts geändert – allerdings einiges an den Vorstellungen darüber. Die Vortragsreihe soll helfen, diesen Widerspruch etwas aufzuklären.“

  50. 50 Haddock 21. April 2010 um 15:38 Uhr

    Junge Linke beteiligen sich offenbar auch als Mit-Organisatoren eines Workshoptages am 5. Juni in Berlin: We Love the Crisis!
    Auch wenn der Titel des Events reichlich bescheuert ist – einige der Workshops lohnen vermutlich den Besuch.

    P.S. Und da TOP und Co. es in der letzten Zeit sogar geschafft haben, Mitschnitte (einige) ihrer Veranstaltungen online zu stellen, besteht ja vielleicht sogar die Chance, dass auch Nicht-Teilnehmer was davon haben. Die ARABs haben es bei ihren Workshoptagen ja auch gebacken bekommen …

  51. 51 Haddock 28. April 2010 um 16:07 Uhr
  52. 52 Hank 03. Mai 2010 um 21:01 Uhr

    „Das Camp findet mit freundlicher Unterstützung der Jungle World statt.“

    Dass die Jungen Linken mit solchen Drecksblättern kooperieren, ist allerdings weniger schön. :-(
    Demnächst dann Konkret, Extrablatt …. ?

  53. 53 Wendy 03. Mai 2010 um 21:05 Uhr

    In der Tat, ganz schön scheiße. Mit Antinationalismus hat die „jungle World“ ja nun wirklich nichts am Hut, geschweige denn mit Kritik an Staat und Kapital.

  54. 54 Boing 03. Mai 2010 um 21:52 Uhr

    Es wundert nichts mehr. Unter

    „Zudem haben wir verschiedene Gruppen und Einzelpersonen eingeladen, Workshops zu bestreiten.“

    findet man jede Menge Gruppierungen, deren Freundschaft zur Jungle World Ideologie ziemlich offen existiert. Man möge sich mal fragen, ob da jemand den Gegenstandpunkt oder den SDAJ ebenfalls eingeladen hat…

    Klüngel-Linke passt viel besser zu denen.

  55. 55 Wendy 03. Mai 2010 um 22:58 Uhr

    Die Möglichkeit, dass solche Gruppen und Einzelpersonen eingeladen werden, um deren Ansichten einer Kritik zu unterziehen, sollte zumindest in Betracht gezogen werden.

  56. 56 Hank 03. Mai 2010 um 23:26 Uhr

    Wendys Hinweis wurde schon mal in einer Diskussion gebracht und möglich ist das selbstverständlich. Darauf wetten, dass diese Vermutung zutrifft, würde ich mittlerweile aber nicht mehr. Klären kann man’s eh nur durch Teilnahme an den Seminaren. Sofern also jemand was zu berichten hat, nur zu.

  57. 57 Haddock 15. Mai 2010 um 14:40 Uhr

    Noch einmal Hamburg:
    Auf der Webseite des Sozialforum Eimsbüttel sind einige Texte veröffentlicht worden, die für alle diejenigen sehr empfehlenswert sein dürften, die mit Antideutschen im Allgemeinen und Hamburgern im Besonderen zu tun haben. Die Chronik der Kritiken erstreckt sich auf einen Zeitraum von Mitte der 90er Jahre bis 2010. Verfasst wurden sie von Kim Holland (K&D Hamburg).

    1. Maulkorbpolitik und Säuberungswahn. Über die ideologischen Gründe der Zensur beim FSK (2000)
    2. Texte zum peinlichen Abschied der »Restlinken« vom Proletariat (2007)
    3. „Anti“-Deutsche Verarschung für Linke: Antikritik à la Fake MacGuffin (2010)

  1. 1 mix'd » Blog Archive Pingback am 09. März 2010 um 17:01 Uhr

Antwort hinterlassen

XHTML: Du kannst diese Tags benutzen: <a href=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote> <code> <em> <i> <strike> <strong>