Mit dem Artikel „Gendermainstreaming und Feminismus“ bezweckte ich eigentlich nichts anderes, als mir über meine Ansichten bezüglich „Gleichberechtigung und Gleichstellung“ klar zu werden. Ich bin der Ansicht, dass JEDER Mensch gleichberechtigt ist mit allen anderen. Ich versuche immer, beim Umgang mit Menschen jeweils ein völlig individuelles Verhältnis aufzubauen und mich interessiert primär eigentlich nicht, welchem Geschlecht oder welcher Nationalität (Ethnie) jemand angehört.
Natürlich stelle auch ich gewisse Dinge fest, wenn ich das andere Geschlecht (=Frauen) oder Menschen aus mir fremden Kulturkreisen betrachte. Unterschiede im Denken und Verhalten. Doch für mich stellen diese trotz allem das Ergebnis einer individuellen Entstehungsgeschichte dar. Und ich betrachte mich selbst NICHT als das Mass der Dinge.
Doch wie schon so oft habe ich mich natürlich wieder einmal im Ton vergriffen und mehrere Male ungeschickt und unklar ausgedrückt. Auf wahrscheinlich wurde dies bemerkt und zum Anlass genommen, sich über mich und meine unreifen Ansichten lustig zu machen. Eigentlich bin ich immer froh über solche Dinge, da sie mich zu tieferen Nachdenken anregen. Mir wurde klar, dass ich gar nicht so gefestigte Ansichten habe, vor allem nicht in Sachen „Gesellschaft und Fortschritt“ oder wie man es auch immer nennen möchte. In den Kommentaren des Artikels ging es dann nochmals heftig zu und her – wie auch in den Kommentaren unter meinem Artikel. Besonders verwirrt hat mich der Vorwurf von Michael, darin der Satz
Lieber Protostomia, deine Auffassung von Geschlecht ist letztlich so etwas von verstockt, dass du selbst nicht merkst, wie tief du in der chauvinistischen Ecke bist. (Der hart arbeitende Mann, die Frau welche keine körperliche Arbeit verrichten kann und deshalb auf Hilfe des Mannes angewiesen ist, naturgegebene (!) weibliche Charakteristika und so weiter)
Moooooment… was war mein Fehler?
War mein Artikel tatsächlich chauvinistisch? Ja, aber wohl nur in der Hinsicht, dass ich mir als Mann anmasse über die Stellung der Frau in der Gesellschaft nachzudenken, was im Prinzip ja bereits eine gewisse Anmassung darstellt.
Doch auch etwas anderes wurde mir klar, es fiel mir wie Schuppen von den Augen: Die Stellung der Biologie unter den Geisteswissenschaften ist wohl nicht die Beste. Dies ist in diversen Kommentaren bei wahrscheinlich zu sehen. Vor allem herrschen der Glaube, dass der Mensch sich von der Natur emanzipiert hat und ein gewisses (ideologisches?) Fehlkonzept der „biologischen und kulturellen“ Evolution.
Ich habe meine Ferien nun dazu genutzt, mich passiv ein wenig mit diesen Dingen auseinanderzusetzen und komme zu den folgenden Schlüssen, gegliedert in drei Kapitel.
1. Das Leben als Chauvinist: Lila Pudel, der Schoss des Lebens und ein klein wenig Altruismus
2. Kulturelle Evolution oder Kultur als Ergebnis der Evolution?
3. Gender Studies – nötig oder nicht?
4. Fazit
Ich als Mann dürfte mich nicht dazu erdreisten, über die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu urteilen. Doch ich tu es trotzdem. Und heute mit noch besserem Gewissen als letztes Mal. Dies deshalb, weil mir klar wurde, warum ich überhaupt über das Thema Gleichberechtigung schreiben wollte bzw. über Gendermainstreaming und Feminismus. Zu letzteren vorweg: Ich mag beides immer noch nicht! Und bezweifle die Daseinsberechtigung der Gender Studies noch immer. Dazu aber später mehr.
Im Forum der Webseite „Wie viel Gleichberechtigung verträgt das Land?“ hat mich mal jemand darauf hingewiesen, dass ich vielleicht noch den „lila Pudel“ in mir trage. Lila Pudel ist eine Bezeichnung für einen Mann, welcher sich den Frauen unterwirft um Vorteile zu erhalten. Ich war mir zuvor gar nicht bewusst, dass es dafür eine Bezeichnung gibt. Ich habe mir natürlich sofort überlegt, wie ich mich denn im privaten gegenüber Frauen verhalte und woher ich diese Verhaltensweisen kenne.
Es gab tatsächlich schon Momente in meinem Leben, wo ich mich Frauen unterwarf um etwas zu erhalten oder zu erreichen. Aber ich unterwarf mich in meinem Leben wohl definitiv häufiger Männern als Frauen, vor allem in der Arbeitswelt hatte ich mehrheitlich männliche Vorgesetzte.
Doch nun zu meinem „Chauvinismus“: Ich vergöttere Frauen für ihre blosse Existenz. Wenn ich eine Frau sehe und sie mir sympathisch ist, so möchte ich sie beschützen oder zuvorkommend sein. Ich habe auch noch gelernt, wie man eine Dame behandelt. Die Türe zu öffnen, auf der Treppe hinter der Frau zu laufen, ihr zur Hand gehen und beschwerliche Arbeiten abnehmen. Wer meine früheren Posts zum Thema Liebe und Beziehung liest (bald gibt’s übrigens ein Update), wird auch feststellen, dass ich ein ziemliches Problem damit habe, mich gegenüber einer Frau als gleichwertig zu sehen – ich betrachte sie meist von unten, für ihre Schönheit, ihre Perfektion und ihre erstaunlichen Fähigkeiten, welche mir alle fehlen.
Aber auch seit meinem Interesse an der Biologie sehe ich bei vielen Tierarten, dass sich der Mann bzw. das „Männchen“ oftmals zu Gunsten der Frau bzw. des „Weibchens“ opfert. Dazu aber mehr im nächsten Kapitel. Was ich sagen möchte: Ich möchte ein Gentleman sein. Frauen sind jene Mitglieder der Gesellschaft, welche das Wunder des Lebens austragen können und sie sind es, welchen für diese Wahrnehmung dieser „Aufgabe“ gedankt werden muss. Respekt und ein wenig Altruismus (ja, ich glaube, dass es so etwas tatsächlich gibt) sind wichtig, ja sogar nötig. Vielleicht bin ich seltsam, vielleicht tatsächlich verbohrt. Aber damit kann ich leben und solange ich Frauen zum lächeln bringen kann (was etwas vom Schönsten ist, das es gibt) so habe ich etwas richtig gemacht und werde es wieder tun.
Zudem: Dies ist ein Blog, ein sich-auseinandersetzen-mit-diversen-Gedanken und unterscheidet sich von meinen Handlungen in der realen Welt. Also wenn ich hier darüber fabuliere, wie ich Frauen kenne, liebe und achte, dann muss ich trotzdem bei jeder Einzelnen meine Verhaltensweisen anpassen und sie als individuellen Mensch betrachten.
Die meisten Menschen glauben wohl, der Mensch selbst habe sich von der Natur „emanzipiert“ oder sei in irgendeiner subjektiven Weise „besser“ oder „weiter entwickelt“ als andere Lebewesen. Sie nehmen sich selbst nicht als Teil der Natur wahr. Pflanzen, andere Tiere und Mikroorganismen werden konsequent ignoriert und als leblose Objekte dargestellt.
Doch was unterscheidet Homo sapiens von anderen Tieren, speziell den Menschenaffen? Die Fähigkeit, komplexe Sprachen zu lernen sowie Werkzeuge zu benutzen. Als Gegenleistung (trade-off) hat H. sapiens keinen bevorzugten Lebensraum mehr und ist schutzlos Wind und Wetter ausgeliefert (mangelndes Fell, Wärmeisolation, UV-Schutz). Der durchschnittliche Mensch ist auch nicht zu sportlichen Leistungen fähig, laufen und sitzen sind das einzige, was viele Menschen können.
In unseren warmen Zimmern sitzend, gemütlich Kaffee trinkend und im Internet surfend etabliert sich in uns der Glaube, wir seien etwas besonderes. Und das sind wir NICHT. Bei Betrachtung von geologischen Zeitspannen (=Millionen von Jahren) wird zudem klar, dass wir eine evolutiv extrem junge Art sind!
Das führt uns weiter zum eigentlichen Thema: Gibt es eine „kulturelle Evolution“ oder ist unsere Kultur das Ergebnis der Evolution? Kultur, Gedanken, Ideen, Erfindungen sowie Moral oder Religion sind die Ergebnisse von Kommunikation und Überlebenskampf. Durch ihre Fähigkeit, miteinander zu sprechen, waren unsere Vorfahren wohl in der Lage, gewisse Gesellschaftsformen aufzubauen und weiter zu entwickeln. Wenn man kommunizierte und sprach, war es wahrscheinlicher zu überleben. Dies leuchtet uns ein. In einer Gruppe, in welcher die Mitglieder miteinander reden können, sind Vorgänge wie die Jagd, das Wandern oder das Siedeln weitaus effizienter zu regeln. Mit der Sprache kam die Intelligenz – oder umgekehrt. Auf jeden Fall entwickelten sich beide wohl gemeinsam weiter. Intelligentere Individuen haben grösseren Erfolg in Gesellschaften. Dies lässt sich sowohl beim Menschen als auch bei Affen oder anderen Säugetieren beobachten. Wer listig, berechnend und geschickt ist, kann unter Umständen mehr erreichen als der „gute Trottel.“ Zudem haben Populationen mit einem grösseren Pool an Intelligenz und Wissen die Macht, weniger entwickelte Populationen zu verdrängen oder auszurotten. Man vermutet heute auch, dass es Homo sapiens war, welcher Homo neandertaliensis (Neandertaler) AUSGEROTTET und GEGESSEN hat. Zahlreiche andere Beispiele aus neuerer Zeit existieren. Mit der Auslöschung einer Gesellschaft bzw. Population verschwindet auch deren Wissen und „kulturellen Eigenheiten“. Auch hier gibt es viele Beispiele, z.B. die Eroberung von Südamerika durch die spanischen Konquistadoren, welche die Männer der einheimischen Stämme töteten und somit ihr Erbgut in die indianischen Gesellschaften einbrachten, indem sie sich die Frauen nahmen. Der Mensch hat eine lange und blutrünstige Geschichte der innerartlichen Konkurrenz um Lebensräume und Ressourcen – wie jede andere Art von Lebewesen. Doch anstatt dass der Mensch Reisszähne oder Krallen entwickelte, nahm seine Intelligenz zu. So zumindest argumentieren moderne Hypothesen über die Evolution der Menschen.
Nun denn: Wenn Intelligenz und Sprache das Ergebnis der Evolution waren und innerartliche Konkurrenz sowie das Formen von kooperativen Gruppen „gesellschaftliche“ (=verhaltensbiologische) Charakteristika hervorbringen können, warum massen sich denn gewisse Menschen an, der kulturellen Evolution ihren biologischen charakter abzustreiten?
Die kulturelle Evolution ist Bestandteil der biologischen Evolution! Somit sind auch gesellschaftliche Phänomene durch biologische Prozesse determiniert. Unsere Intelligenz – und damit meine ich die GESAMTHEIT DER INTELLIGENZ (also soziale, kommunikative, kreative, abstrakte usw.) – ist schliesslich durch nichts anderes determiniert wie durch den Aufbau unseres Gehirns. Dieser wiederum wird durch die genetischen Programme auf der DNA sowie die phänotypische Plastizität (Veränderlichkeit eines Organismus durch die Umwelt, in der er aufwächst und lebt) determiniert. Daraus folgt, dass jene Voraussetzung für eine „kulturelle Evolution“, die Intelligenz, ein biologisches Merkmal ist. Ergo ist auch die Kultur selbst ein biologisches Merkmal.
In “Biology” von Campbell et al, einem der meist-gekauften und bekanntesten Lehrbücher für Biologie überhaupt, steht zum Beispiel folgendes:
Over our recent evolutionary history, we have built up a diversity of structured societies with governments, laws, cultural values, and religions that define what is acceptable behaviour and what is not, even when unacceptable behaviour might enhance an individual’s Darwinian fitness. Perhaps it is our social and cultural institutions that make us distinct and that provide those qualities in which there is the least continuum between humans and other animals.
Cambell, N.A. (2008) Biology, 8th edition. Pearson Education Inc. Page 1142.
Diese Erkenntnis verändert nichts als das eigene Verständnis von der Welt und dem Menschen. Gesellschaftliche Prozesse und Diskussionen finden auch statt, ohne dass dieser Erkenntnis Rechenschaft getragen wird. Denn wir können nie anders als uns natürlich und „menschlich“ zu verhalten und es ist Teil unseres Habitus, die Gesellschaftsform stetig zu verändern, zu diskutieren und zu bestimmen, welche Form und welche Regeln uns wohl am besten weiterbringen. Und dazu gehört auch die Diskussion über die Rolle der Geschlechter. Was vor 50 oder 100 Jahren gut war, ist nicht zwingend heute auch noch gut. Die Gesellschaft war wohl in gewissen Teilen von den Männern dominiert. Doch ich bezweifle, dass nur Machtansprüche und Dominanz-Kämpfe dafür verantwortlich waren. Im Verlaufe der Evolution bleibt erhalten, was sich bewährt. Und wenn man bedenkt, dass heute ca. 7 Milliarden Menschen existieren, hat es sich sehr wohl bewährt. Doch die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Stellungen der Geschlechter, die Bildung, die Verfügbarkeit von Ressourcen und vielleicht auch die durchschnittliche Intelligenz (auch wenn mir letzteres meist nicht so scheint).
Und ja: Die Unterscheidung von Lebewesen aufgrund ihres Geschlechts ist sehr wohl sinnvoll. Denn die Existenz bzw. Nichtexistenz des Y-Chromosoms ist das grundlegendste Merkmal, welches alle Menschen teilen. Punktvariationen im gesamten Genom oder eine Charakterisierung nach Allelen macht aufgrund einer sowieso vorhandenen und für das Überleben der menschlichen Art absolut notwendigen genetischen Vielfalt ist heute noch nicht Routinemässig möglich. Aber das Y-Chromosom, also ein Sechsundvierzigstel des Chromosomensatzes ist es, welches unsere Morphologie, unseren Stoffwechsel (Muskelaufbau, Fettverbrennung, Hormonelle Konstitution) sowie einen Teil unseres Verhaltens steuert. Homo sapiens zeigt wie viele Tiere einen ausgesprochenen Sexualdimorphismus, das heisst die Frauen sehen während ihrer Geschlechtsreife ganz anders aus als die Männer. Und wer das nicht intuitiv erkennt, besitzt wahrscheinlich eine besondere Form der sexuellen Identität. Und das Argument, dass nicht alle Menschen die zur Reproduktion benötigten Attribute besässen, ändert nichts an der Tatsache, dass alle Menschen entweder weiblich oder männlich sind. Das Geschlecht wird schliesslich nicht durch die Fähigkeit zur Reproduktion bestimmt, sondern durch ein einzelnes Chromosom. Und ich meine explizit das biologische Geschlecht im Falle des Menschen.
PS: Sehr spannend sind Texte zum Thema Promiskuität und andere tierische Fortpflanzungsstrategien. Es ist absolut unklar, ob die ursprüngliche Fortpflanzungsstrategie von Homo sapiens die Promiskuität, die Polygynie oder die Polyadrie war. Wir sind wohl immer noch am herumproben, was denn am besten hinhaut
Nun noch zu dem, was eigentlich Anstoss zur Diskussion gab: Gender Studies und Gendermainstreaming. Ich bin immer noch der Überzeugung, dass Gender Studies eigentlich nichts anderes machen, als eine nicht wirklich nötige Diskussion um die Ungleichheit der Geschlechter vom Zaun zu brechen und Erklärung dafür suchen, warum Frauen eben anders sind als Männer und wie man sie gleichstellen kann und trotzdem den Unterschieden Rechenschaft zu tragen. Und diese Phänomene untersuchen schliesslich auch Psychologie, Soziologie, Medizin, Biologie (inkl. Soziobiologie, Verhaltensbiologie, Evolutionsbiologie, Genetik und Genomik, Physiologie), Philosophie, Pädagogik und so weiter und so fort.
Wer es möchte, soll doch Gender Studies studieren und in sein Leben einbinden. Ich möchte mir aber nicht die ganze Zeit sagen lassen, was Frauen oder Männer besser können und warum Frauen im landesweiten Durchschnitt weniger verdienen usw. Ich bin so weit, mein Leben auch ohne diese Erkenntnisse zu leben, denn wie gesagt möchte ich auf jedeN einzelneN individuell eingehen können. Zudem liegt es nirgendwo in meiner Hand, unmittelbar auf solche Dinge Einfluss zu nehmen. Das einzige was ich kann, ist bei Abstimmungen oder Kampagnen Position zu beziehen.
Des weiteren führen Gender Studies nicht zwingend zu einer gleichberechtigten Gesellschaft! Hierzu einfach EIN HYPOTHETISCHES, FREI ERFUNDENES BEISPIEL: Ein Gruppe Forscher aus der Geschlechterforschung findet heraus, dass Frauen aus klar bestimmbaren Gründen in Mathematik und Physik im Durchschnitt tatsächlich nicht so wettbewerbsfähig sind wie ihre männlichen Mitstudenten oder Arbeitskollegen. Die Studie findet auch heraus, dass Förderunterricht nichts bringt. Was nun? Die Wirtschaft wird innert Jahren die Schotten dicht machen und kein Arbeitgeber würde mehr freiwillig eine Frau in eine Versicherung, Bank oder eine Naturwissenschaftliche Position einstellen, wenn es daneben männliche Bewerber hat. Und was dann auf den Plan rückt, ist offensichtlich: Gendermainstreaming.
Ich möchte damit sagen: Wissenschaft muss der Befreiung der Gesellschaft und der Entwicklung (=Evolution?) des Wissens und Könnens dienen. Mit alten gesellschaftlichen Werten und Vorstellungen räumt man meiner Meinung nach mit “geschlechterblinder” Wissenschaft besser auf als mit Gender Studies oder ähnlichem. Man muss doch den Menschen beibringen, die alten Konstrukte und Vorstellungen über eine “richtige Gesellschaft” zu vergessen. Und dabei kann der evolutionsbiologische Ansatz sehr hilfreich sein. Nicht aber Feindbilder von “patriarchalischen” Gesellschaften oder Angst vor “Gender”… (jaaaaaaaa, ich bin ja nicht besser als alle anderen… NOCH nicht ^^)
Ich traue einfach einer Wissenschaft nicht, wenn sie aus einem politischen Auftrag heraus entstanden und nach politischen Schwerpunkten forscht. Ein Naturwissenschaftler erforscht auch nicht, was eine gesellschaftlich-politische Ideologie von ihm erwartet – sonst wäre es kein Naturwissenschaftler.
Ich bin ein Verehrer der Frauen und habe kein Problem damit, ihnen angenehmere Leben zuzustehen als mir selbst. Dies soll ihr Privileg sein. Doch ich habe ein Problem damit, wenn man das Geschlecht eines Menschen ausspielt auf Kosten des anderen. Also bei Quotenregelungen, bei Förderungsprogrammen, bei Wahlen jedwelcher Art oder sonstigen Verfahren (Rechtssprechung Sorgerecht o.ä.).
Die „kulturelle Evolution“ ist wie all unser Verhalten und unsere Errungenschaften (aber auch unserer Probleme) Ergebnis der biologische Evolution. Einen „biologischen Unterschied der Geschlechter“ zu leugnen oder zu behaupten, der Mensch habe sich „von der Natur emanzipiert“ oder was auch immer ist meiner Meinung nach dumm. Und nun muss mir kein Philosoph kommen, sonst zeig ich ihm seine Urinstinkte
Gender Studies sind süss, aber nicht nötig. Wir können unsere Vorurteile und die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus anderen Forschungsrichtungen auch verarbeiten, ohne eine scheinbar übergeordnete Instanz, welche immer alles nach Geschlechterkonformität beurteilt. Zudem: Schon nur der Name „Geschlechterforschung“ sagt ja bereits, dass die Forschenden von nicht vereinbaren Unterschieden zwischen denselben ausgehen… passt irgendwie nicht so recht ins Bild, wenn doch anderswo ganz anderes behauptet wird
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