„Das Netz der Netze ist ausgeworfen, denn jedermann sollte interaktiv werden – aber wer im Internet surft, wird hypergelinkt.“ (Ulrich Horstmann)
Warum hat der Dritte Weltkrieg nicht stattgefunden? Das ist die Leitfrage des vorliegenden Buches. Es beschreibt die Rolle der apokalyptischen Phantasie, die sich und uns das Schlimmste ausmalt, um es zu verhüten. Einen Grund zum Feiern gibt es trotzdem nicht. Die Arsenale sind weiterhin gefüllt. Der Kampf der Kriegsspiele und Simulationen geht weiter. Ulrich Horstmann: Abschreckungskunst. Zur Ehrenrettung der apokalyptischen Phantasie. Wilhelm Fink, München 2012. |
Zu Lebzeiten (1949-2008) firmierte er als Ulrich Horstmann: Horst-Ulrich Mann, Doppelgänger seiner selbst, schrieb zeitlebens unter einer Tarnkappe. Sein Herausgeber hat sie gelüftet. Damit sehen wir einen literarischen „Kampfschweiger“ Gestalt annehmen, dessen Werk man manches nachsagen kann, nur keine Verwechselbarkeit. Horst-Ulrich Mann: Kampfschweiger. Gedichte 1977-2007. Shoebox House Verlag, Hamburg 2011. |
Es war Homer, der die Urszene aller Totenreisen schuf und damit eine Tradition begründete, die bis in die Gegenwart reicht. Aber wie sieht es nun aus, das Jenseits der Dichter? Welche Schattenreiche hat ihre Phantasie hervorgebracht? Für die vorliegende Anthologie wurden Texte aus rund zweieinhalb Jahrtausenden ausgewählt. Entstanden ist ein dunkles Kaleidoskop, das die Unterwelt meist Angst einflößend und bedrohlich zeigt, seltener ironisch gebrochen oder lustvoll parodiert. U. Horstmann (Hrsg.): Schattenspiele: Eine Lesereise ins Jenseits der Dichter. Lambert Schneider, Darmstadt 2011. |
Es gibt die weitverbreitete Tendenz, Melancholie als alternative Bezeichnung für Niedergeschlagenheit und Depression zu benutzen. Die vorliegende Anthologie möchte diese Begriffsverwirrung korrigieren und Schwermut als eine Geisteshaltung vorstellen, die gerade nicht mit Resignation und Lethargie auf die Vergänglichkeit reagiert. Vielmehr erzeugt das Nicht-festhalten-Können im Melancholiker eine gewisse Überwachheit, eine einzigartige Sensibilität für die Fülle und Schönheit der sich entziehenden Welt. U. Horstmann (Hrsg.): Die Untröstlichen: Ein Melancholie-Lesebuch. Lambert Schneider, Darmstadt 2011. |
Schriftsteller wollen immer schreiben, denkt man. Doch es gibt Ausnahmen: Dichter, die das Schreiben aufgegeben haben. Warum? Und wie kommen sie damit zurecht? Ulrich Horstmann porträtiert diese ungewöhnlichen Menschen (von Hölderlin über Rimbaud bis Saliger und Hildesheimer) und untersucht die unterschiedlichen Motive und Strategien des Verzichts. U. Horstmann: Die Aufgabe der Literatur oder Wie Schriftsteller lernten, das Verstummen zu überleben. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2009. |
Ulrich Horstmann, nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Erfinder, ist von der Rolle. Verknüpfungswahn, diagnostiziert die Psychiatrie und zieht den Hochschullehrer aus dem akademischen Verkehr. Macht nichts, denn der Zwangspensionär hat anderweitig noch ein Hühnchen zu rupfen, mit seinem Urgroßvater nämlich, der 1887 verwitwet und unter Hinterlassung von vier kleinen Kindern aus der Weltgeschichte verschwunden ist. Die anachronistische Menschenjagd führt nach Südafrika und in den Burenkrieg. U. Horstmann: Rückfall. Roman. Verlag Johannes G. Hoof, Münster 2007. |
Dies ist eine literaturwissenschaftliche Publikation und Provokation. Sie unternimmt – am Besipiel Philip Larkins – den Versuch, die konventionelle Interpretationspraxis zu substituieren durch das Zusammenspiel von Übersetzung und (kurzem) Kommentar. Damit grenzt sie ihren Geltungsanspruch zunächst auf ein bestimmtes, aber sehr umfangreiches Textkorpus ein: das fremdsprachige Gedicht. U. Horstmann: Das Larkin-Projekt. Probeläufe einer hybriden Gedicht-Lektüre. Shaker Media, Aachen 2007. |