„Das Netz der Netze ist ausgeworfen, denn jedermann sollte interaktiv werden – aber wer im Internet surft, wird hypergelinkt.“ (Ulrich Horstmann)


untier.de – Die Ulrich-Horstmann-Seiten
Ulrich Horstmann, geboren 1949, aufgewachsen unter beredten Büchern im mundfaulsten Teil Westfalens. Studium der Anglistik und Philosophie. Im Besitz der niederen und höheren akademischen Weihen, gleichwohl der literarischen Schwarzarbeit ergeben: Erzählungen, Lyrik, Theaterstücke, Hörspiele, Aphorismen, Romane – und die Streitschrift „Das Untier“ (1983), die das „Neue Deutschland“ zu der besorgten Anfrage veranlasste, „wann Professor Horstmann seinen Nervenarzt zuletzt konsultiert hat“.
abschreckungskunst

Warum hat der Dritte Weltkrieg nicht stattgefunden? Das ist die Leitfrage des vorliegenden Buches. Es beschreibt die Rolle der apokalyptischen Phantasie, die sich und uns das Schlimmste ausmalt, um es zu verhüten. Einen Grund zum Feiern gibt es trotzdem nicht. Die Arsenale sind weiterhin gefüllt. Der Kampf der Kriegsspiele und Simulationen geht weiter.

Ulrich Horstmann: Abschreckungskunst. Zur Ehrenrettung der apokalyptischen Phantasie. Wilhelm Fink, München 2012.


kampfschweiger

Zu Lebzeiten (1949-2008) firmierte er als Ulrich Horstmann: Horst-Ulrich Mann, Doppelgänger seiner selbst, schrieb zeitlebens unter einer Tarnkappe. Sein Herausgeber hat sie gelüftet. Damit sehen wir einen literarischen „Kampfschweiger“ Gestalt annehmen, dessen Werk man manches nachsagen kann, nur keine Verwechselbarkeit.

Horst-Ulrich Mann: Kampfschweiger. Gedichte 1977-2007. Shoebox House Verlag, Hamburg 2011.


schattenspiele

Es war Homer, der die Urszene aller Totenreisen schuf und damit eine Tradition begründete, die bis in die Gegenwart reicht. Aber wie sieht es nun aus, das Jenseits der Dichter? Welche Schattenreiche hat ihre Phantasie hervorgebracht? Für die vorliegende Anthologie wurden Texte aus rund zweieinhalb Jahrtausenden ausgewählt. Entstanden ist ein dunkles Kaleidoskop, das die Unterwelt meist Angst einflößend und bedrohlich zeigt, seltener ironisch gebrochen oder lustvoll parodiert.

U. Horstmann (Hrsg.): Schattenspiele: Eine Lesereise ins Jenseits der Dichter. Lambert Schneider, Darmstadt 2011.


schattenspiele

Es gibt die weitverbreitete Tendenz, Melancholie als alternative Bezeichnung für Niedergeschlagenheit und Depression zu benutzen. Die vorliegende Anthologie möchte diese Begriffsverwirrung korrigieren und Schwermut als eine Geisteshaltung vorstellen, die gerade nicht mit Resignation und Lethargie auf die Vergänglichkeit reagiert. Vielmehr erzeugt das Nicht-festhalten-Können im Melancholiker eine gewisse Überwachheit, eine einzigartige Sensibilität für die Fülle und Schönheit der sich entziehenden Welt.

U. Horstmann (Hrsg.): Die Untröstlichen: Ein Melancholie-Lesebuch. Lambert Schneider, Darmstadt 2011.


Rede und Antwort
horstmann
Im Video-Portal zur westfälischen Literatur: Zwei Interviews mit und eine Lesung von Ulrich Horstmann, 25.06.2010, Museum für westfälische Literatur, Haus Nottbeck.
pfeil Video-Interviews und Lesung
aqua_regia

Schriftsteller wollen immer schreiben, denkt man. Doch es gibt Ausnahmen: Dichter, die das Schreiben aufgegeben haben. Warum? Und wie kommen sie damit zurecht? Ulrich Horstmann porträtiert diese ungewöhnlichen Menschen (von Hölderlin über Rimbaud bis Saliger und Hildesheimer) und untersucht die unterschiedlichen Motive und Strategien des Verzichts.

U. Horstmann: Die Aufgabe der Literatur oder Wie Schriftsteller lernten, das Verstummen zu überleben. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2009.


Aufhören!
In einer Rede von 2004 erklärte Ulrich Horstmann seinen schriftstellerischen Bankrott. Nach dreißig Jahren, in denen er seinem akademischen Brotberuf die Zeit gestohlen und sich mit seinem heimlichen Laster vergnügt habe, strecke er die Waffen. Einige Zeit kokettierte der ausgemusterte Autor mit Todesanzeigen in eigener Sache, bis er – mit dem Roman „Rückfall“ (2007) – rückfällig wurde. Sein neues Buch „Die Aufgabe der Literatur“ (2009) betrachtet die nachhaltig poetisch Blockierten und literarischen Verweigerer. Diejenigen also, die nicht mit dem Aufhören aufgehört haben.
pfeilHorstmann über das Aufhören
aqua_regia

Ulrich Horstmann, nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Erfinder, ist von der Rolle. Verknüpfungswahn, diagnostiziert die Psychiatrie und zieht den Hochschullehrer aus dem akademischen Verkehr. Macht nichts, denn der Zwangspensionär hat anderweitig noch ein Hühnchen zu rupfen, mit seinem Urgroßvater nämlich, der 1887 verwitwet und unter Hinterlassung von vier kleinen Kindern aus der Weltgeschichte verschwunden ist. Die anachronistische Menschenjagd führt nach Südafrika und in den Burenkrieg.

U. Horstmann: Rückfall. Roman. Verlag Johannes G. Hoof, Münster 2007.


Humanism sucks
„Ich sage immer, was ich da gemacht habe in diesem Buch (dem „Untier“), das ist Eventualphilosophie gewesen. Was ich damit meine: Ich denke mich in eine Welt, und da kann man auch nicht hinfliegen mit irgendwelchen Reiseunternehmen, ich denke mich in eine Welt, die dadurch definiert ist, daß es uns nicht mehr gibt, daß es auch keine philosophische Intelligenz mehr gibt. Und mit dieser Welt muß ich vorher denkerisch klarkommen, weil, wenn sie da ist, ist kein denkendes Subjekt mehr existent.“ Humanism sucks, sagt Ulrich Horstmann.
pfeil Abspielen
aqua_regia

Dies ist eine literaturwissenschaftliche Publikation und Provokation. Sie unternimmt – am Besipiel Philip Larkins – den Versuch, die konventionelle Interpretationspraxis zu substituieren durch das Zusammenspiel von Übersetzung und (kurzem) Kommentar. Damit grenzt sie ihren Geltungsanspruch zunächst auf ein bestimmtes, aber sehr umfangreiches Textkorpus ein: das fremdsprachige Gedicht.

U. Horstmann: Das Larkin-Projekt. Probeläufe einer hybriden Gedicht-Lektüre. Shaker Media, Aachen 2007.


Findbuch – Vorlass Ulrich Horstmann
Der literarische Vorlass Ulrich Horstmanns wurde aufgrund eines Depositalvertrages vom 17./21. August 2007 in das Westfälische Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen übernommen. Der Vorlass umfasst 355 Verzeichnungseinheiten mit Unterlagen von 1964 bis 2009. Der Bestand ist frei benutzbar im Lesesaal des LWL-Archivamtes.
pfeil Online-Findbuch
„Zeit“-Rezensionen
„Der Rezensent: Ein Buchmacher für Bestseller“, heißt es kritisch in einem Aphorismus Horstmanns. Der Wiederholungstäter veröffentlichte seit 1986 etwa achtzig Buchbesprechungen, unter anderem in „Die Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Rundschau“, „Die Welt“, „Neue Zürcher Zeitung“. Die „Zeit“-Rezensionen sind jetzt auch online zugänglich.
pfeil Horstmann als Rezensent
Horstmann in literaturkritik.de
Das Rezensionsforum literaturkritik.de erscheint seit 1999 monatlich an der Universität Marburg. Die Besprechungen zu über 10.000 literarischen und kulturwissenschaftlichen Neuerscheinungen sind kostenlos zugänglich. Ebenfalls seit 1999 werden Horstmanns Bücher regelmäßig „besprochen“.
pfeil Rezensionen zu Horstmann
Die Presse über untier.de
„Ob man die Schriften von Ulrich Horstmann lesen sollte, ist zumindest umstritten. Horstmann nennt sein Denken ‚anthropfugal‘. Das heißt ‚menschenfliehend‘ und ist wörtlich gemeint. Die Probleme der Menschheit nämlich könnten nur durch die Abschaffung der Menschheit gelöst werden, meint der Professor für Anglistik an der Universität Gießen. Enge Anhänger seiner Lehre haben ihm eine Website unter dem passenden URL www.untier.de gewidmet. Man findet hier so viele Zitate, Werkübersichten und Rezensionen, dass die Frage einer weiteren Lektüre entscheidbar wird. Man muss nicht.“
pfeil Pressemeldungen

Seitenanfang Drucken