Wie Schulkinder mit dem Internet vertraut gemacht werden

Heutzutage ist das Internet aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und bietet auch für Kinder im Grundschulalter eine Reihe an interessanten Lern-, Informations- und Spiele-Möglichkeiten an. Neben ersten Kontakten mit dem Internet im Privaten werden viele Kinder in der Regel in der dritten oder vierten Klasse mit dem Medium Internet vertraut gemacht.

Grundregeln für den Umgang im Internet erstellen

Das Wichtigste ist es, Kindern beim Umgang mit dem Internet klare Regeln aufzustellen. So sollte ähnlich wie beim Fernsehen der Internetkonsum zunächst zeitlich begrenzt werden. Grundschulkinder sollten etwa nicht länger als eine halbe Stunde im World Wide Web verbringen. Auch sollten Eltern und Lehrer regelmäßig einen Blick auf das haben, was sich die Kinder im Internet anschauen und welche Seiten sie aufrufen. Zudem kann es sinnvoll sein, ihnen eine eigene Favoritenliste zu erstellen und eine Software zu installieren, mit der nicht kindgerechte Inhalte geblockt werden können. Außerdem sollten den Kindern eingeschärft werden, dass sie im Internet niemals irgendwelche Daten von sich preisgeben dürfen. Das Thema Chatten ist bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Generell gilt aber, dass das Chatten erst für Kinder ab 14 Jahre sinnvoll ist. Auch hier sollten Eltern und Lehrer darauf achten, dass sich Kinder nur in einem moderierten oder kontrollierten Chatraum tummeln und ihnen ebenfalls klare Zeitvorgaben machen, wie lange sie chatten dürfen.

Seiten für Kinder im Internet

Im Internet gibt es eine ganze Reihe an Seiten, die liebevoll und kindgerecht gestaltet worden sind. Auf ihnen können Kinder sich spielerisch jede Menge Wissen aneignen und sich kreativ betätigen. Einige Beispiele sind etwa die Seite “Blinde Kuh”, “Geolino”, “Was ist was”, “Rossipotti”, “Kindernetz” oder “Kidsville”. Auf der Seite von “Blinde Kuh” lässt sich eine auf Kinderbedürfnisse zugeschnittene Suchmaschine finden. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten zum Rechnen, Schreiben, Rate- und andere Spiele sowie eine Plauderecke und eine Sammlung mit leckeren Kochrezepten. “Geolino” und “Was ist was” sind zwei Seiten, auf denen es darum geht, spielerisch Wissen zu vermitteln. Hier finden Kinder Wissenswertes aus den Bereichen Natur, Sport, Geschichte, Physik und Technik und können sich mit kleinen Aufgaben und Quizspielen dieses Wissen aneignen. “Rossipotti” ist ein Krokodil, das am liebsten Bücher frisst. Auf dieser Seite werden daher neue Bücher vorgestellt und auch Geschichten zum Lesen veröffentlicht. Auch die Nutzer dieser Seite können selbst Literaturtipps abgeben. Im Kindernetz, eine Seite die vom SWE herausgegeben wird, gibt es Kindernachrichten und eine Reihe an Spielen. So kann gepuzzelt werden oder mit Janosch-Figuren ein wenig Action erlebt werden. Eine Chatfunktion hat diese Seite ebenfalls zu bieten. Auf “Kidsville” schließlich können Kinder eine eigene Villa aufbauen, im Café andere Kinder treffen oder lustige E-Cards verschicken.

Weitere Informationen zum Thema

Wer weitere Informationen zum Thema Kinder und Internet sucht, der sollte sich die Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend anschauen und kann sich dort auch eine Informationsbroschüre mit vielen Tipps bestellen. Eine andere Möglichkeit ist der Erwerb des Internet-Führerscheins. Dieser wird in vielen Kursen in Volkshochschulen angeboten.

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Studiengebühren – welche großen Unis sie nicht mehr verlangen

Ein Studium aufnehmen, sollte für jeden jungen Menschen möglich sein. Mit dieser These trat die SPD in die Regierungsbildung nach Adenauer und schaffte die Studiengebühren ab. Diese heilige Kuh wurde vor einiger Zeit geschlachtet. Nun lasten die Studiengebühren auf einigen Universitäten schwer wie Blei. Denn egal wie wichtig sie für die deutsche Bildungslandschaft sind, es gibt Hochschulen in Deutschland von exzellentem Ruf, die keine Studiengebühren verlangen. Dorthin wandern die jungen Menschen und sie nehmen all das mit, was ein junges Leben ausmacht: die Bereitschaft zur Ansiedlung und zur Familiengründung.

Hessen reagiert

Die ursprünglich zur wirtschaftlichen Aufwertung der Universitäten eingeführten Studiengebühren stellen für viele Hochschulen mittlerweile ein Problem dar. Denn Studiengebühren sind, wie alle Dinge rund um Bildung betreffend, Ländersache. Also erheben einige Länder innerhalb Deutschlands Studiengebühren, andere nicht. Berlin zum Beispiel erhebt keine Studiengebühren. Auch wenn die Diskussion immer wieder in diese Richtung geht, die Stadt Berlin wird trotz großer finanzieller Probleme auf die Einführung von Studiengebühren verzichten. Das haben die Studenten der großen deutschen Humboldt Universität oder der Freien Universität Berlin ganz allein ihrer Regierung unter Wowereit zu verdanken. Solange die SPD in Berlin weiter regiert, ist das Thema Studiengebühren vom Tisch. Anders sieht es da in Hessen aus. Auch Hessen hat in Frankfurt und Kassel große und berühmte Universitäten. Diese ohnehin schon mit rückläufigen Erstsemestern gezeichneten Hochschulen hatten durch die Einführung der Gebühren noch weitere Rückläufe in den Studierendenzahlen zu verzeichnen.

Erststudium vielerorts gebührenfrei

So reagierte das Land Hessen und schaffte im Jahr 2011 die Studiengebühren wieder ab. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Universitäten schnell erholen. Die meisten Hochschulen bestätigen diesen Trend und würden jederzeit die Gebühren wieder abschaffen. Denn anstatt Gelder freizusetzen und neue Forschungsmöglichkeiten zu eröffnen, schaffen die Studiengebühren einen höheren Verwaltungsaufwand, die maßgeblich mit der Qualitätssicherung der Vorlesungen und Seminare zu tun hat. Des Weiteren reichen die eingenommenen Gelder nicht aus, um neue Forschungszweige zu eröffnen, es werden lediglich vorhandene unterstützt oder dringende Anschaffungen im Bereich der Lehrmittel getätigt. Die Landesregierungen verweigern darüber hinaus die Vermittlung neuer Gelder zu Forschungszwecken an die Universitäten mit der Begründung, dass die Universitäten nun über genügend finanzielle Mittel verfügen sollten. Darüber hinaus suchen viele junge Menschen Universitäten, an denen sie günstig studieren können und wandern von den großen deutschen Universitäten zu den kleineren. Sie nehmen all ihre Kaufkraft und ihre Bereitschaft zur Familiengründung in diese Orte mit. Das ist ein großer wirtschaftlicher Gewinn für Universitäten mit geringer Zahl an Studierenden und ihre Gemeinden in der Umgebung.

Vergleichen lohnt sich

Wer also in Nordrhein Westfalen ein Studium anstrebt und sich an eine der großen deutschen Universitäten einschreiben möchte, dem sei angeraten, den Blick ein wenig über die Grenzen des Landes auf andere deutsche Bundesländer schweifen zu lassen. In Bundesländern wie Berlin, Rheinland-Pfalz oder Hessen gibt sehr berühmte Hochschulen wie die Mainzer Gutenberg Universität oder die Humboldt Universität Berlin. Sie alle genießen einen guten Ruf und machen das Studieren nicht nur angenehm, sondern auch bezahlbar.

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G8-Abitur: Pro und Contra

Abitur in nur noch 8 statt bisher 10 Jahren. Ein Jahr fehlt. Aber tut es das wirklich oder wurde in der Klasse 11 nichts gelernt, was wesentlich für das Abitur und die weitere Entwicklung nützlich gewesen wäre? Bildung ist immer auch ein Teil Persönlichkeitsentwicklung. Mit jeder Information die wir neu dazu gewinnen, entwickeln wir uns unbemerkt ein kleines Stückchen weiter. Fällt das nun weg?

Nachteile des verkürzten Abiturs

Bisher haben viele Schüler, die nach der zehnten Klasse keine Lehrstelle gefunden haben, die Klasse 11 besucht, um die Wartezeit zu überbrücken. Diese Zahlen werden sich vermutlich reduzieren, da der Unterrichtsstoff unmittelbar nach der zehnten Klasse umfangreich wird und der Lerndruck steigt. Zuvor war die elfte Klasse eine Art nützliche Warteschleife in der einige einen Aufenthalt im Ausland geplant und umgesetzt haben und die Anderen langsam aber sicher auf die bevorstehende zwölfte Klasse vorbereitet wurden. Manche Grundkenntnisse, die für die zwölfte und dreizehnte Klasse benötigt wurden, wie in Mathematik und Chemie, können nun nicht mehr langsam und ausführlich erklärt werden, sondern müssen mit Hochdruck schnell und zielstrebig erlernt werden. Wer den plötzlichen Lerndruck nach der zehnten Klasse nicht aushalten kann weil die Orientierung der elften Klasse fehlt, wird sicher abgehen und sich eine Lehrstelle suchen. Für die Lehrer wird es, je nach Wissensstand der Schüler und nach Art der Schule, schwieriger sein, das Wissen aus 3 Jahren in 2 Jahren so in die Köpfe der Schüler zu bekommen, dass der Unterricht nicht nur Vorträgen an der Universität gleicht, sondern als handlungsorientierter Unterricht erlebbar ist und Spaß macht. Neue Lernkonzepte müssen her, die die intrinsische Motivation der Schüler stärken und Spaß an der Thematik Schule machen.

Vorteile des verkürzten Abiturs

Ganz simpel: Schüler sind schneller fertig, können eher eine Berufsausbildung beginnen oder studieren und haben theoretisch ein Jahr eher als bisher ein monatliches Gehalt auf ihrem Konto. Ob diese Theorie in die Praxis übertragbar ist, wird sich in den kommenden Jahren herausstellen. Wer die beiden letzten Jahre zum Abitur durchhält, wird in Zukunft oft für einen Studienplatz geeignet sein, Die Fähigkeit, viel Wissen in kurzer oder begrenzter Zahl zu erlernen, wurde bereits angeeignet. Der Staat spart Geld für das abgeschaffte Schuljahr und könnte dieses in die Ausstattung der Schulen investieren, wie in Schulbücher, Modernisierungsmaßnahmen oder weitere Bildungsmaßnahmen. Wer Abitur machen will, hat nur noch zwei Jahre statt drei Jahren zeitlichen Abstand zu den Schülern, die den Realschulabschluss machen – somit sinkt die Hemmschwelle, das Abitur machen zu wollen, weil bereits 2 Jahre später in das Berufsleben gestartet werden kann.

Neue Chancen durch ein neues Bildungssystem

Es gibt diverse Vor- und Nachteile, die das neue Bildungssystem kennzeichnen. Jeder von uns wird diese Punkte um weitere ergänzen können. Und dennoch müssen die Schüler, Lehrer und auch die Eltern in Zukunft damit zurechtkommen. In den neuen Bundesländern gab es von jeher keine 3 Jahre Endspurt bis zum Abitur, dort wurde schon immer in zwei Jahren unterrichtet, wofür Westdeutschland sich drei Jahre Zeit gelassen hat. Und dennoch sind aus den ehemaligen Abiturienten intelligente, ambitionierte und fleißige Menschen geworden.
Veränderungen müssen nicht schlecht sein, im Gegenteil: sie halten uns und die Gesellschaft lebendig.

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Frankreichs berühmteste Philosophen

Mit der Bindung an die eigene Sprache und ein nationales Staatsgebilde entsprangen in der Renaissance politische und ethische Philosophien von zum Beispiel Michel de Montaigne oder Jean Bodin. War Bodin ein erster französischer Denker des Staatsrechts, initiierte Montaigne den neuen literarischen Stil des “Essais”, welcher durch Reflexionen und eine Wissenschaftsskepsis gekennzeichnet war. In seinem “Versuch” offenbart sich der Humanist als politischer Freidenker und Anhänger persönlicher Erfahrungen, anstelle blinden Gehorsams.

Auf dem Weg zur Französischen Revolution

Im 17. Jahrhundert tritt einer der bekanntesten Philosophen der Geschichte auf den Plan: René Descartes begründet die sogenannte Bewusstseinsphilosophie und den kritischen Rationalismus. Neben bedeutenden Beiträgen des Mathematikers zur analytischen Geometrie, stammt der wohl bekannteste Satz Descartes aus den “Meditationen über die Grundlagen der Philosophie” – einem Hauptwerk des kritischen Rationalismus, in dem Descartes seine Metaphysik an Hand der These “Ich denke, also bin ich” entwirft, um dann einen der populärsten Gottesbeweise aufzustellen. Blaise Pascal, gleichfalls Mathematiker, stellt um 1650 die Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf. In seinem Hauptwerk “Les Pensées” erteilt er dem Rationalismus bezüglich seiner absoluten Erkenntnisfähigkeit eine Absage: Die letzten Gründe unseres Seins und unser Seelenfrieden lassen sich allein durch kontemplative Einkehr erlangen, welche im religiösen Glauben stattfindet. Große Denker innerhalb der französischen Aufklärung waren unter anderem Montesquieu, der die Idee der Gewaltenteilung begründete und de La Mettrie, der mit seinem 1747 erschienen Werk “L’homme machine” bekannt wurde. In seinem Werk vertritt er einen erfahrungsbasierten Materialismus, der keine metaphysischen Vorannahmen trifft. Auf Grund seiner radikal atheistischen Einstellung wurde La Mettrie nicht nur von Philosophen-Kollegen geschmäht. Ein weiterer herausragender Philosoph der Aufklärung ist Jean-Jacques Rousseau, der mit seiner staatstheoretischen Schrift “Der Gesellschaftsvertrag” und seinem Bildungsroman “Émile” zu einem geistigen Wegbereiter der französischen Revolution zählt. Rousseau durchleuchtete das etablierte Kulturwesen Mensch und skizzierte es im Kontrast zum Menschen im ursprünglichen Naturzustand.

Reflexionen in der Moderne

Die französischen Philosophien des 19. Jahrhunderts waren sehr stark von soziologischen Denkrichtungen geprägt. Wegweisende Theoretiker waren hier der Begründer des Positivismus, Auguste Comte, und der Gründer der empirischen Sozialwissenschaften, Emile Durkheim. Der Hermeneutik wurde, federführend durch Paul Ricoeur, im 20. Jahrhundert der Weg in die Wissenschaftsdebatten geebnet. Jean-Paul Sartre entwarf sein Konzept eines atheistischen Existenzialismus. Theoretisches Fundament der Denkschule ist das 1943 erschienene Werk Sartres “Das Sein und das Nichts”. Die tiefgehende Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse hatte zudem wichtigen Einfluss auf das Denken großer Philosophen wie Derrida, Deleuze oder Foucault, die dem Poststrukturalismus und der Postmoderne zugeordnet werden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts befassten sich viele Philosophen mit dem an Ferdinand de Saussure angelehnten Strukturalismus, einer aus der Linguistik hervorgegangenen Disziplin. Zu ihnen gehörten Jacques Lacan, Claude Lévi-Strauss und Roman Jakobson.

Die Philosophie und ihre praktischen Herausforderungen

Das 20. Jahrhundert prägten, nach den Jahren ereignisreicher französischer Philosophiegeschichte, phänomenologische Philosophen. Merleau-Ponty oder Emmanuel Levinas rückten die Themen Leiblichkeit, das Selbst und der Andere und Wahrnehmung in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen, welche neben neurobiologischen und medizinisch-ethischen Debatten weiterhin aktuell sind.

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Die Entwicklung des deutschen Bildungssystems in den letzten 10 Jahren

In den vergangenen zehn Jahren sind die Ansprüche an das deutsche Bildungssystem stark gestiegen. Firmen klagen darüber, dass die Auszubildenden über wenig Allgemeinwissen verfügen. Auch an den Fremdsprachenkenntnissen deutscher Abiturienten werden Mängel festgestellt. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Gesellschaft stehen große Ansprüche an das Bildungssystem im Raum, die verwirklicht werden müssen, damit Deutschland wettbewerbsfähig bleiben kann.

Von PISA und dem Run auf die Universitäten

Das schlechte Abschneiden bei der PISA – Studie im Jahre 2002 brachte das deutsche Bildungssystem auf den Prüfstand. Jahrelang gefestigte Strukturen werden seitdem diskutiert und auch mit Erfolg verändert. Die Leistungen deutscher Schüler konnten wesentlich gesteigert werden, liegen aber in vielen Fällen immer noch hinter denen anderer Industrieländer zurück. Eine Folge der PISA-Studie war auch, dass in verschiedenen Bundesländern Ganztagsschulen gefördert werden, die den Kindern eine gute Lernbetreuung ermöglichen. Deutsche Universitäten und Hochschulen haben in den letzten Jahren einen Run erlebt. Besonders ostdeutsche Hochschulen bieten gute Studienbedingungen. Für die neuen Bundesländer ist es extrem wichtig, junge Menschen ins Land zu ziehen, die vielleicht später auch hier bleiben wollen. Denn der Bevölkerungsschwund ist hier besonders groß. Viele Unis sind deshalb ganz neu umgebaut worden und überzeugen mit einem vielfältigen Lehrangebot. Die Länder wissen, dass die Hochschulen wichtige Standortfaktoren sind und haben sie gerade deshalb wesentlich ausgebaut.

Diskussion um zentrale Gesetze

In den letzten Jahren werden zentrale Vorschriften für die deutschen Schulabschlüsse diskutiert. Ein Zentralabitur stand ebenfalls auf den Tagesordnungen der Kultusministerkonferenzen. Seit 2009/2010 werden in 15 von 16 Bundesländern die Abiturprüfungen zentral geschrieben, allerdings nicht in allen Fächern. Einig ist man sich darüber, dass es einheitlichere Vorgaben geben soll. Damit wird das Abitur bundesweit vergleichbar und schafft ähnliche Voraussetzungen für einen Zugang an Europas Hochschulen. Bemängelt wurde und wird auch immer wieder, dass deutsche Schüler sehr früh in die verschiedenen Schularten aufgeteilt werden. Bereits in Klasse fünf wird festgelegt, wer Haupt-, Realschüler oder Gymnasiast wird. Verschiedene Verbände sprechen von einer “Vorsortierung für das Leben”. Hier sind die Länder schon weitergekommen als noch vor einigen Jahren. In Thüringen sind zum Beispiel Haupt- und Realschule als Regelschule zusammengelegt, ein Wechsel zwischen den beiden Schultypen ist gut möglich. Lediglich der Weg ins Gymnasium ist immer noch schwer, wenn er nicht sofort nach der Grundschule gegangen wird. Zunehmend gewinnt auch die Eingliederung von Förderschülern und Kindern mit Behinderungen ins normale Schulleben an Bedeutung. Zahlreiche erfolgreiche Modellprojekte laufen, die allerdings auch immer wieder ihre Kritiker auf den Plan rufen. In der Spezialschule waren Lehrpläne und Betreuung ganz speziell auf diese Kinder zugeschnitten, es konnte ihnen die größtmögliche Aufmerksamkeit zukommen.

Ein System im Umbruch

In der Diskussionskultur Deutschlands wird eins klar: Das Bildungssystem wird nicht so bleiben, wie es ist. Dafür werden unter anderem die Anforderungen der Globalisierung und des vereinten Europa sorgen, die immer neue Anforderungen stellen. Das Bildungssystem muss sich auch mit dem anderer Länder vergleichen lassen, die besser sind. Es wird daran wachsen, das ist ganz sicher. Es ist auch davon auszugehen, dass es mehr zentrale Richtlinien geben wird.

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Deutschlands berühmteste Philosophen

Deutschlands berühmteste Philosophen heißen mit Sicherheit nicht nur Sloterdeijk oder Bazon Brock. Nein, die Liste der Berühmtheiten ist lang und eindrucksvoll. Und die klingenden Namen sind Kant, Hegel und Adorno. Was aber machte diese Philosophen so berühmt und weshalb haben ihre Thesen und Lehren auch heute noch Bestand?

Von Marx einmal abgesehen

Marx’ Schrift über die ökonomische Gesellschaft ist mit Sicherheit ein Meisterwerk, das bei den meisten Menschen jedoch vollkommen falsch verstanden worden ist. Seine Thesen sind auch heute noch so aktuell wie damals und sein Denken so frisch wie einst. Und das hat Marx mit den ganz großen deutschen Philosophen gemeinsam. Ihr Denken ist frisch, unverbraucht, neu und ganz und gar richtungsweisend. Bereits im Mittelalter riefen deutsche Philosophen unter Karl dem Großen zu neuem Denken auf, nährten sie ihren Geist an antiken Denkern wie Aristoteles und Platon. Doch erst die Aufklärung brachte die erstaunlichen Denkanstöße eines Immanuel Kant hervor. Kant gilt als der Denker der deutschen Aufklärung. Mit seinen Schriften über die Kritiken des Verstandes, des Denkens und daraus resultierend des Handelns eroberte er die damalige europäische Elite und heute die gesamte Welt. Es gibt weltweit eigene Forschungszweige rund um Kant, die sich ganz der Analyse seiner Schriften widmen.

Alles nach Kant

Wie schwierig es ist, nach einem solchen großen Denker einen Platz in der Philosophie Geschichte zu erhaschen, kann sich wohl jeder denken. Tatsächlich war es sehr lange Zeit nach Kant sehr still in der deutschen Philosophie, bis die gesellschaftlichen Fragen des 19. Jahrhunderts so dringend wurden, dass sich die Philosophen in das Geschehen erneut durch spannende Denkansätze begaben. Georg Wilhelm Friedrich Hegel gilt als der Wegbereiter des Marxismus, als Philosoph, der das Denken und Handeln der Menschen ausschließlich über die Geschichte definiert. Die so entstandenen Ideen sind allesamt empirisch, also der Erfahrung der Menschen grundlegend anhängend. Und aus diesen Ideen entwickelten sich in Frankfurt am Main die spannenden modernen Ideen eines Theodor W. Adorno. Er selbst sah sich immer in der Tradition Hegels und Marx’ und stimmte seine Theorien an die modernen Verhältnisse an. Heraus kam eine sozialphilosophische Denkrichtung. Diese Theorien hielten die Studenten 1968 in Atem und bestimmten maßgeblich die kritischen und philosophischen Schriften der Gesellschaft in jener Zeit.

Neue Philosophen in Sicht?

Und es scheint, als sei die deutsche Philosophie schon wieder in einer schwierigen Phase. Denn zurzeit gibt es kaum nennenswerte neue Ansätze des Denkens. Philosophen wie Sloterdeijk und Bazon Brock verkaufen sich und ihre Thesen in Talkshows. Sie erreichen damit Millionen. Auch deren Nachfolger im Geist, Richard David Precht, gaukelt modernes Wissen vor, zieht die Aufmerksamkeit eines Dandys gleich auf sich, allerdings ohne nennenswerte Inhalte. Sucht man also nach den berühmten Philosophen Deutschlands, so bleibt nichts anderes als die Vergangenheit, in der, so will man hoffen, auch die Zukunft steckt.

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