Die Entwicklung des deutschen Bildungssystems in den letzten 10 Jahren

In den vergangenen zehn Jahren sind die Ansprüche an das deutsche Bildungssystem stark gestiegen. Firmen klagen darüber, dass die Auszubildenden über wenig Allgemeinwissen verfügen. Auch an den Fremdsprachenkenntnissen deutscher Abiturienten werden Mängel festgestellt. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Gesellschaft stehen große Ansprüche an das Bildungssystem im Raum, die verwirklicht werden müssen, damit Deutschland wettbewerbsfähig bleiben kann.

Von PISA und dem Run auf die Universitäten

Das schlechte Abschneiden bei der PISA – Studie im Jahre 2002 brachte das deutsche Bildungssystem auf den Prüfstand. Jahrelang gefestigte Strukturen werden seitdem diskutiert und auch mit Erfolg verändert. Die Leistungen deutscher Schüler konnten wesentlich gesteigert werden, liegen aber in vielen Fällen immer noch hinter denen anderer Industrieländer zurück. Eine Folge der PISA-Studie war auch, dass in verschiedenen Bundesländern Ganztagsschulen gefördert werden, die den Kindern eine gute Lernbetreuung ermöglichen. Deutsche Universitäten und Hochschulen haben in den letzten Jahren einen Run erlebt. Besonders ostdeutsche Hochschulen bieten gute Studienbedingungen. Für die neuen Bundesländer ist es extrem wichtig, junge Menschen ins Land zu ziehen, die vielleicht später auch hier bleiben wollen. Denn der Bevölkerungsschwund ist hier besonders groß. Viele Unis sind deshalb ganz neu umgebaut worden und überzeugen mit einem vielfältigen Lehrangebot. Die Länder wissen, dass die Hochschulen wichtige Standortfaktoren sind und haben sie gerade deshalb wesentlich ausgebaut.

Diskussion um zentrale Gesetze

In den letzten Jahren werden zentrale Vorschriften für die deutschen Schulabschlüsse diskutiert. Ein Zentralabitur stand ebenfalls auf den Tagesordnungen der Kultusministerkonferenzen. Seit 2009/2010 werden in 15 von 16 Bundesländern die Abiturprüfungen zentral geschrieben, allerdings nicht in allen Fächern. Einig ist man sich darüber, dass es einheitlichere Vorgaben geben soll. Damit wird das Abitur bundesweit vergleichbar und schafft ähnliche Voraussetzungen für einen Zugang an Europas Hochschulen. Bemängelt wurde und wird auch immer wieder, dass deutsche Schüler sehr früh in die verschiedenen Schularten aufgeteilt werden. Bereits in Klasse fünf wird festgelegt, wer Haupt-, Realschüler oder Gymnasiast wird. Verschiedene Verbände sprechen von einer “Vorsortierung für das Leben”. Hier sind die Länder schon weitergekommen als noch vor einigen Jahren. In Thüringen sind zum Beispiel Haupt- und Realschule als Regelschule zusammengelegt, ein Wechsel zwischen den beiden Schultypen ist gut möglich. Lediglich der Weg ins Gymnasium ist immer noch schwer, wenn er nicht sofort nach der Grundschule gegangen wird. Zunehmend gewinnt auch die Eingliederung von Förderschülern und Kindern mit Behinderungen ins normale Schulleben an Bedeutung. Zahlreiche erfolgreiche Modellprojekte laufen, die allerdings auch immer wieder ihre Kritiker auf den Plan rufen. In der Spezialschule waren Lehrpläne und Betreuung ganz speziell auf diese Kinder zugeschnitten, es konnte ihnen die größtmögliche Aufmerksamkeit zukommen.

Ein System im Umbruch

In der Diskussionskultur Deutschlands wird eins klar: Das Bildungssystem wird nicht so bleiben, wie es ist. Dafür werden unter anderem die Anforderungen der Globalisierung und des vereinten Europa sorgen, die immer neue Anforderungen stellen. Das Bildungssystem muss sich auch mit dem anderer Länder vergleichen lassen, die besser sind. Es wird daran wachsen, das ist ganz sicher. Es ist auch davon auszugehen, dass es mehr zentrale Richtlinien geben wird.

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