Ex-Nationalspieler: Leverkusen rechnet knallhart mit Michael Ballack ab - Nachrichten Sport - Fußball - WELT ONLINE

Anmelden | 27. Januar 2012, 06:15 Uhr

Ex-Nationalspieler

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Leverkusen rechnet knallhart mit Michael Ballack ab

Nach dem Eklat vom vergangenen Spieltag übt Bayer-Boss Holzhäuser offene Kritik am Mittelfeldspieler. Ballack gilt für ihn schon als Missverständnis.

Für Michael Ballack, den ehemaligen Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, wird die Luft in seinem Verein Bayer Leverkusen immer dünner. Dort ist inzwischen ganz offen die Rede davon, dass das "Projekt Ballack" gescheitert ist.

Bayer Leverkusen - Training Session
Foto: getty images Gespaltenes Verhältnis: Trainer Robin Dutt setzt vorerst nicht mehr auf seinen Mittelfeldstar Michael Ballack (r.)

"Es ist der Zeitpunkt erreicht, wo wir uns alle eingestehen müssen, dass unsere Überlegungen, die wir vor 20 Monaten hatten, nicht aufgegangen sind", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser dem Kölner "Express", wie die "Bild"-Zeitung zitiert. Der Bayer-Boss zieht damit eine ernüchternde sportliche Bilanz der zweiten Ära Ballack.

Leverkusen gewinnt sein Heimspiel gegen Mainz
Bayer 04 Leverkusen v FSV Mainz 05 - Bundesliga
Foto: Bongarts/Getty Images/Getty In der letzten Partie des 18. Spieltags wollte Bayer Leverkusen mit einem Sieg gegen Mainz 05 den Rückstand auf den Fünften Werder Bremen verkürzen.

Auch wirft Holzhäuser dem Mittelfeldspieler mangelnde Unterstützung für Trainer Robin Dutt vor. "Ballacks Verhalten hat mich enttäuscht. Von ihm ist zu wenig gekommen", sagte er. Dutt hatte Ballack im ersten Spiel der Rückrunde gegen Mainz 05 ausgewechselt und war daraufhin von den Fans ausgepfiffen worden. Zudem verweigerte der Ballack seinem Trainer den Handschlag.

Ballacks Leistung gegen Mainz brachte sogar Sportchef Rudi Völler auf die Palme: "Ich hätte ihn schon zur Halbzeit ausgewechselt", sagte er nach dem Spiel im Fernsehsender "Sky". Völler galt bisher immer als Befürworter des ehemaligen Nationalspielers. Die Unterstützung für den 35-jährigen scheint also gewaltig zu bröckeln.

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Die besten Sprüche des 18. Spieltags

„Im ganzen Stadion haben nur drei Leute das Foul nicht gesehen - und die, die am Bierstand waren." (Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs über das Schiedsrichter-Team, das die Attacke gegen Sebastian Prödl nicht geahndet hatte)

„Wenn man dann in Europa so miteinander umgeht, dann muss ich sagen: Gute Nacht, Fußball!" (Kaiserslauterns Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz über das Verhalten des belgischen Erstligisten Germinal Beerschot. Der FCK hatte den Verteidiger Gary Kagelmacher verpflichten wollen, der dann doch zum AS Monaco wechselte)

„Träumen ist schön. Es ist nur wichtig, dass es keine feuchten Träume sind." (Schalkes Sportdirektor Horst Heldt nach dem 3:1 gegen den VfB Stuttgart auf die Frage, ob Träume von der Meisterschaft erlaubt sind)

„Ich bin kein Arzt, nur Trainer." (Schalke-Coach Huub Stevens nach dem 3:1 gegen Stuttgart auf die Frage nach der Diagnose der Verletzung von Höwedes)

„Ich habe Benni mit der Stirn erwischt, meine Stirn war härter als sein Wangenknochen." (Schalkes Marco Höger zum Zusammenprall mit Mitspieler Benedikt Höwedes, der sich dabei einen Jochbeinbruch zuzog)

„Fußball ist nicht so schwer, wenn du Fußball spielen kannst." (Schalkes Zugang Chinedu Obasi nach dem 3:1 gegen den VfB Stuttgart über die Integration in seine neue Mannschaft)

„Hier zu spielen, ist wie ein Traum. Die Zuschauer sind unglaublich. Hoffenheim ist auch ein gut geführter Verein, aber Schalke ist ein Traditionsclub." (Der von Hoffenheim ausgeliehene Obasi nach seinem Bundesliga-Debüt für Schalke)

„Wir sind extrem beschissen gestartet, zwischendrin war’s okay, dann war’s wieder beschissen, dann war’s wieder bemüht, und dann war’s nochmal beschissen." (Nationalspieler Thomas Müller über das 1:3 von Bayern München bei Borussia Mönchengladbach)

„Wenn wir zwei, drei Spieltage vor Schluss da oben stehen, können wir darüber reden." (Gladbachs Profi Mike Hanke auf die Frage, ob die Borussia ein Titelkandidat sei)

„Wenn wir am Ende mit zehn Niederlagen Erster sind, ist mir das doch egal." (Bayern-Profi Toni Kroos nach dem 1:3 zum Rückrundenstart in Mönchengladbach)

„Ich habe die Einladung zur Niederlage gegeben." (Bayern-Torhüter Manuel Neuer über seinen Patzer vor dem 1:0 der Gladbacher durch Marco Reus)

„Der Sieg gegen Köln war auch deshalb so wichtig, weil wir jetzt beim kommenden deutschen Meister antreten." (Wolfsburgs Trainer Felix Magath über das bevorstehende Spiel bei Bayern München)

„Der Ball ist unverhofft zu mir gekommen, dann habe ich halt draufgeschossen und er war drin." (Nürnbergs Alexander Esswein zur Entstehung des Treffers zum 1:0 gegen Hertha BSC)

„Wir haben eine mannschaftlich geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert." (Nürnbergs Trainer Dieter Hecking vor Journalisten zum Erfolgsrezept) „Ich habe ihn eingewechselt und er hat ein Tor gemacht." (Freiburgs neuer Chefcoach Christian Streich zur Leistung des Bundesliga-Debütanten und Siegtorschützen Matthias Ginter)

„Das war kein so großer Unterschied." (Der langjährige Freiburger A-Jugendtrainer Christian Streich zu seiner Premiere als Chefcoach der Profis)

Dabei hatte Ballacks Engagement bei Bayer von Anfang unter keinem guten Stern gestanden. Der Mittelfeldspieler war im Sommer 2010 vom Premier-League-Klub FC Chelsea an den Rhein gewechselt, konnte die in ihn gesetzten Erwartungen aber lange Zeit nicht erfüllen. Verletzungen und das schwierige Verhältnis zu Trainer Jupp Heynckes machten ihm zu schaffen.

Am Samstag gegen Bremen sitzt Ballack wohl nur noch auf der Bank. Sein Vertrag läuft im Sommer 2012 aus. Ballacks Abschied aus der Bundesliga ist schon beschlossene Sache. Es könnte ein trauriger Abgang werden – für den hochdotierten Kicker.

Die Karriere des Michael Ballack
Foto: DDP Beginn einer großen Karriere: Der 1976 in Görlitz geborene Michael Ballack (2.v.l.) 1984 als Siebenjähriger auf dem Mannschaftsfoto von Motor "Fritz Heckert" in Karl-Marx-Stadt.

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