Sagt NEIN zu Schulden und Sparmaßnahmen! Die Occupy-Bewegung erreicht in Kalifornien, USA einen neuen Höhepunkt.
Die Allgemeine Versammlung auf dem besetzten Oscar-Grant-Plaza im Stadtzentrum beschließt, Oakland zu befreien und den 1% der Besitzenden den Saft abzudrehen. Am Abend des 26. Oktober 2011 stimmten – nach eigenen Zählungen der Protestierenden – 1.607 Menschen über einen Aufruf zum Generalstreik für den 2. November 2011 ab, der mit überwältigender Mehrheit ( 1484 Stimmen ) angenommen wurde. Ein anwesender Wobbly berichtet von einer überwältigenden Atmosphäre, großer Entschlossenheit und Enthusiasmus.
Polizei schießt Protestierer in Koma
Die Entscheidung zum Generalstreik wurde auch durch brutale Polizie-Übergriffe gegen OccupyOakland angeheizt, die sich in dieser Woche ereigneten. Der Protestierer Scott Olsen, ein Irak-Veteran der Marines, wurde von der Polizei am Abend des 25. Oktober 2011 durch eine aus kurzer Distanz abgefeuerte Tränengasgranate so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus ins künstliche Koma versetzt werden musste. Olsen könnte der erste Tote der Occupy-Bewegung werden. Seit Beginn der Occupy-Proteste sind zahlreiche Kriegs-Veteranen in der Bewegung aktiv, die nach ihrer Rückkehr entgegen aller patriotischen Reden meist auf der Verliererseite einer abrutschenden Gesellschaft stehen. (Siehe Bericht auf democracy now)
Hier die Resulution der OccupyOakland-Versammlung in deutscher Übersetzung:
Wir, die gemeinsamen Besetzer des Oscar-Grant-Platz, schlagen vor am Mittwoch, 2. November 2011 Oakland zu befreien und die 1% außer Dienst zu stellen.
Wir schlagen einen stadtweiten Generalstreik vor und laden alle Studenten und Schüler ein, dem Unterricht fern zu bleiben. Arbeiter, die nicht zur Arbeit gehen, Schüler die nicht in die Schule gehen, mögen sich in der Innenstadt von Oakland zusammen finden, um die Stadt zum Stillstand zu bringen.
Alle Banken und Firmen sollten an diesem Tag schließen oder wir werden gegen sie an marschieren. Den gesamten Beitrag lesen »
Arbeitsüberlastung, zu wenig Personal, hoher Krankenstand: Bei Eurest in der Commerzbank Frankfurt kochen die Kolleginnen in Küchen und Kantinen vor Wut.
Teilweise fehlen 50% des Personals und es kommt nicht genug Ersatz. Es gibt dort eine Betriebsvereinbarung in der geregelt ist, wie das Personal ersetzt werden muß. Das kümmert Eurest aber überhaupt nicht. Personal kostet Geld und Geld brauchen die Aktionäre doch sooo dringend für sich selbst.
Man sieht sich vor Gericht
Die Überlastung ist von den Kolleginnen kaum noch auszuhalten. Wen wundert es, daß der Krankenstand in dem Betrieb extrem hoch ist. Der Betriebsrat hat nun ein Beschlußverfahren beim Arbeitsgericht Frankfurt angestrengt, mit dem Ziel, Eurest aufzutragen sich an die Betriebsvereinbarung zu halten. Am 8. November ist die erste Verhandlung vor dem Arbeitsgericht in der Sache.
Commerzbank-Angestellte beschwert euch!
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(Text auf einer der vielen Tafeln der Kundgebung)
Heute vormittag haben 2500 Beschäftigte von E.on auf dem Münchner Königsplatz gegen die Pläne des Konzernvorstands protestiert. Busse kamen von den anderen bayrischen Standorten. Die Beschäftigten der nahegelegenen Verwaltung verließen streikartig das Gebäude. Die E.on-Schriftzüge am Eingang wurden durch Plakate überklebt, auf denen “ver.di” steht.
Der Protest richtet sich gegen die Auflösung von Standorten und Streichung von weltweit 11.000 Arbeitsplätzen, davon 6.500 in Deutschland. Die “Tochter” E.on Energie in München soll komplett geschlossen werden.
Die KollegInnen auf der Kundgebung trugen überwiegend die “verdi-westen”. Insgesamt kam zum Ausdruck: wir wollen starke gewerkschaftliche Vertretung, wir wollen den Einsatz aller gewerkschaftlichen Mittel, wir wissen um was es geht – wir geben nicht nach. Andererseits wurde von den Kundgebungsrednern der verschiedenen ver.di-Ebenen immer wieder an den Konzern appelliert: Redet mit uns, wir haben das bisher doch immer gut gekonnt. Die jetzige Situation konnte sich so auch nur ergeben, weil trotz Mitbestimmung im Konzern verdi “völlig überrascht” und “schockiert” wurde. Den gesamten Beitrag lesen »
Auf dem Athener Syntagma-Platz kommt es zu blutigen Konfrontationen zwschen Anhängern der kommunistischen Partei KKE und DemonstrantInnnen
Trotz eines beeindruckenden Generalstreiks, Blockaden, Krawallen, Massenprotesten, hat das griechische Parlament gestern ein weiteres Sparparket der EU-Troika durchgewunken, also auf gut deutsch: sozialen Kahlschlag auf Kosten der arbeitenden und arbeitslosen Bevölkerung.
Dabei spielten die Anhänger der griechischen kommunistischen Partei KKE und deren Gewerkschaftsbund PAME eine unrühmliche Rolle. Eine militante Ordnerkette der Partei stellte sich schützend vor das Parlament Augenzeugen berichten und Fotos bestätigen, dass sie mit dicken Rote-Fahne-Knüppeln in Zusammenarbeit mit der Polizei, auf Demonstranten einschlagen. Sie sollen Protestierer an die Polizei ausgeliefert und einen engen Kontakt mit den Einsatzkräften gehalten haben.
Offenbar verfolgen die Kommunisten von KKE/PAME, die bei Kritikern als stalinistisch verschrien sind, zwei Ziele:
Beeindruckende Welle von Arbeitsniederlegung und Protesten rollt durch das Land
Ein neu gegründetes Übersetzungsnetzwerk namens Contra Info berichtet aktuell in deutscher Sprache aus Griechenland, wo sich die Konflikte zwischen Bevölkerung und Staatsapparat zu einer – von außen betrachtet – beinahe revolutionär anmutenden Situation steigern: http://de.contrainfo.espiv.net/
Die Berichterstattung hat – zumindest sprachlich – einen betont anarchistisch-autonomen Einschlag (“die Bullen”, “die Stalinisten”), den wir als Wobblies nicht immer teilen müssen, scheint aber viele interessante Informationen und Einschätzungen zu bieten.
Foto: Aufruhr in Athen, 5. Mai 2010 von Jesse Garcia, Lizenz: Creative Commons 2.0 Quelle: wikicommons.