• vom 14.10.2010, 13:28 Uhr

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Update: 14.10.2010, 15:48 Uhr
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Neulerchenfelder-Kirche in Wien-Ottakring möglicherweise bald serbisch-orthodox

Katholische Kirche will Gotteshaus abgeben


Von WZ Online

  • Katholisches Pfarrzentrum soll erhalten bleiben.
  • Wien. Die Erzdiözese Wien überlegt, ob sie die Kirche Neulerchenfeld in Wien-Ottakring an die serbisch-orthodoxe Gemeinde übergeben wird. Entsprechende Gespräche laufen zwischen der Diözesanleitung und dem Pfarrgemeinderat der serbisch-orthodoxen Kirche.

Wird die Neulerchenfelderkirche bald serbisch-orthodox? (Foto: Pfarrkirche Neulerchenfeld)

Wird die Neulerchenfelderkirche bald serbisch-orthodox? (Foto: Pfarrkirche Neulerchenfeld) Wird die Neulerchenfelderkirche bald serbisch-orthodox? (Foto: Pfarrkirche Neulerchenfeld)

Welche Rechtsform dabei gewählt werden könnte, ist noch offen, so der Sprecher der Erzdiözese, Erich Leitenberger. Es sei auch noch nicht entschieden, ob die Erzdiözese eine Schenkung oder eine andere Rechtsform anstrebe. Bezüglich der möglichen Kostensenkungen hielt er sich ebenfalls bedeckt, das Einsparungspotenzial könne man nicht in konkreten Zahlen angeben. Leitenberger gestand aber zu, dass die Pflege und Instandhaltung einer Kirche Geld koste. Klar sei jedoch, dass die Erzdiözese das an die Kirche angeschlossene Pfarrzentrum erhalten werde.

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Weniger Katholiken

Als Grund für die Überlegungen nannte Leitenberger neben den auch durch die Kirchenaustritte gesunkenen Katholikenzahl die Pflicht, einer Schwesterkirche zu helfen. Seit gut 40 Jahren gebe es einen starken Zuzug von orthodoxen Christen nach Wien. Derzeit leben rund 200.000 Serbisch-Orthodoxe in Wien, für sie stehen nur drei kleine Kirchen zur Verfügung. Zudem ziehen viele Katholiken aus bestimmten Gegenden weg und gehen ins Wiener Umland. Von den nachziehenden Migranten sind mehr als 50 Prozent Christen und davon wieder ein sehr hoher Anteil Orthodoxe. Die Katholische Kirche pflege mit den Orthodoxen eine gute Zusammenarbeit, deshalb empfinde sie es als ihre Pflicht, einer Schwesterkirche zu helfen. Leitenberger gestand aber auch ein, dass die sinkende Zahl der Katholiken ein Grund sei, es mache keinen Sinn eine große Kirche zu haben, wenn die Gemeinde sehr klein geworden sei.

Der Sprecher der Erzdiözese betonte allerdings, dass die Übergabe der Neulerchenfelder-Kirche noch keineswegs fixiert sei. Er verwies darauf, dass auch die Übergabe der Kirche Maria vom Siege in der Nähe des Westbahnhofes vor kurzem am Denkmalschutz gescheitert sei. So hätte für die orthodoxen Gottesdienste eine Trennwand zwischen Altar und Kirchenschiff errichtet werden müssen, Ikonen wären angebracht, Statuen entfernt worden. Derartige Eingriffe in das neogotische Gesamtkunstwerk wären mit dem Denkmalschutz nicht vereinbar gewesen. Zudem bestehe dort eine sehr vitaler Pfarrgemeinderat, der mit der Errichtung des neuen Stadtviertels am Westbahnhof noch weiteren Zulauf erhalten sollte.

Nicht das erste Mal

Leitenberger verwies auch darauf, dass die katholische Kirche bereits zwei Gotteshäuser übergeben hat. Schon 1974 habe man die alte Lainzer Pfarrkirche der syrisch-orthodoxen Pfarrkirche "zum Gebrauch übergeben". Die Kirche befinde sich nach wie vor im Eigentum der Pfarrgemeinde Lainz, es habe keine Geldflüsse gegeben. Für die Erhaltung der Kirche fühlen sich beide Seiten zuständig. Und später wurde auch die kleine Russenkirche in der Nähe der UNO-City der koptisch-orthodoxen Kirche übertragen. Hier wurde ein Baurechtsvertrag abgeschlossen, der die koptisch-orthodoxe Kirche für 100 Jahre zum Eigentümer macht. Diese ist damit auch für die Restaurierung und Erhaltung zuständig.

Überlegungen für die Übergabe weitere Kirchen gibt es in der Erzdiözese Wien vorerst nicht, wie Leitenberger versicherte. Und auch in anderen Diözesen ist ihm von derartigen Plänen nichts bekannt. (APA)



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Copyright © Wiener Zeitung Online 2013
Dokument erstellt am 2010-10-14 13:28:00
Letzte Änderung am 2010-10-14 15:48:00

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