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5. August 2011

Slovenien: Streik der ArbeiterInnen im Hafen Koper

Wichitger slowenischer Adria-Hafen von Kranführern und weiteren Arbeiter_innen bestreikt
Wir kommentieren einen Solidaritätsaufruf der Invisible Workers of the World*. (Slovenien)

Am Freitag, 29. Juli, gingen ArbeiterInnen des Hafens Koper in den Streik, da alle vorangegangenen Verhandlungen über die Arbeitsbedingungen zwischen ihnen und dem Management des Hafens keinen Erfolg brachten. Die Geschäftsführung des Hafens hat statt dessen eine irreführende öffentliche Kampagne durchgeführt, die behauptet, dass der Streik illegitim und sogar illegal sei. Falsche Informationen über den Streik wurden auch von Seiten der Union der Hafenarbeiter (Sindikat pristaniških delavcev) verbreitet, derer Vertreter argumentierten, dass der Streik nur das Interesse eines Teils der Beschäftigten, nämlich der Kranführer und ihrer selbständigen und unabhängigen Gewerkschaft der Kranführer (Sindikat žerjavistov) vertrete, welche nach ihrer Meinung die privilegiertesten ArbeiterInnen des Hafens seien. Aber das Gegenteil ist die Wahrheit! Die Forderungen der streikenden ArbeiterInnen sind mehr als gerechtfertigt, denn sie beziehen sich sowohl auf die Arbeits- und Sicherheitsbedingungen, wie auf die Länge des Arbeitstages. Leben und Gesundheit der Arbeiter müssen wichtiger sein als der Profit einer Minderheit.Nicht nur die KranführerInnen, alle ArbeiterInnen im Hafen befinden sich im Streik! ArbeiterInnen, die direkt am Hafen beschäftigt sind und ArbeiterInnen der SubunternehmerInnen, die durch den Hafen beauftragt sind, kämpfen Seite an Seite. Die Letzteren, in der prekärsten und unsichersten Position, sind völlig unsichtbar. Sie sind diskriminiert durch ihre Löhne, da ihre Bezahlung wesentlich geringer ist, oft ohne gesetzlich vorgeschriebene Beiträge zur Kranken-, Renten- und Sozialversicherung, sie arbeiten mehr und haben die gefährlicheren Arbeiten. Da sie mehrheitlich MigrantInnen aus sogenannten Drittländern sind, meist aus Bosnien und Herzegowina, sind sie regelmäßig Opfer von Erpressung im Hinblick auf ihre Visa-Verlängerung und andere repressive-administrative Bestimmungen. Den gesamten Beitrag lesen »

24. Juni 2011

Fußball-WM: DHL spielt Foul

Zwei internationale Gewerkschaftsverbände werfen WM-Sponsor DHL schmutziges Spiel mit Arbeiterrechten vor

Die DHL ist ein Groß-Sponsor der Weltmeisterschaft im Frauenfußball. Wir dokumentieren eine Presseerklärung der Internationalen Transportarbeiter Föderation (ITF). Darin wird das Verhalten der Post-Tochter DHL gegenüber ArbeiterInnen in Kanada, Kolumbien, Norwegen, den USA scharf kritisiert.

Wir distanzieren uns allerdings von der untertänigen Formulierung, mit der deutsche Verhältnisse bei DHL gut geheißen werden, die vermutlich vom tönernen Riesen ver.di lanciert wurde (Zitat: “Was DHL in Deutschland an vorbildlicher Betriebsführung leistet, lässt es in anderen Ländern dramatisch vermissen”). Was außderdem fehlt ist die logistische Abwicklung von Kriegseinsätzen im Irak und Afghanistan, die von deutschen Kampagnen seit Jahren angegriffen wird (Deutsche Heeres Logistik).

Pressemitteilung der ITF vom 24. Juni 2011:

Zwei internationale Gewerkschaften zeigen Deutsche Post/DHL die rote Karte. Eine Kampagne wird das Engagement des Konzerns als Sponsor der Frauenfußball-WM, die vom 26. Juni bis zum 17. Juli in Deutschland stattfindet, kritisch begleiten.  Den gesamten Beitrag lesen »

9. Juni 2011

Entschuldigung bitte Fr. Fekter, aber das versteh ich jetzt nicht mit der ÖBB-Privatisierung

Ein Kommentar zur österreichischen Bahn-Politik

Die ÖBB soll jetzt privatisiert werden. Da schau her, da hat die Fr. Fekter in ihrem BWL-Studium aufgepaßt und tatsächlich das ernst genommen, was da im Elfenbeinturm erzählt wird, nämlich man kann alles wie einen Betrieb führen. Denn Sinn dahinter versteh ich natürlich nicht ganz. Man beginnt zuerst mit einer sogenannten Teilprivatisierung der ÖBB. Und was war der Effekt? Effizienter ist es nicht geworden, dafür hat man ein paar Managementebenen eingezogen. Also so einen Haufen gestylte Menschen, die so im mittleren Management arbeiten und das tun was relativ einfach ist. Nämlich reinpfuschen, Betriebsleistungen kürzen und Leute raushauen. Ja für solche Glanzleistungen muss man nicht wirklich viel können. Vielleicht gut Krawatte binden? Den gesamten Beitrag lesen »

24. Oktober 2010

Gewerkschaft geht anders!

Warum französische Verhältnisse in Deutschland schwer zu schaffen sind / DGB-Arbeitgeber-Lobby will handzahme Einheitsgewerkschaft per Gesetz festschreiben

Einen heißen Herbst hatten ver.di und der DGB für 2010 versprochen. Mit dem Motto “Gerechtigkeit geht anders” sollte gegen Sparpakete, unsoziale Politik und Umverteilung von unten nach oben demonstriert werden. Doch herausgekommen ist nur ein laues Lüftchen. Ein Lüftchen, das um so lauer wirkt, wenn wir über den Rhein und die Vogesen nach Frankreich schauen. Hier hat sich der Generalstreik gegen einen Renten-Kahlschlag von einer symbolisch-ritualisierten Ein-Tag-Veranstaltung hin zur sozialen Revolte entwickelt.

In Deutschland lassen sich im Jahr 2010 solch explosive Prozesse durchaus finden, aber nur in Konflikten, in denen der DGB und seine Gewerkschaften möglichst nicht auftauchen: “Recht auf Stadt” in Hamburg, Widerstand gegen Gentrifizierung in Berlin, die Bürgerrevolte gegen Stuttgart 21 und die Proteste gegen den nächsten Castor-Transport. Wo in Frankreich Renten, Arbeitsverträge und die soziale Frage die Gesellschaft zum Kochen bringen, sind es in Deutschland also  Themen wie Stadtentwicklung, Verkehrspolitik, Gentrifizierung und Atom-Transporte.

Der nationalistisch angehauchte Reflex “Die Franzosen machen es richtig, die Deutschen sind sowas von lahm”, den auch wir Wobblies uns nur schwer verkneifen können, greift viel zu kurz. Den gesamten Beitrag lesen »

20. Januar 2010

Fluglotsen in Irland streiken / Eurowings-Lufthansa vor Kahlschlag

Arbeiter-Unruhe im Transportbereich geht weiter / ver.di konzeptlos und unvorbereitet

Vor einigen Tagen haben wir über diverse Streiks im Flug- und Busverkehr in Europa berichtet. Jetzt geht die Geschichte weiter. Aktuell schreibt der Mannheimer Morgen, dass die Lufthansa-Tochter Eurowings ihre halbe Flotte still legen will:

“Mit Beginn des Sommerflugplans am 28. März würden alle 17 Maschinen vom Typ Bombardier CRJ 200 und zudem zwei Jets von Typ CRJ 700 abgeschafft, teilte die Gesellschaft mit Hauptverwaltung in Dortmund am Dienstag mit. Eurowings hat derzeit 34 Flugzeuge und rund 1260 Mitarbeiter. Die Lufthansa hält 49 Prozent der Anteile, kann das Unternehmen aber mit Hilfe einer Stimmrechtsbindung komplett steuern.” Den gesamten Beitrag lesen »

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