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Neueste Kommentare

Archiv

Bücher (deutsch)

- Marcel Hänggi: Wir Schwätzer im Treibhaus. Rotpunkt, 2008.
- George Monbiot: Hitze. Riemann, 2007.
- Stefan Rahmstorf und Hans Joachim Schellnhuber: Der Klimawandel. C.H. Beck, 2007.
- Hermann Scheer: Der energethische Imperativ Kunstmann, 2010.
- Harald Welzer: Klimakriege. S. Fischer, 2008.

Bücher (englisch)

- James Hoggan: Climate Cover-Up. Greystone, 2009.
- Mike Hulme: Why We Disagree on Climate Change. Cambridge University Press, 2009.
- Mark Lynas: Six Degrees. Random House, 2008.
- Roger Pielke, Jr.: The Climate Fix. Basic Books, 2010.
- Stephen Schneider: Science as a Contact Sport. National Geographic, 2009.
- Spencer Weart: The Discovery of Global Warming. Harvard University Press, 2008. Auch online.

Climate change: Blogs auf Englisch

Klima im Wandel: Blogs auf Deutsch

Klimaforschung

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Umwelt- und klimapolitische Forschung

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Produktwerbung

Vor einigen Wochen begann für mich die Jogging-Saison. Gut, es ist die erste meines Lebens; davor habe ich mir eingeredet, mit täglichem Fahrradfahren und gelegentlichem Fußballspielen würde ich schon fit genug bleiben. Geahnt, dass das nicht stimmt, habe ich schon letztes Jahr, als ich mir als guter Sozialöko ein paar Schuhe vom hiesigen Hersteller Lunge gekauft habe. Doppelt so teuer wie ein gleichwertiger Schuh von Nike, aber in Deutschland hergestellt und mutmaßlich unter Einhaltung sämtlicher Sozialstandards, die Meck-Pomm zu bieten hat.

In diesem Jahr also wird gelaufen, und meine Standard-Strecke liegt nach anfänglichem Herantasten an meine Leistungsgrenze inzwischen bei gut 10km. Genug also, um mich als Jogger bezeichnen zu können, aber doch zu wenig, um bei einem dieser Vattenfall-Marathons oder -Halbmarathons teilzunehmen, die Berlin einmal im Jahr zu bieten hat.

Nun kann ich mir einbilden, bei einer Veranstaltung dieses miesen Atom- und Kohle-Konzerns sowieso nicht mitmachen zu wollen. Sollen die ihre PR-Reinwaschung doch mit der Hilfe von anderen Doofen durchziehen, denen egal ist wofür sie ihren Schweiß hergeben. Aber ganz so leicht ist das nicht. Schuld daran ist übrigens das Wetter, wenn nicht gar der Klimawandel. Warum?

Nun, so lange es einigermaßen kühl draußen war, bin ich immer mit einem T-Shirt und einem alten Borussia Dortmund-Fußballtrikot aus meinen Jugendtagen gelaufen (so eins aus häßlichem Neongelb, mit der “Continentale”-Werbung drauf. Ich erspare euch jetzt mal Fotos). Doch neulich war es für einige Tage schön warm, und ich bin beim modernen kurzärmeligen Hertha-BSC-Trikot angekommen. Das hat mir vor Jahren mal deren damaliger Sponsor Arcor nebst einem Telefonanschluss angedreht. Als Verächter teurer Funktionswäsche war jene Laufrunde für mich ein unfreiwilliges Aha-Erlebnis: Meine Bio-Baumwollshirts sind tatsächlich so ungemütlich, wie alle Jogger-Foren schon immer behauptet haben!

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Fukushima

Die World Nuclear Energy Asociation hat ihren Praktikanten wohl noch nicht aufgetragen, mal großzügig die eigene Webseite durchzulöschen:

Japanese, and most other, nuclear plants are designed to withstand earthquakes, and in the event of major earth movement, to shut down safely.

[…]

Even for a nuclear plant situated very close to sea level, the robust sealed containment structure around the reactor itself would prevent any damage to the nuclear part from a tsunami, though other parts of the plant might be damaged. No radiological hazard would be likely.

Dazu passt das netterweise von der Titanic bereitgestellte neue Werbeplakat des Deutschen Atomforums:

Bis vor kurzem hing deren Greenbrainwashing-Zeugs noch in jedem dritten Berliner U-Bahnhof. Das dürfte sich dank Fukushima aber bald erledigt haben.

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Ökos sind sexy!

Wie sonst könnte man erklären, dass in Großbritannien von vier bisher aufgeflogenen Undercover-Polizeibeamten, die in der attraktiven Umweltbewegung herumschnüffeln sollten, nicht weniger als drei intime Beziehungen mit Öko-AktivistInnen eingegangen sind? Und einer von denen dabei sogar Kinder gezeugt hat? Neben absolut nebensächlichen Diskussionen über die Rechtmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit solcher Einsätze ist für mich die wirklich spannende Frage, ob die Quote bei den Linken auch so gut ist.

Rette die Klimadaten!

Über einen Beitrag von Stefan Brönnimann bin ich auf zwei Projekte zur Digitalisierung von historischen Wetterdaten aufmerksam geworden:

Das eine Projekt heisst Data Rescue At Home. Dort werden gerade die Wetterdaten von deutschen Radiosonden des 2. Weltkrieges und Daten der ersten Hälfte des 20. Jahrunderts einer Wettersation in Tulagi digitalisiert. Wenn ihr mitmachen wollt, müsst ihr euch nicht einmal anmelden, sondern ein Klick auf “Digitize” genügt und ihr könnt die gescannten Daten in ein Formular eintragen.

Das zweite Projekt nennt sich “old Weather”. Dabei geht es darum Logbücher von Schiffen, die die Weltmeere Anfang des letzten Jahrhunderts befuhren, zu digitalisieren. Dazu gehört etwa der Standort des Schiffes, Wetterdaten (Temperaturen, Bewölkung etc.) und besondere Vorkommnisse an Bord. Wie das funktioniert, schaut ihr euch am besten im Tutorial an: How to take part

Um Fehler zu vermeiden (teilweise sind die Angaben wirklich schwer zu lesen), wird übrigens bei beiden Projekten jedes Dokuemtn von mehreren Freiwilligen bearbeitet. Gut, wahnsinnig spannend ist das ganze nicht, aber falls ihr mal Lust habt den Klimawissenschaftlern etwas zu helfen, dort habt ihr die Gelgenheit!

von Martin Stolpe

Heatball

OK, die Idee ist wirklich witzig: Um das Glühbirnenverbot der Europäischen Kommission satirisch aufzuspießen, bietet Siegfried Rotthäuser, ein Ingenieur aus Essen, sogenannte “Heatballs” an:

Ein Heatball ist ein elektrischer Widerstand, der zum Heizen gedacht ist

Dass dabei Licht quasi als Nebenprodukt entstehe, schade zumindest nicht:

Die Leuchtwirkung während des Heizvorgangs ist produktions­technisch bedingt. Sie ist völlig unbedenklich und stellt keinen Reklamationsgrund dar.

Primärer Zweck sei natürlich die Heizwirkung. Die auf der Webseite gestellte rhetorische Frage nach einem anderen denkbaren Verwendungszweck lautet:

Gebrauchen Sie Ihren Toaster etwa als Leselampe?

So weit, so ulkig. Die FAZ freut sich ob des gelungenen Streichs, während ich mich entsinne dass Oliver Geden das letztes Jahr so intensiv in den Medien durchgekaute Thema des Glühbirnenverbots für nicht mehr als ein “Flackern im Sommerloch” gehalten hatte (ich belasse das jetzt mal dabei, unabhängig davon, dass man über die vielfältigen Funktionen von Symbolpolitik ganze Bücher füllen kann). Jetzt haben wir also die Heatballs, und vor diesem gelungenen Stück “Aktionskunst” (Eigenbeschreibung) ziehe selbst ich als Klimafuzzi den Hut.

Nur eins kapiere ich nicht:

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72 Nobelpreisträger wenden sich gegen das IPCC – ein schönes Märchen

Anfang Oktober erschien im Spiegel ein lesenswerter Artikel über die Klimaskeptiker: “Die Wissenschaft als Feind“.

Klar, die Klimaexperten von EIKE waren nicht amused und haben flink eine Replik geschrieben. Statt “nur eine Handvoll Wissenschaftler und Lobbyisten”, wie die Spiegel-Autorin Cordula Meyer schreibt, solle es tatsächlich tausende klimaskeptische Wissenschaftler geben. In angenehm freundlichem Ton korrigiert EIKE:

Also, Frau Meyer, sind an dieser Stelle zum ersten Mal Fakten erlaubt? Danke, hier sind sie: Seit Gründung des IPCC im Jahre 1988 haben sich immer wieder Tausende von hoch angesehenen Naturwissenschaftlern und Klimaforschern in Manifesten und Petitionen gegen die IPCC-Agenda gewandt. Das ist unmöglich, da Sie ja noch nie etwas davon gehört haben? Dann lassen Sie uns stellvertretend gleich die historisch erste Aktion nennen, den Heidelberger Appell von 1992.

Stattlichen 4000 Wissenschaftler sollen sich laut EIKE im Heidelberger Appell “gegen das IPCC gewandt haben”. Netterweise fügt EIKE gleich eine Datei mit einer Auswahl der Unterzeichner bei.
Nicht weniger als 72 Nobelpreisträger finden sich dadrin. Harter Tobak für das IPCC oder harte Lüge?

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“Angeblich dubiose Quellen”

So lautet die Überschrift zu einem Spiegel-Online-Artikel vom 31. Januar 2010. In bester ehemaliger-Nachrichtenmagazin-Manier versuchte Christoph Seidler dort, eine Reihe angeblicher Fehler im Vierten IPCC-Sachstandsbericht herbeizu(ver)dichten. Nicht dass der AR4 fehlerfrei wäre – das wäre bei einem 3.000-Seiten-Bericht ein wahres Wunder. Nein, es ist bloß so dass keiner der bisher gefundenen Fehler irgendwas am grundlegenden Bild geändert hat, auch wenn das Sekretariat ein haarsträubendes Krisenmangament hingelegt und die Renovierungsbedürftigkeit des IPCC offenbart hat.

Daran ändert auch nichts, dass der Spiegel sich selbst auf dubiose Quellen verlässt und damit exakt das tut, was dem IPCC fälschlicherweise vorgeworfen wird. Der Spiegel bezieht sich nämlich auf einen Artikel von Jonathan Leake in der Sunday Times, um folgendes zu behaupten:

Da wäre zunächst einmal ein Textabschnitt zur Zukunft des Amazonas-Regenwaldes, mit der sich die “Sunday Times” befasst. Sie soll nicht nur aus zweifelhafter Quelle stammen, sondern auch noch inhaltlich falsch sein – die Angelegenheit erinnert also auf den ersten Blick an die falsche Prognose zu den Himalaja-Gletschern.

Tut sie nicht, sie erinnert vielmehr an die umrühmliche Geschichte der Klimaberichterstattung im Spiegel. Zwar lässt man beim Spiegel wenigstens den WWF zu Wort kommen, dessen Amazonas-Bericht vom IPCC zitiert wurde. Doch tiefer geht die Analyse nicht, obwohl ein wenig Recherche im Netz schnell die gravierenden Schwächen des Times-Artikels offenbart hätte. Der nämlich war grundfalsch, wie vor allem durch die Arbeit von Tim Lambert schnell bekannt wurde, der eine ganze Reihe unsauber verfasster Artikel von Jonathan Leake aufdeckte.

Vor kurzem hat man das Problem dann auch endlich bei der Times eingesehen und den Artikel offiziell zurückgezogen. Nur beim Spiegel ist das bislang noch nicht angekommen.

Von Nils Simon

BP ist so nett

Jetzt hat sich der Ölkonzern bereit erklärt, nicht länger Meeresschildkröten zu verbrennen. Vier US-Tierschutzorganisationen hatten gegen die Praxis geklagt, Ölteppiche zu verbrennen, weil dies zu schweren Brandwunden an zahlreichen Tieren führte. Stattdessen dürfen die Tiere von nun an wie im restlichen Teil des ölverseuchten Golfs von der schwarzen Brühe eingekleistert werden, um dann qualvoll zu ersticken. Das ergibt nebenbei bemerkt auch keine schönen Bilder. Aber bloß nicht über einen Boykott reden…

Von Nils Simon

A new try. In English.

Usually, I post in German. Given that I read about climate change mostly in English, and I hold a lot of discussions in English as well, I thought about publishing here in both languages. But then I thought this might lead to some confusion for mostly German-speaking readers. And of course, who living in England would like to visit a German blog, after what we’re about to do with their football team on Sunday? So I’ve decided to create a place for my more internationally-oriented stuff:

Klimapolis

You’re welcome to see my first post there on refurbishing the UNFCCC.

Nils Simon

Erstaunliche Statistiken zur öffentlichen Wahrnehmung des Klimawandels

Werner Krauss zufolge stimmt was nicht mit mir, wenn ich mir Statistiken zur öffentlichen Wahrnehmung des Klimawandels anschaue. Aber erstens sind die gar nicht so schlimm wie in den letzten Monaten oft behauptet. Und zweitens können sie durchaus unterhaltsam sein. Beweis folgt.

Quelle: NY Times.

Von Nils Simon