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20th September
2010
written by Tobias Blanken

So stark will vermutlich nicht einmal die Kommunistische Plattform innerhalb der Linkspartei die Verfügungsgewalt über das Privateigentum einschränken.

Laut Haaretz können Palästinenser in Zukunft für den Verkauf von Land an Israelis mit dem Tode bestraft werden:

The sale of Palestinian land to Israelis is punishable by death, a Palestinian Authority court ruled on Sunday, in what Palestinian officials are saying is a necessary measure to ensure the founding of a future state.

Judge Ta’et At-Twil, according to a report by the Palestinian news agency Ma’an, ruled that selling, or attempting to sell, land to a foreign country was a criminal offense which could result in the death penalty.

Haaretz: PA court: Sale of Palestinian land to Israelis is punishable by death

19th September
2010
written by Tobias Blanken

Hätte ich auch nicht in der taz erwartet. Armin Pfahl-Traughber über den unbrauchbaren Begriff “Islamophobie”:

… ist dieser Begriff brauchbar, um im Sinne der Vorurteilsforschung ein spezifisches Ressentiment gegen Muslime zu fassen? Schließlich gibt es einen klaren Unterschied zwischen fremdenfeindlich motivierter Hetze und einer – oft menschenrechtlich begründeten – Kritik am Islam und den Muslimen.

Wenn man sich die Entstehungsgeschichte des Wortes anschaut, muss man an dessen Tauglichkeit und begrifflicher Trennschärfe zweifeln.

Bis in die Gegenwart wird der Begriff [...] durch islamische und islamistische Organisationen wie die Islamic Human Rights Commission in Großbritannien instrumentalisiert, die fast jede kritische Stimme mit diesem Schlagwort belegt. Zum anderen steht “Phobie” von der Wortbedeutung her für ein besonders ausgeprägtes Gefühl der Angst, das über ein vertretbares Maß hinausweist. Es soll hier aber nicht um individuelle Emotionen, sondern um reale Diskriminierung gehen und um eine Feindseligkeit, die sich gegen Muslime als Muslime richtet.

Durchaus lesenswert. Armin Pfahl-Traughber in der taz: Eine Ablehnung des Islam beinhaltet noch keine Ablehnung von Muslimen

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18th September
2010
written by Tobias Blanken

Reports that say that something hasn’t happened are always interesting to me, because as we know, there are known knowns; there are things we know we know. We also know there are known unknowns; that is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns — the ones we don’t know we don’t know. And if one looks throughout the history of our country and other free countries, it is the latter category that tend to be the difficult ones.

Ein 2002′er Zitat von Donald Rumsfeld, was mich schon länger beschäftigt. Konnte mich nie entscheiden, ob es dämlich, banal oder zutreffend ist. Mittlerweile tendiere ich zu genial.

17th September
2010
written by Tobias Blanken

Germany is shifting from geopolitics to geo-economics, says Ulrike Guérot:

The implication of this shift is that Germany is replacing foreign policy – including European – by trade policy. The export dependency of Germany means that the German heart goes where the export goes. A German civil servant, asked why developing a common European policy towards China is so hard – and why the existing German position is so different from the average European one – simply replied: “Because our trade figures with China are so different from all the other EU states’”. More precisely: because Germany is the only European country that has a real trade (and therefore strategic) interest with China.

If the German economy moves increasingly beyond the borders of Europe, then the German heart moves away from Europe. And this is not by any anti-European intention, nor according to narrow national ambition – but only because Germany needs to “go global” to secure its economic future. “Europe”, by contrast, is not a political project that can be pursued or held against economic trends.

A realistic way of characterising the new Germany is that a European Germany is going global with or without its fellow Europeans, and that the choice of whether to follow will be theirs and not Germany’s.

The European Council on Foreign Relations: Germany goes global: farewell, Europe? By Ulrike Guérot

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17th September
2010
written by Tobias Blanken

Gegen jüdische Konkurrenten erließen einzelne Staaten Verbote zur Sonntagsarbeit, in Ostmitteleuropa wurden Landreformen auf Kosten einzelner Minderheiten durchgeführt, im Baltikum zum Nachteil von Deutschen, in Litauen zum Nachteil von Polen, in Rumänien zum Nachteil von Ungarn usw. Staatsaufträge gingen an die Handwerker und Unternehmer, die der so bezeichneten Staatsnation angehörten. Scheinbar harmlose Institutionen wie Konsumvereine, Handels- und Kreditgenossenschaften wurden zu Kampfinstrumenten im Nationalitätenkrieg. In Polen erhielten Aktiengesellschaften 1924 das Recht, jüdische Aktionäre zurückzuweisen. Die ungarische Regierung verhängte 1921 den Numerus clausus für jüdische Studenten mit der Absicht, bessere Aufstiegschancen für die christlichen schaffen. In die Immatrikulationsbüros zogen Gleichstellungsbeauftragte ein, um Quotengerechtigkeit zugunsten christlicher Studenten durchzusetzen.

So Götz Aly in dem Vortrag Fretwurst, der Deutsche beim Symposion Flucht, Vertreibung, ‘Ethnische Säuberung’. Die Anlehnung an Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus ist unverkennbar, einige Beispiele kommen einem allzu bekannt vor, trotzdem ein absolut lesenswerter Vortrag.

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15th September
2010
written by Tobias Blanken

Die taz über Kuba und die hiesige Szene der “Kubasolidarität”:

Wie auch immer Fidel Castro jüngst seine Aussage gemeint hat, das kubanische Modell “funktioniert nicht einmal mehr für uns”: Tatsache ist, dass sie stimmt. Der kubanische Staat ist pleite, das politische System marode.

Wer aber dazu die Stellungnahmen deutscher Kuba-Solidaritätsgruppen liest, der reibt sich die Augen: Jeder Versuch, die Tür zu einer offenen Debatte über die Zukunft des Inselstaats aufzustoßen, ist für sie bereits feindliches Agententum. Kubas Kurs sollte den Menschen auf Kuba überlassen werden, schreibt etwa Edgar Göll. Recht hat er! Aber in Wirklichkeit meint er mit Kuba nicht dessen Bürger: Er meint die Regierung.

Die Meinungsfreiheit, die man im kapitalistischen Westen ganz selbstverständlich – und völlig zu Recht! – für sich in Anspruch nimmt, soll dem Gros der KubanerInnen offenbar verwehrt bleiben: Die Leichtigkeit, mit der Göll Menschenrechte zu “westdeutschen Schulbuchweisheiten” und Angehörige politischer Gefangener zu “Bräuten von Gesetzesbrechern” erklärt, lässt jedenfalls schwindeln. Die eklatante Mangelwirtschaft – die schlechteste Zuckerrohr- und Kaffeeernte seit 100 Jahren und eine Staatswirtschaft, die am Boden liegt – feiert er dagegen gar als “Freiheit vom Hyperkonsum”. Das würde zur Realsatire taugen, wenn es nicht so traurig wäre.

Natürlich kommt auch dieser Artikel nicht ohne den obligatorischen Verweis auf die Autobahnen den kubanischen Bildungs- und Gesundheitsbereich aus, aber immerhin nimmt man mittlerweile selbst in der Rudi-Dutschke-Straße zur Kenntnis, dass der hemmungslos romantisierte Karibikkommunismus nicht viel mehr als Armut und Unterdrückung zu bieten hat.

Bernd Pickert in der taz: Fidel Castros wahre Worte

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14th September
2010
written by Tobias Blanken

The social responsibility of business is to increase its profits.

(Milton Friedman)

Walter Russell Mead über den urkapitalistischen Billigdiscounter Walmart:

Walmart and its Big Box friends are making the world a greener, more sustainable place. This isn’t because of any PR stunts or corporate green initiatives they may have going; it’s because they are relentlessly focused on profit and efficiency. It is their cutthroat capitalism not their sense of corporate citizenship that will save us — if anything can.

Walmart is helping to save the planet because it’s tough and realistic and focused like a laser on the bottom line. Giving customers what they want at low prices has made Walmart an irresistible force in the market. Every sock factory in China, every flatware manufacturer in Bangladesh wants to crack the Walmart market. Some purchasers buy by the crate and the carton; Walmart buys in the millions and billions.

That means you, and everyone else trying to sell to Walmart, have to spend all your time figuring out how to produce the same product with less. Walmart’s ruthless focus on reducing prices is driving producers everywhere to cut the costs of production: to switch to cheaper materials, use less packaging, cut down on waste of all kinds and to consolidate and rationalize both production and distribution. The result is a steady and inexorable decline in humanity’s impact on the environment for every unit of GDP.

Mehr auf dem Blog von Walter Russell Mead beim American Interest.

Frage mich derweil, ob es in Deutschland Untersuchungen zu dem Thema gibt. Die halbe Nation beschäftigt sich mit dem Ausstoß von CO2, da müsste es doch Studien geben, die den CO2-Footprint der hiesigen Billigheimer auseinanderpflücken.

13th September
2010
written by Tobias Blanken

Thilo Sarrazin hat festgestellt, dass Deutschland verdummt. Schuld daran sind Migranten: Türken, Araber und Ostdeutsche.

Martin Sonneborn besucht eine Lesung von Thilo Sarrazin in Potsdam:

11th September
2010
written by Tobias Blanken

Castro, last week:

There is nothing that compares to the Holocaust.

Castro commenting on France’s treatment of Roma migrants:

“The last thing one would expect is the news of the expulsion of French gypsies, who are victims of the cruelty of the extreme right wing in France,” he said.

Migrants were, he said, “victims of another kind of racial holocaust”.

11th September
2010
written by Tobias Blanken

Laut Mahmoud Ahmadinejad ist eine “zionistische” Verschwörung für die Koran-Verbrennung in Florida verantwortlich; die Verschwörung würde jedoch nach hinten losgehen und den Fall und die Vernichtung der “Zionisten” nur noch weiter beschleunigen:

Iranian President Mahmoud Ahmadinejad said Florida Pastor Terry Jones’ plans to torch Korans on the ninth anniversary of the 9/11 attacks was a “Zionist plot, and against the teachings of all divine prophets,” Iran’s Press TV reported Friday.

“The Zionists and their supporters are on the path to collapse and decline and such desperate actions will not save them, but will accelerate their fall and annihilation,” the Iranian president said during a meeting between Iran’s supreme religious leader Ayatollah Ali Khamenei and senior Iranian officials in Tehran.

Ahmadinejad: Koran burning Zionist plot

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