Das Marktforschungsinstitut Marketing and Research Resources Inc. untersuchte das Leseverhalten von 1200 Teilnehmern mit E-Book-Readern auf insgesamt drei Geräten: Kindle, iPad und Sony Reader. Davon sagten 40 Prozent, dass sie seit dem Besitz eines E-Book-Readers mehr Bücher lesen würden als noch zu Papierzeiten. 58 Prozent meinten, dass sich die Lesemenge nicht verändert hätte. Bei zwei von Hundert stellte sich das Lesemuffeltum ein. 55 Prozent gaben an, dass in Zukunft das Lesevolumen sich vergrößern dürfte. Eine Studie aus dem Jahr 2007 ergab noch, dass Amerikaner generell weniger Zeit mit Lesen verbrächten. Ungefähr die Hälfte der damals 18-24jährigen lasen gar keine Bücher. Sind heutige E-Books gar eine Rettung vor Bildungslähmung?
Man muss ergänzend sagen, dass die E-Book-Studie im Auftrag der Sony stattfand, die bekanntlich selber E-Reader produzieren, und dass elektronische Bücher noch immer eine Nische im Gesamtmarkt darstellen. Vom Massenprodukt ist man gewissermaßen noch ein Stück weit entfernt. Man kann aber auch nicht verneinen, dass iPads und Kindles sehr erfolgreiche Geräte geworden sind und der Absatz weiterhin noch eine Weile steigen dürfte. Laut Amazon kaufen ihre Kunden 3,3 mal so viele Bücher nach dem Erwerb eines Kindles als davor. Insgesamt sei der amerikanische E-Book-Markt in der ersten Jahreshälfte um 183% gewachsen verglichen zum vorigen Halbjahr, vermelden die amerikanischen Verlage. Es könnte viele Gründe dafür geben, wieso E-Books eher gelesen werden als die Printkonkurrenz. Man trägt quasi immer eine Auswahl von mehreren Büchern mit sich herum und der Preis ist auch um einiges günstiger. Aber, Geräte wie das iPad haben auch so etwas wie eine Erstfaszination. Zu Beginn verbringt man mehr Zeit damit, zudem haben Early Adopter vielleicht das Bedürfnis den hohen Einstiegspreis mit günstigem Content ammortisieren zu wollen. Eine Langzeitanalyse wird wohl erst die Zukunft bringen können. Eines wird aber deutlich. Das Buch, das eigentlich älteste Medium des Menschen, hat sich am längsten und hartnäckigsten gegen seine Digitalisierung gewehrt. Das dürfte sich in diesem Jahrzehnt noch grundlegend ändern.