Skip to main content.
16. Dezember 2009

FAU Berlin darf sich offiziell nicht mehr Gewerkschaft nennen

Deutsches Gericht versucht Gewerkschaftsfreiheit massiv zu beschneiden /  Aufruf zur Demonstration am 19. Dezember 09

Basis-Gewerkschaft FAU Berlin protestiert vor Kino BabylnDer Freien ArbeiterInnen-Union Berlin (FAU) wurde am 11. Dezember 2009 per einstweiliger Verfügung vom Landgericht Berlin verboten, sich als Gewerkschaft oder Basisgewerkschaft zu bezeichnen. Dies ist zum einen zu sehen als - wie die FAU Berlin schreibt - “der Höhepunkt einer Reihe von Versuchen der Neuen Babylon Berlin GmbH juristisch gegen die stärkste und aktivste Arbeitnehmervereinigung im Betrieb vorzugehen.”

Zum anderen ist es der Versuch eines deutschen Gerichts, eine Art Flurbereinigung der Gewerkschaftslandschaft in Deutschland durchzuführen. Auf dass auch in stürmischer werdenden Zeiten das Monopol der DGB-Gewerkschaften bestehen bleibe und ArbeiterInnen weiter brav von Funktionären und Stellvertreterinnen organisiert werden, anstatt sich unberechenbar und fantasievoll selbst zu organisieren. Den gesamten Beitrag lesen »

12. November 2009

Heiner Müller fordert unabhängige Gewerkschaften

Auf der historischen Demo am 4. November 1989, Berlin Alexanderplatz, dem Vorabend des Endes der DDR

Video-Fundstück des Kollegen Olaf M. und eine persönliche Betrachtung von Heiner S. Stuhlfauth, die nicht der Meinung der IWW und aller ihrer Mitglieder entsprechen muss

Der Dramatiker und Autor Heiner Müller verliest einen Aufruf der “Initiative für unabhängige Gewerkschaften”. Er benennt die Untätigkeit der staatstragenden FDGB-Gewerkschaften. Das interessante an diesem Fundstück: 20 Jahre nach dem Mauerfall hat es wenig von seiner Aktualität eingebüßt. Die Fragen und Prognosen Heiner Müllers haben vielmehr gesamtdeutsche Dimensionen:

“Was hat der FDGB in 40 Jahren für uns getan? […]

Hat er dafür gesorgt, dass unsere Löhne der schleichenden Inflation angepasst werden? […] Hat der FDGB sich für die Herabsetzung des Rentenalters stark gemacht? Haben wir schon erlebt, dass die Betriebsgewerkschaftsleitung den staatlichen Plan in unserem Intersse nicht akzeptiert? Haben wir überhaupt schonmal erlebt, dass die Gewerkschaft gegen den Staat und die Partei etwas für uns durchsetzt?

40 Jahre ohne eigene Interssenvertretung sind genug. Wir dürfen uns nicht mehr organisieren lassen. Auch nicht von neuen Männern und Frauen. Wir müssen uns selbst organisieren. Den gesamten Beitrag lesen »

14. Oktober 2009

Ora et labora - Gewerkschaftsfreiheit in Deutschland?

Babylon Kino-Boykott: Berliner Gericht erkennt FAU nicht als Gewerkschaft an

Man denkt gemeinhin, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Staat sei, in dem so etwas wie Gewerkschaftsfreiheit gelte - im Gegensatz etwa zur DDR oder China. Der Witz ist: Das Grundgesetz gewährt die so genannte “Koalitionsfreiheit” - aber die deutschen Gerichte entscheiden im Einzelfall, was eine Gewerkschaft ist und vor allem: was nicht.

Hier herrscht die Vorstellung, geprägt durch 100 Jahre (A)DGB, dass eine Gewerkschaft ein zentralistischer und parteipolitisch verfilzter Koloss nach ver.di- oder IG Metall-Vorbild sein sollte. Oder eine arbeitgeberfreundliche gelbe Truppe wie die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM), die bereitwillig Dumping-Tarifverträge unterzeichnet und die Interessen ihrer Mitglieder - sofern diese überhaupt existieren - nach dem Mönchsprinzip vertritt: “Bete und arbeite! Ansonsten sei still.”

Eine kampfbereite Basis-Gewerkschaft, wie sie die FAU am Beispiel des Berliner Kinos Babylon Mitte auf die Beine gestellt hat, möchten die Richter eher nicht so gerne anerkennen. Den gesamten Beitrag lesen »

6. Oktober 2009

Konzert + Lesung: HOBOS, TRAMPS & BUMS

Ein Abend mit mit der Grand Industrial Band der IWW Köln
Lieder und Erzählungen aus einer Zeit als Güterzüge und Hobo Jungles noch für Freiheit, Solidarität und Aufruhr standen.

Working Class Country+Blues und Radical Americana. +++ Songs von Joe Hill, Woody Guthrie, T-Bone Slim, Florence Reese und Haywire Mac. +++ Texte von Jack London, Louis Adamic, Paul Mattick, John dos Passos, Boxcar Bertha und anderen.

Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr
SIKS, Koblenzer Str. 9 (nahe Galluswarte), Frankfurft a.M.

Mehr über die Grand Industrial Band

8. September 2009

Victor Grossmann Union Scab

Am 26.8. 2009 hat Victor Grossmann im Kino Babylon Berlin Mitte einen Vortrag zum Thema “Die Wobblies in den USA” gehalten.

Victor Grossmann war als junger amerikanischer Soldat in den 1950er Jahren durch einen beherzten Sprung in die Donau auf das Gebiet des Warschauer Paktes geflohen. Diese Außergewöhnliche Tat machte ihn in der DDR, wo er später als Journalist arbeitete, zu einer Art Celebrity. Sein Sohn Timothy Grossmann betreibt das Kino Babylon Berlin, welches vom Rot-rot-grünen Senat finanziell ausgepolstert und abgefedert wird.

Wir dokumentieren eine Erklärung der International Solidarity Commission (ISC) der IWW:

Normalerweise begrüßt die IWW öffentliche Debatten, aber in diesem Fall lehnen wir die Veranstaltung aus zwei Gründen ab.

Die Belegschaft des Babylon-Kinos hatte Verhandlungen über einen Kollektivvertrag gefordert. Bislang wird dies vom Management  abgelehnt. Mitglieder der Gewerkschaft FAU, die die Forderungen aktiv unterstützen, wurde der Zutritt zu Kinovorstellungen verweigert - selbst mit gueltiger Eintrittskarte. Den gesamten Beitrag lesen »

« ältere Beiträge....